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zur
Ausbildung von Fachkräften für
Arbeitssicherheit
Fachkräfte für Arbeitssicherheit haben nach § 6 ASiG die Aufgabe, den Arbeitgeber beim Ar-
beitsschutz und bei der Unfallverhütung in allen Fragen der Arbeitssicherheit einschließlich der
menschengerechten Gestaltung der Arbeit zu unterstützen. Damit sie ihre Aufgabe wahrneh-
men können, bedürfen sie einer speziellen Fachkunde, die durch die erfolgreiche Teilnahme an
einem anerkannten Ausbildungslehrgang erlangt werden kann. Grundlage für die Ausgestaltung
dieser Ausbildung sind die optimierten und fortgeschriebenen Inhalte des Referenzmodells von
HVBG und Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) (gleichwertig BUK) ent-
sprechend den Vorgaben des Fachaufsichtsschreibens des Bundesministeriums für Arbeit
(BMA) vom 29. Dezember 1997. Durchgeführt wurde die Ausbildung bisher als CBT-
unterstützte Präsenzausbildung für den gewerblichen Bereich und als Fernlehrgang mit Prä-
senzanteilen für den öffentlichen Bereich.
Seither haben sich die Rahmenbedingungen jedoch gewandelt. Moderner Arbeitsschutz ist heu-
te integraler Bestandteil aller betrieblichen Aufgaben und Funktionen und wird ganzheitlich auf-
gefasst. Dieser Ansatz umfasst auch den Erhalt der individuellen gesundheitlichen Ressourcen
im Zusammenhang mit der Arbeit. Zum Ausdruck kommt dieses umfassende Präventionsver-
ständnis in der DGUV Vorschrift 2, wo Arbeitsschutz als von der Fachkraft für Arbeitssicherheit
und dem Betriebsarzt zu erbringende Gesamtleistung verstanden wird. Weiterentwickelt haben
sich aber auch die Lehr- und Lernmethoden der Erwachsenenbildung. In diesem Zusammen-
hang gewinnen zwei Aspekte besondere Bedeutung. Zum einen hat die Entwicklung der Fähig-
keit, komplexe Probleme in der Praxis kreativ und selbstorganisiert lösen zu können als Qualifi-
zierungsziel (sog. Kompetenzansatz) einen hohen Stellenwert. Demgegenüber ist die isolierte
Wissens- und Fähigkeitsvermittlung weniger wichtig. Zum anderen ist heute in der Erwachse-
nenbildung anerkannt, dass im Rahmen von Qualifizierung die Unterstützung eines selbstver-
antwortlichen Lernens zur Weiterentwicklung der Kompetenzen im Mittelpunkt stehen sollte.
Vor diesem Hintergrund entwickelt das vorliegende Ausbildungsmodell das bisherige Ausbil-
dungsmodell weiter und harmonisiert die bestehenden Ausbildungssysteme. Dabei wird auf die
bewährten Inhalte der bisherigen Ausbildung zurückgegriffen. Durch die Einrichtung einer inter-
netgestützten Lernplattform werden die bisher verwendeten DVD´s und Lehrbriefe mit den
Selbstlerninhalten ersetzt. Mehr in den Mittelpunkt gerückt ist die Entwicklung einer spezifi-
schen Handlungskompetenz der Fachkräfte für Arbeitssicherheit und der Aspekt des eigenver-
antwortlichen, lebenslangen Lernens. Didaktische Leitlinien gewährleisten, dass die Ausbildung
den Standards der Erwachsenenbildung entspricht.
Erarbeitet wurde das Ausbildungsmodell unter Mitwirkung der BAuA von der Projektgruppe
„Ausbildungsmodell“ des Unterausschusses für Qualifizierungsmaßnahmen nach § 23 SGB VII
(UA I) in Zusammenarbeit mit dem Beirat „Didaktik“ des DGUV-Ausschusses „Aus- und Weiter-
bildung“. Die Ausführungen zur Qualitätssicherung wurden von der Projektgruppe „Qualitäts-
standards“ des Qualitätsverbundes „Qualifizierung“ erarbeitet. Begleitet wurde die Ausarbeitung
von dem Projektbeirat „Weiterentwicklung der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit“ in
dem die betroffenen Kreise vertreten waren. Allen Mitwirkenden, insbesondere dem VDSI für
seine vielen Hinweise aus der Praxis, sei an dieser Stelle gedankt.
Einführung 7
1. Ausgangsqualifikation 34
6. Lernfeld 4: Arbeitssystemgestaltung 52
6.1 Outcome 52
6.2 Exemplarische berufliche Handlungssituationen 52
6.3 Kompetenzen 53
6.4 Themen 55
6.5 Struktur des Lernfeldes 57
6.6 Kompetenzmessung 58
6.6.1 Reflexion 58
6.6.2 Lernerfolgskontrollen 58
IV. Qualitätssicherung 66
1. Umsetzung des Ausbildungsmodells 66
2. Organisation und Durchführung 67
3. Qualitätssicherung und Fortentwicklung der Ausbildung 67
Anlagen:
Anlage 1: Leitlinien für die Gesamtausbildung
Anlage 2: Didaktische Leitlinien für die zukünftige Qualifizierung von
Fachkräften für Arbeitssicherheit
Anlage 3: Aufgabenprofil der Fachkräfte für Arbeitssicherheit
Anlage 4: Mindestanforderungen an Lernplattformen
Hinweis:
Zu besseren Lesbarkeit wird eine einheitliche Bezeichnung für die männliche und weibliche
Form verwendet.
1
Arbeitsschutz: Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit.
- die aus der beruflichen Qualifikation und der Berufserfahrung vorausgesetzt werden
können (Ausgangsqualifikationen nach § 7 Abs.1 S. 1 und 2 Arbeitssicherheitsgesetz
(ASiG) und § 4 Absätze 2, 4 und 5 Unfallverhütungsvorschrift „Betriebsärzte und Fach-
kräfte für Arbeitssicherheit (DGUV Vorschrift 2),
1.1. Präventionsverständnis
Arbeitsschutz ist kein zusätzliches betriebliches Aufgabenfeld, sondern integraler Bestandteil
aller betrieblichen Aufgaben und Funktionen. Es handelt sich insbesondere um ein soziales und
betriebswirtschaftlich begründetes Grundanliegen, das auch auf ökologische Bereiche aus-
strahlt. Besonders hohe Bedeutung kommt dabei der sozialen Komponente, insbesondere ethi-
schen Gesichtspunkten, zu.
Das Präventionsverständnis muss den aktuellen Sicherheits- und Gesundheitsproblemen in der
komplexen Arbeitswelt mit unterschiedlichsten Betriebsarten entsprechen. So gibt es heute in
der Arbeitswelt in vielen Branchen einen Rückgang körperlicher Arbeit bei gleichzeitiger Zu-
nahme vorwiegend geistiger Tätigkeiten, Leistungsverdichtung, räumliche und zeitliche Flexibi-
lisierung der Arbeit, Veränderung der Altersstruktur. Aus diesen Änderungen resultieren typi-
sche Belastungen, Beanspruchungen und Gefährdungen der Beschäftigten mit entsprechenden
Sicherheits- und Gesundheitsproblemen.
Das Verständnis von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit hat sich in den letzten
Jahren gewandelt: Von einer überwiegend technisch ausgerichteten Unfallverhütung hin zu ei-
ner sowohl die Verhältnisse als auch das Verhalten umfassenden Prävention einschließlich der
Förderung des Sicherheits- und Gesundheitsbewusstseins. Arbeitsschutz muss somit ganzheit-
lich aufgefasst werden. Er umfasst alle Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei
der Arbeit sowie ihrer menschengerechten Gestaltung. Dazu gehört insbesondere auch der
Erhalt der individuellen gesundheitlichen Ressourcen im Zusammenhang mit der Arbeit.
die Beschaffung von technischen Arbeitsmitteln und die Einführung von Arbeitsver-
fahren und Arbeitsstoffen,
- Beratung bei der qualitativen und der quantitativen Beurteilung der Wirksamkeit von um-
gesetzten Arbeitsschutzmaßnahmen.
- Beratung des Unternehmers bei der Verteilung des betriebsärztlichen und sicherheits-
technischen Anteils an der Grundbetreuung sowie der Bestimmung des betriebsspezifi-
schen Aufgaben- und Betreuungsumfanges im Rahmen der Umsetzung der DGUV Vor-
schrift 2.
- beraten,
- unterstützen,
- motivieren.
Sie sind damit grundsätzlich Managementbeauftragte ohne Weisungsbefugnis für Sicherheit
und Gesundheitsschutz bei der Arbeit.
Fachkräfte für Arbeitssicherheit müssen dabei unterschiedlichen Erwartungen der betrieblichen
(insbesondere Unternehmer, Führungskräfte, Betriebs-/Personalrat, Betriebsarzt, Sicherheits-
beauftragte, Beschäftigte) und außerbetrieblichen Akteure gerecht werden und mit ihnen agie-
ren. Sie müssen dem Unternehmen nutzen.
Sie werden vom Unternehmer bestellt und sind bei der Anwendung ihrer Fachkunde weisungs-
frei und damit fachlich unabhängig. Sie sind als Stabsstelle disziplinarisch (arbeitsrechtlich) dem
- auf hoher fachlicher Ebene unter Einschluss eines dafür erforderlichen Maßes an Trans-
ferfähigkeit,
- auf Expertenebene unter Einschluss eines dafür erforderlichen hohen Maßes an Trans-
ferfähigkeit oder
- auf hoher Expertenebene unter Einschluss eines dafür erforderlichen sehr hohen Maßes
an Transferfähigkeit
handeln können.
Zu den betrieblichen Anforderungen zählt auch, darauf zu achten, dass aus Gründen der bes-
seren Akzeptanz die Fachkraft für Arbeitsicherheit eine den betrieblichen Verhältnissen adäqua-
te berufliche Vorqualifikation besitzen sollte.
Bei einem Wechsel der Fachkraft für Arbeitssicherheit aus einem anderen Wirtschaftszweig hat
der Unternehmer dafür zu sorgen, dass sie die erforderlichen bereichs- bzw. wirtschaftszweig-
bezogenen Kenntnisse durch Fortbildung nach Maßgabe durch den zuständigen UV-Träger
erwirbt (§ 4 Abs. 7 DGUV Vorschrift 2).
- unterstützen die Unternehmensführung bei der Einhaltung des durch Schutzziele ge-
prägten Arbeitsschutzrechts im betrieblichen Handeln entsprechend dem Stand der
Technik,
- arbeiten erfolgs- und zielorientiert und wirken auf die Schaffung einer Arbeitsschutzkultur
hin,
- gehen bei der Integration des Arbeitsschutzes in die betriebliche Aufbau- und Ablaufor-
ganisation und bei der Gestaltung von Arbeitssystemen systematisch vor,
- beachten wirtschaftliche Gesichtspunkte sowohl bei der Argumentation für den betriebli-
chen Nutzen des Arbeitsschutzes als auch bei der Erarbeitung von Lösungsvorschlä-
gen,
- Betriebsarzt
- Betriebsrat/Personalrat
2
Die vorliegende Aufteilung wurde in Anlehnung an das Konzept der Schlüsselkompetenzen der OECD vorgenommen. Im Rahmen
dieses Ausbildungsmodells werden diese „handlungsprägenden Faktoren zugeordnet, die die Grundlage für die Aufgabenwahr-
nehmung von Fachkräften für Arbeitssicherheit bilden, vgl. Kap. II.
- sind die optimierten und fortgeschriebenen Inhalte des Referenzmodells von HVBG und
BAuA (gleichwertig BUK) Basis zur Umsetzung des Fachaufsichtsschreibens (Leitlinie
2),
- hat die Ausbildung das Ziel, die Fachkräfte für Arbeitssicherheit zu befähigen, ihre Auf-
gaben entsprechend dem weiterentwickelten Anforderungsprofil wahrnehmen zu können
(Leitlinie 3),
3.4 Auswahl von Methoden und Medien, die das aktive und selbstgesteuerte Lernen un-
terstützen
Die Anforderungen der Arbeitswelt sind einem ständigen Wandel unterworfen. Die Teilnehmer
der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit sollen deshalb auch nach dem Abschluss
eigenständig und laufend weiter lernen. Dieses Ziel wird durch die Ausrichtung auf selbstge-
steuertes und selbstverantwortliches Lernen schon während der Qualifizierung erreicht.
Das hat Auswirkungen auf die Rolle des Dozenten. Er muss Lernberater und Lernbegleiter sein.
Seine Aufgabe ist es, anregende Lernbedingungen und Lernräume zu schaffen. Die Auswahl
der Methoden und Medien bekommt einen zentralen Stellenwert für die Qualität der Lernergeb-
nisse (Learning Outcomes). Denn für den Erfolg sind zwei Aspekte wesentlich:
Einerseits muss die methodische Verzahnung von Aneignen, Einüben, Anwenden und
Reflektieren gelingen.
- als Know-How,
- in ihrer Haltung.
Diese handlungsprägenden Faktoren bilden die Grundlage für die Wahrnehmung der Bera-
tungs- und Unterstützungsfunktion von Fachkräften für Arbeitssicherheit. Die nachfolgende Ab-
bildung macht diese Zusammenhänge deutlich.
Know - How
Personale-/ Selbstkompetenz
Umgang mit sich
und Methodenkompetenz
Umgang mit
Anderen
selbst
Beratung
und
Unterstützung
Haltung
Sozialkompetenz und
Personale-/ Selbstkompetenz
Haltung
Fachkräfte für Arbeitssicherheit sind in der Lage
- als Vorbild bezüglich Sicherheit und Gesundheitsschutz zu agieren
- sich in der Rolle als Unterstützer in allen Fragen der Sicherheit und des Gesundheits-
schutzes im Betrieb zu verstehen, dazu gehört
Erhalt von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit als wichtige gesellschaftliche
Aufgabe zu sehen und als eigenen Auftrag zu verstehen
soziale und ethische Aspekte den ökonomischen voranzustellen
konservativ im Sinne des Erhalts bewährter Maßnahmen zu sein
progressiv im Sinne der Erprobung von Neuerungen zu sein
- selbstständig und verantwortlich sowie vorausschauend zu handeln
- eigenes und das Handeln Anderer zu reflektieren
- eigene Handlungsfähigkeit weiterzuentwickeln
- das eigene Leben selbständig und verantwortlich im beruflichen Kontext zu gestalten
- ihre eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren
Mit solchen Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgestattet, können Fachkräfte für Arbeitssicherheit
die von ihnen geforderte Beratung und Unterstützung leisten.
2.1. Ausbildungsziel
Leitziel der Ausbildung ist die Befähigung und Bereitschaft der Teilnehmer, als zukünftige Fach-
kraft für Arbeitssicherheit ihre Aufgaben wirksam wahrzunehmen. Dabei sollen die Rollenanfor-
derungen und das Aufgabenspektrum entsprechend dem Anforderungsprofil in der betrieblichen
Praxis unter dem dort gegebenen Handlungsrahmen ausgefüllt werden. Hierzu sollen anforde-
rungsspezifische Handlungskompetenzen entwickelt werden. Es soll die Bereitschaft und Fä-
higkeit erworben werden, sich in der Funktion als Fachkraft für Arbeitssicherheit sachgerecht
durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten und zu handeln. Das er-
reichte Kompetenzprofil ist als Fachkundenachweis zu verstehen, der den Erwerb der spezifi-
schen Handlungskompetenz für die Erfüllung der Aufgaben nach ASiG bzw. DGUV Vorschrift 2
ausweist.
2.2. Rahmenbedingungen
Die Ausbildung ist so angelegt, dass sie die für die Aufgabenwahrnehmung einer Fachkraft für
Arbeitssicherheit erforderlichen spezifischen Handlungskompetenzen vermittelt. Maßgeblich für
den Erfolg und die Qualität der Ausbildung ist die Erfüllung folgender Rahmenbedingungen:
- Aufgrund der rechtlichen Regelungen im Arbeitssicherheitsgesetz wird davon ausge-
gangen, dass die Teilnehmer die hierin genannten Grundqualifikationen mitbringen. Dies
gilt insbesondere im Hinblick auf die betriebsbezogene Erfahrung, da diese die zentrale
Grundlage für den Aufbau der spezifischen Handlungskompetenzen der Fachkraft für
Arbeitssicherheit ist.
- Die Ausbildung findet im Seminar und im Betrieb statt. Es wird davon ausgegangen,
dass die Ausbildung im Konsens zwischen angehender Fachkraft für Arbeitssicherheit,
Unternehmer und Ausbildungsträger erfolgt. Hierdurch ist auch sicher gestellt, dass eine
praxisorientierte Anwendung im betrieblichen Kontext möglich ist und die zukünftige
Fachkraft für Arbeitssicherheit von den betrieblichen Akteuren unterstützt wird.
Zur Gewährleistung einer hochwertigen Ausbildung sind auf Seiten der Ausbildungsinstitution
der Einsatz von qualifizierten Dozenten und Lernberatern (Mentoren/Tutoren) und für die Kom-
petenzentwicklung geeigneten Lernmedien erforderlich. Darüber hinaus ist die Einhaltung von
Qualitätsstandards notwendig.
Freie Ausbildungsträger und Hochschulen sorgen durch geeignete Maßnahmen für eine diesen
Rahmenbedingungen entsprechende Umsetzung.
2.3. Ausbildungsstufen
Die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit ist unterteilt in drei Ausbildungsstufen
- Ausbildungsstufe I - Grundausbildung,
- Ausbildungsstufe II - Vertiefende Ausbildung
- Ausbildungsstufe III - Branchenspezifische Ausbildung.
Die Ausbildungsstufen I und II sind zusammenhängende Teile der Ausbildung und bauen aufei-
nander auf. In Ausbildungsstufe III werden die erforderlichen branchen- bzw. wirtschaftsbe-
reichsbezogenen Kenntnisse vermittelt. Ihre konkrete Ausgestaltung obliegt unter Berücksichti-
gung der Vorgaben des BMAS-Fachaufsichtsschreibens vom 29.12.1997 den zuständigen Un-
fallversicherungsträgern. Sie baut ebenfalls auf in den Ausbildungsstufen I und II erworbene
Handlungskompetenzen auf, wobei die zeitliche Abfolge einzelner Elemente bereichsbezogen
variieren und auch bereits parallel zu den ersten beiden Ausbildungsstufen erfolgen kann.
Die praktischen betrieblichen Anwendungen sind das Praktikum im Sinne des Fachaufsichts-
schreibens. Hier werden die bis dahin erworbenen Kompetenzen über problemorientierte Auf-
gabenstellungen in der Praxis angewendet und gefestigt. Dabei sammelt die angehende Fach-
kraft für Arbeitssicherheit erste praktische Erfahrungen im Betrieb. Die Darstellung der betriebli-
chen Anwendung erfolgt in Form von Dokumentationen, Praktikumsberichten und Präsentatio-
nen. Sie sind Teil der Lernerfolgskontrollen.
2.4. Lernfelder
Aus dem Aufgabenspektrum des Arbeitssicherheitsgesetzes und der Unfallverhütungsvorschrift
„Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“ (DGUV Vorschrift 2) wurden fünf Lernfelder
abgeleitet. In ihnen erfolgt der Erwerb der maßgeblichen Handlungskompetenzen. Dement-
sprechend betreffen die Lernfelder die Themenbereiche
- Einführung in die Ausbildung und die Aufgaben der Fachkraft für Arbeitssicherheit
- Arbeitssystemgestaltung
- Die Ziele des Kompetenzerwerbs mit einer kurzen Beschreibung der zu erwartenden
Handlungskompetenz (outcome) sowie exemplarischer beruflicher Handlungssituationen
- Eine Beschreibung des Lernprozesses mit einem Überblick über vorgesehene Lernzei-
ten
2.4.1 Lernfeld 1: Einführung in die Ausbildung und die Aufgaben der Fachkraft für
Arbeitssicherheit
Das Lernfeld „Einführung in die Ausbildung und die Aufgaben der Fachkraft für Arbeitssicher-
heit“ hat eine wichtige Orientierungsfunktion für die gesamte Ausbildung. Zum einen werden
hier die Grundlagen der Ausbildung und der Gestaltung des Lernprozesses gelegt. Neben
Lernstrategien werden insbesondere Selbstverantwortung und Selbstorganisation des eigenen
Lernens behandelt. Zum anderen geht es um das Grundverständnis von Arbeitsschutz und das
Aufgaben- und Rollenverständnis der Fachkraft für Arbeitssicherheit im Gesamtkontext des Ar-
beitsschutzes.
Damit sich die Ausbildungsteilnehmer eigenständig vorbereiten können, erhalten sie vom Aus-
bildungsträger vor Beginn des ersten Seminars
- Informationen über die Rolle und Aufgaben der Fachkraft für Arbeitssicherheit (siehe An-
forderungsprofil, I Zif. 1),
2.4.5 Lernfeld 5: Integration des Arbeitsschutzes in die betriebliche Aufbau- und Ab-
lauforganisation
Eine zentrale Aufgabe der Fachkraft für Arbeitssicherheit nach der DGUV Vorschrift 2 ist die
Integration des Arbeitsschutzes in die Organisation des Betriebes. Eine mangelhafte Integration
des Arbeitsschutzes in die betriebliche Organisation kann wesentliche Ursache für das Entste-
hen von Gefährdungen/Belastungen und Defiziten im Arbeitssystem sein. Grundanliegen ist es,
den Arbeitsschutz in den betrieblichen Kern- und Unterstützungsprozessen zu verankern.
Der Teilnehmer soll in diesem Lernfeld befähigt werden, bei der Initiierung eines kontinuierli-
chen Verbesserungsprozesses des betrieblichen Arbeitsschutzes zu beraten und zu unterstüt-
zen sowie die Verzahnung des Arbeitsschutzes mit der vorhandenen Betriebsorganisation, die
Einführung eines Arbeitsschutzmanagementsystems oder die Verknüpfung mit vorhandenen
Managementsystemen zu fördern.
Nach individueller Zeitgestaltung sollen die Teilnehmer auf die Lernmaterialien online Zugriff
nehmen und sie auch online bearbeiten. Links weisen auf Zusatzmaterialien oder Informati-
onsquellen zur Vertiefung hin, Arbeitsergebnisse von Lernpartnerschaften werden rückge-
meldet und eingeschränkten Teilnehmerkreisen zugänglich gemacht. Die an die Lernplatt-
form zu stellenden Mindestanforderungen sind in Anlage 4 beigefügt.
Exemplarische Fallstudien
Exemplarische Fallstudien beschreiben typische, an der Praxis orientierte Problem- und
Aufgabenstellungen. Durch die Bearbeitung eignen sich die Lernenden Wissen an und üben
die Umsetzung der erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten ein. Dies kann in Einzel- oder
Gruppenarbeit erfolgen. Mit Hilfe von Lernfragen werden die Bearbeitungstiefe und der Be-
arbeitungsumfang gesteuert.
2.5.3 Reflexionen
Phasen der Reflexion sind wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Sie dienen dem Nachverfolgen
des erforderlichen Kompetenzerwerbs (z.B. Lernfortschritte, Hemmnisse, Probleme) und zur
Unterstützung des Praxistransfers. Schließlich wird in einem größeren Zusammenhang die
Wirksamkeit des Arbeitschutzes im eigenen Betrieb betrachtet und bewertet.
Die Reflexionen erfolgen sowohl in der selbstorganisierten Lernzeit als auch in den Seminaren.
Außerhalb des Seminars geschieht dies insbesondere in Gesprächen mit dem eigenen betrieb-
lichen Umfeld, mit anderen Ausbildungsteilnehmern oder in der reinen Selbstreflexion. Im Sinne
des eigenverantwortlichen Lernens führen die Teilnehmer hierzu ein Lerntagebuch (vgl. III Zif.
3.6.). In den Seminaren initiiert der Dozent als Lernberater Reflexionen und gibt bei Bedarf
fachliche Inputs und Rückmeldung. Die Teilnehmenden lernen anhand der Beispiele der ande-
ren Teilnehmer und durch die Rückmeldungen von Dozenten und den Teilnehmern. Die Semi-
nare ermöglichen somit ein Einüben neuer Verhaltensweisen und unterstützten so die Weiter-
entwicklung des Umgang mit sich selbst und Anderen.
2.5.4. Lernbegleitung
Die vorgesehene Lernbegleitung unterstützt und fördert die Ausbildungsteilnehmer gezielt, da-
mit ein erfolgreicher Abschluss der Ausbildung erreicht wird.
2.6. Lernerfolgskontrollen
Ein wirkungsvolles Ausbildungssystem zur Fachkraft für Arbeitssicherheit auf der Grundlage
eines kompetenzorientierten Ansatzes erfordert auch einheitliche, dem Ausbildungssystem ent-
sprechende Lernerfolgskontrollen. Nach Punkt 11 des Fachaufsichtsschreibens des Bundesmi-
nisteriums für Arbeit und Sozialordnung vom 29.12.1997 ist der Qualifikationsnachweis für den
Erwerb der sicherheitstechnischen Fachkunde gemäß § 7 Arbeitssicherheitsgesetz durch Lern-
erfolgskontrollen zu erbringen, die den Vorgaben der Gesamtkonzeption folgen und nach bun-
deseinheitlichen Kriterien zu erarbeiten sind. Sie sind damit vorgegebenes wesentliches Ele-
ment der Qualitätssicherung der Ausbildung.
Entsprechend der Kompetenzorientierung der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit
richtet sich die Messung des Lernerfolgs im Schwerpunkt auf die spezifische Handlungskompe-
tenz. Die Lernerfolgskontrollen im Rahmen der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit
orientieren sich an folgenden Eckpunkten:
- Lernerfolgskontrollen richten sich an problem- und praxisorientierten Aufgabenstellun-
gen aus.
- Ausrichtung auf ein selbständig zu erarbeitendes Handlungsergebnis.
- Betonung des vernetzten und analytischen Denkens sowie des strategischen Wissens
für die Lösungsfindung als wichtiger Bestandteil der Leistungsbeurteilung – neben dem
Faktenwissen.
1. Ausgangsqualifikation
In Abhängigkeit von der beruflichen Ausbildung und der Berufserfahrung ist davon auszugehen,
dass die für das Handeln als Fachkraft für Arbeitssicherheit erforderlichen Kompetenzen –
wenn überhaupt – nur in sehr unterschiedlichem Umfang vorausgesetzt werden können (vgl.
Anhang 3). In der Regel ist insbesondere das arbeitsschutzspezifische „Know-how“ nicht vor-
handen. Aber auch in den Bereichen „Umgang mit anderen“ und „Umgang mit sich selbst“ be-
steht in der Regel noch ein Bedarf an Kompetenzentwicklung, damit die Fachkraft für Arbeitssi-
cherheit im Betrieb auch tatsächlich wirksam handeln kann.
Den breitgefächerten unterschiedlichen Ausgangsqualifikationen durch eine entsprechende
Individualisierung der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitsicherheit in vollem Umfang Rechnung
zu tragen, ist in der Praxis nicht realisierbar. Deshalb werden die angestrebten Sollkompeten-
zen in den Bereichen „Know-how“, „Umgang mit anderen“ und „Umgang mit sich selbst“ im
Rahmen der Ausbildung grundsätzlich in vollem Umfang berücksichtigt.
Demgegenüber ist die für das erfolgreiche Handeln einer Fachkraft für Arbeitssicherheit erfor-
derliche „Haltung“ nur bedingt veränderlich. Deshalb wird diese Kompetenz als Bestandteil der
Ausgangsqualifikation bei der Aufnahme der Ausbildung angesehen. Sie ist bei Personen mit
Führungsfunktionen und Kundenkontakt unabhängig davon, ob sie als Meister/Techniker oder
Ingenieur tätig waren, grundsätzlich voraussetzbar und wird während der Ausbildung zur Fach-
kraft für Arbeitssicherheit durch reflektierende Prozesse weiterentwickelt. Die Haltung wird da-
her in den einzelnen Lernfeldern als Kompetenz nicht extra ausgewiesen.
Die „Haltung“ bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, selbstständig und verantwortlich sowie
vorausschauend zu handeln, eigenes und das Handeln anderer zu reflektieren und die eigene
Handlungsfähigkeit weiter zu entwickeln sowie das eigene Leben selbstständig und verantwort-
lich im beruflichen Kontext zu gestalten. Wichtiges Merkmal der „Haltung“ einer Fachkraft für
Arbeitssicherheit ist, dass sie sich mit ihrer Rolle identifiziert und die eigenen Grenzen kennt.
Dies beinhaltet ihre Bereitschaft, sich Unterstützung zu holen und sich weiter zu bilden. Hierbei
schätzt sie ihre persönlichen Ressourcen realistisch ein. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit
- erkennt, dass Veränderungen möglich sind und nutzt die Chance dazu,
- verfügt über Empathie, tritt selbstsicher auf und ist offen gegenüber anderen,
3. Lernfeld 1: Einführung in die Ausbildung und die Aufgaben der Fachkraft für
Arbeitssicherheit
3.1 Outcome
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit erläutert in ihrem privaten Umfeld den persönlichen
Nutzen der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit sowie den Nutzen für den Be-
trieb.
- Im Gespräch mit betrieblichen Verantwortungsträgern (Unternehmer, Geschäftsführung,
Führungskräften) erläutert die angehende Fachkraft für Arbeitssicherheit, wie ihre Aus-
bildung abläuft (Selbstlernen, IT-Unterstützung, Präsenzlernen) und überzeugt die Be-
triebsleitung von der Notwendigkeit der Bereitstellung von technischen Ressourcen für
ihre Ausbildung.
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit plant ihren persönlichen Lernprozess in Vereinbarung
mit den anstehenden beruflichen und privaten Aufgaben für die nächsten 12 Monate und
stellt ihren Plan ihrem Vorgesetzten vor.
3.3 Kompetenzen
Die folgende Zielbeschreibung weist die anforderungsspezifischen Kompetenzen aus. An Inhal-
te gebunden, geben sie an, welche Kompetenzen die Teilnehmer der Ausbildung zum Ab-
schluss des Lernfeldes 1 erworben haben sollen.
Know-how
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Aufbau, Inhalte und Ziele der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit
- Grundstruktur
- Inhalte
- Ziele
- Rechtsrahmen
- Bestellung (Inhalt, Bedeutung, formale Kriterien)
Kommunikation
- Methoden der Gesprächsführung
- Informationsgespräche führen
3.6 Kompetenzmessung
Die Kompetenzmessung in dem Lernfeld 1 erfolgt nur durch Reflexionen; eine Lernerfolgskon-
trolle ist nicht vorgesehen.
Den Lernenden wird ein Lerntagebuch zur Verfügung gestellt. Es dient in erster Linie der Re-
flektion hinsichtlich der Selbsteinschätzung und der Dokumentation des Lernprozesses. Der
Prozess wird durch Fragen, Checklisten ( Wo stehe ich? - Wo soll ich hin?) befördert.
Der Lernbegleiter führt einen Kompetenzpass pro Ausbildungsteilnehmer, hierin werden formale
Ergebnisse zu den einzelnen Lernfeldern sowie Beobachtungen aus dem Lernprozess und In-
halten von Feedbackgesprächen festgehalten.
Im Lernfeld 1 wird ein erstes Gespräch zwischen Lernenden und Mentor auf der Basis des ge-
forderten „Motivationsbeschreiben“ des Teilnehmers geführt.
Weiterhin erhält der Lernende die Aufgabe, den eigenen Lernplan im Unternehmen abzustim-
men und mit dem Lernbegleiter zu besprechen.
4.1 Outcome
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit
- beschreibt ihr Unternehmen als System zu Aufbau- und Ablauforganisation inklusive Ar-
beitsschutzorganisation,
- definiert zu analysierende und zu beurteilende Arbeitssysteme und
- benennt Ansatzpunkte für ihr Handeln
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit führt ein Gespräch mit betrieblichen Verantwortungs-
trägern und erläutert dabei anhand einer entsprechenden Dokumentation die arbeits-
schutzbezogenen Organisationspflichten zur Aufbau- / Ablauforganisation. Sie Informiert
und überzeugt die Führungskräfte von einer notwendigen Erweiterung oder Änderung
der Arbeitsschutzorganisation im eigenen Unternehmen.
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit argumentiert überzeugend, wie wichtig und hilfreich
eine konkrete Übertragung der Unternehmerpflichten auf Führungskräfte ist.
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit führt ein Gespräch mit dem Betriebsarzt zur Abstim-
mung der Zusammenarbeit und erstellt anschließend ein Protokoll.
Ein Unternehmen erhält von der Konzernzentrale die Vorgabe, die unfallbedingten Aus-
fallzeiten im kommenden Jahr um 25% Prozent zu reduzieren. Um Ansatzpunkte für Ar-
beitsschutzmaßnahmen zu erarbeiten, soll die Fachkraft für Arbeitssicherheit in einem
4.3 Kompetenzen
Auf den erworbenen Kompetenzen des Lernfeldes 1 wird aufgebaut. Sie werden aufgegriffen
und auf das Lernfeld 2 bezogen weiterentwickelt: vgl. III 2. Absatz.
Die folgende Zielbeschreibung weist die anforderungsspezifischen Kompetenzen für das Lern-
feld 2 aus und zeigt auf, auf welche bisher erworbenen Kompetenzen aufgebaut wird. An Inhal-
te gebunden geben sie an, welche Kompetenzen die Teilnehmer der Ausbildung zum Ab-
schluss des Lernfeldes 2 erworben haben sollen.
Know-how
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Methoden und Techniken der Organisation Methoden und Techniken der Organisation
und Planung der eigenen Arbeit als Fachkraft und Planung der eigenen Arbeit als Fach-
für Arbeitssicherheit (Zeit- und Ressourcen- kraft für Arbeitssicherheit im betrieblichen
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Vortragstechniken kennen
Präsentationstechniken kennen
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Methoden zur Kooperation bzw. zur Teamar- Methoden zur Kooperation bzw. zur
beit im Lernprozess anwenden (Lernfeld 1) Teamarbeit im betrieblichen Kontext an-
wenden
Erkennen, dass es Konflikte geben wird und Mit einfachen Konfliktsituationen umgehen
bereit sein, sich diesen zu stellen (LF und diese konstruktiv lösen können
1/Umgang mit sich selbst)
Bedeutung der Kommunikation für die eigene Kommunikation in alle Richtungen unter-
Rolle als Fachkraft für Arbeitssicherheit er- stützen
kennen (Lernfeld 1)
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Die Erwartungen an die eigene Rolle verin- Die Erwartungen an die eigene Rolle verin-
nerlichen (Lernfeld 1) nerlichen und entsprechend handeln
Persönlichen Nutzen aus der Tätigkeit als Persönlichen Nutzen aus der Tätigkeit als
Fachkraft für Arbeitssicherheit erkennen Fachkraft für Arbeitssicherheit verinnerlichen
(Lernfeld 1)
Lerntechniken und –strategien kennen Lerntechniken und –strategien für sich adap-
(Lernfeld 1/Know How) tieren
Verantwortung für andere und für beste- Verantwortung für die Rolle als Fachkraft für
hende Aufgaben im Lernprozess überneh- Arbeitssicherheit übernehmen
men können (Lernfeld 1)
4.4 Themen
Ablauforganisation (Prozesslandschaft)
- Geschäftsprozesse
- Dienstleistungs-/Wertschöpfungsprozess
- Unterstützungsprozesse
Arbeitssystem
- Grundlagen zum Arbeitssystem
- Abgrenzung und Beschreibung von Arbeitssystemen und ihrer Elemente und Schnittstel-
len
Arbeitsplanung
- Methoden und Techniken
Komplexe Aufgaben strukturieren und in Arbeitsschritte unterteilen
Klare Formulierung von Arbeitsaufträgen
- Einbeziehung der betrieblichen Akteure
Wer liefert mir welche Infos?
Vernetzung der Akteure untereinander und mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit
Aufgabendelegation in adäquater Form
- Reflexion
Kommunikation
- Methoden zur Gesprächsführung
- Methoden zur Konfliktlösung (z.B. Umgang mit schwierigen Personen)
Erfahrungsaustausch und Reflexion der Rolle und der Aufgaben als Fachkraft für Ar-
beitssicherheit
- Überblick, Vernetzung und Koordination
Das Lernen wird motiviert durch die Notwenigkeit des Anwendens im eigenen Betrieb. Die Teil-
nehmer erhalten hierzu die Aufgabe, das erworbene Wissen anzuwenden und
- den eigenen Betrieb zu beschreiben (Aufbau- /Ablauforganisation)
- die Arbeitsschutzorganisation zu beschreiben
- Arbeitssysteme zu definieren und zu beschreiben
- das Unfall- und BK-Geschehen im eigenen Unternehmen zu ermitteln
- Ansatzpunkte für das eigene Handeln im Betrieb zu benennen
Zur Aufgabenerledigung müssen sie mit anderen im Betrieb kommunizieren, sich Informationen
beschaffen und die Ergebnisse aufbereiten.
In einer anschließenden Präsenzphase (1 Tag) tauschen sich die Lernenden über ihre Erfah-
rungen beim Handeln im Betrieb aus. Dabei stehen vor allem die Themen Kommunikation und
Reflexion der Rolle und der Aufgaben als Fachkraft für Arbeitssicherheit im Mittelpunkt.
- Praktikumsaufgaben: 2 Tage
4.6 Kompetenzmessung
Die Kompetenzmessung in dem Lernfeld 2 erfolgt durch Reflexionen, eine Lernerfolgskontrolle
ist nicht vorgesehen.
5.1 Outcome
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit
- ermittelt Gefährdungen/Belastungen
- bewertet Risiken im Arbeitssystem auch unter Beachtung der Wechselwirkungen der
einzelnen Elemente und mit anderen Arbeitssystemen
- unterstützt und berät betriebliche Führungskräfte bei der Durchführung der Beurteilun-
gen von Arbeitsbedingungen.
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit bringt ihre sicherheitstechnische Fachkunde zur Beur-
teilung der Arbeitsbedingungen in Gesprächen mit Führungskräften, Betriebsärzten,
Personalvertretungen und Mitarbeitern ein.
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit unterstützt die verantwortlichen Führungskräfte bei
der Beurteilung der Arbeitsbedingungen in einem ausgewählten Arbeitssystem unter
Einschaltung aller zu beteiligenden Personen/Stellen. Dabei achtet sie auch auf die
Berücksichtigung der relevanten Wechselwirkungen,
Durchführung orientierender Messungen,
Dokumentation der Ergebnisse.
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit beurteilt Arbeitsbedingungen in einem problemati-
schen Fall mit interner/externer Unterstützung und präsentiert anschließen die Ergebnis-
se im Arbeitsschutzausschuss.
- Beim Bedienen einer Maschine kommen immer wieder Verletzungen vor, zudem ist auf-
grund des Maschinenlärms die Gefahr einer Gehörschädigung gegeben. Der Hand-
werksmeister entdeckt auf einer Messe eine neue Maschine mit einer modernen Tech-
nologie. Er ist gewillt, die neue Maschine zu kaufen, bittet jedoch vorab die Fachkraft für
Arbeitssicherheit um eine umfassende Gefährdungsbeurteilung. Dazu spricht die Fach-
kraft für Arbeitssicherheit zunächst mit Mitarbeitern, die an der alten Maschine arbeiten,
um Gefährdungen bei dem Arbeitsablauf zu ermitteln. Die gewonnenen Erkenntnisse
nutzt sie bei dem Gespräch mit dem Hersteller der neuen Maschine. Bei der zu erstel-
lenden Gefährdungsbeurteilung für die neue Maschine arbeitet die Fachkraft für Arbeits-
sicherheit systematisch die einzelnen Gefährdungsfaktoren ab und benennt die Gefah-
5.3 Kompetenzen
Auf den erworbenen Kompetenzen der Lernfelder 1 und 2 wird aufgebaut. Sie werden aufgegrif-
fen und auf das Lernfeld 3 bezogen weiterentwickelt (vgl. Ziff. III, 2. Absatz und Anhang 3).
Die folgende Zielbeschreibung weist die anforderungsspezifischen Kompetenzen für das Lern-
feld 3 aus und zeigt auf, auf welche bisher erworbenen Kompetenzen aufgebaut wird. An Inhal-
te gebunden geben sie an, welche Kompetenzen die Teilnehmer der Ausbildung zum Ab-
schluss des Lernfeldes 3 erworben haben sollen.
Know-how
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Methoden zum anschaulichen und nach- Methoden zum anschaulichen und nachvoll-
vollziehbaren Dokumentieren der Arbeits- ziehbaren sowie formal korrekten Dokumen-
ergebnisse anwenden (Lernfeld 2) tieren der Arbeitsergebnisse anwenden
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Methoden zur Kooperation bzw. zur Team- Methoden zur Kooperation bzw. zur Team-
arbeit im Lernprozess und im betrieblichen arbeit im Lernprozess und im betrieblichen
Kontext anwenden (Lernfeld 2) Kontext auch in anspruchsvolleren Situatio-
nen anwenden
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Methoden und Techniken der Organisation Methoden und Techniken der Organisation
und Planung der eigenen Arbeit als Fach- und Planung der eigenen Arbeit als Fach-
kraft für Arbeitssicherheit im betrieblichen kraft für Arbeitssicherheit sicher anwenden
Kontext anwenden (Lernfeld 2)
Risikobewertung
- Methoden zur Beurteilung von Risiken (Grenzwerte, spezielle Verfahren; Risikoabschät-
zung)
- Rechtliche und fachliche Anforderungen an die Elemente des Arbeitssystems, insbe-
sondere
Anforderungen an Maschinen, Geräten und Anlagen sowie deren Arbeits- und Wir-
kungsweisen unter Berücksichtigung der betrieblichen Situation (vor allem Geräte-
und Produktsicherheitsgesetz mit den einschlägigen Verordnungen, Betriebssicher-
heitsverordnung, Technische Regeln für Betriebssicherheit...)
Stoffe und ihre Auswirkungen (vor allem Gefahrstoffverordnung, Biostoffverordnung,
Technische Regeln für Gefahrstoffe, Technische Regeln für biologische Arbeitsstof-
fe...)
Anforderungen an Arbeitsstätten und Arbeitsplätzen (vor allem Arbeitsstättenverord-
nung, Technische Regeln für Arbeitsstätten...)
Anforderungen an Arbeitsverfahren im Hinblick auf die davon ausgehenden Gefah-
ren (TRBS...)
Anforderungen durch die Ergonomie zum Erhalt der gesundheitlichen Ressourcen
(vor allem Lastenhandhabungsverordnung)
Anforderungen an Systeme der Arbeitszeit- und Pausengestaltung (vor allem Ar-
beitszeitgesetz, Mutterschutzgesetz, Jugendarbeitsschutzgesetz)
- Betriebsbezogene Grenzrisiken
Personenbezogene Gefährdungsbeurteilung
- Belastungs-/ Beanspruchungsmodell
- Personen mit besonderen Leistungsvoraussetzungen
- Menschen mit Behinderungen (Inklusion)
Kommunikation
- Methoden und Techniken zur Gesprächsführung (Moderation, Argumentation, Verhand-
lungsstrategien etc.)
- Vortrags- und Präsentationstechniken
- Methoden und Techniken zur Konfliktlösung (z.B. Umgang mit schwierigen Personen)
Beratung
- Beratungsanlässe
- Methoden und Techniken
- Beratungsstrategien
- Reflexion
Netzwerkbildung
- Überblick
- Methoden und Techniken
- Aufbau eigener Netzwerke
Reflexion der Rolle und der Aufgaben als Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der Beurtei-
lung der Arbeitsbedingungen
- Vernetzung und Koordination
- Umgang mit Misserfolgen (Methode: Supervision)
- Unterstützungs- und Beratungsleistung
- Abgleich zum Stand des Lernprozesses/Kompetenzerwerbs
- Praktikumsaufgaben/Lernerfolgskontrollen: 5 Tage
5.6 Kompetenzmessung
Die Kompetenzmessung in dem Lernfeld 3 erfolgt durch Reflexionen und durch Lernerfolgskon-
trollen.
5.6.2 Lernerfolgskontrollen
6. Lernfeld 4: Arbeitssystemgestaltung
6.1 Outcome
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit unterstützt und berät zur sicheren, gesundheits- und men-
schengerechten Gestaltung bestehender und neuer Arbeitssysteme auch unter Einbeziehung
wirtschaftlicher Gesichtspunkte.
6.3 Kompetenzen
Es wird auf den erworbenen Kompetenzen der Lernfelder 1, 2 und 3 aufgebaut. Sie werden
aufgegriffen und auf das Lernfeld 4 bezogen weiterentwickelt (vgl. Ziff. III, 2. Absatz und An-
hang 3).
Die folgende Zielbeschreibung weist die anforderungsspezifischen Kompetenzen für das Lern-
feld 4 aus und zeigt auf, auf welche bisher erworbenen Kompetenzen aufgebaut wird. An Inhal-
te gebunden geben sie an, welche Kompetenzen die Teilnehmer der Ausbildung zum Ab-
schluss des Lernfeldes 4 erworben haben sollen.
Know-how
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Grundlegende Gestaltungsmöglichkeiten
für alle Arbeitssystemelemente kennen
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Methoden zum anschaulichen und nachvoll- Methoden zum anschaulichen und nach-
ziehbaren sowie formal korrekten Dokumen- vollziehbaren sowie formal korrekten Do-
tieren der Arbeitsergebnisse anwenden kumentieren der Arbeitsergebnisse sicher
(Lernfeld 3) anwenden
Methoden und Techniken der Organisation Methoden und Techniken der Organisation
und Planung der eigenen Arbeit als Fachkraft und Planung der eigenen Arbeit als Fach-
für Arbeitssicherheit sicher anwenden (Lern- kraft für Arbeitssicherheit auch bei komple-
feld 3) xen Aufgabenstellungen sicher anwenden
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Mit Konflikten auch in anspruchsvolleren Si- Mit Konflikten sicher umgehen und diese
tuationen umgehen und diese konstruktiv konstruktiv lösen können
lösen können (Lernfeld 3)
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
6.4 Themen
Change-Management
- Ansätze
- Prozessablauf
- Ziele und Widerstände etc.
- Konflikte
Kommunikation
- Methoden und Techniken zur Gesprächsführung (Moderation, Argumentation, Verhand-
lungsstrategien etc.)
- Vortrags- und Präsentationstechniken
- Methoden und Techniken zur Konfliktlösung (z.B. Umgang mit schwierigen Personen)
- Beratungsgespräche
Reflektion der Rolle und der Aufgaben als Fachkraft für Arbeitssicherheit
- Vernetzung und Koordination
- Erfahrungsbericht
- Umgang mit Misserfolgen (Methode: Supervision)
- Unterstützungs- und Beratungsleistung
- Abgleich zum Stand des Lernprozesses/Kompetenzerwerb
- Nutzen/Wirksamkeit von Arbeitsschutz
- Praktikumsaufgaben/Lernerfolgskontrolle: 20 Tage
6.6 Kompetenzmessung
Die Kompetenzmessung in dem Lernfeld 4 erfolgt durch Reflexionen und durch Lernerfolgskon-
trollen.
6.6.1 Reflexion
Der Kompetenzerwerb wird durch Reflexionen verfolgt.
Der Teilnehmer führt zum einen weiterhin das Lerntagebuch, was ihm eine Selbstsicht seines
Lernfortschritts ermöglicht.
Zum anderen erfolgt eine Reflexion (von Gruppe und Lernbegleiter) der Arbeit im Team wäh-
rend der Bearbeitung der exemplarischen Fallstudie. Weiterhin reflektieren die Teilnehmer den
Kompetenzerwerb in diesem Lernfeld beim Erfahrungsaustausch zu den Ergebnissen ihres be-
trieblichen Handelns. Ferner sprechen Lernbegleiter und Lernender über die formalen Ergeb-
nisse – siehe Lernerfolgskontrolle – aber auch über Eintragungen im Lerntagebuch, über Erfah-
rungen, über Lernhilfen und andere Aspekte der Ausbildung. Die Ergebnisse werden im Kom-
petenzpass dokumentiert.
6.6.2 Lernerfolgskontrollen
Als Lernerfolgskontrollen erfolgen Bewertungen der dokumentierten Arbeitssystemgestaltung
(insbesondere Vorgehen, beschriebene Anforderungen an Arbeitssystemelemente entspre-
chend der Vorschriftenlage und des Standes der Technik) anhand
- eines Fallbeispiels (aus der Selbstlernphase) (Lernerfolgskontrolle 3)
- des Beispiels aus dem Betrieb (Praktikum) (Lernerfolgskontrolle 4)
7.1 Outcome
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit
- berät und unterstützt bei der Organisation des Arbeitsschutzes im Sinne eines kontinu-
ierlichen Verbesserungsprozesses.
- berät und unterstützt bei der Implementierung des Arbeitschutzes in die Unternehmens-
organisation und die Weiterentwicklung eines Arbeitsschutzmanagementsystems.
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit stellt der Geschäftsführung die Vorteile der Einfüh-
rung eines Arbeitsschutzmanagementsystems vor.
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit hält einen Vortrag vor betrieblichen Entscheidungs-
trägern zur Einführung einer betrieblichen Gesamtkonzeption zur Durchführung syste-
matischer Beurteilungen der Arbeitsbedingungen im Unternehmen; dabei geht sie auch
auf den Nutzen von Gefährdungsbeurteilungen, auf Erkenntnisquellen für Gefährdungs-
beurteilungen sowie auf die Rollen der Führungskräfte, der Fachkraft für Arbeitssicher-
heit und des Betriebsarztes ein.
- Die Fachkraft für Arbeitssicherheit ermittelt arbeitsschutzrelevante Prozesse im Betrieb,
unterstützt bei der systematischen Erfassung und Aufbereitung von Kennzahlen, unter-
stützt den kontinuierlichen Verbesserungsprozess unter Beachtung der Unternehmens-
ziele und -politik.
- Fachkraft für Arbeitssicherheit unterstützt bei der Integration der Unterweisung in das
bestehende Managementsystem.
- Um die Einhaltung von Arbeitsschutzvorgaben zu sichern, erhält die Fachkraft für Ar-
beitssicherheit den Auftrag den organisatorischen Rahmen für den Einsatz von Fremd-
firmen zu regeln.
- Nach Integration einer neuen Maschine in den Produktionsablauf entwickelt die Fach-
kraft für Arbeitssicherheit weiterführende Schlussfolgerungen für künftige Beschaffungs-
prozesse
7.3 Kompetenzen
Auf den erworbenen Kompetenzen der Lernfelder 1, 2, 3 und 4 wird aufgebaut. Sie werden auf-
gegriffen und auf das Lernfeld 5 bezogen weiterentwickelt (vgl. Ziff. III, 2. Absatz und Anhang
3).
Die folgende Zielbeschreibung weist die anforderungsspezifischen Kompetenzen für das Lern-
feld 5 aus und zeigt auf, auf welche bisher erworbenen Kompetenzen aufgebaut wird. An Inhal-
te gebunden geben sie an, welche Kompetenzen die Teilnehmer der Ausbildung zum Ab-
schluss des Lernfeldes 5 erworben haben sollen.
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Managementsysteme kennen
Methoden zum anschaulichen und nach- Methoden zum anschaulichen und nachvoll-
vollziehbaren sowie formal korrekten Do- ziehbaren sowie formal korrekten Dokumen-
kumentieren der Arbeitsergebnisse sicher tieren der Arbeitsergebnisse beherrschen
anwenden (Lernfeld 4)
Methoden und Techniken der Organisation Methoden und Techniken der Organisation
und Planung der eigenen Arbeit als Fach- und Planung der eigenen Arbeit als Fach-
kraft für Arbeitssicherheit bei komplexen kraft für Arbeitssicherheit bei komplexen
Aufgabenstellungen sicher anwenden Aufgabenstellungen beherrschen
(Lernfeld 4)
Methoden zum Managen von Prozessen Methoden zum Managen von Prozessen und
und Projekten kennen und anwenden Projekten kennen und sicher anwenden
(Lernfeld 4)
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Methoden zur Kooperation bzw. zur Team- Methoden zur Kooperation bzw. zur Team-
arbeit im Lernprozess und im betrieblichen arbeit im Lernprozess und im betrieblichen
Kontext sicher anwenden (Lernfeld 4) Kontext beherrschen
Bei der Gestaltung von Arbeitssystemen Bei der Integration des Arbeitsschutzes in
aktiv und vorausschauend agieren (Lernfeld die betriebliche Aufbau- und Ablauforganisa-
4) tion aktiv und vorausschauend agieren
Eingangskompetenzen Soll-Kompetenzen
Erfolgs- und zielorientiert arbeiten (Lernfeld Erfolgs- und zielorientiert arbeiten und auf
2) die Schaffung einer Arbeitsschutzkultur hin-
wirken können
Methoden zum anschaulichen und nach- Bei der Dokumentation von Arbeitsergebnis-
vollziehbaren sowie formal korrekten Do- ses die Wirksamkeit der Tätigkeit der Fach-
kumentieren der Arbeitsergebnisse beherr- kraft für Arbeitssicherheit deutlich machen
schen (Know How in diesem Lernfeld))
7.4 Lerninhalte
Kommunikation
- Methoden und Techniken zur Gesprächsführung (Moderation, Argumentation, Verhand-
lungsstrategien etc.)
- Vortrags- und Präsentationstechniken
Reflexion - abschließend
- Rolle und Aufgaben insbesondere die eigene Verankerung in der betrieblichen Organi-
sationsstruktur
- Umgang mit der eigenen Gesundheit und Ressourcen (Stress, Arbeitszeiten….)
- Persönliche Kompetenzerweiterung
7.6 Kompetenzmessung
Die Kompetenzmessung in dem Lernfeld 5 erfolgt durch Reflexionen und durch Lernerfolgskon-
trollen.
7.6.1 Reflexionen
7.6.2 Lernerfolgskontrolle
Bewertet wird die Präsentation und fachliche Richtigkeit des Konzeptes zur Einführung einer
Gesamtkonzeption zur Beurteilung von Arbeitsbedingungen im eigenen Unternehmen bzw. ei-
ner alternativen Aufgabenstellung im Rahmen des Lernfeldes (Lernerfolgskontrolle 5).
Arbeitssystemgestaltung 5,5 10 20
Gesamt 20 33 37
Selbstorganisierte Lernzeit
mit Lernbegleitung (1Tag)
- Vorinformation -
Seminar Lernfeld 1
1 Woche
Selbstorganisierte Lernzeit
mit Lernbegleitung LERNFELD 1
1 Tag Einführung in die Ausbildung
und die Aufgaben der
Fachkraft für Arbeitssicherheit
Seminar Lernfeld 2
½ Woche
Selbstorganisierte Lernzeit
mit Lernbegleitung LERNFELD 2
1 Tag Arbeitssystem und
betriebliche Organisation
Selbstorganisierte Lernzeit
2 Tage Praktikum 1
LERNFELD 4
Arbeitssystemgestaltung
Seminar Lernfeld 4
1 Woche
Selbstorganisierte Lernzeit Lernerfolgs-
Praktikum 3
20 Tage kontrolle 4
Kolloquium Lernerfolgs-
½ Woche kontrolle 5
Damit die zukünftige Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit entsprechend dieser Quali-
tätsstandards durchgeführt werden kann, gelten für ihre Weiterentwicklung (Umsetzung des
Ausbildungsmodells), ihre kontinuierliche Fortentwicklung und die operative Durchführung die
nachfolgenden Grundsätze.
Dabei liegen die Weiter- und Fortentwicklung im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungspro-
zesses (KVP) in der Hand und in der Verantwortung der Unfallversicherungsträger, der Deut-
schen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA).
In der operativen Durchführung (Organisation und Durchführung) erweitert sich dieser Kreis um
zugelassene freie Anbieter. Für diese gelten die Qualitätsgrundsätze uneingeschränkt ebenso.
- die Unfallversicherungsträger, die BAuA, der LASI und der VDSI eingebunden sind,
- Ergebnisse der Sifa-Langzeitstudie berücksichtigt sind,
- die Aufgaben der Fachkraft für Arbeitssicherheit im Betrieb, insbesondere der im An-
hang 3 und 4 der DGUV Vorschrift 2 aufgeführten, berücksichtigt sind.
Die Umsetzung liegt in der Verantwortung der DGUV.
Für die Umsetzung der Ausbildungsstufe III sieht das Ausbildungsmodell verbindlich vor, dass
- das Anforderungs- und Kompetenzprofil für die Fachkraft für Arbeitssicherheit berück-
sichtigt ist,
- die Aufgaben der Fachkraft für Arbeitssicherheit im Betrieb, insbesondere die im Anhang
3 und 4 der Vorschrift 2 aufgeführten, berücksichtigt sind,
- branchenspezifische Arbeitsschutzkompetenzen praxisrelevant und handlungsorientiert
gefördert werden,
- ihre Elemente von interdisziplinär besetzten Arbeitsgruppen entwickelt werden, denen
auch Präventionsfachleute (z. B. Aufsichtspersonen der Unfallversicherungsträger,
Fachkräfte für Arbeitssicherheit) mit Branchenbezug angehören.
Die Umsetzung liegt in der Verantwortung der Unfallversicherungsträger.
Diese Leitlinien sind die Grundlage für die Weiterentwicklung der Ausbildung der Fachkräfte für
Arbeitssicherheit.
Leitlinie 1
Die im Fachaufsichtsschreiben vom 29. Dezember 1997 vorgegebenen Grundsätze des
BMA für die Ausbildung zur Erlangung der sicherheitstechnischen Fachkunde nach ASiG
gelten weiter.
Entsprechend dem Fachaufsichtsschreiben vom 29. Dezember 1997 findet die Ausbildung zur
Fachkraft für Arbeitssicherheit unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Kompetenzprofile
der Teilnehmer in drei aufeinander aufbauenden Ausbildungsstufen sowie einem begleitenden
Praktikum statt. Als Qualifikationsnachweis werden Lernerfolgskontrollen durchgeführt, die nach
bundeseinheitlichen Kriterien erarbeitet wurden.
Die Ausbildungsstufen gliedern sich in eine Grundausbildung (Ausbildungsstufe I) und eine ver-
tiefende Ausbildung (Ausbildungsstufe II), die auf Vorgaben der BAuA und der DGUV basieren,
sowie eine bereichsbezogene Ausbildung (Ausbildungsstufe III), die auf der Grundlage von
Rahmenanforderungen der Anlage zum FA-Schreiben (BArbBlatt 3/1998, S. 71/72) durch die
zuständigen UVT gestaltet wird. Für den Bereich des öffentlichen Dienstes wird die Ausbildung
der Stufe III durch die DGUV in Zusammenarbeit mit den Unfallversicherungsträgern der öffent-
lichen Hand gestaltet.
Die Gesamtausbildung soll innerhalb eines Zeitraumes von höchstens 3 Jahren abgeschlossen
werden, dabei soll die betriebliche Abwesenheitszeit für die Ausbildungsstufe I bis III grundsätz-
lich 6 Wochen nicht übersteigen. Für das Praktikum ist ein Rahmen von grundsätzlich 8 Wo-
chen vorgesehen.
Eine bereichsbezogene Fortbildung nach einem von den obersten Arbeitsschutzbehörden der
Länder und der UVT vereinbarten Verfahren sichert bei einem Branchenwechsel den Erwerb
der erforderlichen Kenntnisse. Auch überbetrieblich tätige Fachkräfte müssen über die erforder-
lichen Branchenkenntnisse verfügen. Näheres Regelt die Unfallverhütungsvorschrift „Betriebs-
ärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“ (DGUV-Vorschrift 2) des jeweiligen Unfallversiche-
rungsträgers.
In der Ausbildungsstufe II (vertiefende Ausbildung) werden diese Kenntnisse auf komplexe Auf-
gaben und Fallbeispiele angewandt und praxisorientiert vertieft. In der Ausbildungsstufe III (be-
reichsbezogene Ausbildung) wird aufbauend auf die Stufen I und II die für die Anwendung in
den Branchen erforderliche Fachkenntnis vermittelt. Das Referenzmodell erfordert eine Verzah-
nung von Präsenz- und Selbstlernphasen in den Ausbildungsstufen I und II.
Bereits bei der Qualitätssicherung zeichnete sich eine inhaltliche Überfrachtung der Ausbildung
ab. Dies hat sich in der Analysephase bestätigt. Weiterhin zeigten sich wachsende Anforderun-
gen an Aufgabe und Rolle der Fachkraft (siehe Anforderungsprofil, Anlage 3).Beide Aspekte
machen, aufbauend auf dem Status Quo der bisherigen Ausbildung, insbesondere eine grund-
legende didaktische Neuausrichtung ( vgl. Leitlinie 4) erforderlich.
Hohe Bedeutung kommt dabei neben der Bildung interner und externer Netzwerke auch der
Beachtung wirtschaftlicher Gesichtspunkte sowohl bei der Argumentation für den betrieblichen
Nutzen als auch bei der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen sowie der Dokumentation der
Wirksamkeit der Tätigkeit von Fachkräften für Arbeitssicherheit zu.
Maßgeblich für die Aufgabenerfüllung der Fachkraft für Arbeitssicherheit ist nach dem Anforde-
rungsprofil die Entwicklung von Handlungskompetenz, um bereichsbezogen als Management-
beauftragter ohne Weisungsbefugnis und Generalist in allen Fragen der Sicherheit und des Ge-
sundheitsschutzes bei der Arbeit je nach Ausgangsqualifikation (d. h. insbesondere beruflicher
Qualifikation und Berufserfahrung nach ASiG und DGUV Vorschrift 2) handeln zu können. Des
weiteren soll die Fachkraft für Arbeitssicherheit über die Kompetenz zum selbstorganisierten
Lernen verfügen.
Das didaktische Konzept wird wie bisher mit einem Blended Learning System3 umge-
setzt.
Die Ausbildung der Fachkräfte für Arbeitsicherheit orientiert sich an den didaktischen Leitlinien,
die aktuellen Erkenntnissen der Erwachsenendidaktik gerecht werden. Danach ist für die Quali-
fikation einer Fachkraft für Arbeitssicherheit entscheidend, was sie am Ende der Ausbildung
hinsichtlich ihrer Handlungskompetenz tatsächlich kann (Outcome-Ansatz). Es müssen Fähig-
keiten und Fertigkeiten erworben werden, die die Fachkraft für Arbeitssicherheit in die Lage
versetzen, die sich stets ändernden und immer komplexer werdenden Aufgaben des betriebli-
chen Arbeitsschutzes wahrnehmen und Probleme lösen zu können.
Für die Qualifizierung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit ist die Orientierung an den Bedürf-
nissen der Arbeitswelt sowie an deren Wertschöpfungsprozessen von grundlegender Bedeu-
tung. Dazu gehört, dass sich die Ausbildung an dem bei den angehenden Fachkräften voraus-
setzbaren Kompetenzprofilen orientiert. Sie muss konsequent darauf ausgerichtet sein, im Er-
gebnis einer Fachkraft für Arbeitssicherheit zu ermöglichen, ihre Kompetenzen zu entwickeln,
um ihre Rolle als Berater und Unterstützer des Unternehmens auch zukünftig wirksam ausfüllen
zu können. Dazu muss sie insbesondere in der Lage sein, sowohl interne und externe Netzwer-
ke zu nutzen, als auch sich selbstverantwortlich und selbstorganisiert weiter zu qualifizieren.
Dies umfasst auch den Aspekt des lebenslangen Lernens.
Zentraler Ansatz ist die kompetenzorientierte Ausrichtung der Ausbildung, d.h. aufbauend auf
die berufliche Qualifikation und Berufserfahrung die Fähigkeit zu schaffen, komplexe Probleme
in der Praxis kreativ, selbstorganisiert und erfolgreich zu tun. Hier handelt es sich um eine Fort-
entwicklung von der eher lernzielorientierten Ausbildung hin zu einem aktiven, von dem Lerner
selbstgesteuerten Prozess des Lernens. Dies setzt zweierlei voraus
1. eine regelmäßige Selbsteinschätzung hinsichtlich des bereits Erreichten.
2. die Dozenten unterstützen unter Nutzung der Möglichkeiten des blended Learnings als
praxiserfahrene Lernberater und -begleiter die angehenden Fachkräfte, die benötigten
Kompetenzen so eigenverantwortlich wie möglich zu entwickeln und damit ihren Ausbil-
dungserfolg zu erhöhen.
3
Als Blended Learning System wird die Kombination vom selbstgesteuerten Lernen und Präsenzlernen
bezeichnet.
Die Dokumentation des Kompetenzerwerbs durch Lernerfolgskontrollen ist sowohl für den Ler-
nenden als auch für den Dozenten (Lernberater, -begleiter) von zentraler Bedeutung. Sie er-
möglichen eine bedarfsgerechte Nachsteuerung.
Gegenstand der Lernerfolgskontrollen ist neben der Feststellung, ob das Wissen und die Fer-
tigkeiten in ausreichendem Maße vorhanden sind, insbesondere der Nachweis, ob der Teil-
nehmer entsprechend seiner Ausgangsqualifikation und dem Stand seiner Ausbildung zur
Fachkraft für Arbeitssicherheit im Unternehmen rollen- und anforderungsgerecht sowie erfolg-
reich handeln kann.
Die Qualitätssicherung betrifft insbesondere die Entwicklung und die kontinuierliche Verbesse-
rung/Aktualisierung sowie die Durchführung der Ausbildung.
Die Qualifizierungsziele, die im Rahmen des Erwerbs der Fachkunde erreicht werden müssen,
und die Qualitätsstandards sind verbindlich.
Didaktische Leitlinien
für die zukünftige Qualifizierung
von
Fachkräften für Arbeitssicherheit
Die didaktischen Leitlinien zur Weiterentwicklung der Qualifizierung der Fachkräfte für Arbeit-
sicherheit basieren auf einer Analyse des gegenwärtigen wissenschaftlichen Dis-
kussionsstandes, wie Lernen in der Erwachsenenbildung zukunftsfähig und nachhaltig ge-
staltet werden kann. Zwei Aspekte spielen dabei eine besondere Rolle. Zum einen gewinnt
die Entwicklung der Fähigkeit, komplexe Probleme in der Praxis kreativ und selbstorganisiert
lösen zu können als Qualifizierungsziel (sog. Kompetenzansatz) zunehmend an Bedeutung,
während die isolierte Wissens- und Fähigkeitsvermittlung weniger wichtig wird. Zum anderen
ist heute in der Didaktik anerkannt, dass im Rahmen von Qualifizierung die Unterstützung ei-
nes selbstverantwortlichen Lernens zur Weiterentwicklung der Kompetenzen im Mittelpunkt
stehen sollte.
Zentraler Ansatz der didaktischen Leitlinien ist die Kompetenzorientierung. Die bisherige
Lehrpraxis wird fortentwickelt hin zu einem verstärkt aktiven, selbstgesteuerten Prozess des
Lernens. Hiermit einher geht eine Rollenerweiterung der Dozenten. Sie sollen weniger Vor-
tragende sondern mehr Berater für ein eigenaktives, selbstgesteuertes Lernen sein und dies
durch die Auswahl der Methoden und Medien unterstützen. Dieser Ansatz ergänzt die Me-
thoden der bisherigen Lehrpraxis, wie z.B. Vortrag mit Rückfragen und Diskussion, so dass
die Anschlussfähigkeit zur bisherigen Ausbildung gewahrt ist.
Der Kompetenzansatz entspricht den sich zur Zeit abzeichnenden europäischen Entwicklun-
gen zur Vergleichbarkeit nationaler Bildungsabschlüsse, insbesondere dem von der europäi-
schen Kommission vorgeschlagenen europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) und der
derzeitigen Umsetzung in einem Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen
(DQR).
Die didaktischen Leitlinien müssen im Hinblick auf die zu erwerbenden (Teil-) Kompetenzen
konkretisiert werden, um auf dieser Basis Lernziele und Lernarrangements zu konzipieren.
Mai 2010
Ziel der Qualifizierung der Fachkräfte für Arbeitssicherheit ist die Erweiterung und Aneignung
der Kompetenzen, die für die Erfüllung des Rollen- und Anforderungsprofils erforderlich
sind. Lernziele sind demzufolge lediglich Zwischenschritte auf dem Weg des Kompetenzauf-
baus und müssen für die einzelnen Präsenz- und Selbstlernphasen ausgehend von den vor-
handenen und den erforderlichen Kompetenzen abgeleitet werden. Im Fokus steht also immer
die Frage: Hat der Teilnehmer die erforderlichen fachlichen, methodischen, sozialen und per-
sonalen Kompetenzen, um als Fachkraft im Unternehmen rollen- und anforderungsgerecht
handeln zu können (Performanz) und dies auch erfolgreich zu tun (outcome). Entschei-
dend hierfür ist, zu Beginn der Qualifizierung das vorhandene Kompetenzniveau zu be-
rücksichtigen und den Teilnehmer von Anfang an aktiv und reflexiv an seiner Kompetenzer-
weiterung verantwortlich teilhaben zu lassen, z.B. durch Förderung und Nutzung realisti-
scher Einschätzungen des jeweiligen Kompetenzniveaus sowie der Selbstlernkompetenz.
Daraus kann am Ende der Ausbildung auch der Bedarf an Fortbildungen abgeleitet werden.
Die Aneignung der vier Kernkompetenzen erfolgt in Kombinationen unterschiedlicher Aneig-
nungsformen (Lernarrangements) wie z.B. Präsenzlernen, Projektlernen, Selbstlernen, kol-
laboratives Lernen4. Sie sind praxis- und lebensweltorientiert und vernetzen inhaltlich-
fachliches, methodisch-strategisches, sozial-kommunikatives und emotional-affektives Ler-
nen miteinander. Damit wird erreicht, dass die Fachkraft die erforderliche Generalistenrolle
z.B. bei der Beratung zum Gestalten von Arbeitssystemen und von Arbeitsschutzmanage-
mentsystemen gegenwärtig und zukünftig erfüllen kann.
Am Beispiel der Gefährdungsbeurteilung bedeutet vernetzter Kompetenzerwerb:
Der Teilnehmer erweitert seine Fachkompetenz, Wissen über unternehmens- bzw. bran-
chenspezifische Gefährdungen und Belastungen zu generieren.
Der Teilnehmer erweitert seine Methodenkompetenz, eine Gefährdungsbeurteilung
vorbereiten
und durchführen zu können sowie situationsgerechte Problemlösungsstrategien zu ent-
wickeln.
Der Teilnehmer erweitert seine Sozialkompetenz, bei der Durchführung der Gefähr-
dungsbeurteilung und der Umsetzung von Lösungsstrategien mit Partnern zu kooperie-
ren.
Der Teilnehmer erweitert seine Personalkompetenz, sich und andere Partner zum enga-
gierten Tätigsein zu motivieren und die anstehenden Aufgaben sorgfältig und verantwor-
tungsvoll zu erledigen.
Die Aneignung einer solchen Handlungskompetenz für die Durchführung einer Gefähr-
dungsbeurteilung muss integriert erfolgen, z.B. in Projektarbeit.
Für die Ausrichtung der Dozententätigkeit bedeutet dies, dass nicht die Vermittlung fachli-
chen Wissens und fachlicher Fertigkeiten im Mittelpunkt der Qualifizierung steht, sondern die
zielgerichtete Unterstützung des vernetzten Kompetenzerwerbs innerhalb unterschiedlicher Ler-
narrangements. Die Gesamtkonzeption der Qualifizierung geht nicht von der Frage aus: Was
könnte man alles machen? Sondern: Für welches Anforderungsprofil ist zu lernen? Durch
4
Beim kollaborativen Lernen werden Arbeitsaufgaben permanent zusammen in einer Gruppe bearbeitet.
Seite 81 von 160
welche Inhalte, Methoden, Medien, Anregungen, Reflexionen kann der Dozent den Lernen-
den bei der Aneignung der erforderlichen Kompetenzen unterstützen? Um die damit verbun-
denen Anforderungen erfüllen zu können, muss der Dozent verstärkt die Rolle des Lernbera-
ters bzw. Lernprozessbegleiters wahrnehmen.
Didaktik vermittelt zwischen der Sachlogik des Inhalts und der Soziologik und Psychologik
des Lernenden. Zur Sachlogik gehört in der Qualifizierung der Fachkräfte für Arbeitssicherheit
die Kenntnis der Strukturen und Zusammenhänge der Thematik „Sicherheit und Gesundheits-
schutz“ in Bezug auf das Tätigwerden als Fachkraft, zur Soziologik das Eingebundensein der
Fachkräfte in den sozialen Kontext insbesondere der Unternehmen in Hinblick auf das Anfor-
derungsprofil, zur Psychologik die Berücksichtigung der Persönlichkeit, insbesondere der
Lern- und Motivationsstrukturen der angehenden Fachkräfte..
Die Ermöglichungsdidaktik fördert die Kompetenzerweiterung. Sie ermöglicht es den angehen-
den Fachkräften ausgehend von den vorhandenen Kompetenzen und unterstützt durch die
Dozenten als Lernberater die benötigten Kompetenzen so selbstverantwortlich wie möglich
zu entwickeln. Sie fordert ein Lernen, das vier Aktivitäten umfasst:
Die Teilnehmer eignen sich aktiv neue Kompetenzen an, sie erleben ihren Kompetenzzuwachs
schon während der Qualifizierung, sie wenden die neuen Kompetenzen beispielhaft in
Übungssituationen an und reflektieren deren Tragfähigkeit für die Praxis sowie ihren eigenen
Beitrag dazu.
Für das erfolgreiche Tätigwerden als Fachkraft ist insbesondere auch eine positive Haltung
zum Arbeitsschutz erforderlich. Sie ist nicht Ergebnis spezifischer fachlicher Kompetenzen,
sondern Ausdruck einer Persönlichkeit, die in der Lage ist, eigenes Verhalten zu reflektieren
und motiviert ist, im Arbeitsschutz kooperativ und wirkungsorientiert zu handeln. Dies muss
während der gesamten Qualifizierung an passenden Beispielen integriert thematisiert und
geübt werden. Kooperatives bzw. kollaboratives Lernen5 sowie Lernen mit Möglichkeiten zu
Perspektivwechseln und Reflexionsphasen spielen daher in der Qualifizierung eine große
Rolle. Haltungen zum und grundsätzliche Verständnisse von Arbeitsschutz (Modelle) sind des-
halb integrative Lernbestandteile, die fließend und wiederholt während der gesamten Qualifi-
zierung thematisiert und an praktisch bedeutsamen Beispielen erworben werden.
Insgesamt orientiert sich die Qualifizierung der Fachkräfte für Arbeitssicherheit an folgenden
didaktischen Grundprinzipien:
Kompetenzorientierung:
- Für die Kompetenzerweiterung und den Lernprozess insgesamt ist die Selbstverantwor-
tung der Teilnehmer wesentlich.
Zielgruppen- und Teilnehmerorientierung:
- Das Soll-Kompetenzprofil knüpft an das Anforderungs- und Rollenprofil sowie an Bil-
dungsvoraussetzungen und den vorhandenen Kompetenzen der Zielgruppe an.
- Die Gestaltung der einzelnen Qualifizierungssequenzen erfolgt praxis- und anwen-
dungsorientiert und orientiert sich an den Interessen der Teilnehmer.
5
Kooperatives Lernen: Arbeitsaufgaben werden individuell bearbeitet und zum Schluss zusammengefügt; Kollabo-
ratives Lernen: Arbeitsaufgaben werden permanent zusammen in einer Gruppe bearbeitet.
Seite 83 von 160
Erfahrungs- und Deutungsmusterorientierung:
- Die Qualifizierung knüpft an bekannten, vertrauten Deutungsmustern (Kontingenz)an
und entwickelt alternative, erweiterte Deutungsmuster.
Inhaltsorientierung:
- Lernen erfolgt an praktisch relevanten, exemplarisch bedeutsamen Beispielen, die
anschaulich dargestellt werden.
- Inhalte werden aktiv von den Teilnehmern „erschlossen“.
- Inhalte werden unter dem Aspekt der Personal- und Organisationsentwicklung be-
handelt.
SPASS-Orientierung:
- Das Lernen erfolgt selbstgesteuert, produktiv-konstruierend, aktivierend, situations-
bezogen, sozial.
Sinnen-Orientierung:
- Im „vierdimensionalen“ Lernen (Aneignen, erleben, umsetzen, reflektieren) werden alle
Sinne angesprochen; Emotionalität und Humor sind wesentliche Voraussetzungen für
eine Integration von Neuem in das Kompetenzgefüge.
Praxis- und Handlungsorientierung:
- Die gemeinsame Arbeit an der Kompetenzerweiterung erfolgt so praxis- und bran-
chennah wie möglich, sie sieht Anwendungs- und Umsetzungsübungen vor und
thematisiert bereits den Transfer in den Betrieb.
- Während der gesamten Qualifizierung besteht ein erkennbarer Sinnbezug für das
Handeln, die Rolle und Aufgaben der Fachkraft.
3. Leitlinie:
Arbeitsweltbezogene Vorgehensweise als Struktur bestimmendes Merkmal
Damit sich die angehende Fachkraft für Arbeitssicherheit die erforderliche Handlungskompetenz,
d.h. Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Personalkompetenz sowie
deren Teilkompetenzen aneignen kann, ist eine arbeitsweltbezogene und integrative Vorge-
hensweise im Rahmen der Qualifizierung erforderlich. Die Orientierung der gesamten Qualifizie-
rungsstruktur an den Erfordernissen der Arbeitswelt sowie an deren Wertschöpfungsprozess
ist ein Qualität bestimmendes Merkmal.
Insbesondere müssen in der Qualifizierung
- das Rollen- und Aufgabenverständnis (Haltung zu...)
- - die Inhalte der Tätigkeit; also das Gesamtspektrum der Gefährdungsfaktoren und
gesundheitsfördernden Faktoren sowie der Aufgabenfelder Arbeitssystemgestaltung
und Management
- die systematische (Handlungsschritte) und trotzdem problemlösungsorientierte
Vorgehensweise einer Fachkraft
- die Selbstreflexion und das Lernen lernen
berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass sich der Ablauf der Qualifizierung an der Bewälti-
gung der komplexen Aufgaben und Probleme in der Praxis orientiert und nicht an künstlich
isolierten Wissensgebieten zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz .
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Das Handeln der Fachkraft im Wertschöpfungsprozess dient also als „roter Faden“ der didakti-
schen Aufbereitung. Inhalte einzelner Fachgebiete und / oder Kompetenzbereiche werden
dort vertieft, wo sie verstärkt benötigt werden. Die Vertiefung erfolgt jedoch nur soweit, wie sie
für die Rolle einer Fachkraft als Generalist erforderlich sind. Dementsprechend sind bei einzel-
nen Fachgebieten zum Teil erhebliche Abstriche zu machen – auch um die Qualifizierung
nicht zu überfrachten.
Da das Erreichen der Handlungskompetenz wesentlich von der Selbstverantwortung des
Lerners abhängt, muss der „rote Faden“ während der Qualifizierung immer wieder mit den
angehenden Fachkräften reflektiert werden. Die Struktur muss dabei so offen sein, dass der
Qualifizierungsablauf auch das Ergebnis der Selbstreflexion zum jeweils bereits erreichten
Kompetenzprofil im Verhältnis zu dem für das Handeln der Fachkraft erforderlichen Kompe-
tenzprofil berücksichtigt. Darüber hinaus ist es aber auch zwingend erforderlich, dass der
Kompetenzerwerb durch Lernerfolgskontrollen dokumentiert wird .
Zu einer realistischen Selbsteinschätzung des vorhandenen und möglichen Kompetenzprofils
gehört auch, dass sich die angehende Fachkraft vor der Qualifizierung mit dem künftigen Anfor-
derungsprofil auseinandersetzt und sich gemeinsam mit ihrem Arbeitgeber bewusst für die Qualifi-
kationsmaßnahme entscheidet.
Die Qualifizierung selbst beginnt mit einem Ist-Soll Abgleich des vorhandenen mit dem ange-
strebten Kompetenzprofil. Ein solcher Abgleich ermöglicht eine passgenauere Ausbildung .
Betriebsspezifische Belange können den Erwerb eines modifizierten Kompetenzprofils erfor-
derlich machen (Rolle als Spezialist). Die Qualifizierung kann diese Erfordernis nicht in vollem
Umfang gewährleisten. Da sie aber den Teilnehmer befähigt, das erworbene Kompetenzpro-
fil zu reflektieren und die noch fehlenden Kompetenzen am Ende der Qualifizierung zu identifi-
zieren, und ihn außerdem befähigt, selbstverantwortlich und selbstorganisiert zu lernen,
schafft sie die wesentlichen Grundlagen hierfür.
Auswahl vom Methoden und Medien, die das aktive, durch den Lerner selbstgesteu-
erte Lernen unterstützen
Die Orientierung der Qualifizierung der Fachkräfte für Arbeitssicherheit an der Ermögli-
chungsdidaktik und an der Problem- und Kompetenzorientierung hat auch eine veränderte
Lehr-Lernkultur zur Folge, die sich vor allem durch ein stärker selbstgesteuertes und selbst-
verantwortliches Lernen der Teilnehmenden auszeichnet. Wesentlich ist, dass die Fachkräfte
in die Lage versetzt werden, auch nach der Qualifizierung eigenständig für die sich ständig
wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt weiter zu lernen. Nach den Ergebnissen der
Lernforschung eignet sich der Lernende die Inhalte verstärkt selber aktiv an, d.h. er
– wählt bewusst und unbewusst aus dem Dargebotenen aus,
– baut an die vorhandenen Kompetenzen an, die bei jedem unterschiedlich
sind,
– gewichtet das Neue nach den Situationen, aus denen er kommt und in die er
wieder zurückgekehrt.
Damit verändert sich auch die Rolle der Dozenten: Sie müssen zunehmend Lernberater, -
begleiter und -arrangeure sein. „Lehren“ vor diesem Hintergrund heißt vor allem, anregende
Lernbedingungen und Lernräume zu schaffen. Somit gewinnt auch die Auswahl der Metho-
den und Medien einen zentralen Stellenwert für die Qualität der Lernergebnisse (learning
Outcomes). Zentral deshalb, weil sowohl die konsequente methodische Verzahnung von
Aneignungs-, Erlebens-, Anwendungs- und Reflexionsphasen als auch die Auswahl lerner-
und situationsgeeigneter Methoden und Medien die gewünschte Kompetenzaneignung we-
sentlich unterstützen.
Geeignet für ein selbstverantwortliches Lernen sind vor allem solche Methoden, die selbst-
gesteuerte, produktiv-konstruierende, aktivierende, situationsbezogene und soziale Lernpro-
zesse ermöglichen, die ein Lernen mit allen Sinnen unterstützen und somit das lebenslange
Lernen fördern. Einfache und komplexe Methoden, die diese Kriterien erfüllen, sind z.B.:
Projektarbeit, Planspiel, Problem basiertes Lernen, Rollenspiel, Fallmethode, Erkundung,
Gruppenarbeit, Mind Mapping, szenische Darstellungen, Meta-Plan oder Stationslernen,
das Lernen mit Leittexten und Selbstlernmedien. Auch tradierte dozentenorientierte Metho-
den, wie z.B. der Lehrvortrag, können Bestandteil einer Qualifizierung sein – vor allem dann,
wenn die Lerner die Gelegenheit erhalten, den betreffenden Dozenteninput mehrstufig und
eigenständig zu erschließen und methodisch variantenreich zu verarbeiten (z.B. beim Lehr-
vortrag durch Mitschreiben – Klärungsrunde in Kleingruppen - evtl. Nachschlagen in Fachbü-
chern - Strukturmuster/„Spickzettel“ entwickeln- Probevorträge in Tandems halten - Vorträge
nach Los im Plenum präsentieren - Frage-Antwort-Kärtchen zum Lehrvortrag entwickeln).
Vor allem „Blended Learning“ - Arrangements sind hervorragende Möglichkeiten, die Qua-
lifizierung der Fachkräfte für Arbeitssicherheit lerner- und kompetenzorientiert zu gestalten.
„Blended-Learning“ kombiniert die jeweiligen Vorteile des selbstverantwortlichen Lernens in
Präsenz und über E-learning.
Das E-learning bietet ein großes Potential im Rahmen einer lernerzentrierten Qualifizie-
rung, da es orts- und zeitunabhängig selbstorganisiertes und selbstverantwortliches Lernen
ermöglicht sowie insbesondere die Kommunikations- und Medienkompetenz stärken kann. Al-
lerdings muss beim Einsatz internetgestützter Methoden im Sinne einer neuen Lernkultur
darauf geachtet werden, dass auch hier der projektorientierte und explorative Ansatz im Sin-
ne des vierdimensionalen Lernens vorherrscht. Dabei sollte das elektronische Lernen so
konzipiert sein, dass es das soziale und kollaborative Lernen mit z.B. selbst gewählten
Lernpartnern fördert (z.B. mit Foren, virtuellen Seminarräumen, Wikis und weiteren Anwen-
dungen des web 2.0). Ein E-Moderator unterstützt den Lernprozess der Gruppe und der
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einzelnen Teilnehmer aktiv. Dessen Tätigkeit würde sich von der zurzeit angebotenen tutoriel-
len Betreuung insofern unterscheiden als es keine individuelle Lernbetreuung wäre, sondern
der Moderator via Internet den Lernprozess der gesamten Gruppe aktiv moderiert und ggf.
Hilfen bei der Selbststeuerungsfähigkeit und Selbstreflexion anbietet. Dabei kommt es da-
rauf an, dies so zu organisieren, dass den Teilnehmern ausreichender Freiraum bei der zeit-
lichen und örtlichen Gestaltung bleibt. Gleichzeitig muss natürlich ein technischer Support
ebenfalls gewährleistet werden.
Die Bearbeitung der E-Anteile und somit die Beteiligung an den E-Learning-Phasen sollte nicht
nur auf die Selbstmotivation der Teilnehmer setzen, sondern sich auch in der Struktur der Quali-
fizierung, der Prüfungsordnung und somit den Lernerfolgskontrollen widerspiegeln. Die Lern-
erfolgskontrollen sollten in der Form auf das Ziel der Kompetenzerweiterung abgestimmt wer-
den und die E-Learning-Phasen ausdrücklich einbeziehen. Dies kann z.B. geschehen, indem
eine bestimmte Anzahl und Güte von Beiträgen in Diskussionsforen oder bestimmte Beiträge in
Wikis oder schriftliche Berichte zu problemorientierten und arbeitsfeldbezogenen Fragestellun-
gen eingefordert werden.
Neben dem Internet sind im Rahmen der .Qualifizierung vor allem solche Medien einzuset-
zen, die ebenfalls das eigenständige Lernen einfordern und das lebenslange Lernen fördern.
Hierzu zählen der Großteil der Informations- und Kommunikationsmedien und somit der Print-
und audiovisuellen Medien. Auch hier gilt es, an die häufig informellen Lerngewohnheiten der
Teilnehmer anzuknüpfen.
Aufgabe Beispiele
Mitgelieferte Dokumentation
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen und der Erfüllung von Meldepflichten beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
Unterstützung der Unternehmensführung vor und bei der Einführung von Arbeitsverfah-
ren
Mitgelieferte Verfahrensbeschreibungen
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen und der Erfüllung von Meldepflichten beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen und der Erfüllung von Meldepflichten beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
- Unterstützung bei der Entwicklung von Lösungsal- auch unter Berücksichtigung von
ternativen und Aussprechen von Empfehlungen wirtschaftlichen Aspekten
- Arbeitsschutzbezogene Beratung bei der Planung, Die Beratung kann schriftlich und
Ausführung und Instandhaltung von Maschinen, Be- mündlich erfolgen
triebsanlagen und Arbeitsstätten in eigenen Gebäu-
den und Anmietungen.
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen und der Erfüllung von Meldepflichten beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
- Unterstützung bei der Optimierung der Arbeits- auch unter Berücksichtigung von
schutzmaßnahmen und bei der Entwicklung von Lö- wirtschaftlichen Aspekten
sungsalternativen und Aussprechen von Empfeh-
lungen
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
- Analyse von Arbeitssystemen zur Ermittlung ar- (in Zusammenarbeit mit dem Be-
beitsplatzbezogener, gesundheitsbelastender Fak- triebsarzt
toren
- Unterstützung bei der Festlegung und Optimierung auch unter Berücksichtigung von
der Arbeitsschutzmaßnahmen und bei der Entwick- wirtschaftlichen Aspekten
lung von Lösungsalternativen und Aussprechen von
Empfehlungen
- Beratung zur vorausschauenden ergonomischer Ar- Erhalt der Arbeitsfähigkeit bis ins
beitsplatzgestaltung späte Berufsleben (Personalent-
wicklungskonzepte)
- Beratungen zur und Mitwirkung bei der betrieblichen Die Beratung kann schriftlich und
Gesundheitsförderung mündlich erfolgen
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen und der Erfüllung von Meldepflichten beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
- Unterstützung bei der Ableitung von Maßnahmen z.B. Erstellung von Vorschlägen
zur Organisation
- Beratung in Bezug auf Krisen- / Notfallmanagement Die Beratung kann schriftlich und
mündlich erfolgen
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
- Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentatio- Dokumentation der eigenen Ar-
nen beit, zu Vorschlägen an Unter-
nehmer, zur Inanspruchnahme der
Einsatzzeiten, zu speziellen For-
derungen etc.
Projektgruppe IT
Bartels, Sebastian VDSI / DEKRA Industrial GmbH Stuttgart
Beyer, Karen VBG Hamburg
Doorn van, Rolf IAG Dresden
Krüger, Mathias BG HW München
Nohdurft, Bernd BG Bau Hamburg
Turinsky, Rudolf BG ETEM Düsseldorf
Zilz, Ulrich BG M Nord Süd Mainz
4 Rechtliche Aspekte zur Einführung und zum Betrieb einer Lernplattform ................................. 123
Administrator/in
Kursverwalter/in
Teilnehmer/in
Gast
Authentifizierte/r Nutzer/in -
Die Rollen- und Rechtemodelle sollten vor dem produktiven Einsatz der Lernplattform verbind-
lich festgelegt werden. Nachträgliche Änderungen im Rollen- und Rechtemodell müssen trotz-
dem möglich sein.
1.4 Kommunikationswerkzeuge
Durch die Lernplattform werden zahlreiche Kommunikationswerkzeuge bereitgestellt. Über den
Einsatz entscheidet das jeweilige didaktische Konzept. Einige Lernplattformen bieten die Mög-
lichkeit, individuell für die jeweiligen Kurse zu entscheiden, welche Kommunikationswerkzeuge
den Nutzern zur Verfügung stehen. So kann bei aufeinander aufbauenden Kursen die Anzahl
der verfügbaren Funktionen der Kompetenzentwicklung des Lerners angepasst werden. Der
Lerner wird dadurch nicht schon beim ersten Kontakt mit der Lernplattform überfordert, sondern
behutsam an die Möglichkeiten der Lernplattform herangeführt.
Zu den von einer Lernplattform bereitgestellten Kommunikationswerkzeugen gehören Werk-
zeuge der gleichzeitigen (synchronen) und der aufeinander folgenden (asynchronen) Kommuni-
kation. Zur synchronen Kommunikation gehören Chat, Voicechat, Videokonferenzen oder –
chats und die so genannten virtual classrooms, welche gleichzeitig auch zu den Lernwerkzeu-
gen gehören. Der Einsatz synchroner Kommunikation setzt, ähnlich wie ein Präsenzseminar,
die gleichzeitige Anwesenheit der Lerner zu einem bestimmten Zeitpunkt voraus. Deshalb wer-
den bei Weiterbildungsangeboten solche Kommunikationsformen in der Regel in den Abend-
stunden angeboten, damit auch berufstätige Nutzer die Möglichkeit haben an solchen Terminen
teilzunehmen. Wenn synchrone Werkzeuge benutzt werden sollen, ist es notwendig die ent-
sprechenden Termine vorab zu kommunizieren.
In den meisten Fällen werden über die Lernplattform hauptsächlich asynchrone Kommunikati-
onswerkzeuge angeboten und die synchrone Kommunikation nur bei besonderen Events ein-
gesetzt. Zum Standardrepertoire einer Lernplattform gehören ein elektronisches schwarzes
Brett, ein Diskussionsforum und die Möglichkeit über die Lernplattform Nachrichten oder E-
Mails an einzelne Nutzer zu senden. Eine individuell einstellbare Benachrichtigungsfunktion
komplettiert das asynchrone Kommunikationsangebot der meisten Lernplattformen. Somit blei-
ben die Lerner über die Veränderungen in ihren Kursen informiert, ohne dass sie sich dafür ext-
ra auf der Lernplattform einloggen. Per E-Mail wird ein täglicher Auszug (Digest) der für den
Lerner relevanten Aktionen auf der Lernplattform zugesandt.
Tom Klein ist Industriemeister im Metallbereich in einem mittelständischen Unternehmen, seit Beginn
des Jahres absolviert er die „Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit“. Zurzeit bearbeitet er im
Rahmen einer Online-Lernphase mit anderen Lehrgangsteilnehmern eine Gruppenaufgabe zum The-
ma „Anwendung der vorausschauenden Gefährdungsermittlung“. Um möglichst praxisnah zu arbeiten,
haben die Teilnehmer ein Arbeitssystem aus dem Betrieb eines der Teilnehmer ausgewählt.
Da Tom heute im Betrieb nicht dazu gekommen ist, sich auf der Lernplattform anzumelden und an
seinem Teil der Gruppenarbeit weiter zu arbeiten, loggt er sich abends um 20:45 Uhr von seinem pri-
vaten PC aus auf der Sifa-Lernplattform ein. Nach dem Log-in wird er vom System über eine einge-
gangene private Nachricht informiert, es geht um die Substitution eines Reinigungsmittels über die er
sich in einer Präsenzphase mit einem anderen Teilnehmer unterhalten hat. Er schreibt eine kurze
Antwort auf die private Nachricht. Danach prüft er anhand seiner „Freundesliste“, ob weitere Mitglieder
seiner Arbeitsgruppe online sind.
Er hat Glück, Jürgen aus seiner Arbeitsgruppe ist online und sie verabreden sich für einen kurzen
Chat im „virtuellen Cafe“ der Lernplattform. Im Chat stellen die Beiden fest, dass Vibrationen im Rah-
men der Gefährdungsermittlung bislang nicht beachtet worden sind. Sie kommen überein, dass Tom
das Thema bearbeiten soll. Tom verfasst eine kurze Notiz für die anderen Gruppenmitglieder, die er
an das schwarze Brett des virtuellen Gruppenraums anheftet. Danach sucht er über die Lernplattform
nach Informationsmaterial zum Thema Vibration, er findet ein Selbstlernmodul, das er markiert, zur
Liste seiner Lernmaterialien hinzufügt und mit dessen Bearbeitung er umgehend beginnt. Mit Blick auf
die Uhr, es ist mittlerweile 22:00 Uhr, setzt Tom ein Lesezeichen auf der aktuellen Seite des Selbst-
lernmoduls und meldet sich von der Lernplattform ab.
Wie der geschilderte Anwendungsfall zeigt, können über die Lernplattform zahlreiche Lern- und
Organisationsprozesse durch die Nutzer eigenverantwortlich gestaltet werden. Allerdings zeigt
die Erfahrung aus vielen Angeboten im Bereich der Erwachsenenbildung, dass die Nutzer nicht
komplett sich selbst überlassen werden sollten, sondern eine "E-Moderation" hilfreich für den
Lernerfolg ist. Wie diese Hilfestellung aus der Sicht eines "E-Moderators" aussehen kann, zeigt
das folgende Beispiel:
Zwei Tage zuvor haben die Teilnehmer des neuen Ausbildungszyklus per Email ihre Zugangsdaten
zur Lernplattform erhalten und in vier Wochen soll die erste Präsenzveranstaltung stattfinden. Aus der
Erfahrung der letzten Jahre weiß Kai Winnrich, dass sich einige Teilnehmer erst in der Präsenzveran-
staltung zu den Problemen äußern, die sie auf der Lernplattform haben. Für diese verunsicherten
Teilnehmer bereitet er am heutigen Nachmittag Hilfen vor, um die Teilnehmer bei der Selbststeue-
rung/Selbstregulierung des Lernens zu unterstützen und online nach Aktivitäten zu schauen. In den
kommenden Tagen ist er online dann “entlastet“, denn dann kümmert sich seine Kollegin um die Teil-
nehmenden. Er hat sich für den nächsten Tag dennoch 30 Minuten reserviert, um durch die Plattform
„zu browsen“, damit er auf dem Laufenden bleibt. Tatsächlich diskutiert er zurzeit auch mit seiner Kol-
legin, ob sie sich demnächst die Foren lieber inhaltlich statt zeitlich teilen wollen, aber eine Entschei-
dung steht noch aus.
Noch einmal denkt Kai Winnrich an den Start des neuen Ausbildungszyklus zurück: Schon vor mehre-
ren Wochen - noch vor seinem Urlaub - hatte er eine Begrüßung und einige Aufgabenstellungen auf
die Plattform gestellt. Für diese Nachrichten, z. B. diese Begrüßung, steht ihm ein elektronisches
schwarzes Brett zur Verfügung. Die Teilnehmer sehen diese Nachrichten sofort nach dem Einloggen.
Auf diese Weise gehen wichtige Informationen nicht verloren. Durch die aktuelle Begrüßungsnachricht
sollen sich die Teilnehmer willkommen fühlen. Gleichzeitig wird ihre Aufmerksamkeit auf erste Aufga-
ben gelenkt, die bis zur Präsenzveranstaltung erledigt werden müssen.
Um 17:15 Uhr loggt sich Kai Winnrich ein um zu sehen, inwiefern sich bereits Teilnehmer mit den
Aufgaben und Inhalten befassen. Mit Erstaunen entnimmt er der statistischen Übersicht, dass diesmal
von 20 Teilnehmern bereits 17 wenigsten einmal kurz auf der Plattform waren – von Neugierde getrie-
ben? Sechs Teilnehmer haben bereits Kurzprofile von sich erstellt. Einige Teilnehmer haben sich of-
fensichtlich bereits mit Inhalten befasst und sich verschiedene PDF-Dateien auf ihre Rechner geladen.
Im Forum begegnet Kai Winnrich den üblichen technischen Fragestellungen. Ein Teilnehmer braucht
dringend Hilfe, weil er die PDF-Dateien nicht herunterladen kann und manche animierten Seiten bei
ihm leer bleiben. Derartige Probleme kann Kai Winnrich inzwischen gut lösen und stellt seine Antwor-
ten für alle Teilnehmer sichtbar in das Forum.
Eine weitere technische Fragestellung kann Kai Winnrich nicht lösen und schickt die Anfrage daher an
die technische Hotline und bringt die Experten mit dem Teilnehmer in Kontakt. Eigentlich hätte ein
technischer Experte das Forum betreuen sollen, irgendetwas scheint schief gegangen zu sein. Kai
Winnrich klärt dieses Problem schnell telefonisch.
Danach liest er im Forum „Frequently asked Questions – Inhalte und Verständnis“ Teilnehmer-Fragen,
die aber von anderen Teilnehmern bereits beantwortet wurden. Er kommentiert in einem kurzen Bei-
trag, dass er sich freut, weil er den vorhandenen Anmerkungen nichts hinzufügen kann. Ein Teilneh-
mer hat ihm eine Email mit einer Verständnisfrage geschrieben. Kai Winnrich hinterlegt seine Antwort
für alle sichtbar im Forum. Ein automatischer Dienst informiert den Teilnehmer über den Forenbeitrag
per Email.
Kai Winnrich wirft noch einen Blick in das Forum „Aufgaben und Selbstverständnis der Fachkraft für
Arbeitssicherheit“, in dem alle Teilnehmer einen inhaltlichen Beitrag leisten. Den Impuls hatte er als
Starter-Beitrag in das Forum geschrieben und ist nun gespannt, ob es schon Teilnehmer-Beiträge
gibt. Er sieht, dass sich 17 Teilnehmer bereits geäußert haben. Er geht die Beiträge durch und ent-
schließt sich zu einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Gedanken. Dadurch setzt er Akzente
und verweist auf den „roten Faden“. Zusätzlich gibt er mit einer weiteren Frage einen neuen Impuls,
der die Teilnehmer noch mehr miteinander ins „Gespräch“ bringen soll. Gegen 19:00 Uhr hat er alle
Aufgaben für den heutigen Tag erledigt und loggt sich aus.
3.2 Qualitätsanforderungen
Für die Durchführung eines Dienstleistungsangebotes über eine Lernplattform ist eine zielgrup-
penorientierte, angemessene und lernförderliche Lerninfrastruktur zu schaffen. Dieses Medium
LCMS
Object-
Repository
Ausgabe
Learning-
Asset Autoren-
werkzeug
Zusammenfassung
Die vorliegende Konzeption stellt die gesamte Bandbreite der zum heutigen Zeitpunkt verfügba-
ren Funktionalitäten einer Lernplattform dar. Welche Lernplattform mit welchen Funktionalitäten
letztlich realisiert wird, ist unter Berücksichtigung didaktischer, wirtschaftlicher und rechtlicher
Aspekte zu entscheiden.
Inhalt
3. Vergleich der mit der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit ange-
strebten Kompetenz mit der durch die berufliche Qualifikation und Berufser-
fahrung voraussetzbaren Ausgangsqualifikation
3.1 Allgemeines
3.2 Know how
3.3 Umgang mit anderen
3.4 Selbstführung
3.5 Haltung
4. Quellen
Der Meister ist eine Ausbildungsbezeichnung im Handwerk, die mit einem Aufstiegsweiter-
bildungsabschluss durch das erfolgreiche Ablegen der Meisterprüfung verliehen wird.
Voraussetzungen für die Zulassung zur Meisterprüfung vor der bei der zuständigen Kammer
errichteten staatlichen Prüfungsbehörde (Meisterprüfungsausschuss) sind:
- mind. Hauptschulabschluss
- Besitz eines Gesellenbriefes oder Abschluss einer industriellen Facharbeiterprüfung
und mehrjährige Berufspraxis
- Besuch einer Fachschule.
Die Ausbildung an der Fachschule setzt sich aus vier Teilen zusammen:
- Teile I und II (Fachspezifische Ausbildung):
Für jedes Gewerke separat „Meisterhafte Verrichtung der gebräuchlichen Ar-
beiten“ und „Fachtheoretische Kenntnisse“ – dazu zählt auch die Vermittlung
von Kenntnissen in der Betriebsführung und Organisation, z. B.: Betriebliche
Kostenrechnung, Marketingmaßnahmen, Auftragsabwicklung, Organisati-
on/Logistik, Qualitätsmanagement, Personalwesen, Dokumentati-
on/Präsentation, Arbeitsschutz und Umweltschutz.
- Teil III und IV (Fachübergreifende Ausbildung):
Teil III „Wirtschafts- und Rechtskunde“: Rechnungswesen und Controlling, Be-
trieb und Wirtschaft, Recht und Steuern, Informations- und Kommunikations-
technologie
Teil IV „AdA – Vorbereitung auf die Ausbildungseignungsprüfung (Berufs- und
Arbeitspädagogik); Allgemeine Grundlagen, Planung der Ausbildung, Mitwir-
kung bei der Einstellung von Auszubildenden, Ausbildung am Arbeitsplatz,
Förderung der Lernprozesse, Ausbildung in der Gruppe.
Die Ausbildung dauert je nach Gewerke ca. 500 – 1200 Stunden für die Teile I und II sowie
230 Stunden für den Teil III und 120 Stunden für den Teil IV6.
6
Quelle: Meisteroffensive des Handwerks in Mecklenburg-Vorpommern: www.besser-ein-
meister.de/inhakte_der _Meisterausbildung.120.html
Die IHK-Ausbildung basiert auf entsprechende staatlichen Verordnungen (VO über die Prü-
fung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Industriemeister ... (z. B. Metall, Chemie); Aus-
bilder-Eignungsverordnung) oder auf eine von einer IHK als „zuständige Stelle“ erlassene
Prüfungsordnung und setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
- Handlungsspezifischer Teil:
Beim Industriemeister Fachrichtung Metall z. B.: Handlungsbereich Technik
(Betriebstechnik, Fertigungstechnik, Montagetechnik); Handlungsbereich Or-
ganisation (Betriebliches Kostenwesen, Planungs-, Steuerungs- und Kommu-
nikationssysteme, Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz); Handlungsbe-
reich Führung und Personal (Personalführung und -entwicklung, Qualitätsma-
nagement)
- Fachrichtungs-übergreifender Teil
Rechtsbewusstes Handeln; Betriebswirtschaftliches Handeln; Anwendung von
Methoden der Information, Kommunikation und Planung; Zusammenarbeit im
Betrieb; Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer Gesetz-
mäßigkeiten
Bestandteil der Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister kann auch der erfolgreiche Ab-
schluss der Ausbildereignungsprüfung sein.
7
Anmerkung: Ein Industriemeister kann sich aber trotzdem in die Handwerkerrolle eintragen lassen
und ist somit ebenfalls berechtigt, einen eigenen Betrieb zu führen.
8
Beispiel Industriemeister – Metall: Studiengemeinschaft Darmstadt
www.sgd.de/technik/Industriemeister-metall-meisternetz.php
9
Beispiel. Industriemeister – Digital- und Printmedien:
www.zfamedien.de/downloads/Industriemeister.pdf
Voraussetzungen für die Zulassung zum Ablegen des staatlichen Examens sind:
- mind. Hauptschulabschluss
- abgeschlossene Berufsausbildung in der jeweiligen Fachrichtung von mind. 2-jähriger
Dauer und eine spätere einschlägige berufliche Tätigkeit von mind. 1 Jahr mit Berufs-
schulabschluss
- alternativ zur abgeschlossenen Berufsausbildung: Nachweis einer mind. 7-jährigen
qualifizierten Tätigkeit in einem der Fachrichtung entsprechenden Beruf
- Besuch einer Fachschule für Technik
Inhalte der Ausbildung an der Fachschule sind:
- fachbezogene Ausbildungsinhalte der jeweiligen Fachrichtung
- fachübergreifende Ausbildungsinhalte:
Englisch
Kommunikation
Soziologie / Politik
Mathematik
Mitarbeiterführung
Physik
Betriebswirtschaft
Qualitätsmanagement
Chemie / Werkstoffkunde
Oft auch:
Ausbildung der Ausbilder
Grundausbildung: Microsoft Certified Professional
Die Aufstiegsfortbildung umfasst insgesamt mindestens 2.400 Unterrichtsstunden und kann
in Vollzeit (2 Jahre) oder Teilzeit (4 Jahre) als auch in Form eines Fernlehrgangs mit flexibler
Zeiteinteilung absolviert werden10.
10
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Techniker
Man trifft in der Industrie auch auf Personen mit Meister / Techniker – ähnlicher Qualifikation.
Aufbauend auf einen Hauptschulabschluss führt hier eine gründliche theoretische und prakti-
sche Ausbildung mit mehrjähriger Berufserfahrung in solcher Funktion zu
- einem hohen Fachwissen mit einem notwendigen Maß an Transferfähigkeit und prak-
tischem Können im jeweiligen Beruf.
Dies ist Voraussetzung
- zu selbständigem Arbeiten, d. h. selbständige Planung und Bearbeitung von umfas-
senden Aufgabenstellungen und zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen
im jeweiligen beruflichen Tätigkeitsfeld,
- zur Mitwirkung bei der Gestaltung von Arbeitsumgebungen sowie
11
Mit staatlich geprüften bzw. anerkannten Technikern nicht zu verwechseln sind Berufsbezeichnun-
gen für verschiedene technische Ausbildungsberufe des Handwerks: z. B. Radio-/Fernsehtechniker,
Fernmeldetechniker, Zahntechniker.
Ein Ingenieur ist eine Berufsbezeichnung für Fachleute, die das Studium einer technischen
oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung an einer wissenschaftlichen Hochschule oder
einer Fachhochschule oder einer Berufsakademie abgeschlossen haben. Diplom-Ingenieure
werden an Technischen Universitäten und Hochschulen ausgebildet.
Die Ausbildung zum Ingenieur und die Berufsausübung sind durch Gesetze geregelt.
Es handelt sich um ein Berufsbild, das durch die systematische Aneignung, Beherrschung
und Anwendung von wissenschaftlich-theoretisch fundierten und empirisch gesicherten
technischen Erkenntnissen und Methoden gekennzeichnet ist.
Auf der Grundlage eines fundierten Fachwissens und einer guten Allgemeinbildung zeichnen
sich Ingenieure im allgemeinen durch
- analytisches Denken
- gute theoretische und auch anwendungsorientierte Fachkenntnisse aus, verbunden
mit
- praxisorientierten und auf termingerechte Umsetzung bedachte Vorgehensweisen.
Eine der Hauptaufgabe des Ingenieurs ist der Entwurf von Systemen. Dabei handelt es sich
um einen komplexen Prozess, bei dem sowohl analytische Fähigkeiten als auch Kreativität
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eine große Rolle spielen. Sie setzen dabei ihr Wissen gezielt ein, um Systemen bestimmte
Funktionen, Formen oder Eigenschaften zu geben. Dabei müssen sie oft Lösungen finden,
die bei gegebenen (beschränkten) Ressourcen das bestmögliche Ergebnis darstellen.
Die Industrie basiert hauptsächlich auf die ingenieurmäßige Umsetzung technischen Wis-
sens.
Aufbauend auf dem (Fach-)Abitur führt die wissenschaftliche Ausbildung mit (Fach-) Hoch-
schulabschluss zu
- einem fundierten Fachwissen (= hohes Expertenniveau) in einem bestimmten Fach-
gebiet mit einem sehr hohen Maß an Transferfähigkeit (d. h. auch Abstraktionsfähig-
keit) und
- guter technischer/naturwissenschaftlicher Allgemeinbildung.
Dies ist Voraussetzung
- zur selbständigen Planung und Bearbeitung von neben umfassenden auch neuen
komplexen Aufgabenstellungen bei komplexen Betriebsanlagen, Arbeitssystemen
und Arbeitsverfahren sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von komplexen
Prozessen im jeweiligen beruflichen Tätigkeitsfeld, das auch strategieorientiert sein
kann,
- zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten sowie
- zum konzeptiven Denken bei der Entwicklung und Gestaltung von Arbeitsumgebun-
gen.
Das Tätigwerden als Führungskraft nach dem Studium fordert über das Führen und Anleiten
von Mitarbeitern hinaus auch die Führung, das Anleiten und das Koordinieren von Experten.
Fachkräfte für Arbeitsicherheit sind Generalisten in allen Fragen von Sicherheit und Gesund-
heitsschutz. Zugleich ist jede Fachkraft für Arbeitssicherheit Spezialist für besondere auf den
Wirtschaftszweig und auf den Einzelbetrieb bezogene spezifische Schwerpunkte. Bei Bedarf
an speziellem Fachwissen zu Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der
Arbeit sorgen sie für die Beteiligung von Experten entsprechender Fachdisziplinen.
Fachkräfte für Arbeitssicherheit müssen in der Lage sein, Netzwerke mit inner- und außerbe-
trieblichen Akteuren auf dem Gebiet des Arbeitschutzes zu bilden.
Sicherheitsmeister/-techniker sollen mit einem umfassenden Fachwissen auf dem Gebiet der
Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit und einem hohen Maß an Transfer-
fähigkeit und praktischem Können in diesem Tätigkeitsfeld selbständig arbeiten können12. D.
h. sie sollen in der Lage sein,
- eine Grundbetreuung in allen Branchen der gewerblichen Wirtschaft und im öffentli-
chen Dienst leisten zu können, die ein breites fachliches Problembewusstsein um-
fasst und aufbauend auf die selbständig ausführende und kontrollierende Bearbei-
tung von Aufgabestellungen fallbezogen das Hinzuziehen von zusätzlichem Sachver-
stand sicherstellt
- in Teilbereichen des Arbeitsschutzes auch umfassende Aufgabenstellungen selb-
ständig selbst zu planen und zu bearbeiten sowie Prozesse eigenverantwortlich zu
steuern sowie dort auch Arbeitssysteme, -prozesse und -verfahren sicherheits- und
gesundheitsgerecht zu gestalten,
- Unternehmer und Führungskräfte sowie Beschäftigte in ihrem Wirkbereich
in Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes zu beraten und zu un-
terstützen sowie
auf ihr sicherheits- und gesundheitsgerechtes Verhalten hinzuwirken. Dazu
gehört im Bedarfsfall auch das Moderieren von Gruppen, die Motivation zu si-
cherheits- und gesundheitsgerechtem Verhalten und die Durchführung von
Aus- und Fortbildungen auf dem Gebiet der Sicherheit und des Gesundheits-
schutzes bei der Arbeit.
Typische regelmäßige Aufgabenstellungen für Sicherheitsmeister/-techniker sind z. B.
- die vorgabenorientierte Erfassung von Defiziten im Arbeitsschutz durch Begehungen
und das Hinwirken auf ihre Beseitigung (Gefährdungsbeurteilung)
- die Auswahl und die Überprüfung der Benutzung von PSA
- die Unterstützung bei der arbeitsplatzbezogenen Arbeitsschutzunterweisung der Be-
schäftigten
- die Mitwirkung bei der Aus- und Fortbildung von Sicherheitsbeauftragten.
Sicherheitsingenieure, d. h. Personen mit ingenieurmäßiger oder gleichwertiger Ausbildung
(z. B. Naturwissenschaftler) sollen darüber hinaus mit einem fundierten Fachwissen auf dem
Gebiet der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes und einem ausgeprägten Abs-
12
Vgl. „Anforderungsprofil der Fachkräfte für Arbeitssicherheit“, Abschnitt 3; dabei wird davon ausge-
gangen, dass dieses Qualifikationsniveau auch von Personen mit Meister-/Techniker-ähnlicher Quali-
fikation nach Abschluss der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit erreicht werden kann.
13
Vgl. Anforderungsprofil der Fachkräfte für Arbeitssicherheit“, Abschnitt 3.
3.1 Allgemeines
Bei der Analyse der Kompetenzen wird unterschieden zwischen solchen zum „Know how“,
zum „Umgang mit anderen“, zur Selbstführung“ und zur „Haltung“.
Kompetenzen zum „Umgang mit anderen“, zur „Selbstführung“ und zur „Haltung“ entstehen
insbesondere im Zuge der Entwicklung von Berufserfahrung aus den wahrgenommenen
Funktionen mit Personalverantwortung heraus bzw. sind Voraussetzung für die Wahrneh-
mung von Führungsfunktionen mit Personalverantwortung.
Sie sind somit in erster Näherung unabhängig von der beruflichen (fachlichen) Qualifikation
als Meister/Techniker bzw. als Ingenieur/Naturwissenschaftler (o. dgl.).
Dozentenseits ist ein solcher Spagat nicht zu bewältigen. Hier empfiehlt sich, für eine Har-
monisierung der Zusammensetzung der Teilnehmer in den Seminaren Sorge zu tragen. Das
„Lernen lernen“ mit allen seinen Elementen (Projektarbeiten, Fallbeispiele, Rollenspiele, Dis-
kussionsforen u. dgl.) kann dann auf Niveaus angesiedelt werden, die der Teilnehmerqualifi-
kation angepasst sind, und führt zu den in Abschnitt 2 niedergelegten Soll-Kompetenzen.
Des Weiteren erfolgt die Ausbildung mit Blick zum Einen auf die große Breite der bei Sicher-
heit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit relevanten Teilkenntnisse zum andern auch auf
die vielfältigen Branchenspezifika (z. B. Bau, Chemie, Metall, Gesundheitswesen, Verkehr,
Warendistribution) bereichsbezogen. Bei einem Wechsel in einen anderen Bereich hat der
Unternehmer dafür Sorge zu tragen, dass die Fachkraft für Arbeitssicherheit die erforderli-
chen bereichsbezogenen Kenntnisse durch Fortbildung nach Maßgabe durch den zuständi-
gen UV-Träger erwirbt (§ 4 Abs. 7 DGUV Vorschrift 2).
Know-how
Kompetenz – Ist
Soll-Kompetenzen (Ausgangsqualifikation)
von Ingenieuren, Meistern und Techni-
kern
Kompetenz – Ist
Soll-Kompetenzen (Ausgangsqualifikation)
von Ingenieuren, Meistern
und Technikern
3.4 Selbstführung
Selbstführung
Kompetenz – Ist
Soll-Kompetenzen (Ausgangsqualifikation)
von Ingenieuren, Meistern
und Technikern
Die Erwartungen an die eigene Rolle verinnerlichen und Kann in der angestrebten
3.5 Haltung
Deshalb sind diese Kompetenzen als Bestandteil der Ausgangsqualifikation für die Zulas-
sung zur Ausbildung einzufordern. Sie sind bei Personen mit Führungsfunktionen und Kun-
denkontakt unabhängig davon, ob sie als Meister/Techniker oder Ingenieur tätig waren,
grundsätzlich voraussetzbar und werden während der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeits-
sicherheit weiterentwickelt.
„Haltung“ bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, selbstständig und verantwortlich zu
handeln, eigenes und das Handeln anderer zu reflektieren und die eigene Handlungsfähig-
keit weiter zu entwickeln sowie das eigene Leben selbstständig und verantwortlich im beruf-
lichen Kontext zu gestalten.
Wichti-
ges Merkmal der „Haltung“ einer Fachkraft ist, dass sie sich mit ihrer Rolle identifiziert und
die eigenen Grenzen kennt. Dies beinhaltet ihre Bereitschaft, sich Unterstützung zu holen
und sich weiter zu bilden. Hierbei schätzt sie ihre persönlichen Ressourcen realistisch ein.
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit erkennt, dass Veränderungen möglich sind und nutzt die
Chance dazu. Sie verfügt über Empathie, tritt selbstsicher auf und ist offen gegenüber ande-
ren.
Die Fachkraft ist zuverlässig, glaubwürdig, hält sich selbst an Regeln und handelt so, dass
es für andere Personen transparent ist.
Sie zeichnet sich durch Eigeninitiative aus, ist durchsetzungsfähig und besitzt Ausdauer.
In ihrer Tätigkeit ist sie kreativ und flexibel und hat ein hohes Pflicht- und Verantwortungs-
bewusstsein.
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit geht vertrauensvoll und wertschätzend mit anderen um
und akzeptiert deren Meinungen.
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit verfügt über Ressourcen zur Bewältigung von Belastun-
gen. Sie kann mit Misserfolgen umgehen und entwickelt die notwendige Distanz, um Kon-
flikte, die aus ihrer Rolle als Fachkraft für Arbeitssicherheit resultieren können, nicht persön-
lich zu nehmen.
Sie ist in der Lage, sich selbst für ihre Tätigkeit zu motivieren.
Die für das erfolgreiche Handeln einer Fachkraft für Arbeitssicherheit erforderliche „Haltun-
gen“ lassen sich nur bedingt vermitteln und sind in Persönlichkeitsschulungen kaum verän-
derlich. Sie müssen im Wesentlichen selbst angeeignet werden und sind bei Personen, die
de.wikipedia.org/wiki/Meister
www.besser-ein-meister.de/inhalte_der_Meisterausbildung.120.html
de.wikipedia.org/wiki/Meisterpr%C3%BCfung
infobub.arbeitsagentur.de/.../start?...
www.sgd.de/technik/Industriemeister-metall-meisternetz.php
www.zfamedien.de/downloads/Industriemeister.pdf
de.wikipedia.org/wiki/Techniker
de.wikipedia.org/wiki/Ingenieur
Lexikon: Brockhaus
Konzept des BMA zur Verbesserung der Tätigkeit von Fachkräften für Arbeitssicherheit
(1990), Teil I „Thesen für die Bestellung von Sicherheitsingenieuren bzw. Sicherheitstechni-
kern und Sicherheitsmeistern“
J. Kutscher, Konzept zur Verbesserung der Tätigkeit der Fachkräfte für Arbeitssicherheit,
Moderne Unfallverhütung, Heft 37 (1993), S. 18ff)
Know-how
Soll-Kompetenzen Erläuterungen14
Kennt Aufbau, Struktur und organisatorische Abläufe der Gegenstand von Lernfeld 1
Ausbildung und setzt sie für sich um
Kennt seine Aufgaben, Rolle und Stellung als Fachkraft für Gegenstand von Lernfeld 1
Arbeitssicherheit im vernetzten Betriebsgeschehen
Methoden und Techniken der Organisation und Planung Gegenstand von Lernfeld 1,
der eigenen Arbeit als Fachkraft für Arbeitssicherheit auch 2, 3, 4 und 5
14
Kompetenzen werden während der Ausbildung grundsätzlich in allen nachfolgenden Lernfeldern
laufend weiterentwickelt, indem sie Lernfeld bezogen aufgegriffen, trainiert und vertieft werden.
Die Aufgaben, Rolle und Stellung anderer Arbeitschutzak- Gegenstand von Lernfeld 2
teure kennen, diese beschreiben und in die betriebliche
Organisation einordnen
Das eigene Unternehmen als System verstehen, in Sys- Gegenstand von Lernfeld 2
temebenen gliedern und beschreiben sowie konkrete Ar-
beitssysteme abgrenzen und beschreiben
Die rechtlichen Anforderungen an die Gestaltung von Ar- Gegenstand von Lernfeld 4
beitssystemen kennen und anwenden
Methoden zum managen von Prozessen und Projekten Gegenstand von Lernfeld 4
kennen und sicher anwenden und 5
Konzepte der Integration des Arbeitschutzes in das be- Gegenstand von Lernfeld 5
triebliche Management gestalten und weiterentwickeln
Audits für die Gestaltung und Weiterentwicklung des Ar- Gegenstand von Lernfeld 5
beitsschutzes im betrieblichen Management nutzen
Positive Effekte für das Unternehmen und den Arbeits- Gegenstand von Lernfeld 5
schutz durch die Implementierung und Weiterentwicklung
von Managementsystemen darstellen
Methoden und Strategien bei der Implementierung und Gegenstand von Lernfeld 5
Weiterentwicklung von Managementsystemen wählen und
anwenden
Soll-Kompetenzen Erläuterungen15
Methoden zur Kooperation bzw. zur Teamarbeit im Lern- Gegenstand von Lernfeld 1,
prozess und im betrieblichen Kontext beherrschen 2, 3, 4 und 5
Mit Konflikten sicher umgehen und konstruktiv lösen kön- Gegenstand von Lernfeld 1,
nen 2, 3 und 4
Bei der Gestaltung von Arbeitssystemen aktiv und voraus- Gegenstand von Lernfeld 4
schauend agieren
Bei der Integration des Arbeitsschutzes in die betriebliche Gegenstand von Lernfeld 5
Aufbau- und Ablauforganisation aktiv und vorausschauend
agieren
15
Kompetenzen werden während der Ausbildung grundsätzlich in allen nachfolgenden Lernfeldern
laufend weiterentwickelt, indem sie Lernfeld bezogen aufgegriffen, trainiert und vertieft werden.
Soll-Kompetenzen Erläuterungen16
Die Erwartungen an die eigene Rolle verinnerlichen und Gegenstand von Lernfeld 1
entsprechend handeln und 2
Bei der Integration des Arbeitsschutzes in die betriebliche Gegenstand von Lernfeld 5
Aufbau- und Ablauforganisation systematisch vorgehen
Persönlichen Nutzen aus der Tätigkeit als Fachkraft für Gegenstand von Lernfeld 1
Arbeitssicherheit verinnerlichen und 2
Verantwortung für andere und für bestehende Aufgaben Gegenstand von Lernfeld 1
im Lernprozess übernehmen können
Verantwortung für die Rolle als Fachkraft für Arbeitssi- Gegenstand von Lernfeld 2
cherheit übernehmen
Erfolgs- und zielorientiert arbeiten und auf die Schaffung Gegenstand von Lernfeld 5
einer Arbeitsschutzkultur hinwirken können
Lernfeld 1 – Einführung in die Ausbildung und die Aufgaben der Fachkraft für Arbeitssicher-
heit
Lernfeld 2 – Arbeitssystem und betriebliche Organisation
Lernfeld 3 – Beurteilung von Arbeitsbedingungen
16
Kompetenzen werden während der Ausbildung grundsätzlich in allen nachfolgenden Lernfeldern
laufend weiterentwickelt, indem sie Lernfeld bezogen aufgegriffen, trainiert und vertieft werden.
Know-how
Aufgabenspek-
trum des Ar-
beitsschutzes
im Überblick
kennen
Den Zusam-
menhang zwi-
schen Arbeits-
schutz und
Wirtschaftlich-
keit kennen
Kennt Aufbau,
Struktur und
organisatori-
sche Abläufe
der Ausbildung
und setzt sie
für sich um
Den Zusam-
menhang zwi-
schen Arbeits-
schutz und
Recht kennen
Das überbe-
trieblichen Ar-
beitsschutzsys-
Kennt seine
Aufgaben, Rol-
le und Stellung
als Fachkraft
für Arbeitssi-
cherheit im
vernetzten Be-
triebsgesche-
hen
Eigenen Ent-
wicklungsbe-
darf erkennen
und Vorschläge
machen
Methoden und Methoden und Methoden und Methoden und Methoden und
Techniken der Techniken der Techniken der Techniken der Techniken der
Organisation Organisation Organisation Organisation Organisation
und Planung und Planung der und Planung der und Planung der und Planung der
der eigenen eigenen Arbeit eigenen Arbeit eigenen Arbeit eigenen Arbeit
Arbeit als als Fachkraft für als Fachkraft für als Fachkraft für als Fachkraft für
Fachkraft für Arbeitssicherheit Arbeitssicherheit Arbeitssicherheit Arbeitssicherheit
Arbeitssicher- im betrieblichen sicher anwen- auch bei kom- auch bei kom-
heit (Zeit- und Kontext anwen- den plexen Aufga- plexen Aufga-
Ressourcen- den benstellungen benstellungen
management) sicher anwen- beherrschen
im Lernprozess den
anwenden
Lerntechniken
und –strategien
kennen
Organisations-
pflichten sowie
Aufbau- und
Ablauforganisa-
tion von Unter-
neh-
men/Betrieb/Beh
örde kennen
und für das ei-
gene Unterneh-
men beschrei-
ben
Die Aufgaben-,
Rolle und Stel-
lung anderer
Das eigene
Unternehmen
als System ver-
stehen, in Sys-
temebenen
gliedern und
beschreiben
sowie konkrete
Arbeitssysteme
abgrenzen und
beschreiben
Zusammen-
hänge zwischen
Arbeitssyste-
men und Ge-
fährdungen
sowie Entste-
hung von Unfäl-
len und arbeits-
bedingten Er-
krankungen
beschreiben
Methoden zum
systematischen
Beschreiben
der Systeme
anwenden
Methoden der
Konfliktlösung
in Gruppen
Vortragstechni-
ken kennen
Präsentations-
techniken ken-
nen
Gefährdungs-
und Belas-
tungsfaktoren
kennen und
ermitteln sowie
Gefährdungen
und Belastun-
gen im jeweili-
gen Arbeitssys-
tem sowie ihre
Wechselwir-
kungen beurtei-
len
Gefährdungs-
und Belastungs-
faktoren kennen
und ermitteln
sowie Gefähr-
dungen und Be-
lastungen zwi-
schen Arbeits-
systemen beur-
teilen
Faktoren zum
Erhalt der indi-
viduellen ge-
sundheitlichen
Ressourcen im
Zusammen-
hang mit der
Arbeit kennen
und ermitteln
Grundlegende
Gestaltungsmög-
lichkeiten für alle
Arbeitssystem-
elemente kennen
Bestehende Ar-
beitssysteme
sicher, gesund-
heits- und men-
schengerecht
unter Berück-
sichtigung von
Wechselwirkun-
gen zwischen
Technik, Organi-
sation und Per-
sonal in Koope-
ration mit Ande-
ren gestalten
Beratungspoten-
zial für die früh-
zeitige Einbin-
dung in Pla-
nungsprozessen
erkennen und
nutzen
Geplante Ar-
beitssysteme
sicher, gesund-
heits- und men-
schengerecht
unter Berück-
sichtigung von
Wechselwirkun-
gen zwischen
Technik, Organi-
sation und Per-
sonal in Koope-
ration mit Ande-
ren gestalten
Die rechtlichen
Anforderungen
an die Gestal-
tung von Ar-
beitssystemen
kennen und an-
Die wirtschaftli-
chen Erforder-
nisse und finan-
ziellen Rahmen-
bedingungen im
Betrieb kennen
und bei der Ge-
staltung berück-
sichtigen
Handlungskon-
zepte zur siche-
ren und gesund-
heitsgerechten
Gestaltung ken-
nen und anwen-
den
Komplexe Auf-
gaben zur Ar-
beitssystemge-
staltung erfassen
und bearbeiten
Management-
systeme kennen
Konzepte der
Integration des
Arbeitschutzes
in das betriebli-
che Manage-
ment gestalten
und weiterentwi-
ckeln
Verfahrensan-
weisungen für
arbeitsschutzre-
levante Prozes-
se erstellen und
begleiten
Indikato-
ren/Kenngrößen
für die Bewer-
tung der Wirk-
samkeit und
Wirtschaftlichkeit
des Arbeits-
schutzes kennen
und anwenden
Positive Effekte
für das Unter-
nehmen und den
Arbeitsschutz
durch die Im-
plementierung
und Weiterent-
wicklung von
Management-
systemen dar-
stellen
Methoden und
Strategien bei
der Implementie-
rung und Wei-
terentwicklung
von Manage-
mentsystemen
wählen und an-
wenden
Methoden der Methoden der Methoden der Methoden der Methoden der
Gesprächsfüh- Gesprächsfüh- Gesprächsfüh- Gesprächsfüh- Gesprächsfüh-
rung kennen rung anwenden rung auch in rung sicher an- rung beherr-
und Informati- (Ziel führend, anspruchsvolle- wenden (Ziel schen (Ziel füh-
onsgespräche konstruktiv, sys- ren Situationen führend, kon- rend, konstruk-
führen tematisch) anwenden (Ziel struktiv, syste- tiv, systema-
führend, kon- matisch) tisch)
struktiv, syste-
matisch)
Methoden zur Methoden zur Methoden zur Methoden zur Methoden zur
Kooperation Kooperation bzw. Kooperation Kooperation Kooperation
bzw. zur zur Teamarbeit bzw. zur Team- bzw. zur Team- bzw. zur Team-
Teamarbeit im im betrieblichen arbeit im Lern- arbeit im Lern- arbeit im Lern-
Lernprozess Kontext anwen- prozess und im prozess und im prozess und im
anwenden den betrieblichen betrieblichen betrieblichen
Kontext auch in Kontext sicher Kontext beherr-
anspruchsvolle- anwenden schen
ren Situationen
anwenden
Lösungs- und
prozessorien-
tiert beraten
Persönlichen Persönlichen
Nutzen aus der Nutzen aus der
Tätigkeit als Tätigkeit als
Fachkraft für Fachkraft für
Arbeitssicherheit Arbeitssicherheit
erkennen verinnerlichen
Verantwortung Verantwortung
für andere und für die Rolle als
für bestehende Fachkraft für
Aufgaben im Arbeitssicherheit
Lernprozess übernehmen
übernehmen
können
Methoden zum
anschaulichen und
nachvollziehbaren
sowie formal kor-
rekten Dokumen-
tieren der Arbeits-
ergebnisse be-