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& genau das mache ich gerade!
Probe 20042008 von
Andrè M. Pietroschek, foxtasy@web.de © alle Rechte vorbehalten
“Ihr sakraler Gesang ist Irrsinn in den Hirnen der Verdammten,
ihre religiöse Verehrung eine dumpfe Imitation der Blutmagie,
doch sie sehen dabei so gottverdammt cool aus!“
Dieser Text ist fiktional und für den Gebrauch mit dem Produkt Vampire die Maskerade von
www.whitewolf.com (White Wolf Inc.) gedacht.
Ich kann mich Ihnen gerne mit Namen vorstellen, doch es wäre nicht der Echte. Ernsthaft, ich wechsle sie,
wie andere Leute ihre Unterwäsche. Vor fünfzehn Jahren wurde ich initiiert, in die Geheimlehre des Hauses
und Clans Tremere. Eine geheime, hermetische Loge von Zauberern. Klingt wie Heinrich Himmler mit
Zauberkräften [Die Anatomie der menschlichen Destruktivität, Erich Fromm]? Stimmt ja auch. Das ist
natürlich für die Uneingeweihten. Ich wurde Ghul eines untoten VampirZauberers, weil meine Fähigkeiten
dieser Blutlinie dienen sollten; bis ich mich entweder für „den Kuss“ qualifizierte, oder verreckte.
Ich hörte mir einige Stunden schwachsinniges Gebrabbel über Levi, Magick und Esoterik an, dass
irgendwie alles den hirntoten, jämmerlichen Hollywood Filmen entsprungen zu sein schien. Jedes Mal,
wenn ich spürte, dass die Wichtigtuerei der Sprecherin sich endlich einem interessanten Punkt näherte,
wechselte sie das Thema. Als wenn sie die Wahrheit gar nicht fassen wollte. Als ich mir schon meine Jacke
überzog, um zu gehen, da kam mir der Gedanke, dass die Bühne nicht automatisch der Grund meines
Erscheinens sei.
Intuition umgeht Erwartungshaltung. Heute weiß ich natürlich, wie viele der Verdammten mühelos
telepathisch kommunizieren.
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Doch damals hätte ich geschworen, es wäre mein eigener Gedanke. In der hintersten Reihe sah einer der
Zuhörer so aus, als würde er meinem Gedanken voll und ganz zustimmen. Hm... na ja, besser quatschen,
als Fernsehen. Ich wartete, bis der nächste Sprecher einer traditionell hermetischen, natürlich absolut weiß
magischen Sekte von Tölpeln auf die Bühne drängte. Die Pause nutzte ich, um mich neben den Fremden
zu setzen. Seine finanzielle Überlegenheit konnte ich dabei nicht übersehen. Während ich schon zufrieden
war, mir nen synthetisches Hemd in meinen Farben zur Baggy Pant leisten zu können, überstieg allein sein
Mantel mein Monatseinkommen.
Grobe Schätzung. Wichtiger war allerdings, dass die Kleidung zu seiner Persönlichkeit passte, oder zu dem,
was ich als seine Ausstrahlung wahrnahm. Er schien ruhig und entspannt, doch ein Blick in seine Augen
offenbarte, dass es auch andere Facetten gab. Ohne eigene Unterhaltung hörten wir uns noch eine Weile
das esoterische Gelaber an. Der Abend war versaut, soviel war mir klar. Da ich über den Typen nachdachte
war ich auch sicher, dass Schwulensex nicht meine Intention war. Komisch, ich kann mich nicht mehr daran
erinnern, wann wir abgehauen sind. Meine nächste Erinnerung ist, dass wir eine Seitenstrasse entlang
laufen und ich die ruhige, klare Stimmung wortlos genieße. Seine Fragen und Sprüche drängten mich zu
vielen Antworten, die ich einfach nicht hatte. Fühlte mich, als wenn ich das Passwort für meinen PC (Linux
root. Ohne ging so ziemlich gar nichts) wieder mal vergessen hätte.
Heute würden bei mir auch die Warnglocken angehen, doch damals war ich weder erfahren, noch gesund
genug, damit besser umzugehen. Er analysierte meine Denkweise und fragte Wissen und Interessen ab.
Für einige Momente dachte ich, er wäre vielleicht Psychologe. Es machte mir sogar Spaß, von meinem Job
zu erzählen. Beunruhigenderweise hörte er aufmerksam zu. Niemand gibt einen Dreck auf die Arbeit beim
Wachdienst. Er tat es. Mir fiel fast die Kinnlade runter, als er sagte, er wolle meine Meinung zu einem
Gebäude hören, dass er geerbt hatte. Als ich zusagte, hatte ich noch keine Ahnung, dass es meine Chance
wurde, in einem echten Luxusauto mitfahren zu dürfen. Nix is Fiat Bambino und Smart. Nächtliche Fahrten
machen mich oft schweigsam und erzeugen ein Zenartiges (Mushien) Wohlbefinden bei mir. Er störte mich
nur einmal mit Fragen. Es ging um meine private Lebensweise, doch ich war sicher, dass war nur ein
Vorwand, um mich anzustarren.
Ich war damals Solo, Einzelgänger und fast zufrieden damit, hatte auch keine Probleme, dies zu sagen.
Trotzdem registrierte ich, dass seine freundliche Ausstrahlung etwas „Lauerndes“ nur unzureichend
verbergen konnte. Ich mochte den Gedanken nicht, einem reichen Schwulen gleich kräftig auf die Backen
zu hauen, doch wappnete mich auch dafür. Meine Erinnerung lässt mich hier wieder im Stich.
Wir müssen schon einige Minuten im Gebäude gewesen sein, weil ich zu ihm sagte, dass Satanismus für
mich dieselben Prinzipien darstellt, welche die Menschheit zum Fortschritt brachten. So wie sich die
Menschheit aus den Höhlen fortentwickelte, so versuchten Satanisten, oder auch Häretiker, dass
dogmatische Denken der Kirche zu brechen und in der Praxis, auch die physischen und physikalischen
Grenzen zu sprengen, die Gott ihnen auferlegte. Gott hier wohlgemerkt sowohl als Symbol für die
Realität, als auch als allmächtiger Boss.
Kopfschmerzen peinigten jeden meiner Gedanken. Wir kamen in einen Raum und ich musste um
Selbstbeherrschung kämpfen. Wie konnte jemand, der soviel gebildeter und durchaus intelligent war, einen
solchen Fehler machen? War es ein Fehler, oder ein Test meiner Reaktion?
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Die bescheuerten Anhänger Crowleys hätten es ein „Ritualzimmer“ genannt. Pisst in ihre Schädel. Die
Worte platzten mir raus. Was für eine jämmerliche Fehlinterpretation. Der ganze Raum war eine kostspielige
Müllhalde. Ja, die wohl bekannten Hilfsmittel des Magiers – okkulte Zeichen, Kelch, Stab, Schwert und
Pentakel. Semi archaische Symbole für regressive psychische Komponenten. Es sollte wohl einst
bedeuten, dass ein Magier seine Magie wirkt, indem er mit Entschlossenheit, Leidenschaft, Verstand und
Mut dafür sorgt, dass sein Wunsch Realität wird. Als mir klar wurde, wie sehr ich meinen Gastgeber
beleidigt hatte, sah er mich einfach an und sagte: „Stimmt“. Das erleichterte Lächeln wollte sich gerade in
meinem Gesicht ausbreiten, bekam aber keine Chance. Eine Welle der Benommenheit setzte meinen
Verstand außer Gefecht und ich hatte das Gefühl, dass meine Gedärme anfangen zu kochen. Der Schmerz
ließ mich taumeln.
In meinem Körper bildeten sich Druck und Hitze und ich fiel, wie ein schlecht gekochtes Stück fettiges
Fleisch, zu Boden. Ich erwachte irgendwann mit unbeschreiblichen Kopfschmerzen und dem Geschmack
von Asche und Blut in meinem verstopften Mund. Gefüllt mit meiner geschwollenen Zunge, wie mir bald klar
wurde. Meine Sicht war reduziert auf verschwommene Schattierungen von hell und dunkel. Ich war mir klar,
dass ich dem Sterben nahe war, doch was war das? Er hatte keinen Elektroschocker in den Händen gehabt
und er hat mich auch nicht berührt. Ein Gedanke, amüsiert und wahnwitzig kam mir:
Das könnte der lauernde Aspekt seiner Persönlichkeit sein. Irgendwann merkte ich, dass er mit mir sprach.
Meine Ohren schienen ihre Funktion wieder ansatzweise auszuführen. Er wollte wissen, wie lange die
Verletzungen m. Mg. nach zum Verheilen bräuchten. Ich glaube, ich habe damals auf drei Wochen getippt,
mit der Bemerkung, dass ich nicht sicher war, ob ich mich überhaupt erholen würde und wie viele
Verstümmlungen verblieben. „Wenn ich Ihnen die Chance gebe, dass in drei Nächten zu heilen, nehmen
Sie an?“ Herr in der Hölle, ich lag wie ein aufgeplatztes Suppenhuhn auf kaltem Steinboden und er fragt so
was? Was hat er erwartet, dass ich nein sage und ihn mit wilden Drohungen überhäufe?
Ok, Leser/In sei klar, dass mein erster Gedanke war, dass sogar Serienmörder jetzt kategorisch mehr Geld
machen, als ich. Ich trank, was er mir gab, in der ersten Nacht war es Vanille Cola! Nein, es war seine vitae,
doch der Schmerz und die Ausfälle meines Körpers würden mich jederzeit wieder schwören lassen, dass es
Vanille Cola war. Fast drei Tage und Nächte erlebte ich eine Seelenreinigung durch Ohnmacht, wirre
Träume, Halluzinationen, Angst, Schmerz und dem Geruch meines Urins. Doch es funktionierte. Sogar die
aufgeplatzte Bratwurst in meiner Hose wandelte sich in das gesunde Original zurück. Ich stand auf und fing
an, meinen neuen Job als Ghul der Tremere aufzunehmen. Nachdem ich masturbiert und geduscht hatte,
versteht sich.
Ich lernte, meine neuen Fähigkeiten zu nutzen, und glücklicherweise blieb ich von weiterem spirituellem
Schrott verschont.
Als Ghul hatte ich eine optimierte Muskulatur. Kampfsport, den ich vorher nur tapsig ausführte, wurde
simpel und ich war selten überhaupt erschöpft. Meine Heilung verbesserte sich ins nahezu Unvorstellbare.
Zur Überraschung meines neuen Arbeitgebers waren auch meine fünf Sinne optimiert. Wir fanden es eines
Nachts raus, als ich einen NosferatuGhul aus seiner Verdunkelung [magische Tarnung] knüppeln wollte,
statt dessen bei seinem Anblick aber einiges durch meinen Kopf ging (Erbrechen in Theorie und
Formulierung).
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Ich bewachte tagsüber meinen Herrn und, nach einigen Monaten der Pflichterfüllung, sogar den äußersten
Verteidigungsring eines Logenhauses. Meine Denkweise erlaubte mir, in meiner neuen Rolle aufzugehen.
Doch ich versagte bei einigen Tests und rastete fast immer aus, wenn ich mit der perfiden Kunst der
Gedankenkontrolle konfrontiert war. So blieben mir gewisse Optionen verwehrt, zumindest hier. Nen paar
Macken hatte ich auch dazu bekommen. Ich begann, mehr zu essen, als mein Körper verdauen wollte und
hatte eine fiebrige Gier, Erich von Gothas gesammelte Werke mit jeder brauchbaren Frau, der ich
begegnete, auszutoben. Aber ich sollte nicht zuviel die Konkurrenz glorifizieren. Meine Zeit mit den
Tremere, einer der mächtigsten Blutlinien, war lehrreich und durchaus besser, als 0815 Wachdienst.
Was mich dazu brachte, zum Verräter an meinem Blutsherrn und der Kamarilla zu werden? Einige sehr
realistische Einsichten und existentielle Notwendigkeiten: Mein Ego! Ich reagiere mehr intuitiv und
emotionell, was mir zwar bei Auspex half, doch mich gleichzeitig zum thaumathurgischen Krüppel machte.
[Nachteil: Thaumathurgical Inept] Ich hatte nur wenige Rituale gelernt und die konnte bei den Tremere
einfach jeder Anfänger & jede Anfängerin.
Heute ist das ein Segen, da die Tremere mich sonst deutlich entschlossener jagen würden. Auch meine
Begabung für Auspex hat jetzt einige unangenehme Nebeneffekte, durch das sakrale Blut des Set. Ich bin
durch Licht leichter zu blenden. Sogar noch einfacher, als die meisten anderen Anhänger des Set. Ja, ohne
Sonnenbrille kann mich eine simple Taschenlampe sogar in dunkelster Nacht lange genug irritieren, um mir
einen Pflock ins Herz zu rammen. Oder mich auszusaugen. Mein Dienst hatte mich mit anderen Ghulen in
Kontakt gebracht und ich erfuhr auch mehr über die Erben Kains.
Mag sein, dass ich in den Lehren der Tremere auch nur Psychologie sehen wollte. Jedenfalls wollte ich nicht
mein Leben auf eine Gehirnhälfte reduzieren. Aus meiner subjektiven Sicht hatte ich einfach mehr von
einem Akolythen an mir, als von einem Zauberer.
Ich hätte es vielleicht auch als Brujah schaffen können, doch ich hab zumindest schon gecheckt, dass ne zu
große Klappe einige unangenehme Konsequenzen heraufbeschwört. Ich akzeptierte die Umarmung der
Setiten, weil mir die Wahrheit in den Worten der Setiten gefiel. Und ja, ich fiel auf ihre Lügen rein und war
völlig unfähig, mich ihrer Macht über menschliche Gefühle und Triebe zu entziehen. Und luxuriöse
Versuchung war das Paradies, dass mir als Mensch doch ewig verwehrt war. Die Tremere passten zu
meiner Denkweise, doch die Pfade des Set entsprachen meiner Lebensweise. Unleben jetzt. Das Stigma
des kleinen, ersetzbaren Wachmanns ist geblieben. Ich bin ein sogenannter Krieger des Set. Das bedeutet,
um den Vorurteilen der Kamarilla treu zu bleiben, dass ich für jede Nacht voll Drogenrausch, Niedertracht
und Korrumpierung der braven kleinen Kamarilla Frischlinge doch mal zehn Minuten Situps und
Schattenboxen als Ausgleich mache.
Es stimmt, dass wir die Tremere beneiden und versuchen, was sie schon vor Jahrhunderten mit der
Blutmagie erreichten. Doch es sind die kleinen Unterschiede, die meine Wahl jede Nacht erneut bestätigen.
Außerdem erlauben die Gaben des Set uns dafür mehr Spaß und verbessertes nächtliches Überleben. Ich
musste übrigens gar nicht nach Ägypten reisen und die psychedelischen Tempel soll ich bewachen, nicht
frequentieren.
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Seth ist Götze und Symbol in einem, die simple Tatsache, dass wir den Weg des Erfolges gehen. Vor dem
Kuss hatte ich genug Gelegenheit, zu verstehen, was es heißt, andere zu korrumpieren, ohne selbst
korrumpiert zu werden. Für mich hieß es pures Kokain, Sex mit Frauen, die ich sonst nicht mal hätte grüßen
dürfen und unverschämt viel Geld, ohne arbeiten zu müssen, oder unerwünschte Konsequenzen. Die
Realität offenbarte sich mir früh genug. Ich kaufte irgendwann, mit dem Geld von irgendwem, die Firma in
der ich als Mensch meinen letzten Job hatte. Ich ließ die Gehälter verdoppeln, verteilte den „Fettmacher für
Frische“ und ließ das Unternehmen im ganzen Ruhrgebiet, wie ein Geschwür, wachsen. Eine Woche,
nachdem ich den Kuss erhielt, machte ich die brauchbarsten Mitarbeiter & Mitarbeiterinnen zu Ghulen, die
Ungeeigneten zu meiner Nahrung.
Gewissen ist die Ausrede derjenigen, die zu nichts fähig sind. Soviel zur feinen Gesellschaft. In der Zeit, in
der die in ihrer Hybris prahlen, habe ich alle Schritte zu ihrem Untergang durchgeführt. Entzug der
Privilegien und Vitalfunktionen. Wenn ich einem anderen zeige, dass unser Pfad genau das ist, was er oder
sie schon immer wollte, brauche ich doch gar keine Manipulation. Hab ich die Toreador bescheuert
gemacht? Wir sind untot, können nicht an Aids verrecken und heilen eh fast alles in einer Nacht. Außer die
Bestie namens Sonne!
Wer muss da zicken, nur weil ein Ghul mit mehr Muskeln als Hirn da mal ne Runde poppen will? Wir
verlangen mit der Verehrung Sets zuviel? Kamarilla und Sabbat verlangen, dass jeder Frischling sich in den
heiligen Krieg stürzt, noch bevor er oder sie weiß, was überhaupt los ist. Genau wie einige Brujah und
Toreador haben wir früh erkannt, dass es sich auszahlt, den korrekten Menschen mit Respekt zu begegnen.
Wenn uns das schwach macht, warum sind wir dann alle noch hier? Jeder Mensch kann die Weisheit des
Set erkennen und somit einer von uns werden, statt unseren Durst zu stillen. Unsere Wege gelten als
gefährlich, doch verbergen die dummen Sprüche kaum, dass niemand eine bessere Lösung
anbietet. Und meistens haben wir auch den besseren Preis. Das Paradox ist, dass wir, die Agenten des
Verwerflichen und der Korruption, am Ende mehr Integrität bewahrt haben, als alle anderen Kinder der
Nacht.
Set hat uns Klarheit und Stärken gelehrt, für die Eure Kamarilla zu feige und zu dumm ist und die der
Sabbat nicht versteht, da ständig bemüht, daraus was Monströses zu machen. Versager.
Sind unsere Priester jetzt schuld daran, dass ihr sie beauftragt und bezahlt, euch die gebenedeiten
Ingredenzien zu bringen, die ihr dann doch nicht vertragt? Wir stopfen Euch das gute Zeug jedenfalls selten
unaufgefordert zwischen die Eckzähne. Kein Platz auf der Welt und keine Gesellschaftsform, in der sich
unsere Anhänger nicht prächtig entwickelt haben. Die Tatsache, dass jemand sagt: „Der Autor kann
nicht alles“ bedeutet nicht unbedingt, dass er oder sie deswegen mehr kann, als ich. Aber das
Geschwätz führt zu nichts, ich bin gerne das, was Kreaturen der Nacht als korrupt, dekadent und böse
deklarieren. Ist schon jemand darauf gekommen, dass der ganze heilige Krieg evtl. ein mieser Witz der
Malkavianer (jetzt Malkovianer) ist?
Kann natürlich sein, dass meine Verblendung mich nicht erkennen lässt, dass ich nur die Marionette eines
älteren Blutsaugers bin, doch auch das gilt für jeden. Ich habe auch die Weibchen der Kamarilla genossen.
Meine fast unsterbliche Traumfrau war beeindruckend.
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Wäre es mir gelungen, sie von dem Ränkespiel und dem ganzen Kunstschrott wegzukriegen, hätte ich
bewiesen, dass es ihr eigentlich gar nichts bedeutet. War das verwerflich?
Leider gibt es da noch die Giovanni. Die italienischen Verehrer des Apophis verursachen bei mir Übelkeit.
Nicht schlimm genug, dass es ausnahmslos Workaholics sind, die auf den Friedhöfen alles besteigen, was
schon in der Kiste liegt. Sie verunreinigen auch unsere heiligen Begräbnisstätten. Als wenn es nicht schon
schwierig genug wäre, die Seelen der Verstorbenen für unsere Rituale zu missbrauchen. Doch es mag
sein, dass hier meine Vorurteile noch meine Wahrnehmung trüben. Ein gefährlicher Fehler, auf den Set uns
hinweist, damit wir nicht wie diese Trottel, namentlich Osiris und Horus, enden. Ich bin eigentlich damit
beschäftigt, meinen kleinen Platz in der Welt zu finden und auszubauen. Schließlich produziere ich
genügend neue Anhänger, die mich von anderen Unternehmungen abhalten. Blutsbande.
Wir finden es unerträglich an jemanden so gebunden (versklavt) zu sein, haben aber keine Skrupel, es mit
allen anderen Kainisten abzuziehen? Ich habe es zehn Jahre mit meinem Erzeuger ausgehalten. Als sie bei
einem Einsatz fiel, hatte ich weniger Unterstützung, dafür mehr Geld. Na ja, ich kann ja wieder durch Blut
gebunden werden.
Das erste Jahr allein in der Dunkelheit hielt viele unangenehme Überraschungen für mich bereit. Da ich sie
überlebt habe, mache ich wohl doch was richtig. Keine echte Bedrohung ist einfach zu neutralisieren.
Keine Lust auf Selbstzweifel, mein menschliches Leben ist vergangen und ich habe noch viel(e) zu
erledigen. Wir können Euch auf Arten & Weisen verführen, korrumpieren und missbrauchen, für die ihr noch
nicht mal Worte erfunden habt.
Ich habe jetzt Diener und Ordensbrüder/Schwestern, die mir helfen die unglücklichen Ghule aus der
Kamarilla zu befreien und die kleine Loge zu unterwandern, die mir evtl. doch noch schaden möchte. Als ich
die Rituale der Tremere zum Tausch anbot erhielt ich die erste Unterweisung in der Glaubensmacht meiner
eigenen Blutlinie und es scheint, mit mehr Zeit lerne ich doch was. Manchmal finde ich sogar Zeit für
Meditation und Rituale. Ähnliches gilt wohl auch für die Frauen unserer Art, sie sind ein tödliches Gift, doch
gleichzeitig eine sexy Alternative zum heiligen Gral.
„Vertraue und auch Dir wird vertraut werden
flüsterte Set einst zu Ventrue...“
Liebe(r) LeserIn, für mich verkörpern die Setiten irgendwie die Wahrheit, die sich hinter dem Hierophanten
verbirgt (Archetyp, eine Tarotkarte). „Wer das nicht versteht und respektiert, muss doch einfach unerleuchtet
sein. Also kann man ihn oder sie auch mit den Füßen am Straßenstrich festnageln, bis ich mich genügend
bereichert habe, um das Elend meines Daseins in dieser Welt zu ertragen.“
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• „Kuss erhalten“ bzw. „Umarmung“ = zum Vampir der entsprechenden Blutlinie gemacht werden.
• Die Linie der Setiten wird in dem neuen „Vampire – Das Requiem“ zu Clan Mekhet. Siehe
www.worldofdarkness.com
• Ghule in der WoD sind Menschen, die regelmäßig vampirisches Blut trinken und dadurch:
1. abhängig von einem vampirischen Blutgeber werden. Dies mental wie körperlich, da das Blutsband
eine nahezu unüberwindbare Loyalität erzeugt, die gegen alle Fakten und gesunden
Menschenverstand wirkt.
2. Langsamer altern, Verletzungen heilen können und einige der simpleren vampirischen Kräfte
(mythisch, magisch) erhalten. Alle Ghule sind übernatürlich stark. Dazu kann je nach Generation
des getrunkenen Blutes einiges dazu gelernt werden.
3. Den Vampiren den Mittelfinger zeigen. Wenn sich zwei Ghule paaren, gehen daraus oft sogenannte
Wiedergänger hervor. Diese haben drei mythische Fähigkeiten der „Eltern“Ghule, müssen aber
kein vampirisches Blut mehr trinken, weil sie so geboren sind.
Dieser Text ist inzwischen älter. Mir persönlich gefällt der Text in der deutschen und englischen Version
immer noch. Allerdings schwinden meine Erinnerungen an den Kontext und die Recherche dazu.
● Dieser Text war Teil des "Pakets", dass ich zusammen mit einem unterschriebenen "nondisclosure
agreement" an White Wolf Inc. geschickt habe.
● Natürlich haben einige Leser und Leserinnen es bemerkt. Doch es dürfte Ihnen recht schwer fallen,
jemals zu beweisen, dass ich diesen Text auf realen Momenten meines Lebens und einer
Einladung zu einer Veranstaltung der Rosenkreuzer (ordo templi roseus cruci... naja, eben
Rosenkreuzer auf Latein) künstlerischfrei aufgebaut hatte? ☺ Ich bin real kein Rosenkreuzer, dass
sollte wohl noch deutlich genug lesbar sein.
● Nen weltweiten Wettbewerb für grottenschlechte Grammatik und erbärmliche KommaSetzung
sollte ich wohl inzwischen gewinnen können? ☺
● Ein sinnbildliches KNUDDELN für alle, die es wert sind. Ihnen alles Gute!
Da ich mehr Praxis in „der Erzählkunst“ habe, als in der Schrift:
Mag sein, ich mache viele Fehler, doch wenigstens habe ich eigene Ideen & Sinnbilder. Rabe, willst Du mich begleiten? Nach
Walhalla, ich wollte immer schon Valkyren reiten. Und ich meine nicht Richard Wagner!
Sinngemäß “künstlerischer” Phantast?
Hinz: In seinem neuesten Text schreibt der Herr Pietroschek ja...
Kunz: Ach wissen Sie; dieser degenerierte, so offensichtlich Geisteskra...
Hinz: Ahem, er lobt Sie und Ihr Wirken über alle Maße!
Kunz: Pietroschek? Der begnadete Autor? Der wahre Adept der Muse auf Erden?
Bitte verzeihen Sie, ich hatte mich da, beim Namen, wohl verhört. Hehe. ☺