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Protonen
Neutronen
Elektronen
Atomhülle
Atomkern
Ein Nachweis für das „nukleare“ Atom ist die Streuung von α-Teilchen (He2+) an
einer dünnen Goldfolie (Rutherford 1911). Gold besitzt die größte Dehnbarkeit
aller Metalle. Es kann zu durchscheinenden Blättchen von 100 Nanometern Dicke
ausgewälzt werden (1 nm = 10-9 m). Aus einem Gramm kann ein 24 km langer
Faden gezogen werden).
Atombau
Die Quelle der α-Teilchen ist radioaktives Polonium, das in einen Bleiblock
eingeschlossen war. Da ein Großteil der α-Strahlen die Goldfolie durchdringt,
bedeutet das, dass die Masse diskontinuierlich verteilt ist. Trifft der Strahl eine
Masseanhäufung, wird er reflektiert. Diese Masseanhäufung wird Atomkern
(Nukleus) bezeichnet.
Typische zwischenatomare Abstände in Kristallen und Bindungslängen in
Molekülen liegen im Bereich von 0.7 – 2.5 Å (1 Angström (Å) = 10-10 m).
Dezimale Vielfache und Teile von Einheiten
Zehnerpotenz Vorsatz Vorsatzzeichen
1012 Tera T
109 Giga- G
106 Mega- M
103 Kilo- k
10 - -
10-3 Milli- m
10-6 Mikro- μ
10-9 Nano- n
10-12 Piko- p
10-15 Femto- f
Atombau – Der Atomkern
Der Atomkern
Da die Masse der einzelnen Atome sehr klein sind (< 10-22 g), ist man dazu
übergegangen, eine Einheit zu definieren, in denen man die Atommasse ohne
Exponenten ausdrücken kann.
Die relative Atommasse (Ar) eines Atoms ist eine relative Zahl (d.h.
dimensionslos) und gibt an, um wie viel schwerer oder leichter ein "Atom" ist
als ein Bezugsatom.
Das Bezugsatom ist: 12C ≡ 12,000 u, d.h. die Masse des 12C Atoms beträgt per
Definition genau 12 u (früher 1H ≡ 1,000 u, später 16O ≡ 16,000 u)
Diese Einheit wird atomare Masseneinheit genannt und mit dem Symbol u
(amu = atomic mass unit) abgekürzt. Diese Einheit ist mit genau 1/12 der Masse
des Kohlenstoff Isotops 12C festgelegt: 1 u = 1,660531 · 10-24 g
.
A( X )
Ar ( X ) = A(X) = absolute Atommasse des Elements X
u
In dieser Definition steht Atom in Anführungszeichen, weil es sich auf ein
chemisches Element bezieht, wie es in der Natur nicht vorkommt. Elemente
bestehen meist aus mehreren Isotopen! Natürlich vorkommender Kohlenstoff
enthält z.B. auch 13C und 14C, daher ist Ar(C) > 12.
Atombau – Der Atomkern
Bemerkung: Das Atomgewicht eines neutralen und ionisierten Teilchens ist praktisch
gleich (z. B. Atommasse von Fe = Atomasse von Fe2+, Cl = Cl-, usw.) weil Elektronen
im Vergleich zu den Protonen und Neutronen masselos sind.
Eine Ausnahme ist das Proton 1H+ (aber der Fehler ist auch hier klein):
Ein Element besteht aus Atomen, die alle dieselbe Protonenzahl enthalten.
p+n
Wir schreiben daher für ein Element:
p Element
In einem neutralen Atom sind natürlich die Zahl der Protonen und Elektronen
identisch. Beispielsweise hat jedes Kohlenstoffatom 6 Protonen im Kern (und
damit 6 Elektronen in der Hülle). Die Zahl der Neutronen kann aber in einem
schmalen Bereich variieren. Deshalb können die Atome desselben Elementes
unterschiedliche Massen haben. Da sie sich chemisch nicht unterscheiden (die
Stöchiometrie der chemischen Verbindungen ist dieselbe) werden sie Isotope
genannt. Die meisten Elemente sind Isotopengemische (Isotop: isos (griech.) =
gleich; topos (griech.) = Platz (im PSE am gleichen Platz).
12 13 14 14 15
z.B. : 6 C 6 C 6 C oder 7 N 7 N
Atombau – Der Atomkern
Elemente - Isotope
In einem Atom sind also zwei ganz unterschiedliche Kräfte am Werk. Die eine
bewirkt die Anziehung zwischen dem positiv geladenen Kern und der negativ
geladenen Hülle. Hingegen beruht die Stabilität des Atomkerns nicht auf
elektromagnetischen Kräften, sonst würde ja der Kern auseinander brechen,
weil sich die gleichsinnig geladenen Protonen abstoßen sollten. Die Kräfte, die
den Kern zusammenhalten, sind wesentlich stärker und heißen Kernkräfte.
Der Molbegriff
Die Zahl der Atome, die sich in dem in Gramm ausgedrückten Atommassen
befinden, beträgt 6,022 · 1023 mol-1 (Avogadro Konstante, NA) und wird als Mol
bezeichnet (Einheit mol) (derzeit genaueste Wert: 6,02214179 ± 0,00000030·1023)
Molbegriff
Der Molbegriff
Das Mol ist die Einheit der Stoffmenge (genauso wie das Meter die Einheit der
Länge und die Sekunde die Einheit der Zeit ist.):
Ist das Mol eine Zahl oder eine Masse? Beides. Man kann es auch in
Form eines Gasvolumens angeben:
Masse Zahl
36,46 g HCl Formelgewicht in
6,023⋅1023
der Formeleinheiten
Gramm Moleküle
6.022 x 1023
1 mol HCl
Gasvolumen
22,41 L (NPT) 22,41 L HCl
Mithilfe der Schalenstruktur der Atomhülle lässt sich das Periodensystem der
Elemente (PSE) teilweise verstehen. Die einzelnen Schalen können von innen
nach außen eine zunehmende Zahl von Elektronen fassen, nämlich 2, 8, 18, 32
usw:
n = 1 keine Knotenfläche
n = 2 eine Knotenfläche
n = 3 zwei Knotenflächen
Quelle: http://chemed.chem.wisc.edu/chempaths/GenChem-Textbook/Electron-Waves-in-the-Hydrogen-Atom-560.html
Atombau – Die Elektronenhülle
Atomorbitale
Hauptquantenzahl n
n Schale Energie
1 K E1 Grundzustand
2 L E1/4
3 M E1/9 angeregte
4 N E1/16 Zustände
5 O E1/25
Atombau – Die Elektronenhülle
Atomorbitale
Nebenquantenzahl l
Schale K L M N
n 1 2 3 4
l 0 0 1 0 1 2 0 1 2 3
Bezeichnung s s p s p d s p d f
Atomorbitale
z. B. n = 3:
L 2 0 2s 0 1 ±½ 8
1 2p -1 0 +1 3 ±½ (Oktettregel)
M 3 0 3s 0 1 ±½ 18
1 3p -1 0 +1 3 ±½ (18e- Regel)
2 3d -2 -1 0 +1 +2 5 ±½
Atombau – Die Elektronenhülle
Die s Orbitale
Unterschale
s
0
s
Atombau – Die Elektronenhülle
Unterschale
p
+1 0 -1
p
Atombau – Die Elektronenhülle
Die d Orbitale
Unterschale
d
+2 +1 0 -1 -2
d
Atombau – Die Elektronenhülle
Atombau – Die Elektronenhülle
richtig falsch
Atombau – Die Elektronenhülle
Hund‘sche Regel
entartete Orbitale
richtig falsch
Atombau – Die Elektronenhülle
Auffüllregeln
1. Pauli Prinzip, kein Elektron mit
gleichem Satz an Quantenzahlen
2. Hund‘sche Regel, maximale
Spinmultiplizität
3. Energieabfolge der Orbitale
Atombau – Die Elektronenhülle
Elektronenkonfiguration
H He
1s1 1s2
Li
1s2 2s1 [He] 2s1
Valenzelektronen
Rumpfelektronen
(wesentlich stärker gebunden)
Atombau – Die Elektronenhülle
Elektronenkonfiguration
Z=4 Be
1s2 2s2 [He] 2s2
Z=5 B
2p1
1s 2 2s 2 [He] 2s22p1
Z=6 C
2p2
1s 2 2s2 [He] 2s22p2
Z=7 N
2p3
1s2 2s 2 [He] 2s22p3
Z=8 O
2p4
1s2 2s2 [He] 2s22p4
Z=9 F
2p5
1s 2 2s 2 [He] 2s22p5
Z = 10 Ne
2p6
1s2 2s2 [He] 2s22p6 [Ne]
Atombau – Die Elektronenhülle
Elektronenkonfiguration
Z = 21
Z = 22
Z = 24
Z = 29
Atombau – Die Elektronenhülle
Da Wasserstoff größere Ähnlichkeit mit den Halogenen hat als mit den
Alkalimetallen, ist die folgende Präsentationen des PSE, die 1923 von Thompson
und Bohr vorgeschlagen wurde, vorzuziehen, wenn man chemische Verwandt-
schaften hervorheben will.
Dabei weisen die ausgezogenen
Linien auf stark ausgeprägte, und
die gestrichelten Verbindungs-
linien auf nicht so ausgeprägte
Beziehungen hin.
Periodensystem
Chemische Bindungstypen
Innerhalb einer Periode nimmt der Atomradius ab, da die Kernladungszahl stetig
zunimmt, die hinzukommenden Elektronen aber keine Schalen
(Hauptquantenzahlen) neu beginnen. Dadurch wird die Anziehung auf die
Elektronenhülle größer und es tritt eine Schrumpfung des Atomradius ein.
d
Kationen sind kleiner als die zugrundeliegenden Atome, denn die Kernladung
konzentriert sich auf eine geringere Elektronenzahl.
Anionen sind größer als die zugehörigen Atome. Gleiche Kernladung steht in
Wechselwirkung mit einer größeren Zahl von sich gegenseitig abstoßenden
Elektronen.
Periodensystem
Elektronegativität XE
Linus Pauling (1931): Maß für das Bestreben eines Atoms, in einer Verbindung die
Bindungselektronen anzuziehen.
Elektronenaffinitäten (A)
Periodensystem
Elektronegativität XE
Chemische Bindung
Chemische Bindung
Ionenbindung, kovalente Bindung
Chemische Bindung
Element (E) mit kleinem XE ( 1 bis 3 Valenz-e-) und Element (E’) mit großem
XE’ ( 5 bis 7 Valenz-e-)
Na → Na+ + e- Cl + e- → Cl-
Mg → Mg2+ + 2e- O + 2e- → O2-
⇒ Bindungstyp: Ionenbindung
Chemische Bindung
1 - e-
[Ne] 3s [Ne]
2 5 + e- [Ne] 3s23p6
[Ne] 3s 3p [Ar]
Chemische Bindung
Um die Beschreibung von chemischen Reaktionen unabhängig von der Natur der
chemischen Bindung zu machen (Grenzfälle: Ionenbindung und kovalente Bindung),
wird das Konzept der Oxidationszahl eingeführt.
Dabei stellt man sich die Verbindungen hypothetisch in Ionen zerfallen vor, indem
die Valenzelektronen dem Bindungspartner mit der größeren Elektronegativität
zugeteilt werden.
Die Oxidationszahl ist eine formale Größe, wenn aber alle an einer chemischen
Reaktion beteiligten Stoffe nach derselben Prozedur zerlegt werden, kann gut
herausgestellt werden, was in der jeweiligen Reaktion tatsächlich vor sich geht. In
diesem Sinne ist der ionische Grenzfall ein nützlicher Bezugspunkt.
Die Oxidationszahl eines Elementes in einer chemischen Verbindung ist gleich der
Differenz der Valenzelektronenanzahl dieses Elements (NValenz) und der
Elektronenanzahl im jeweils betrachteten Zustand (NZustand).
OZ = NValenz - NZustand
Die Zuordnung der bindenden Elektronenpaare von Ionen oder Molekülen erfolgt
nach dem Konzept der Elektronegativität, wobei man die bindenden
Elektronenpaare demjenigen Element mit der höheren Elektronegativität
zuordnet. Hängen zwei identische Atome zusammen, so werden die Elektronen
der bindenden Elektronenpaare zwischen ihnen aufgeteilt.
Reduktion ist die Aufnahme von Elektronen Beispiel: Cl2 + 2e- → 2Cl-
Erniedrigung der Oxidationszahl
N (H) = 1 - 0 = +I +I −I
H 2 O2
Chemische Bindung
Die Summe der Oxidationszahlen der Atome in einer Verbindung entspricht der
Gesamtladung. So ist die Oxidationszahl eines einatomigen Ions mit seiner Ladung
ident.
Die Oxidationszahl eines Atoms im Elementarem Zustand ist gleich Null
Die Oxidationszahl des Sauerstoffes in Verbindungen ist immer -II, außer es sitzt
am Fluor oder an sich selbst (z.B. Peroxide -I und molekularer Sauerstoff 0).
Chemische Bindung
Damit erhält man im basischen Milieu, z.B. mit KOH, ZnO oder NH3 als Base:
MnO4− + 2 H 2 O + 3e − → MnO2 + 4 OH −
Das ist die Reduktionsgleichung.
+II
Mn 2 + → Mn + IV O 2 + 2 e −
Chemische Bindung
Mn2+ + 4 OH − → MnO2 + 2 H 2 O + 2e −
Die beiden Teilgleichungen werden so erweitert, dass die Anzahl der Elektronen
gleich wird und somit bei Addition wegfallen.
2MnO4− + 4 H 2 O + 6e − → 2MnO2 + 8 OH −
3Mn2+ + 12 OH − → 3MnO2 + 6 H 2 O + 6e −
4 2
- 2+
2MnO4 + 3Mn + 12OH- + 4H2O + 6e- 5MnO2 + 6 H 2O + 8OH- + 6e-
Nach dem Ergänzen mit den entsprechenden Ionen erhält man folgende
Gesamtgleichung:
Somit haben wir die Stöchiometrie ermittelt: 2 mol KMnO4 reagieren mit 3 mol
MnCl2 zu 5 mol MnO2 und man benötigt 4 Mol Base.
MnO4− → Mn2+ H2 S → S
H 2 O2 → O2 Cr2 O72− → 2Cr 3+
C + O C O , C O , CO
O + O O O , O O , O2
aber, Sauerstoff ist paramagnetisch, d.h. besitzt ungepaarte Elektronen! Kann nicht
durch Lewis Formel beschrieben werden und Oktettregel versagt.
O O O O
?
Chemische Bindung
Chemische Bindung
Chemische Bindung
Zweiatomige Moleküle
(Homonuklear)
H H
H
1s1 1s H H
H2
Chemische Bindung
LUMO (lowest
unoccupied MO)
Bindungsordnung = ½(Anzahl der Elektronen in bindenden MO‘s – Anzahl der der Elektronen
in antibindenden MO‘s)
Ladungswolken rotations-
symmetrisch um die Kern-Kern
Achse (= σ-Bindung!)
Chemische Bindung
Molekülorbitalschemata
Bei He2+ und Li2 tritt eine Energiesenkung auf und sind somit existent
Bei Be2 sind sowohl bindende σ2s, als auch antibindende σ∗2s
Molkülorbitale vollbesetzt → Molekül nicht existent.
Chemische Bindung
Orbitalkombinationen
s+s
Chemische Bindung
Orbitalkombinationen
[He] 2s22p3
LUMO (lowest
unoccupied MO)
[He] 2s22p4
Chemische Bindung
Molekülorbitalschemata
F2 [He] 2s22p5
Chemische Bindung
Molekülorbitalschemata
z
Kohlennmonoxid (CO) z
y
y
C x
x
2
[He] 2s 2p 2 σ* O
2s
[He] 2s2 2p4
2s
2p 2 π*
2p4
z
z
y
y
x
x
π
2p2 2p4
σ
C σ* O
2s
2s
σ
Chemische Bindung
Molekülorbitalschemata
Kohlennmonoxid (CO)
wie es „wirklich“ aussieht
σ*
π*
z
z
y
y
x
x
σ*
π
2p2 2p4
σ
2s
C 2s O
σ
Chemische Bindung
Molekülorbitalschemata
Zweiatomige Moleküle (Heteronuklear)
H → H+ + e- I = 1312 kJ/mol
F → F+ + e- I = 1681 kJ/mol
Beachte Symmetrie und Energie der AO‘s!