Professional Documents
Culture Documents
ro
Die deutsche Sprache verfügt über drei Modi: Indikativ, Konjunktiv (K I + K II), Imperativ; andere Linguisten sprechen sogar
von vier Modi: Indikativ, Konjunktiv I, Konjunktiv II, Imperativ.
Da der deutsche Imperativ nicht nebensatzfähig ist, wurde er nicht berücksichtigt; wir möchten nur hinzufügen, dass dessen
Grundfunktion ”Heischen” largo sensu ist und dass die Differenzierungen dieser Grundbedeutung von den Kontextelementen
abhängt. Zum Ausdruck eines imperativischen Wertes in Nebensatzform bedient sich die deutsche Sprache der Modalverben
mögen im Konjunktiv I/II (zum Ausdruck eines Wunschsatzes) und sollen im Konjunktiv I (zum Ausdruck eines Befehlssatzes).
Der Nebensatz erscheint immer als indirekte Rede:
Meine Mutter sagte mir, ich möge/möchte dieses Buch lesen.
Sie sagte uns, wir sollen ans Meeer fahren.
Der Indikativ ist der häufigste deutsche Modus; er drückt einfache, sachliche Feststellungen aus, die nichts über die Einstellung
des Sprechers zum Gesagten enthalten.
Der Unterschied zwischen den Konjunktivformen liegt auf dem Gebiet der Modalität: die Hauptfunktion des Konjunktivs I ist die
vermittelnde Funktion, er zeigt, dass eine Aussage wiedergegeben wird, aber nur vermittelt, ohne die Gewähr für die Richtigkeit.
Die Hauptfunktion des Konjunktivs II liegt im Bereich des ”nur Denkmöglichen” Er ist der Modus der Potentialität bzw. der
Irrealität.
Die rumänische Sprache hat vier Modi: Indikativ, Konjunktiv, Konditional und Imperativ. Es gibt Linguisten, die auch den
Präsumtiv als Modus betrachten; da er aber formal aus dem Indikativ, Konjunktiv oder Konditional und der Form auf -ind / - ând
(voi fi venind, sã fi venind, aº fi venind) besteht, haben wir auf diesen Modus verzichtet. Seine Wesensfunktion ergibt sich aus
der des betreffenden Modus, der seiner Struktur angehört (+ eine Vermutungsnuance).
Der Präsumtiv jedes Modus steht folglich in allen Satzarten, wo die drei Modi stehen: der indikativische Präsumtiv, der
konjunktivische und der konditionale Präsumtiv sind als Varianten möglich und verleihen dem Aussageinhalt eine bestimmte
Skepsis. Der Indikativ des Rumänischen dient zum Ausdruck des Realen, Wahren und ist also dem deutschen Indikativ
gleichzusetzen. Der rumänische Imperativ ist mit dem deutschen identisch. Der rumänische Imperativ kann aber auch
nebensatzfähig sein (sehr selten - siehe Artikel weiter). Der rumänische Konditional (rum. Condiþional-optativ) ist mit dem
deutschen Konjunktiv II fast identisch, was den modalen Wert anbelangt:
Konditional Präsens = Konjunktiv II (einfache Form)
Konditional Perfekt = Konjunktiv II (Gefüge)
Der Konjunktiv des Rumänischen unterscheidet sich aber vom deutschen Konjunktiv I. Der deutsche Konjunktiv I ist nur an
einige Nebensatzarten gebunden. Der rumänische Konjunktiv drückt das Mögliche, das Gewünschte, das Gedachte aus und wird
häufiger verwendet als der deutsche Konjunktiv I. Da das Merkmal des rumänischen Konjunktivs mit dem Subjunktor sã
identisch ist, gilt als Faustregel: Konjunktiv immer nach dem Subjunktor sã oder einem Subjunktor, der auf sã endet
(subjunktorbedingter Modusgebrauch). Die unpersönlichen Modi (Infinitiv, Supinum, Partizip und Gerundium) können im
Rumänischen als infinite Formen kein Prädikat bilden und folglich keinen Satz; deshalb ziehen wir sie nicht in Betracht.
Vorliegender Artikel nimmt sich vor, die Art und Weise, wie die indikativischen/konjunktivischen Formen den deutschen
Nebensatzbereich bestreiten bzw.wie die indikativischen /konjunktivischen/ imperativischen und konditionalen Formen den
rumänischen Nebensatzbereich bestreiten, ins Auge zu fassen.
Wir haben als Identifizierungsweise der Nebensätze (Untersätze) die Kriterien und die Begriffe der deutschen Dependenz -
Verbgrammatik benutzt, obwohl die Grammatik der rumänischen Sprache noch traditionell ist.
Rumänisch:
Die Wahl der Modi hängt von der Sprecherintention ab (real = Indikativ, virtuell =Konjunktiv, potenziell/irreal =Konditional),
aber auch von den Subjunktoren; nach einem Pronomen/Adverb, nach dacã treten alle 3 Modi auf, jeder erfüllt seine
Grundfunktion. Nach sã, ca ... sã steht immer der Konjunktiv. Nach cã, cum cã, de tritt nie der Konjunktiv auf. Die große
Schwierigkeit besteht in der Selegierung der Konjunktion:
Se spune cã va veni/E posibil sã vinã mîine/Fireºte cã l-ar putea acuza/Cine are carte, are parte.
Hier auch der Konjunktiv in Sätzen mit konditionaler Nuance:
Ar fi frumos, sã vii cu noi.- Potentialität
Ar fi fost frumos, sã fi venit cu noi. - Irrealität
Oder der Konditional (dacã-Sätze), mit gleicher Geltung:
Ar fi frumos, dacã ai veni cu noi.
Ar fi fost frumos, dacã ai fi venit cu noi.
Der Indikativ ist auch möglich:
E frumos dacã vii cu noi.
Andere Fälle:
Nach Verben, Strukturen, die Objektivität und Gewissheit zum Ausdruck bringen, findet man den Indikativ:
jedermann weiß, dass er kommt.
Nach Verben, die Subjektivität zum Ausdruck bringen steht der Konjunktiv I:
Ich bilde mir ein, er sei noch ein guter Lehrer/ich wünsche, dass er glücklich sei.
Nach Verben des Erwartens, Befürchtens, Versprechens findet man ab und zu den Indikativ nach präsentischem Obersatzverb
(ich hoffe, er kommt auch) und Konjunktiv II nach präteritalem Obersatzverb (ich hoffte, er käme auch).
Da er die Neutralität des Redenden der Richtigkeit des Aussageinhalts gegenüber äußert, steht der Konjuntiv I als
Ausgangspunkt in der Ermittlung der modalen Geltung des Indikativs oder des Konjunktivs II: nach links überwindet man die
Neutralität im positiven Sinn (Identifizierung), nach rechts handelt es sich um eine Überwindung im negativen Sinn:
IND. (+) K I ( 0) K II (-)
Als Lehrer benutze ich immer folgenden Trick: Ind. = JA; K. I = JEIN; K. II = NEIN
Das ist der Standpunkt der normativen Grammatik, aber die Situation ist heute sehr komplex.
Wir möchten unterstreichen, dass eine Identifizierung, eine Neutralisierung oder eine Distanzierung nicht immer nachweisbar ist
und dass allen Varianten das Merkmal “referiert” gemeinsam ist.
Die Identifizierung/Neutralisierung/ Distanzierung mit dem Wahrheitsgehalt der fremden Rede ist nicht feststellbar in solchen
Beispielen, die Tendenzen der heutigen deutschen Sprache veranschaulichen.
a) Der Indikativ kommt immer häufiger vor nach präsentischem redeeinleitendem Verb und wenn die indirekte Rede als
eingeleiteter Nebensatz erscheint:
Er sagt, dass er morgen nicht kommen wird.
Das Obersatzverb und der Subjunktor signalisieren indirekte Rede in diesem Fall. Ist das Obersatzverb in der 1. Person, Singular,
Präsens, so ist der Indikativ üblich, mit oder ohne Subjunktor (mit Ausnahme der Verben des Aufforderns):
Ich behaupte, dass er recht hat/ich behaupte, er hat recht.
Der Konjunktiv I wird dem Indikativ vorgezogen, wenn das redeeinleitende Verb in einer Vergangenheitsform steht und die
fremde Meinung als abhängiger Hauptsatz (hauptsatzförmiger Nebensatz) d.h. subjunktorlos erscheint:
“Der Wirt erzählte mir, dieser Herr sei verrückt.” (H. Böll)
Der Konjunktiv I und das verbum dicendi signalisieren die indirekte Rede.
b) Der Konjunktiv II steht in der indirekten Rede zum Ersatz des Konjunktivs I, bei dessen formalem Zusammenfallen mit dem
Indikativ. Das führte dazu, dass Konjunktiv I und Konjunktiv II in der subjektiven Einschätzung des Wiedergegebenen ohne
Unterschied im heutigen Sprachgebrauch verwendet werden, so dass in solchen Fällen der Konjunktiv II keinen Zweifel mehr
ausdrückt.
c) Die Moduswahl hängt auch von anderen Faktoren ab:
”Das norddeutsche Sprachgebiet bevorzugt vor allem in der indirekten Rede den Konjunktiv II, das süddeutsche den Konjunktiv
I.” (Flämig: 1971-272).
d) Für juristische Texte gibt es die Übereinkunft, strittige Sachverhalte im Konjunktiv I zu referieren, Unstrittiges dagegen im
Indikativ.
e) In der Presse werden Tatsachenmitteilungen mit Quellenangabe sehr oft mit Konjunktiv I wiedergegeben.
g) Folgen mehrere K. I -Formen aufeinander, so ist es empfehlenswert, eine K. II -Form einzusetzen (aus ästhetischen Gründen,
besonders in der schönen Literatur)
f) In der Umgangssprache findet der Konjunktiv II die größte Verbreitung.
g) Ein Konjunktiv II der direkten Rede wird in der indirekten Rede beibehalten:
Alles wäre gut, wenn das Wetter schön wäre.
Er sagte, dass alles gut wäre, wenn das Wetter schön wäre.
h) In der berichteten Rede, wenn mehrere aufeinanderfolgende abhängige Hauptsätze ohne wiederholtes redeeinleitendes Verb
auftreten, ist der Konjunktiv I das einzige Mittel, das die berichtete Rede signalisiert und daher obligatorisch (= Funktion des
Textverbindens):
“Der Graf, so sagt er, sei nun einmal sein Herr, der Besitz seines Herrn sei ihm heilig und jeder Groschen... sei eine
Verminderung seines Herrentums, dem er sich freiwillig unterwerfe und außerdem, er brauche das Geld tatsächlich nicht...”
(Thomas Mann)
i) Dichterische Prosa verwendet oft den Konjunktiv, Sachprosa – den Indikativ.
Wir stellen also fest, dass der Modusgebrauch in der fremden Meinung von den Kontextelementen und von der Sprachebene
abhängt und nicht nur von der Sprecherintention. Wir fassen allgemein zusammen, dass die Moduswahl in der indirekten Rede
schwankend ist.
Der Konjunktiv I ist das wichtigste Merkmal zur Kennzeichnung der fremden Meinung (redundant / fakultativ - nicht re- dundant
/ obligatorisch).
Der Indikativ drückt ein positives Verhältnis zur Äußerung aus.
Der Konjunktiv II ist sehr komplex:
Der Konjunktiv ist unmöglich nach cã, obwohl in der Sprache der ungebildeten Leute Konstrukte mit cã + sã oft vorkommen:
A spus cã sã traducem tot textul.
Der Konditional/der konditionale Präsumtiv drücken einen gewissen Zweifel, eine Distanzierung aus (Dt.=R.):
Mi-a spus cã ar sosi/ar fi sosind cu trenul de 7.
Die Distanzierung kann auch durch Indikativ + ein Adverb/einen Ausdruck der Skepsis ausgedrückt werden - chipurile, pasãmite,
cicã, vorba vine, vezi Doamne:
Mi-a spus cã îi place chipurile poeziile mele.
Manchmal kann cum cã + Indikativ anstelle von cã eine Distanzierung zum Ausdruck bringen:
A rãspuns cum cã nu are timp.
Das verbum dicendi impliziert ab und zu eine Distanzierung, obwohl man einen indikativischen Untersatz hat:
Pretinde cã mã iubeºte.
N.B. - eine harte Nuss für die Übersetzer: im Rumänischen geht die Differenzierung “Neutralität - Identifizierung“ verloren:
“Der Wirt erzählte mir, dieser Herr sei verrückt.” (H. Böll) = Hangiul mi-a povestit cã acest domn e nebun. ( deutsch = neutral,
rumänisch = Identifizieurng? Neutralisierung?).
Wir stellen fest: im Rumänischen werden in der indirekten Rede die Modi der direkten Rede beibehalten, mit Ausnahme des
Imperativs, wo sie durch den Konjunktiv ersetzt werden.
Deutsch:
Indikativ drückt Reales aus, Konjunktiv II signalisiert Potentialität oder Irrealität:
Seine Überzeugung war, dass er dir helfen könnte/hätte helfen können.
Im Ekat mit imperativischem Wert kann auch der heischende Konjunktiv I stehen:
Sein Befehl war, dass er sofort abhaue.
Im seltenen als ob-Kategorialergän-zungssatz - siehe als ob- Modifikativangabesatz:
Es ist, als ob sie dumm wäre/sei/ist.
Es ist, als wäre/sei sie dumm.
Rumänisch:
Die Wahl der Modi hängt von der Sprecherintention ab (real = Indikativ, virtuell =Konjunktiv, potenziell/irreal = Konditional);
nach einem Pronomen/Adverb, nach dacã treten alle 3 Modi auf, jeder erfüllt seine Grundfunktion.
Nach sã, ca ... sã steht immer der Konjunktiv. Nach cã, cum cã, de tritt nie der Konjunktiv auf.
In der Kategorialergänzung, die eine potenzielle oder eine irreale Komparation ausdrückt, finden wir sehr oft den Konditional:
Voi sunteþi ca ºi cum n-aþi fi / voi aþi fost ca ºi cum n-aþi fi fost.
1. 2. In den Angabesätzen
1. 2. 1. In den Temporalangabesätzen
Deutsch:
Der Indikativ ist der gewöhnliche Modus.
“Wenn ich solch ein liebes, edles Tier sehe, so kann ich nicht begreifen, wie gebildete Leute Vergnügen daran finden, es zu
hetzen und zu töten.” (H.Heine)
Nachdem wir gegessen haben, machen wir einen Spaziergang.
Nach temporalem wenn oder temporalem als finden wir nur den Indikativ.
Der Konjunktiv II ist auch möglich, um Gedachtes, Hypothetisches auszudrücken:
Ich hätte das Essen fertig gekocht, bis du die Fenster geputzt hättest.
Wir hätten darauf verzichtet, sobald dein Vater gekommen wäre.
Rumänisch:
Der Indikativ tritt sehr oft auf:
Te aºtept pânã când vei reveni.
Der Konditional kommt seltener vor und drückt die Potentialität (K. Präsens) bzw. die Irrealität (K. Perfekt) aus:
Aº citi ziarele în timp ce tu ai scrie scrisoarea/Aº fi citit ziarele în timp ce tu ai fi scris scrisoarea.
Der Konjunktiv wird nur nach den Subjunktoren (mai) înainte sã, înainte (ca...) sã, pânã sã, pânã când sã verwendet, weil sie
das Merkmal des Konjunktivs - sã - in ihrer Struktur aufweisen:
Pânã sã vinã trenul, îl vizitãm pe Mihnea.
1. 2. 2. In den Lokalangabesätzen
Deutsch:
Der Modus, der sehr oft in den Lokalangabesätzen steht, ist der Indikativ:
Er kann gehen, wohin er will.
Hypothetisches/Irreales wird mit Konjunktiv II zum Ausdruck gebracht:
Er könnte leben, wo es für ihn besser wäre.
Er hätte leben können, wo es für ihn besser gewesen wäre.
Rumänisch:
Im rumänischen Lokalangabesatz treten nur der Indikativ und der Konditional auf:
Merg unde m-ai trimis/Aº merge unde aº vedea cu ochii/Aº fi mers unde aº fi vãzut cu ochii.
Der Indikativ dient zum Ausdruck des Realen, der Konditional - zum Ausdruck der Potentialität, der Eventualität (K. Präsens),
zum Ausdruck der Irrealität (K. Perfekt).
1. 2. 3 In den Modifikativangabesätzen
Deutsch:
Im Vergleichssatz oder Komparativsatz kommt der Indikativ am häufigsten vor:
Sie schreibt, wie auch ich im Kinderalter schrieb.
Nach wie steht auch der Konjunktiv II, wenn ein Konditionalsatz folgt:
Sie musterte mich, wie ich dich gemustert hätte, wenn du ein Nashorn gewesen wärest.
Im potenziellen und irrealen Komparativsatz (Subjunktor als ob, als wenn) treten sowohl der Indikativ als auch die beiden
Konjunktive auf:
Er schreit, als ob ich taub wäre/sei/bin.
Die eigentliche Aussage wird von dem Subjunktor als ob signalisiert, so dass der Konjunktiv nur ein redundantes Merkmal ist;
der Modusgebrauch ist also irrelevant. Der Konjunktiv II betont eventuell die Irrealität etwas stärker.
Im abhängigen Hauptsatz (als ob kann zu als gekürzt werden) sind die Konjunktive kommutierbar:
Er schreit, als wäre/sei ich taub.
Nach ca ºi cum bevorzugt man den Konditional, nach de parcã kommen sehr oft der Indikativ und der Konditional.
Im Komparativsatz der Ungleichheit stehen sowohl der Indikativ als auch der Konditional:
Este mai proastã decît crezi/ai crede/ai fi crezut.
In den Proportionalangabesätzen finden wir sehr oft den Indikativ zum Ausdruck des Realen:
Pe mãsurã ce învãþ mai mult, reþin mai bine aceste structuri.
Der Konditional kann potenziell bzw. irreal wirken:
Pe mãsurã ce te-ai apropia/ce te-ai fi apropiat de casã, ai vedea/ai fi vãzut mai bine toate acareturile.
1. 2. 4. In den Kausalangabesätzen
Deutsch:
Im Kausalangabesatz steht gewöhnlich der Indikativ, da der angeführte Grund im allgemeinen real ist.
“Die Sache ist die, dass ich früh aufstehe, weil ich eigentlich ein Langschläfer bin.” (Th. Mann)
Aber auch der Konjunktiv kann auftreten, wenn der Kausalsatz als vermittelte Rede gilt:
Heinrich sagte, er begehe einen Fehler, da er das Buch verkaufe.
Der Konjunktiv I steht selten in gehobener Sprache, um die Nuance (+ angeblich, + vermutlich) zu signalisieren:
Sie wurde dingfest gemacht, weil sie den Alten getötet habe. - (= weil sie den Alten angeblich/vermutlich getötet hat)
Der Konjunktiv II kommt vor, wenn ”der kausale Nebensatz als Grund für das im Hauptsatz bezeichnete Geschehen den Wunsch
nennt, eine unerfreuliche Wirkung zu vermeiden und schildert, wie diese Wirkung verlaufen würde.” (Neumann: 1981-383)
Hans muss sofort in den Besitz des Führerscheins wieder gelangen, da er noch ein Jahr verlieren könnte.
Der Konjunktiv II steht auch bei verneintem Hauptsatz und betont verneintem Hauptsatz:
Er betrügt seine Frau nicht, nicht weil er in sie verliebt wäre, sondern weil er an die Kinder denkt.
Rumänisch:
Der Indikativ steht sehr oft in einem solchen Satz:
Nu poate sã te ajute pentru cã este bolnav.
Der Konditional steht zum Ausdruck der Potentialität (K. Präsens) bzw. der Irrealität (K. Perfekt)
Aº participa ºi eu, fiindcã aº putea câºtiga.
Sunt supãrat pe tine, fiindcã ai fi avut timp sã mã previi.
1. 2. 5. In den Konditionalangabesätzen
Deutsch:
Der Indikativ steht im Konditionalsatz mit dem Sem (+ sicher möglich):
Wenn er Zeit hat, besucht er seine Großmutter.
Im Konditionalangabesatz mit dem Sem (+möglich) steht der Konjunktiv II - einfache Form:
Wenn ich Bundeskanzler wäre, wäre sie nicht glücklich.
Im Konditionalangabesatz mit dem Sem (+ nicht mehr möglich) steht der Konjunktiv II - Gefüge:
Wenn der Bus pünktlich angekommen wäre, hätte ich auf den Ausflug nicht verzichtet.
Der Konjunktiv I ist in dieser Nebensatzart unmöglich – mit Ausnahme der indirekten Rede:
Er sagte, dass er seine Frau betrüge, wenn er wolle.
Der Konditionalangabesatz erscheint auch als abhängiger Hauptsatz (hauptsatzförmiger Nebensatz):
Kommt er, so erfährt er die Wahrheit.
Käme sie zu uns, so ginge ich auch mit.
Wäre er gekommen, hätte er alles erfahren.
Falls als Subjunktor mit dem Indikativ signalisiert zusätzliche Skepsis und intensiviert die Bedingung.
Der Untersatz mit sollen im obligatorischen Konjunktiv II signalisiert zusätzlich die Eventualität:
Sollte es schneien, bleib bitte zu Hause!
Rumänisch:
Der Modusgebrauch im Rumänischen ist dem des Deutschen ähnlich:
- Indikativ = sicher möglich oder nicht mehr möglich (Indikativ Imperfekt = Konditional Perfekt im Rumänischen)
Dacã are noroc, câºtigã ceva.- sicher möglich
Dacã venea cu noi, putea sã te vadã.- nicht mehr möglich
- Konditional Präsens = möglich
Dacã ar avea noroc, ar câºtiga ceva.
- Konditional Perfekt = nicht mehr möglich, irreal
Dacã ar fi avut noroc, ar fi câºtigat ceva.
Eine interessante Erscheinung des Rumänischen: das Imperfekt des Indikativs im konditionalen Gefüge = Konjunktiv
Plusquamperfekt des Deutschen.
Der Konjunktiv ist nur nach sã möglich; diese Struktur ist selten:
Sã nu fie ploile astea, oamenii ar fi fericiþi.
Sã nu fi fost ploile astea, oamenii ar fi fost mai feri-ciþi.
Der Konjunktiv drückt in solchen Sätzen die Potentialität/Irrealität ( = Konditional) aus.
Der Konditionalangabesatz erscheint auch als uneingeleitet:
Ai carte, ai parte.
Ai traduce toate textele, ai avea bani.
Ai fi mers cu noi, ai fi aflat totul.
1. 2. 6. In den Finalangabesätzen
Deutsch:
Das Verb des Finalangabesatzes kann sowohl im Indikativ als auch im Konjunktiv auftreten.
Der Modusgebrauch tendiert heute, irrelevant zu werden. Die indikativischen bzw. konjunktivischen Formen dienen einer
Feindifferenzierung. So gebraucht man den Indikativ, wenn der Zweck real ist:
Sie geht in die Stadt, damit ihre Schwester studieren kann.
Der Konjunktiv I steht, wenn es sich um einen geforderten, gewünschten Zweck handelt:
“Jetzt hat man ihm die Frau in das Lager Bompard verschleppt, auf dass man Kaution für sie zahle.” (A. Seghers)
Hier haben wir den sogenannten heischenden Konjunktiv, der auffordernden Wert aufweist. Der Konjunktiv I nach auf dass ist
veraltet. Auf dass – Sätze mit Indikativ oder Konjunktiv I gibt es heute sehr oft als Begrüßungsformel, Glückwunsch oder
Trinkspruch in der Allgemeinsprache (verkürzte Satzform):
Auf dass es dir wohl ergehe!
Auf dass du hundert Jahre alt wirst!
Handelt es sich um einen gedachten, vorgestellten, hypothetischen Zweck, so steht der Konjunktiv II:
“Sie gab ihr einmal den Wohnungsschlüssel, damit sie die Kinder heimbrächte.” (A. Seghers)
Diese Feindifferenzierung kennzeichnet die literarische deutsche Sprache.
Rumänisch:
Der Konjunktiv tritt hier als spezifischer Modus zum Ausdruck des Gewünschten auf; der Subjuktor sã lässt sich mit anderen
Elementen kombinieren: sã, ca... sã, pentru ca...sã, (sã) nu cumva sã, pentru ca nu cumva sã, nu care cumva sã
(Volkssprache): Îþi voi spune totul ca sã te conving.
Der Indikativ kommt in Sätzen, die die Volkssprache kennzeichnen, vor - nach: cã doar (doar) (de), cã doar (de) + Indikativ
Futur:
Se þine dupã tine, cã doar vor cãpãta ceva.
Auch der Konditional Präsens ist zum Ausdruck der Eventualität, der Potentialität möglich:
Se þin dupã mine, cã doar (doar) ar cãpãta ceva.
Eine interessante Erscheinung bildet der Subjunktor de; nach de steht der gleiche Modus wie im Obersatz, folglich auch der
Imperativ:
Du-te de cumpãra carne.
Auch der Indikativ und der Konditional kommen vor:
A plecat de-a cumpãrat carne/Aº merge de m-aº culca/Aº fi mers de m-aº fi culcat.
Jeder Modus erfüllt hier seine spezifisch modale Funktion: Imperativ = Heischen, Indikativ = real, Konditional = potenziell/irreal.
1. 2. 7. In den Konsekutivangabesätzen
Deutsch:
Im so dass - Satz steht der Indikativ, wenn er die Folge eines Geschehens bezeichnet. Tritt keine Folge ein, so steht der
Konjunktiv II (der Inhalt des konsekutiven Satzes rückt ins Gebiet der Irrealität, wenn die Folge ausbleibt).
Der Indikativ:
”Die Kellnerinnen waren so fröhlich, dass sie vor Fröhlichkeit fast zu platzen schienen.” (H. Böll)
Der Konjunktiv II:
“In demselben Augenblick sieht ein Chinese grinsend in mein Fenster hinein, so dass er eigentlich eine Ohrfeige verdient
hätte.”(Th. Fontane)
Im als dass - Satz finden wir sowohl den Konjunktiv II als auch den Indikativ; der Modusgebrauch ist irrelevant, weil das
Korrelat zu und der Subjunktor als dass die Irrealität schon signalisieren. Das Untersatzverb ist immer können. Der Konjunktiv I
kommt nie vor.
1. 2. 8. In den Konzessivangabesätzen
Deutsch:
Im obwohl - Satz (+ sinnverwandte Subjunktoren: obgleich, obzwar, obschon, trotzdem, wennschon) kommt der Indikativ sehr
oft vor:
“Ich verstehe Sie nicht mehr, Camuzzi, obwohl ich gewöhnt bin, dass Sie unglaubliche Dinge sagen.”(H. Mann)
Die wenn - Sätze: diese Sätze leiten konkrete und hypothetische/irreale konzessive Beziehungen ein.
Der Indikativ kann in beiden Fällen auftreten, der Konjunktiv II nur im 2. und 3. Fall:
Auch wenn es wettert, treibt er die Kühe auf die Weide. (konkret)
Auch wenn meine Mannschaft heute verliert/verlöre, wird sie die Meisterschaft gewinnen.
Auch wenn er verloren hätte, hätten wir ihm verziehen.
Konjunktiv II liegt auch in einem hauptsatzförmigen Nebensatz:
Diese Mannschaft gewinnt die Meisterschaft, und hätte sie kein Geld, um die Spieler zu bezahlen.
Der Modigebrauch ist mit dem in den wenn-Konditionalsätzen identisch.
Der Konjunktiv II tritt auch im obwohl - Satz zum Ausdruck eines hypothetischen Wertes auf:
Er könnte mit dem Bus kommen, obwohl das viel teurer wäre als mit dem Personenzug.
Im konzessiven Aufforderungssatz / im konzessiven Heischesatz: diese Satzart ist fast ausschliesslich dem Konjunktiv I
reserviert:
Koste es, was es koste.
Wer es auch sei, einfangen.
Bei Initialstellung des finiten Verbs stehen sowohl Konjunktiv I als auch Konjunktiv II:
Sage/sagte sie die Wahrheit, ich kann ihr nicht glauben.
Im konzessiven Fragesatz (bestehend aus w-Wörtern + auch / immer / auch immer / immer auch):
Der Indikativ drückt einen konkreten Sachverhalt aus, der Konjunktiv I hat heischenden Wert, der Konjunktiv II wirkt irreal:
Woran er auch immer denkt/denke/dächte, dieser Unfall verfolgt ihn.
Im durch wie(so) + Adj./Adv. eingeleiteten konzessiven Satz finden wir den Indikativ oder den Konjunktiv I; mögen steht oft als
finites Verb:
Wie gut die Verfilmung auch ist/sei (sein mag/sein möge), sie kann das Buch nicht in den Schatten stellen.
Im konzessiven Aussagesatz: diese Satzart ist mit den Modalverben können/mögen verbunden.
Mögen bestreitet nur den indikativischen Bereich, können sowohl den indikativischen als auch den konjunktivischen:
Man kann/mag sich zerreißen, er ist nicht zu überreden.
Man konnte/mochte sich zerreißen, er war nicht zu überreden.
Man könnte sich zerreißen, er ist nicht zu überreden.
Konjunktiv I im hauptsatzförmigen Nebensatz: Die Ernte wird rechtzeitig geborgen, das Wetter sei noch so regnerisch.
Rumänisch:
Der Konjunktiv steht nach sã oder Subjunktoren mit sã zum Ausdruck der Potentialität (K. Präsens) oder der Irrealität (K.
Perfekt):
Nu te pot ajuta, chiar sã vreau/Nu te puteam ajuta chiar sã fi vrut/Sã vreau, tot nu te pot ajuta.
Nach cã steht immer der Indikativ (Volkssprache):
Ea, cã-i fata ºi tot vine.
Nach den anderen Subjunktoren stehen der Indikativ im realen Konzessivsatz:
Deºi e tânãr, are multã experienþã.
oder der Konditional im hypothetischen Konzessivsatz: (+ potenziell = Konditional Präsens/irreal = Konditional Perfekt):
Oricât aº vrea, nu mai pot rãmâne.
Chiar dacã ar fi vrut, nu ar fi ajuns.
Im abhängigen Hauptsatz steht auch der Imperativ:
Pedepseºte-mã ºi tot nu pot înþelege.
Manchmal finden wir den Indikativ:
N-ai chef, eu tot plec.
Oder den Konjunktiv ohne sã:
Plece toþi, eu tot nu plec.
1. 2. 9. In den Instrumentalangabesätzen
Deutsch:
Der Indikativ ist der Modus dieser Nebensatzart.
Er schnitt das Brot, indem er das neue Messer benutzte.
Dadurch, dass er fast immer fehlt, ist er in seinen Leistungen zurückgeblieben.
Um Hypothetisches/Irreales zu signalisieren, kann man den Konjunktiv II wählen:
Sie beruhigte mich damit, dass sie mir helfen könnte.
Sie hat mich damit beruhigt, dass sie mir hätte helfen können.
Rumänisch:
Der Indikativ steht gewöhnlich in diesem Untersatz:
Am trãit cu ce mi-a trimis mama în fiecare sãptã-mânã.
Der Konjunktiv tritt sehr selten nach fãrã (ca) sã auf:
A salutat fãrã sã-ºi scoatã pãlãria.
Der Konditional steht auch (+ potenziell / + irreal)
Aº trãi/aº fi trãit cu ce mi-ai trimite/cu ce mi-ai fi trimis tu.
Auch der Konjunktiv II ist gelegentlich möglich, da es sich um die Nichtrealisierung einer normal erwarteten Tatsache handelt:
”..ihm fiel, ohne dass er sich bemüht hätte, die Leitung und die Organisierung des Wagens.” (L.Feuchtwanger)
Der Konjunktiv II betont hier das Fehlen des Begleitumstandes.
Im (an)statt - Satz wurde früher der Konjunktiv II verwendet, heute steht sehr oft der Indikativ:
Mein Bruder spielt Fußball, statt dass er ins Kino geht.
Der Subjunktor außer dass steht nur bei negiertem Obersatz und hat sowohl komitative als auch restriktive Bedeutung.
Rumänisch:
Als Komitativangabesätze betrachten wir folgende rumänische Nebensatzarten:
(a) propoziþia circumstanþialã opoziþionalã
(b) propoziþia circumstanþialã cumulativã
(c) propoziþia circumstanþialã de excepþie
(d) propoziþia circumstanþialã sociativã
Deutsch:
Die Attributsätze erscheinen als Subjunktorphrasen (durch dass, ob eingeleitet) oder als d – Phrase (durch Relativpronomen, d -
Wörter eingeleitet). Nur im Falle dieser Relativsubjunktion geht es immer um Angabesätze. Der Indikativ ist der normale Modus:
Der Mann, den sie alle verachten, ist sein Bruder.
3. DIE SATZANGABESÄTZE
Deutsch/Rumänisch:
Es handelt sich um den traditionellen weiterführenden Nebensatz. Während die Attributsätze sich auf ein Wort des Obersatzes
beziehen, weist dieser Satz auf den ganzen Obersatz hin; er nimmt immer eine Schlussstellung ein. Das Verb dieses
weiterführenden Nebensatzes steht in der Regel im Indikativ (Dt. = R.):
Sie verspätet sich immer, was mich sehr ärgert.
Ea întârzie mereu, ceea ce mã supãra foarte mult.
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Deutsch:
Diese Arbeit beweist eindeutig, dass der Indikativ der häufigste Modus der deutschen Sprache ist. Das hängt mit seiner
spezifischen Funktion zusammen, dem Ausdruck des Realen.
Der Konjunktiv I steht nur in einigen Nebensatzarten, vor allem in der indirekten Rede (deshalb auch Indirektiv genannt), wo er
eine Wiederholungsfunktion spielt (man zitiert mit Konjunktiv I als indirekte Rede). Er ist obligatorisch in der indirekten Rede,
wenn er Textteile verbindet – Sätze, deren verbum dicendi nicht mehr wiederholt wird.
Er ist redundant, wenn er nicht
der einzige Hinweis für die indirekte Rede ist. Der Konjunktiv I tritt heute in der Anwendung zurück, er ist der Modus der
geschriebenen und nur selten der gesprochenen Sprache, er ist der Modus der Raffiniertheit als Ausdrucksmittel.
Der Konjunktiv II ist der Modus der Potentialität bzw. der Irrealität; in der indirekten Rede übernimmt er die Rolle des K. I bei
Lautgleichheit zwischen K. I und Indikativ oder um eine Anhäufung von K. I- Formen zu vermeiden. Nur
ab und zu kann er Distanzierung ausdrücken. Deshalb gibt es heute keinen semantischen Unterschied in der indirekten Rede
zwischen K. I und K. II in der gesprochenen Sprache, die nur den K. II bevorzugt. Er unterscheidet sich morphologisch immer
von den Konjunktiv I – Formen und von den indikativischen Imperfektformen der starken Verben; bei den schwachen Verben
wird wegen dem formalen Zusammenfallen die würde – Form benutzt.
Der Gebrauch des Konjunktivs kann systembedingt sein - er ist das einzige Mittel zum Ausdruck eines modalen Wertes
(satztypisch) und folglich obligatorisch (im Konditional -, im auch wenn-Konzessivangabesatz usw.) oder situationsbedingt sein,
fakultativ, wenn er neben dem Indikativ auftritt, ohne den Aussageinhalt zu ändern (im irrealen Komparativangabesatz). Die
allgemeine Tendenz weist also zum Indikativ, der alle sprachlichen Äusserungen erobert; der Konjunktiv büßt seinen spezifischen
modalen Wert ein, so dass in vielen Fällen Indikativ und Konjunktiv mit gleicher Geltung vorkommen können. Die
Aufgabenkreise der Modi sind deshalb nicht strikt gegeneinander abzugrenzen. So drücken der Konjunktiv I und der Indikativ
nach als ob Potentialität oder Irrealität aus; nach als dass bringt der Indikativ Potentialität oder Irrealität zum Ausdruck. Im
Finalsatz steht der Indikativ zum Ausdruck des Gewünschten.
Wir stellen abschließend fest, dass nur zwei Modi ”überleben” werden (Indikativ und Konjunktiv II), während der Konjunktiv I
allmählich verschwinden wird, zumindest aus der gesprochenen Sprache.
Rumänisch:
Im Rumänischen ist der Indikativ auch der häufigste Modus. Es folgen der Konditional und der Konjunktiv, der letztere - vor
allem - nach sã. Auch der Imperativ ist im Rumänischen nebensatzfähig, aber nur in 3 Fällen: nach finalem de, nach
konsekutivem încât und im abhängigen Konzessivhauptsatz. Die rumänischen Modi sind systembedingt in fast allen Fällen.
Die rumänischen Modi können auch konstruktionsbedingt/subjunktorbedingt sein; nach sã steht nur der Konjunktiv, nach cã -
nur der Indikativ oder der Konditional. Nach anderen Subjunktoren (ohne sã) steht der Konjunktiv nur ab und zu (z. B. nach
dacã oder de steht der Konjunktiv nur im indirekten Interrogativsatz). Das führt dazu, dass der rumänische Konjunktiv
manchmal die Aufgaben des Konditionals übernimmt: so steht der Konjunktiv im Konzessivsatz nach sã oder Subjunktoren mit
sã zum Ausdruck der Potentialität (K. Präsens) oder der Irrealität (K. Perfekt):
Nu te pot ajuta, chiar sã vreau=chiar dacã aº vrea/Nu te puteam ajuta chiar sã fi vrut=chiar dacã aº fi vrut.
Der Konjunktiv Perfekt kommt nach dem spezifischen Subjunktor în loc sã, aber auch nach anderen Subjunktoren mit sã (fãrã
sã, fãrã ca sã) zum Ausdruck der Irrealität im propoziþia opoziþionalã vor:
Der Konjunktiv konkurriert oft mit dem Infinitv als Nennform: Decizia sã începem lucrul/de a începe lucrul
Der Konjunktiv ist deshalb ab und zu funktionsleer, weil das Obersatzverb dem Konjunktiv eine andere ihm unspezifische
Funktion verleihen kann:
- Konjunktiv zum Ausdruck des Realen (=Indikativ): a început sã recite = el/ea recitã cu începere din acest moment
- Konjunktiv zum Ausdruck des Irrealen (=Konditional): ar fi trebuit sã recite poezia (irreal)
Ein Konjunktiv in der indirekten Rede kann eine gewisse Unsicherheit, eine schwere Entscheidung ausdrücken:
- Unde sã parcãm?
Ne-am întrebat unde sã parcãm.
- Sã plec sau sã nu plec?
Mã întreb dacã sã plec sau sã nu plec.
Der Indikativ kann auch Potentialität oder Irrealität nach ca ºi cum signalisieren, das Imperfekt des Indikativs drückt im
Konditionalsatz Irrealität aus: Dacã veneai, plecam împreunã.
Literatur:
1. Agricola, Erhard; Fleischer, Wolfgang; Protze, Helmut (1969): Die deutsche Sprache. Kleine Enzyklopädie. Leipzig.
2. Avram, Mioara (1986): Gramatica pentru toþi. Bucureºti
3. Flämig, Walter (1971): Zur Funktion des Verbs. Tempus und Temporalität. Modus und Modalität. Aktionsart und Aktionalität.
In: Probleme der Sprachwissenschaft, 253-290, Leipzig.
4. Helbig, Gerhard; Joachim Buscha (1989): Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig.
5. Jung, Walter (1980): Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig.
6. Kaufmann Georg (1974): Zur”konzessiven” Beziehung. In: Zielsprache Deutsch, Heft I, München
7. Neumann, Erika (1981): Limba germanã. Morfosintaxa. Bukarest.
8. Savin, Emilia (1965): Limba germanã contemporanã. Sintaxa. Bucureºti.
9. Stãnescu, Speranþa (1988): Sinteze de sintaxa propoziþiei germane. Bucureºti.
10. Ulrich, Engel; Mihai Isbãºescu; Speranþa Stãnescu u. a. (1993): Kontrastive Grammatik (deutsch-rumänisch), Heidelberg.
11. Untaru, Iulian (1994): Die Modi im deutschen Nebensatz. In: Zeitschrift der Germanisten Rumäniens, Heft 1-2, 52 - 56,
Bukarest.