November 2009 mentarische Arbeit. Die Sozi- letzt oder getötet wurden.

Da-
Sehr geehrte Damen und Her-
ren,
liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freunde,
inzwischen bin auch ich in der
Opposition angekommen. Die
SPD-Fraktion hat ein paar Wo-
chen gebraucht, um sich neu zu
sortieren, was sich nicht zuletzt
auch in unserem täglichen Um-
feld bemerkbar macht. Ich habe
das Privileg, mein altes Büro
weiter nutzen zu können. Viele
der neuen Kolleginnen und Kol-
legen müssen dagegen gemein-
sam mit ihren Mitarbeitern ei-
nen kleinen Büroraum nutzen.
Aber auch diese Startschwierig-
keiten werden bald behoben
sein.
Jetzt gilt es, gemeinsam an die
Arbeit zu gehen. Die Beschlüsse
unseres Parteitags in Dresden
nehmen wir mit in die parla-
aldemokratie ist neu aufge-
stellt und sie ist bereit für eine
kämpferische Opposition – im
Parlament, aber auch im
Bündnis mit gesellschaftlichen
Gruppen, die eine Entsolidari-
sierung durch Schwarz-Gelb
nicht hinnehmen wollen.
Bedenklich finde ich die Start-
schwierigkeiten unserer neuen
Regierung. Das schwarz-gelbe
Chaos hat Deutschland in den
letzten Tagen in eine Regie-
rungskrise geführt.
Der Rücktritt von Franz Josef
Jung war unausweichlich. Er
hat als ehemaliger Verteidi-
gungsminister schwere Ver-
säumnisse bei der Information
des Parlaments über den Luft-
angriff in Kundus am 4. Sep-
tember zu verantworten, bei
dem nach letzten Erkenntnis-
sen bis zu 179 Menschen ver-
mit sind allerdings die wich-
tigsten Fragen nicht einmal
ansatzweise geklärt, vor allem
nicht der zentrale Punkt: Wur-
den das Parlament und die Öf-
fentlichkeit bewusst getäuscht
und über lange Zeit gezielt nur
unzureichend unterrichtet?
Viel steht auf dem Spiel. Es
geht um die Glaubwürdigkeit
der parlamentarischen Kon-
trolle der Bundeswehreinsätze
und um die Aufklärung militäri-
scher Entscheidungen, die vie-
le zivile Opfer gefordert haben.
Deshalb wird es einen Untersu-
chungsausschuss geben. Nur
so lassen sich die Fragen zum
Angriff vom 4. September um-
fassend aufklären.

Inhalt
gehren „Für gute Schulen in Niedersachsen“
Seite 3

Partei I: Renate Sievers in Ruhestand verabschie-

det Seite 3
Bundestag I: Evers-Meyer bleibt im Verteidi- Partei II: AsF-Wilhelmshaven gründet sich neu
gungsausschuss Seite 2 Seite 4
Bundestag I: Erste Rede in neuer Wahlperio-
de zum Afghanistan-Einsatz Seite 2

Bildung: Evers-Meyer unterstützt Volksbe-

SEITE 1 Karin Evers-Meyer

 Bericht aus Berlin
EVERS-MEYER BLEIBT
MITGLIED IM VERTEIDI-
GUNGSAUSSCHUSS
Auch in der neuen Wahlperio-
de werde ich im Verteidi-
gungsausschuss arbeiten. Ich
werde als ordentliches Mitglied
im Verteidigungsausschuss
und als stellvertretendes Mit-
glied im Haushaltsausschuss
zwei wichtigen Gremien des
Parlaments angehören. Das
beschloss die SPD-
Bundestagsfraktion in ihrer
ersten regulären Sitzung der
neuen Wahlperiode.
Ich freue mich sehr, weiterhin
auf dem Gebiet der Si-
cherheits- und Verteidigungs-
politik arbeiten zu können. Ge-
rade weil Friesland, Wittmund
und Wilhelmshaven bedeuten-
de Bundeswehr-Standorte
sind, war es mir sehr wichtig,
direkten Zugang zum Verteidi-
gungsministerium zu haben.
Als stellvertretendes Mitglied
im Haushaltsausschuss habe
sie zudem die Möglichkeit, vie-
le weitere bedeutende The-
men für die Region zu beglei-
ten. Dort werden beispielswei-
se auch alle Verkehrsinvestiti-
onen des Bundes diskutiert
und beschlossen. Gerade aus
der Opposition heraus ist es
gut, über den Haushaltsaus-
schuss einen Einblick in die
SEITE 2
Ausgabenpläne der Bundesre-
gierung zu bekommen.
ERSTE REDE IN DER
NEUEN WAHLPERIODE
ZUM A FGHANISTAN -
EINSATZ
Am vergangenen Donnerstag
stand meine erste Rede in der
neuen Wahlperiode des Bun-
destags an. Thema war der
Afghanistan-Einsatz der Bun-
deswehr. Ich habe von der
Bundesregierung einen ver-
lässlichen Zeitplan für das
deutsche ISAF-Engagement in
Afghanisten gefordert. Vor al-
lem die Soldatinnen und Sol-
daten der Bundeswehr brau-
chen endlich eine klare Ansa-
ge darüber, wie lange der
deutsche Einsatz in Afghanis-
tan dauern soll.
Wir unterstützen den ISAF-
Einsatz der Bundeswehr. Aber
es ist höchste Zeit, dass wir
uns über die zeitliche Perspek-
tive dieses Einsatzes verstän-
digen. Afghanistan muss am
Ende des Af ghanistan-
Einsatzes in der Lage sein,
selbst Verantwortung für die
Sicherheit im Land zu über-
nehmen. Damit das gelingt,
braucht Afghanistan einen kla-
ren Zeitplan und konkrete Ziel-
vorgaben.
Zusätzliche Brisanz bekam die
November 2009
Debatte über die Verlängerung
des ISAF-Mandats der Bun-
deswehr durch die Nachricht
über die Entlassung des Ge-
neralinspekteurs der Bundes-
wehr, Wolfgang Schneiderhan,
und des Verteidigungs-
Staatssekretärs, Dr. Peter Wi-
chert. Beide waren vom Ver-
teidigungsminister wegen der
unzureichenden Informations-
politik nach dem Bombarde-
ment eines Tanklasters in der
Region Kundus am Donners-
tag Vormittag entlassen wor-
den.
Erste Rede vor dem 17. Bundestag:
Karin Evers-Meyer spricht zum ISAF
-Einsatz der Bundeswehr
Ich habe deswegen in meiner
Rede die Informationspolitik
des ehemaligen Verteidi-
gungsministers Dr. Franz-
Josef Jung wie auch seines
Nachfolgers Dr. Karl-Theoder
zu Guttenberg angegriffen. Es
reicht nicht aus, die Verant-
wortung auf den Staatsskretär
und den Generalinspekteur
abzuschieben. Hier geht es
auch um politische Verantwor-
tung. Denn noch bis Mittwoch
Karin Evers-Meyer
 Bericht aus Berlin
verganger Woche wurden die
tragischen Ereignisse dieser
Nacht von beiden Ministern als
angemessen bezeichnet. Jung
war während der Debatte nicht
bereit, vor dem Parlament
Stellung zu nehmen. Aber er
war bereit, dem Fernsehen
Rede und Antwort zu stehen.
Das ist unredlich und eine
Missachtung des Parlaments
und das habe ich in meiner
Rede auch deutlich gemacht.
Aller Voraussicht nach wird es
jetzt einen Untersuchungsaus-
schuss zu den Vorfällen rund
um den Luftangriff auf die
Tanklastzüge bei Kundus ge-
ben. Es ist auch für die Bun-
deswehr von größten Interes-
se, dass dieser Vorfall umfas-
send und schnell aufgeklärt
wird.
Evers-Meyer unter-
stützt Volksbegehren
„Für gute Schulen in
Niedersachen“
Seit 13.11.2009 läuft das
Volksbegehren "Für gute
Schulen in Niedersachsen".
Es geht um den Erhalt der vol-
len Halbtagsschule, um mehr
Gesamtschulen und um die
Wiedereinführung der 13.
Klasse an Gymnasien und Ge-
samtschulen. Es geht darum,
dass alle Schülerinnen und
SEITE 3
Schüler die bestmögliche
Schulbildung bekommen.
Unterschrift für gute Schulen in Nie-
dersachen: Karin Evers-Meyer und
der Vareler Bürgermeister Gerd-
Christian Wagner (links).
Damit das Volksbegehren er-
folgreich ist, müssen zehn
Prozent der Wahlberechtigten
in Niedersachsen unterschrei-
ben. Das sind 608.731 Men-
schen. Machen Sie mit! Mehr
zum Volksbegehren erfahren
Sie hier: www.volksbegehren-
schulen.de
Renate Sievers in
den Ruhestand ver-
abschiedet
Mehr als 60 Freunde, Kollegen
und Weggefährten waren ins
Kegelzentrum in der Wilhelms-
havener Klinkerstraße gekom-
men, um Renate Sievers in
den Ruhestand zu verabschie-
den. Nach Jahrzehnten im
Dienst von Politik und Partei
schied Ende Oktober eine fes-
te Größe der SPD aus dem
aktiven Berufsleben aus. Und
November 2009
die SPD in Friesland, Witt-
mund und Wilhelmshaven
lässt sie nur ungern ziehen.
Ich weiß, dass es Mitarbeiter
von Politkern nicht immer ein-
fach haben. In meinem Büro
hängt so eine schöne Karika-
tur, auf der eine hektische Po-
litikerin mit Aktentasche und
Handy am Ohr zu sehen ist
und jemand hat in die Sprech-
blase geschrieben: „Frau Sie-
vers, stellen Sie doch bitte
fest, wo ich mich gerade befin-
de, was ich hier soll und wie
lange das Ganze dauern wird!
Jede Verbindung mit lebenden
Personen verbietet sich natür-
lich, aber ich weiß, dass es
eben manchmal nicht ganz
einfach ist. Deswegen gilt hier
mehr als irgendwo anders:
Wenn ich Renate nicht gehabt
hätte, dann wäre einiges ganz
schön schief gelaufen!
Renate Sievers hat ihre beruf-
liche Laufbahn bei der Stadt
Wilhelmshaven begonnen.
Von 1960 an arbeitet sie bei
der Stadtverwaltung in ver-
schiedenen Ämtern, zuletzt im
Büro des Stadtdirektors und
als Protokollantin in der Dezer-
nentenkonferenz, dem Verwal-
tungsausschuss und dem Rat
der Stadt Wilhelmshaven.
Nach einer Erziehungspause
stieg Renate Sievers 1990 als
Mitarbe ite rin de r SPD-
B u n d e s t a g sa b g e o rd n e t e n
Karin Evers-Meyer
 Bericht aus Berlin
Gabriele Iwersen wieder in
das Arbeitsleben ein und un-
terstützte auch die SPD-
Landtagsabgeordneten Bernd
Theilen und Wilfrid Adam. Seit
1998 arbeitete sie für mich.
Abschied nach Jahrzehnten für die
Politik: Karin Evers-Meyer mit Rena-
t e S i e v e r s u n d d em S P D -
Geschäftsführer in Wilhelmshaven,
Heino Janssen.
AsF Wilhelmshaven
gründet sich neu
Am 17.11.2009 trafen sich in
Wilhelmshaven die Frauen der
neu belebten Arbeitsgemein-
schaft sozialdemokratischer
Frauen (AsF) und wählten ei-
nen Vorstand. Petra Stomberg
wurde als Vorsitzende und
Petra Kolbe zur stellvertreten-
den Vorsitzenden gewählt. Als
Beisitzerinnen werden Nurhay-
at Bakir, Sabine Brenzke-
Stumm, Bettina Grond, Sigrid
Janssen und Susanne Kemp-
cke agieren.
Die Genossinnen sind offen
für alle Frauen, egal, ob sie
SEITE 4
November 2009
der SPD angehören oder Bei der Gründungsversamm-
nicht. „Wir wollen informieren, lung der AsF waren außerdem
aufklären, vermitteln und Hilfe Elke Vredenborg, Inge Evers
anbieten“, so Stomberg. und Gertrud Bunjes als Vertre-
„Frauen müssen sich noch terinnen der AsF Jever zu
mehr in die Politik einmischen Gast. Die Frauen streben eine
und sich nicht scheuen, mehr Zusammenarbeit zwischen der
Verantwortung zu überneh- AsF Jever und der AsF Wil-
men“, sagte die neu gewählte helmshaven an.
Vorsitzende. Die von der SPD
angestrebte 40-Prozent-
Quotefür Frauen sei weder in
der Politik noch in der Wirt-
schaft in den Führungspositio-
nen erreicht. Die AsF wolle
den Frauen Mut machen, ihre
Chancen wahrzunehmen.
Karin Evers-Meyer mit dem AsF-
Vorstand in Wilhelmshaven.
Ich war bei der Neugründung
der AsF Wilhelmshaven dabei
und habe dem neu gewählten
Vorstand gratuliert. Es ist
wichtig, dass Frauen sich noch
mehr für echte Gleichstellung Bericht aus Berlin
Herausgegeben von MdB Karin Evers-
einsetzen. Die neue Generati- Meyer
on der Frauen hält vieles für Kontakt:
Sebastian Franke
selbstverständlich, wofür die Platz der Republik 1
Frauenbewegung vor Jahren 11011 Berlin
Tel.: 030/227-77785
hart gekämpft hat. Es gibt Fax: 030/227-76785
www.evers-meyer.de
noch immer viel zu tun.
Karin Evers-Meyer