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UNTRENNBAR / TRENNBAR IM BEREICH DES VERBS

DREI BEISPIELE : VER- / AN - / AUF – und DURCH -


Prof . IULIAN I. UNTARU-inspector franceza-germana
I . S . J . ARGES
"Im Deutschen hat man auch die Angewohnheit , die Verben auseinanderzusetzen und zu zerreißen.
Man stellt die eine Hälfte an den Anfang irgendeines aufregenden Satzbaus und die zweite Hälfte
ans Ende . Etwas Verwirrendes kann man sich nicht vorstellen . Man nennt die betreffenden Zeit-
wörter zusammengesetzte Verben.Die deutsche Literatur ist von ihnen durchseucht . Je weiter die
beiden zusammengesetzten Wortteile auseinandergerissen werden , um so vergnügter ist der deutsche
Schriftsteller über sein Verbrechen.Ein sehr beliebtes Zeitwort ist das Verbum ' abreisen ' .
Ich gebe nachfolgend ein Beispiel aus einem deutschen Roman:
'Als die Koffer gepackt waren, reiste er, nachdem er Mutter und Schwestern geküßt und noch einmal sein
angebetetes Gretchen an die Brust gedrückt hatte , die in ihrem einfachen weißen Musselinkleidchen , eine
einzige Tuberose in den prachtvollen Wellen ihres vollen braunen Haares,fast ohnmächtig die Treppe
heruntergewankt war, noch bleich von den Schrecken und Aufregungen des verflossenen Abends ,aber voll
Verlangen , ihr armes schmerzerfülltes Haupt noch einmal an die Brust dessen , den sie mehr liebte als ihr
Leben , lehnen zu dürfen, ab.'. Aber genug, es tut nicht gut, wenn man zu lange bei den zusammengesetzten
Verben verweilt. Man verliert seine gute Laune dabei, und wer nicht rechtzeitig gewarnt wird, bekommt
Gehirnerweichung oder –verhärtung . ." Mark Twain
In diesem Artikel nehmen wir uns vor , vier Präverbien der deutschen Sprache mit ihren
Eigenwerten auf synktaktischer, semantischer und aktionaler Ebene unter die Lupe zu
nehmen. Das deutsche Präverb bildet eine interessante Erscheinung der deutschen
Sprache, besonders das trennbare Präverb, das in den finiten Formen eine Endstellung
im Hauptsatz hat und dadurch im Vergleich zu anderen Sprachen ( siehe die lateini-
schen modernen Sprachen ) eine Kuriosität dieser Sprache darstellt . Dieses Verfahren
(Verben mit solchen Begleitern auszurüsten) erfreut sich in der deutschen Sprache der
Gegenwart ( sowohl in der Sprache der Literatur als auch in der Alltagssprache) großer
Beliebtheit , weil es sehr rationell und ökonomisch ist ( mit einem geringen Aufwand
wird ein präzises Ereignis erreicht, feine Nuancen werden dadurch herausgearbeitet ,
feine Differenzierungen im aktionalen Bereich werden zum Ausdruck gebracht . Die
Kreativität des Deutschen , der seine Muttersprache beherrscht und dessen Sprachgefühl
gesund ist , führt zu Neubildungen auf diesem Gebiet .
Das Präverb modifiziert das Simplex semantisch, aktional und synktaktisch .
Manchmal gibt es nur eine Intensivierung des Simplexes. Das Präverb differenziert die
Grundbedeutung des Simplexes , nuanciert es , drückt die besondere Art , in der ein
Prozeß verläuft aus oder bewirkt eine Valenzänderung . Ab und zu drückt es nicht nur
eine Variante der Simplexbedeutung aus, sondern verändert es wesentlich:
nehmen----vernehmen
Im Deutschen kann das Präverb untrennbar sein (untrennbares Präverb), aber es kann
durch Entzweiung des Prädikats ans Satzende treten und mit dem Verb den verbalen
Rahmen( die verbale Klammer) bilden (das trennbare Präverb) . Eine dritte Erscheinung
der deutschen Sprache ist das schwankende Präverb , eine Mischform zwischen untren-
nbar und trennbar bzw . unbetont und betont . Wir detaillieren im folgenden vier Präver-
bien der deutschen Sprache : ver – ist immer untrennbar , an- und auf- sind immer
trennbar , durch- ist sowohl trennbar als auch untrennbar .
VER-:

Die Semantik/Syntax:
(a)eine Trennung: verlassen, verkaufen
(b)intensiviert: ändern-->verändern, decken--->verdecken , mischen--->vermischen
bluten--->verbluten, festigen--->verfestigen, meiden--->vermeiden ,
gehen--->vergehen
(c)ändert die Stammsemantik:fahren--verfahren, heißen--verheißen,
stehen--verstehen, antworten--verantworten
nehmen--vernehmen, wechseln--verwechseln
(d)Konklusiva (der allmähliche Abschluß eines Vorgangs):
verklingen, verlöschen, verblühen, verhallen
(e)die Veränderung, die Transformation
(e1)adjektivische Derivationsbasis
(e1.1.)Inchoativa:"SO WERDEN" (ohne Akkusativergänzung)
verarmen, verstummen, veraltern, verblassen, verelenden
Struktur:ver+Adj.Positiv/Komparativ+(e)n
Solche Verben drücken das allmähliche Beginnen eines neuen Vorgangs aus . Diese de-
adjekti-vischen Bildunge " sagen , in welcher Richtung der Prozeß der Veränderung
verläuft und zu welchem Zustand er hinführt" (Brinkmann 1962:237)

(e1.2.)Faktitiva: "SO MACHEN"(mit Akkusativergänzung)


----das Bewirken eines Ergebnisses.
verbittern, verkürzen, versüßen, verlängern, verdicken
Struktur:ver+Adj.Positiv/Komparativ+(e)n
Der faktitive Charakter impliziert die obligatorische Transitivität dieser Verben , weil
die Subjektergänzung den verbalen Prozeß logisch an einer Akkusativergänzung
wirksam werden läßt ( es ist das die Intention , die Motivation seines Tuns / Handelns ) .
"Er versüßt seinen Kaffee"-->er will seinen Kaffee süßer machen ."
"Er versüßt" oder "er macht süß" sind semantisch unvollständig und sinnlos.
Da sie eine Veränderung oder die Absicht einer Veränderung ausdrücken bringen, sind
sie der terminativen Aktionsart zuzuschreiben ( der Sprecher / der Schreibende hat ein
Ziel , einen Zweck vor Augen).
Die Adjektive auf "-lich"kombinieren sich sehr häufig mit ''ver-''
verbildlichen,veräußerlichen,verdeutlichen,verdinglichen,verheimlichen,verinnerlic
hen, verstaatlichen
(e2).substantivische Derivationsbasis
( e2.1).faktitiv ( = zu einem+Substantiv machen)(+Akkusativergänzung)
Struktur:ver-+Substantiv+(e)n
verfilmen,vertonen,versklaven,versumpfen

Diese Verben,die aus Substantiven abgeleitet sind,sind terminativ (der Prozeß wird auf
ein Ziel gelenkt ) , aber sie können auch einen Werdeprozeß ausdrücken ( inchoativ ) .
Die Akkusativergänzung ist obligatorisch, da das Subjekt den verbalen Prozeß an
einem Akkusativobjekt aktualisieren soll.
(e2.2). ornative Bedeutung (=mit etwas überziehen) (+Akkusativergänzung)
vergolden,verchromen,versilbern,verglasen,verschneien
Struktur:ver+Substantiv+(e)n
Die Akkusativergänzung ist auch obligatorisch ( da das Subjekt das Verbalgeschehen an
einem Objekt aktualisieren soll ) .
(g)weg vom rechten Weg, falsch, verkehrt, das verfehlte Ziel
vertippen
verhören +A obligatorisch: Ich habe den Satz vertippt.
verlesen
verrechnen
Ohne Akkusativergänzung werden diese Verben reflexiv gebraucht:
Ich habe mich vertippt/verrechnet
(h)seine Zeit,sein Leben durch den Simplexprozeß verbringen:
sein Leben vertrinken/vergeigen/verschlafen
seine Zeit verjagen
Diese Verben, die ausdrücken, "durch welche Tätigkeit der Mensch die Zeit
versäumt"(Brinkman 1962:236) bilden aber nur eine begrenzte Serie im deutschen
Verbalbereich. Sie zählen zu den ter-minativen Verben des Deutschen.
(i)die Beseitigung; sein Geld, eine Summe durch den Simplexvorgang
verausgaben:
sein Geld vertrinken,verrauchen
(j)den Gegensatz zum Simplex:
lernen<--->verlernen, achten<--->verachten,kaufen<--->verkaufen

(k)das negative Ende: verhungern, verwelken, verdursten, verblühen,


verdorren,verkommen,verbrennen
Das Ende ist kein gewünschtes Ziel, diese Verben heben nur den Schluß des
Geschehens , die Endphase hervor , zu der man allmählich kommt ( terminativ-
resultative Verben ) .
(l)transitiviert(selten): spotten+G/über+A--->verspotten+A
klagen+über+A--->verklagen+A
dienen+D--->verdienen+A
(m)das Verbinden,die Vermischung: verkleben, vergipsen, verbrüdern
(n)etwas wird durch ein Tun verbraucht,beseitigt:
verwarten, verfrühstücken
(o)etwas wird durch etwas beeinträchtigt : verwohnen, verwaschen
Zur Etymologie:"ver-"=ahd."far-,fer-,for-,fur(i)-"
ursprüngliche Bedeutungen:"vor,vorbei,weg"
Grundbedeutung heute:sehr schwer zu systematisieren,da "ver-"eine
starke Polysemie aufweist.

Die Mehrzahl der "ver-"Verben sind vieldeutig:


verhören---sich verhören/ verlesen---sich verlesen
versprechen---sich versprechen/ verlassen--- sich verlassen auf +A
"Der weitaus größte Teil der vielleicht 2000 allein in der Schriftsprache gangbaren
Verben mit 'ver-' steht in eigenen semantischen Verhältnissen zu sich selbst und zu
anderen verbalen Bildungen" (W.Henzen-Inhaltbezogene Wortbildung, apud Reinhardt
1971:454).

Es gibt heute zwei Tendenzen der "ver"-Verben.


(a)die Tendenz zur "ver-"Präfigierung des gleichbedeutenden Simplexes:
barrikadieren--->verbarrikadieren
komplizieren--->verkomplizieren
( b)die Tendenz zur "ver-"Tilgung:
versortieren--->sortieren
verpraktizieren--->praktizieren
Diese Tendenzen kennzeichnen die Verben auf "-ieren";die erste Gruppe von Verben
kann man vor allem nur in der gesprochenen deutschen Sprache finden.

Formen mit ''ver-'',die nur als Partizip II vorkommen: verhaßt, verrucht


Werner Reinhardt,Wilhelm Schmidt und Fritz Hinze fassen die Bedeutungen von ''ver-
''wie folgt zusammen: Reinhardt präsentiert das Präverb "ver-" in der Gemeinsprache
und dann in der Fachsprache .
Die Gemeinsprache:
'' (a)Perfektivierung (verändern)
(b)Veränderung zum Unangenehmen (verquellen)
(c)räumliche Distanzierung (vertreiben)
(d)Zuwendung (verschaffen)
(e)Verlust (versäumen)
(f)Fehlhandlung (sich verschreiben)
(h)besitzmäßige Trennung (verkaufen)
(i)Ausstattung mit Distanzierendem,Herabsetzendem,
Schädlichem (vergittern,verwässern,vergiften)".
( Reinhardt-1971:454 )
Die Fachsprache:
''(a)Verbinden oder befestigen:
a.1.mittels der im Verb genannten Tätigkeit:

verquetschen(...)verkleben,verkneten,verlöten,
verkuppeln,verrühren,verschweißen,...
a.2.mittels des im Verb gennanten Gegenstandes
oder Stoffes:verstiften(...)verbolzen, verdübeln,
vergipsen, verkeilen, verketten, verkitten, verleimen
vernieten, verschrauben, versplinten, verzahnen,
verzapfen
( b)Material verbrauchen oder verarbeiten (Meistens ist die Bedeutung des
Verbrauchens hinter der des Umwandelns , des Umformens in ein Pro-
dukt zurückgetreten):
verarbeiten(...)verbauen, vermahlen, vermauern,
verschmieden, verspinnen, verwalzen, verweben
Das Produkt kann auch im Verb selbst angegeben sein: verkohlen(...)vergasen, verkoken,
verspanen, vertorfen
(c)Überziehen mit dem im Verb genannten Stoff:
versilbern(...)veraluminieren, verbleien, verchromen,
verkadmen, verkupfern, vermessingen, vernickeln,
verzinken, verzinnen
(W.Reinhardt-12:453/454)
Dazu noch:
(d)falsch,schlimm:sich verweben,verschmieden
(e)das Ende:verstrahlen
(f)trennen,entfernen:verdrängen
(g)faktitiv:vermindern,verlängern

W.Schmidt:
''die Veränderung eines Zustandes:verarmen,verfärben,verkleinern,verlottern,verhüllen,
vergällen,verwässern
die Trennung oder Entfernung:verdrängen,verjagen,verkaufen,versetzen,verstoßen ,
vertreiben,verwerfen
den Abschluß einer Handlung oder eines
Zustandes:verblühen,verbluten,verbrennen,verglimmen,
verhallen,versinken,verzehren
die Verbindung oderVermischung:verbinden,verbrüdern,vereinigen,vermischen,
verquirlen
eine Fehlhandlung: verbiegen,verdrehen, verführen,vergießen, verleiten,sich verlaufen,
sich verschreiben
Das Präfix dient auch der
Verstärkung:verändern,verbeugen,verbürgen,verdanken,verwalten
ebenso drückt es das Ergebnis einer Handlung aus:
verbrämen,verfilmen,verglasen,vergolden,verstaatlichen,vertonen,verzieren
Schließlich bildet man mit dem Präfix ver- faktitive Verben aus
Adjektiven:verbittern,versüßen,verschönen,verschönern,verbessern,verdeutlichen,veröffe
ntlichen,verkündigen,verunreinigen usw.' '(W.Schmidt:1972-124)

F.Hinze:
''1.ein Entfernen=weg, Änderung derLage:verreisen,verkaufen,verschicken,ver-
pflanzen,verschließen,verlieren (Simplex fehlt)
2.Hinweis auf den Abschluß:verblühen,verbrennen,verrosten,verbluten,ver-
hungern,verhallen,verfilmen
3.den Übergang in einen Zustand:veröden(öde werden),verarmen,verwelken,ver-
gilben , verstummen-abwertend die Richtung zum Falschen und Verkehrten:
sich versprechen,verführen,verschlafen,verspielen,verachten,sich ver-
laufen,verbauern, verraten
4.ein Versehen mit etwas (Gegensatz: ent-):verhüllen,vergolden,verdecken-mit
einer Art Sperre versehen:verriegeln,verschließen,vernageln,verkleben
5.ein Bewirken (Faktitiva):verschönern,verbessern,verbreite(r)n.
Bisweilen deckt sich die Bildung mit ver- inhaltlich nicht mit der Ausdrucks-
weise Adjektiv+machen : verniedlichen-niedlich machen; vergrößern-größer machen
veröffentlichen-öffentlich machen;
6.eine Verstärkung:verbleiben, vermahnen, verschonen, verändern, vermehren''
( Hinze:1975 -72 )
Diese Zitate zeugen klar von der großartigen polysemen Potenz des Präverbs "ver-"und
von der großen Bedeutung der Stammsemantik und des jeweiligen Kontextes. Diese se-
mantische Vielfalt des Präverbs "ver-"ist darauf zurückführen,daß dieses Präfix aus drei
verschiedenen Präpositionen entstanden ist:
a)gotisch"faur(=vor,vorbei)
b)fra(=weg)
c)fair(=er-/ent-)
vgl:lat."pre-/per-",griech."peri-"
Im Althochdeutschen finden wir 4 Formen:"far-/fer-/for-/ fur(i)-", im
Mittelhochdeutschen und im
Neuhochdeutschen "ver-".

Y.Lucuta ist abschließend beizupflichten, wenn sie meint:


"Der größte Teil der ver-Verben ist im Elementarkontext terminativ ,und dieser
Sachverhalt weist darauf hin,daß sie auch in der lexikalischen Bedeutung das Sem
"Grenze,Ziel" enthalten." ( Lucuta 1993 : 226)
Hinze meint das auch:
''Auch in der Gegenwartssprache der Wirtschaft,der Technik und der Verwaltung
bezeichnet ver- den Vollzug eines Geschehens : einen Betrag verbuchen , ein
Rundfunkgerät verdrahten , eine Strecke verkraften (verkraften auch schon in
übertragener Bedeutung, z.B. einen Schaden ), ein Werk verdieseln ( =auf Diesel
umstellen ) , eine Summe vereinnahmen / verausgaben , etwas verkonsumieren
(Pleonasmus! , denn konsumieren bedeutet an sich schon verbrauchen).''
(Hinze 1975 : 76)
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AN-:

Die Semantik/Syntax:
(a)der Beginn,der Anfangspunkt
(anfangen, ansetzen, anheben, anbrechen, anzünden, angehen, anfahren,
anbrennen)
(b)in Richtung auf jemanden,hin--zu (anschreien, anbellen, ansprechen, ansehen).
"An-" transitiviert in diesem Fall:
Der Hund bellt./ Der Hund bellt mich an.
Die Transitivierungsfunktion von ''an-'' impliziert dann die
Passivierungsmöglichkeit intransitiver Verben wie ''fliegen'':
Der Vogel fliegt nicht mehr.
Dieser Flughafen wird sonntags nicht angeflogen.
(c)festes Verbinden (annageln, anbinden, anlöten, annieten)
(d)nach oben (ansteigen)
(e)das Simplex vollzieht sich teilweise (anbraten, anblättern, anlesen, anzahlen,
antrinken )
(f)der Kontakt: (anfassen,anlanden)
(g)das Nahen/sich nähern: (ankommen, anrennen, ankeuchen, antanzen, antoben,
anbrausen , antaumeln)
In dieser Bedeutung finden wir das Präverb ''an-'' in vielen Partizipien II ,die das Verb
''kommen'' adverbial begleiten und wo das Verb ''kommen'' diese Bedeutung verstärkt .
Hier die Liste dieser Strukturen:
angebellt kommen
angedampft kommen
angeflogen kommen
angeflossen kommen
angegangen kommen
angehumpelt kommen
angehüpft kommen
angejagt kommen
angekeucht kommen
angelaufen kommen
angepfiffen kommen
angepoltert kommen
angeradelt kommen
angerannt kommen
angereist kommen
angeritten kommen
angerudert kommen
angerutscht kommen
angesaust kommen
angeschifft kommen
angeschlendert kommen
angeschoben kommen
angeschossen kommen
angeschwänzelt kommen
angeschwärmt kommen
angesegelt kommen
angesprengt kommen
angesprungen kommen
angestampft kommen
angestiefelt kommen
angestiegen kommen
angestolpert kommen
angeströmt kommen
angestürzt kommen
angetanzt kommen
angetappt kommen
angetaumelt kommen
angetobt kommen
angetrabt kommen
angetrieben kommen
angewackelt kommen
angewandert kommen
angewankt kommen
angeweht kommen
angeweint kommen
angezogen kommen
Manchmal impliziert das Präverb ''an-'' eine andere Stilschicht gegenüber dem Simplex:
Sie hat uns vor einer Woche geschrieben ,aber im administrativen Stil finden
wir:
Die Bank hat alle Deponenten angeschrieben.

In der Sprache der Technik ist die Bedeutung ''c'' oft anzutreffen ( =Herstellung einer
Verbindung oder einer Vereinigung , Verdichtung ) : anschweißen , angießen , anrühren ,
anbolzen
Im weiteren detaillieren wir die Bedeutungen des Präverbs ''an''. Das Präverb ''an''
drückt die Berührung , den Kontakt aus :
A)im räumlichen Bereich ( an = Präposition ''an'') : anlegen, angrenzen, anbehalten
Bei einigen Verben ist eine substantivische Basis zerlegbar: anketten<an die Kette legen.
Einige Verben regieren die Präposition ''an''+Akk.(sehr oft) / +D (selten)
angrenzen an+A, anstoßen an+A , sich anschmiegen an+A
Die Bedeutung ''in Richtung auf'' läßt sich auch ebenso erklären : Kontakt zwischen
einem Subjekt
und einem Objekt ( jn. anlächeln, jn. ansehen)
B.im begrifflichen Bereich
B.1.Präverb ''an''=Präposition ''an'', sehr oft mit derselben Verbvalenz wie die
Kasusforderung der
Präposition: ansehen+D<sehen an +D, anhängen+D<hängen an+D
B.2.Kontakt,Berührung
a)mit einem Anfang
Nuancierungen:
-beginnen, anfangen: anbrechen, ansetzen
-beginnen, aber nicht zu Ende führen: anlesen, anbraten, anfressen
-bekanntmachen: anmelden
-durativ: andauern
-attackieren: angreifen
-einen Ansporn geben: antreiben
-initiieren: anweisen
-größer werden: anwachsen
-nach oben: ansteigen
b)mit einem Ende
Nuancierungen:
-festigen , gründlich machen: ziehen<-->anziehen (die Schraube)
-ein Ziel verfolgen : bei...anfragen, anklopfen
-etwas beharrlich tun : empfehlen<-->anempfehlen (beharrlich empfehlen)
-in großem Umfang : säen<-->ansäen
-eine höhere Stufe der Realisierun des Verbalgeschehens:
putzen<-->anputzen (schmücken), raten<-->anraten (einen genauen Rat geben)
treffen (zufällig)<--> antreffen (sicher)
-offiziell bekanntmachen: sagen<-->ansagen
-festsetzen: ansetzen
-in den Vordergrund stellen : anstreichen
-geben: jm.etwas anweisen
-übertragen (durch Erziehung,Kultur): anerziehen
-beitreten: sich anschließen
-sich gewöhnen: sich anmessen
-zum Halten bringen: anhalten
-faktitiv oder inchoativ: substantivische Basis- sich anfeinden, sich anfreunden
adjektivische Basis: anreichern, anrauhen
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AUF-:

Die Semantik/Syntax:
(a)kurzzeitiges, plötzliches Geschehen ( aufschreien, aufheulen, aufseufzen,
aufkreischen, aufleuchten, aufglänzen )
(b)=öffnen ( aufmachen, aufklappen, aufdrehen )
(c)das Ende eines Vorgangs
( aufessen, aufrauchen, aufarbeiten, aufsaufen, aufnagen,
auffressen )-resultativ
(d)die Erneuerung ( auffrischen, auflackieren, aufleben, auffärben, aufhellen,
aufbraten, aufbacken )
(e)=hinauf, nach oben ( aufblicken, aufheben, aufwirbeln )
(f)nach unten, in Kontakt zu ( aufprallen, aufsetzen, auflegen, aufstellen).
"Auf"(Präverb)="Auf"(Präposition)/
(g)faktitiv ( aufmuntern, aufrauhen, aufheitern, aufweichen )
(i) der Beginn (ingressiv ) (aufjagen , aufblühen )
In der Sprache der Technik findet man häufig diese letzte Bedeutung mit der Nuance
''befestigen auf etwas '' : aufschweißen , aufschrauben , auflöten , aufspritzen , aufna-
geln, aufnähen, aufbringen

Wegen der reichen Semantik des Präverbs kann das gleiche Verb gegensätzliche
Bedeutungen haben : aufschrauben=1 . auf etwas festschrauben
2 . losschrauben

Wir wollen hier auch eine Kombination anführen, die nur in einem Verb vorzufinden ist
: "urauf- : ( uraufführen-nur im Infinitiv und im Partizip II üblich)
Das Präverb "auf" weist im Grunde genommen zwei Bedeutungen und mehrere Nuan-
cierungen auf:
A)nach unten (Präposition=Präverb)
A.1.)-im räumlichen Bereich= auf <Präposition,in Kontakt zu
aufsetzen, auflegen
In vielen Fällen ist ein Substantiv als verbale Basis zu finden:
auftischen, aufgleisen, aufbahren, aufhäufen
Die Struktur lautet: etwas auf das Substantiv plazieren/legen
auftischen=auf den Tisch legen
Wenn die Präpositionalergänzung ganz klar ist, wird sie nicht mehr erwähnt:
seinen Hut aufsetzen, seine Brille aufsetzen
Bezieht sich die Ergänzung nicht auf ''Kopf'' oder ''Nase'' , muß sie aber präzisiert
werden:
seine Brille auf den Tisch aufsetzen
A.2.)im begrifflichen Bereich=zwingen
jm. etw. auferlegen, aufbrummen
B)nach oben, hinauf
B.1.unbegrenzt nach oben
-im räumlichen Bereich (kombinierbar mit ''hin'' /''her'')
aufklettern, aufblicken--hinaufklettern, heraufblicken

-im zeitlichen Bereich (nicht kombinierbar mit ''hin''/''her'')


von...auf... aufschieben
-im begrifflichen Bereich (nicht kombinierbar mir ''hin/''her'')
Nuancierungen:Bewunderung (zu jm. aufblicken)
Anflehung (zum Himmel aufblicken)
B.2.begrenzt nach oben (nicht kombinierbar mit ''hin/''her'')
-im räumlichen Bereich
-heben: auflesen, aufheben
Nuancierungen: aufbewahren: sich etw. von der Mahlzeit aufheben
abschaffen, bis zu Ende gehen, völlig: auftrinken, aufessen
-öffnen: aufmachen, auftun, aufdrehen
Nuancierungen: klarstellen, -legen: aufklären, aufzeigen
verzichten(weil man das erstrebte Ziel nicht erreicht hat): aufgeben
sich keine Sorgen machen: mächtig aufdrehen( als Fahrer )
-schwellen (lassen): aufblähen, aufblasen
Nuancierungen: positiv=gedeihen: aufblühen
negativ=wichtig tun: sich aufblähen
-bis zu einem gewißen Niveau in die Höhe heben: aufkrempeln, aufziehen

Wenige Verben weisen eine substantivische Basis auf: aufstocken, aufdämmen


-ein Versäumnis nachholen: aufholen
Nuancierungen: nach vorne: aufrücken
jm. verhelfen : aus...aufhelfen
nochmals, erneut: auffrischen, aufbraten
Ordnung machen : aufrücken (Polizei)
-Vertikalität, aufstehend: aufrichten, sich aufrichten
Nuancierungen: jn. aufmuntern, aufpulvern: jn. durch ...aufrichten
antreiben, anspornen: aufhetzen, aufpeitschen
verwenden: alles aufbieten
gehen: aufbrechen
aus dem Jenseits wiederbringen: aufwecken(vom Tode)
wichtig tun: sich vor...aufpflanzen
rebellieren: sich auflehnen, aufbegehren
-nicht fallen lassen, im Flug festhalten: auffangen
Nuancierungen: provisorisch machen : auffangen (Flüchtlinge)
erfassen, begreifen : auffangen (eine Idee)
-einen Aufschwung erfahren: aufgehen
Nuancierungen: sich bestätigen: gegen etwas nicht aufkommen
wachsen: die Saat geht auf
Mittel und Wege finden: für... aufkommen, eine Mode aufbringen
-hängen: aufhängen, aufknüpfen
-plötzlich erscheinen,auftreten,vorkommen: aufleuchten, aufblitzen, aufflammen
Nuancierung: plötzliche Erleuchtung: ein Gedanke blitzte in mir auf
Die zahlreichen Nuancierungen der zwei Grundbedeutungen implizieren eine
bemerkenswerte Vieldeutigkeit der ''auf''-Verben .Wenn aber der Schüler die zwei
Bedeutungen von ''auf'' gut kennt, kann er dann diese Verben richtig verwenden.
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DURCH-:

Die Semantik/Syntax:
UNTRENNBAR:
(a)hinein-heraus ; eine Bewegung geht von einer Grenze eines Raumes zur
anderen oder berührt viele Punkte.
Die stammbetonte Form bezeichnet eine abstraktere Handlung , hat oft eine übertragene,
idiomatisierte Bedeutung:
"Er durchdringt meine Gedanken"-abstrakt.
Sie transitiviert oft:"Sie durchwanderte das Land".
Die untrennbare Form hat perfektivierenden Charakter:
"Er wacht die Nacht durch".---Er durchwacht die Nacht."
(b)bei transitiven Verbpaaren mit "durch-"mit konkreter ( lokaler )
Bedeutung drückt das untrennbare "durch-" die Art und Weise der verbalen Handlung
aus :"Wir durchstechen jetzt diese Kupferplatte"(nur durchstechen und nicht durch-
bohren) .
Bei Richtungsverben in konkreter Bedeutung regiert das Simplex mit untrennbarem
"durch-'' immer eine Akkusativergänzung ( obligatorische Eakk . ) :
"Die Touristen durchfahren unsere Stadt".
TRENNBAR:( a)hinein--heraus;Bewegung durch eine Öffnung hindurch
Die kopfbetonte Form hat sehr oft eine konkrete (lokale) Bedeutung.
"Das Wasser dringt noch durch ''
(b )Die Vollständigkeit/die Gründlichkeit einer Tätigkeit:
durchlesen, durchdiskutieren, durchbürsten
(c ) man spaltet,teilt etw., so daß 2 Stücke entstehen:
durchsägen, durchbrechen, durchschneiden
(d) die Dauer(durativ): durchtanzen, durcharbeiten
(e)durch langen Gebrauch total abgenutzt:
durchlaufen, durchrosten, durchwetzen
(f) bei transitiven Verbpaaren mit "durch-" in konkreter (lokaler )
Bedeutung drückt das trennbare Präverb das Resultat der verbalen Handlung aus:
"Wir stechen jetzt diese Kupferplatte durch" ( resultativ , es gibt ein Loch in der
Platte)
(g)etwas wird wie eine Art Hindernis überbrückt:
durchblicken,durchfühlen,durchhören,durchsehen
Bei Richtungsverben in konkreter Bedeutung ist das Simplex mit trennbarem "durch-"
immer intransitiv und regiert fakultativ eine Präpositionalergänzung (Epräp):
"Die Touristen fahren (durch unsere Stadt) durch".

N.Kjellmann (Die Verbalzusammensetzungen mit 'durch', Lund,1945: apud Fleischer


10:417) unterscheidet folgende Bedeutungsgruppen von "durch":

(a)unveränderte, räumliche Bedeutung (durcheilen,-kriechen)


(b)außer der räumlichen (zeitlichen) Bedeutung noch ein weiteres Bedeutungs-
element
(durchfahren=sich ohne aufzuhalten).
(c)ein Teil der räumlichen (zeitlichen) Bedeutung und daneben ein stärker hervor-
tretendes weiteres Bedeutungselement (durchschlafen=bis zum Schlusse)-zitiert nach
Fleischer ( 1971 : 417)

Erika Neumann ( 1981 : 223/224) stellt folgende Bedeutungen von ''durch'' fest:
a)''durch''=ohne anzuhalten (durchgehen, durchfahren, durchreisen, durchlaufen)
b)''durch''=auseinander,entzwei (durchreißen, durchschneiden)
c)''durch''=zur Kenntnisnahme,Orientierung (durchblättern)
d)''durch''=etwas gründlich tun (durchdenken, durchhauen)
e)''durch''=von Anfang bis Ende (durchzählen, durchrechnen)
f)''durch''=zum Erfolg verhelfen (durchsetzen, durchführen)
g)''durch''=etwas zunichte tun ( durchstreichen /einen Satz/ )
''Die erste Bedeutung von 'durch' ist lokal und bezeichnet eine Bewegung durch einen
Raum von einem Ende zum anderen...die ursprüngliche Bewegung hat sich bei wenigen
Verben erhalten: durchleuchten ( Röntgen ) , eine List durchschauen , jemanden oder
etwas durchlassen (d . h . passieren lassen).'' ( Neumann 1981 : 222/223)
Hinze unterscheidet folgendermaßen zwischen trennbarem und untrennbarem ''durch'':
''(a)Wird der Verbstamm betont, so hat das Kompositum meistens eine übertragene
Bedeutung, und der Blick ist auf das Ergebnis und die Vollendung gerichtet . Das 2.
Partizip bedarf daher des perfektivierenden ''ge-'' nicht mehr.
Ich durchschaue deinen Plan. -Ich habe ihn durchschaut.
Er durchbohrte mich mit seinem Blick. -Er hat mich mit seinem Blick durchbohrt.

Der Zug durchfährt den Bahnhof.-Der Zug hat den Bahnhof durchfahren.
(b)Ist die Präposition Tonträger,so richtet sich der Blick ebensosehr auf den Verlauf
wie auf Ergebnis .Beim 2.Partizip wird die Vollendung durch das Präfix ''ge-'' geken-
nzeichnet.
Ich schaue den Aufsatz durch . -Ich habe den Aufsatz durchgeschaut.
Karl bohrte den Balken durch. -Karl hat den Balken durchgebohrt.
Der Zug fährt durch. -Er ist durchgefahren.
Unterscheide ähnlich : übersetzen-übersetzen; überschreiben-überschreiben ; umkleiden-
umkleiden; unterstellen-unterstellen; wiederholen-wiederholen.'' (Hinze 1975 :76)

Wir wollen jetzt das Präverb "durch" einer detaillierten Analyse unterziehen und wollen
dadurch dem Deutsch Lernenden ganz konkret helfen .Im Falle des Präverbs ''durch''
gibt es keinen großen Unterschied zwischen Präverb und Präposition. Die Präposition
drückt aus:
(a)Bewegung innerhalb eines Bereiches (er geht durch sein Zimmer).
''Durch'' ist dadurch den Präpositionen mit zwei Kasus ähnlich, wenn sie den Dativ
regieren.
I------------I

(b)Bewegung durch einen Bereich, außerhalb eines Bereiches- grenzüberschreitend


(er geht durch die Tür)
''Durch'' ähnelt den Präpositionen mit zwei Kasus, die den Akkusativ regieren.

I------------I--->

Das untrennbare Präverb deckt sich mit dem a-Wert der Präposition und hat demzufolge
einen nicht-perfektivierenden Charakter:
''Das Bächlein durchrieselt das Tal''.
Das trennbare Präverb entspricht dem b-Wert der Präposition und wirkt perfektivierend:
''Das Wasser ist schon durchgerieselt''.
Wir können also drei Gruppen von ''durch''-Verben unterscheiden; das Kriterium dafür ist
das ''durch=innerhalb'' oder das ''durch=außerhalb'' des Verbs.

(1)Verben, die immer ein untrennbares ''durch'' aufweisen ( =innerhalb ) -nur einige
Verben:
durchgeistigen, durchfurchen, durchleben, durchlöchern, durchqueren,
durchschau(d)ern
(2)Verben,die immer ein trennbares Präverb aufweisen ( =außerhalb )

2a-durchbringen, durchtreffen, durchfinden, durchgeben, durchkommen


Jedes Simplex hat eine immer perfektivierende Wirkung , deshalb lassen sie sich nur mit
dem perfektivierenden , trennbaren ''durch'' kombinieren.

2b-Zustandsverben,die durch das trennbare ''durch'' die Überschreitung einer Grenze


notwendigerweise ausdrücken (=solange V, bis eine Grenze überschritten wird):
durchsein, durchstehen, durchsitzen, durchliegen, durchhängen, durchhalten
Das Merkmal '' grenzüberschreitend '' ist grundlegend und Sätze wie '' Der Schnellzug ist
schon durch'',wo das Partizip II ganz überflüssig sein kann, ohne daß der Satz mißver-
standen wird, beweisen das eindeutig.

2c)Verben, die eine Aufzählung zum Ausdruck bringen(man zählt etwas bis zu Ende) :
durchnumerieren, durchzählen, durchrechnen

2d)Verben , die das Kontrollieren und das Organisieren ausdrücken ( man macht das auch
bis zu Ende): durchproben, durchprüfen, durchsehen, durchorganisieren

2e)Verben, deren Simplex schon an sich das Überschreiten einer Grenze ausdrücken :
durchpressen, durchpassieren, durchstecken, durchschlagen, durchsieben

2f)durch=gründlich, völlig <außerhalb, überschreitend, bis zu Ende


''durch'' ist eben deshalb immer trennbar.
durchlesen, durcharbeiten, durchprügeln, durchrosten

2g)reflexive Verben, die das Überschreiten eines Hindernisses durch das Simplex zum
Ausdruck bringen : sich durchbeißen, sich durchfragen, sich durchfressen, sich durchlü-
gen
Diese Serie ist die produktivste Serie heute und kann durch den erfinderischen Geist der
Muttersprachler bereichert werden.

3)Verben, die entweder ein untrennbares oder ein trennbares Präverb ''durch'' aufweisen.
Die Mehrzahl deutscher Verben gehört dieser Gruppe an.
Entscheidend dafür ist die schon festgestellte Unterscheidung:

a)-Bewegung innerhalb eines Bereiches, ohne Grenzüberschreitung / nicht perfekti-


vierend--> untrennbares ''durch'':
Der Bach durchfließt das Tal .

b)-Bewegung außerhalb eines Bereiches, mit Grenzüberschreitung/perfektivierend --


>trennbares ''durch''
Das Wasser flieát noch immer durch.
Wir wollen hier erwähnen , daß im Falle ''a'' die Präsenz der Präposition ''durch''
unmöglich ist (*der Bach durchfließt durch das Tal), während aber im Fall ''b'' sie
vorkommen kann (das Wasser fließt durch den Spalt durch) und sogar das Adverb
''hindurch'' kann auftreten (das Wasser ist durch den Spalt hindurchgeflossen).
Das beweist klar die perfektivierende Bedeutung (Grenzüberschreitung) des trennbaren
''durch''. In solchen Situationen kann man von einem pleonastischen Präverb ''durch''
reden, denn die Präposition signalisiert schon das ''Außerhalb'':
''Das Wasser fließt durch den Spalt (durch).
Manchmal kann man durch die Opposition '' trennbar-untrennbar '' beim gleichen Verb
einen verschiedenen Intensitätsgrad ausdrücken:
Das Zimmer ist gut durchwärmt/ gut durchgewärmt.

Das trennbare Präverb ist am häufigsten vertreten und als trennbares und betontes Prä-
verb können wir Präpositionen ( sehr oft ) , aber auch Adjektive, Adverbien, Substantive,
Präpositionalgruppen , Infinitive und Partizipien II finden . Es gibt auch trennbares Prä-
verb, dessen Selbständigkeit als Wort nicht mehr nachweisbar ist (kehrt-, umhin-, dar- )
Als untrennbares Präverb finden wir Präfixe (Vorsilben, die keine Selbständigkeit als
Worteinheit aufweisen) .Verschiedene Präpositionen dienen als schwankendes Präverb .
Zum schwankenden Präverb: Es liegt hier eine Abschwächung , eine Verallgemeinerung ,
eine Entkonkretisierung des untrennbaren Präverbs vor ( im Gegensatz zur konkreten
Bedeutung des trennbaren Präverbs) , so daß es klare Unterschiede zwischen der kopf-
betonten Form und der stammbetonten Form (in übertragener Bedeutung verwendet )gibt.
Die genaue Kenntnis der Eigewerte des deutschen Präverbs ist von großer Bedeutung
für den Deutsch lernenden Ausländer.Wenn der Studierende diese Werte kennt
und wenn entsprechende Übungen zu deren Festigung gemacht werden , so
kann das Studium der deutschen Sprache erleichtert werden und das
Sprachgefühl wird gefestigt
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