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Studienanleitung

Standardausgabe
April Mai Juni 2018
■ ■

VORBEREITUNG AUF DIE

ENDZEIT
Zum weiteren Studium

ELLEN G. WHITE
Die Geschichte
der Hoffnung
Dieses fünfbändige Werk ist die neu
übersetzte, vollständige Fassung der
„Entscheidungsserie“ von Ellen White.
Es umfasst die Bände Wie alles begann
(Patriarchen und Propheten), Macht und
Ohnmacht (Propheten und Könige), Der
Sieg der Liebe (Das Leben Jesu), Gute
Nachricht für alle (Das Wirken der Apostel)
und Vom Schatten zum Licht (Der große
Kampf). Diese Bücher sind ein einzigartiger
Begleiter durch die gesamte Geschichte
der Bibel. Die wichtigsten Stationen von
der Schöpfung bis zur Neuschöpfung der und die Verheißung auf das kommende Reich
Welt werden in anschaulicher Sprache Gottes sind die konstanten Grundthemen
nachgezeichnet. Das Erscheinen von Jesus dieser faszinierenden, in über 70 Sprachen
Christus auf der Bühne der Weltgeschichte übersetzten Reihe.

Advent-Verlag, Krattigen / Top Life-Wegweiser Verlag, Wien


Art.-Nr. 16042, € 75,00 / 90.00 CHF

Bestellmöglichkeiten
Am Büchertisch bestellen oder in diesen Onlineshops:
Deutschland: www.advent-verlag.de; Tel.: 0800 2383680;
E-Mail: bestellen@advent-verlag.de
Österreich: www.toplife-center.com, E-Mail: info@wegweiser-verlag.at
Schweiz: www.av-buchshop.ch, E-Mail: info@advent-verlag.ch
Impressum

Adult Sabbath School Bible Study Guide – Standard Edition


Preparation for the End Time
Redaktionsbüro: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904 (USA)
Internet: www.absg.adventist.org
Autor (Principal Contributor): Norman R. Gulley
  
   
Redakteurin: Soraya Homayouni
Publikationsleiterin: Lea Alexander Greve
Redaktionsassistentin: Sharon Thomas-Crews
  ® Koordinator: Wendy Marcum
Art Director und Illustrator: Lars Justinen
Design: Lars Justinen

Studienanleitung zur Bibel für Erwachsene


Standardausgabe (mit und ohne Lehrerteil)
Vorbereitung auf die Endzeit
Herausgeber: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Intereuropäische
Division, EUD, Bern (Schweiz)
Koordination und Vertrieb: Advent-Verlag Lüneburg, Pulverweg 6,
21337 Lüneburg (Deutschland)
Internet: www.advent-verlag.de – Online-Shop: www.adventist-media.de
Übersetzung: Kirsi Müller
Redaktion: Jessica Schultka, Daniel Wildemann
Korrektorat: Inga Bertz
     
Druck: Thiele & Schwarz, Kassel

Diese Studienanleitung ist die ungekürzte, inhaltlich unveränderte Wiedergabe


der von der Generalkonferenz herausgegebenen amerikanischen Standard
Edition der Bibelstudienanleitung.

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Studienanleitung zur Bibel – Studienteil

Vorbereitung auf die Endzeit


2. Vierteljahr 2018

Inhaltsverzeichnis
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 4
Zusatzmaterial und Studienhilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Aktion „Glaubt seinen Propheten“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Einführung in das Thema dieses Vierteljahres . . . . . . . . . . . . . . . 7
 !"#$%. . . . . . . . . . . . . . . . . 31. März bis 6. April 9
2. Daniel und die Endzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. bis 13. April 19
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  . . . . . . . . 14. bis 20. April 31
4. Erlösung und die Endzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21. bis 27. April 43
5. Christus im himmlischen Heiligtum . . . . . . . 28. April bis 4. Mai 55
6. Die Veränderung des Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . 5. bis 11. Mai 67
7. Matthäus 24 und 25 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. bis 18. Mai 79
8. Bete den Schöpfer an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19. bis 25. Mai 91
. 9. Die Täuschungen während der Endzeit . . . . . 26. Mai bis 1. Juni 103
10. Amerika und Babylon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. bis 8. Juni 115
11. Gottes Siegel oder Malzeichen des Tieres? . . . . . 9. bis 15. Juni 127
12. Babylon und Harmagedon . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16. bis 22. Juni 139
13. Die Wiederkunft unseres Herrn Jesus . . . . . . . . . 23. bis 29. Juni 151
Vorschau auf das nächste Studienheft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
Abkürzungsverzeichnis der Bücher von E. G. White . . . . . . . . . . . 164
Abkürzungsverzeichnis der biblischen Bücher . . . . . . . . . . . . . . . 165
Informationen Advent-Wohlfahrtswerk e. V. . . . . . . . . . . . . . . . . . 166
„echtzeit“ (nicht im Lehrerheft) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
Lehrerteil (nur im Studienheft mit Lehrerteil) . . . . . . . . . . . . . . . . 169

3
Impressum (Fortsetzung)

Nicht in der Originalausgabe enthalten:


Sabbatanfang-Zeitangaben am Ende jeder Lektion; Abkürzungsverzeichnis der
deutschen Bücher und Kompilationen von Ellen G. White (S. 164); Abkürzungs-
verzeichnis der biblischen Bücher (S. 165); Advent-Wohlfahrtswerk-Information
und -Bericht (S. 166f.); Buchwerbung auf der ersten Umschlaginnenseite; „echtzeit“
(S. 168); Brief zur Gabensammlung am 13. Sabbat (zweite Umschlaginnenseite).

Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Über-
setzung Martin Luthers (revidierter Text 2017), durchgesehene Ausgabe in neuer
Rechtschreibung, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.
Ansonsten bedeuten:
EB = Elberfelder Bibel (© 2006 SCM R. Brockhaus im SCM-Verlag, Witten)
EÜ = Einheitsübersetzung (© 1999 Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart)
GNB = Gute Nachricht Bibel (© 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)
Hfa = 
  (© 2002 International Bible Society)
NGÜ = Neue Genfer Übersetzung (© 2011 Genfer Bibelgesellschaft, Genf)
NLB = Neues Leben Bibel (© 2005 SCM Hänssler im SCM-Verlag, Holzgerlingen)
SLT = Schlachter Bibel 2000 (© 2000 Genfer Bibelgesellschaft, Genf)
ZB = Zürcher Bibel (© 2007 Theologischer Verlag Zürich)

© 2018 Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten®. Alle Rechte vorbehalten.


Kein Teil der Studienanleitung zur Bibel für Erwachsene darf bearbeitet, geändert, adaptiert,
übersetzt, reproduziert oder von einer Person oder Organisation ohne vorherige schriftliche
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werden. Die Divisions-Dienststellen der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventis-
ten® sind berechtigt, die Übersetzung der Studienanleitung zur Bibel für Erwachsene unter
bestimmten Richtlinien zu veranlassen. Das Copyright dieser Über setzungen und deren
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tist“ und das Logo mit der Flamme sind eingetragene Marken von der Generalkonferenz der
Siebenten-Tags-Adventisten® und dürfen nicht ohne vorherige Genehmigung der General-
konferenz verwendet werden.
Die Studienanleitung zur Bibel für Erwachsene wird vom Redaktionsbüro der Adult Sabbath
School Bible Study Guide der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten erstellt. Die
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Board, eines Unterausschusses des Verwaltungsausschusses der Generalkonferenz (ADCOM),
statt, der die Studienanleitungen zur Bibel herausgibt.
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ausschusses mit der Genehmigung des Sabbath School Publications Board wider und geben
nicht unbedingt oder ausschließlich die Meinung (intent) des Autors bzw. der Autoren wieder.

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Zusatzmaterial und Studienhilfen
In deutscher Sprache
 Allgemeine Informationen zu diesem Heft auf der Internetseite des Advent-
Verlags (mit Link zum Online-Shop): www.advent-verlag.de/studienhefte/
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studienhefte/
 die BIBEL. das LEBEN. – TV-Bibelgespräch im HOPE Channel, moderiert von
Dr. Winfried Vogel (mehrmals während der Woche und in der Mediathek):
www.diebibel-dasleben.de
 echtzeit – Impulse für Jugendliche (16 bis 19 Jahre) und Gesprächsleiter zum
(kostenlosen) Herunterladen im Internet: www.sta-rpi.net/echtzeit
 SabbatschulWiki – Interaktives Internetportal der Abteilung Sabbatschule in
Österreich für Gesprächsleiter: www.wiki.sabbatschule.at
 Vertiefende Zusatztexte von Ellen G. White und sonstiges Material der Abteilung
Sabbatschule in der Schweiz (DSV): http://sabbatschule.stanet.ch/sabbatschul-
lektion
 Fragen für das Bibelgespräch am Sabbat (Adventgemeinde Zürich-
Wolfswinkel): https://wolfswinkel.stanet.ch/media/lektionsunterlagen/
 Studienheft zur Bibel für Blinde und Sehbehinderte kostenlos auf CD bei der
„Hope Hörbücherei“ der STIMME DER HOFFNUNG, Telefon 06257-5065335 oder in
Brailleschrift beim „Verein Blindendienst“, Postfach 110, CH-4802 Strengelbach
In englischer Sprache
 Originalausgabe dieses Heftes (und Archiv):
http://absg.adventist.org/Standard.htm
 Website der Abteilungen Sabbatschule und Heimatmission der Generalkonferenz
mit Material und Anregungen: http://www.sabbathschoolpersonalministries.org/
Hope Sabbath School mit Derek Morris. Hope Channel Headquarters, Silver
Spring, Maryland, USA: http://hopess.hopetv.org/
 Verschiedenes Material und Links zu Ausgaben in anderen Sprachen:
www.ssnet.org/qrtrly/index.html
 Leitfaden und Fragenvorschläge für Gesprächsleiter:
www.sabbathschoollessons.com
 Weitere Missionsgeschichten aus der ganzen Welt zum Herunterladen:
www.AdventistMission.org

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Erweckung und
Reformation

Du,
Deine Familie,

© foto-tech, Fotolia
Deine Gemeinde,
Deine Umgebung

Vertiefe dein geistliches Leben!


Believe His prophets (Glaubt seinen Propheten) ist ein 5-Jahres-Pro-
gramm, in dem die Bibel und ausgewählte Bücher von Ellen G. White
gelesen werden. Erhalte täglich Bibelabschnitte, beteilige dich an inter-
aktiven Blogs und lies tägliche Andachtsworte. #BHP20
United in Prayer (Vereint im Gebet) ist eine dynamische, weltwei-
te Bewegung, in der du mit anderen beten kannst. Teile und erhalte
Zeugnisse, Ideen zum Gebet, Anfragen, praktische Hilfen und inspirie-
rende Neuigkeiten. #PrayerWithOthers
Melde dich an unter: www.revivalandreformation.org/bhp/de

WELTWEITES BIBEL- WELTWEITE GEBETS-


STUDIENPROGRAMM GEMEINSCHAFT

Jeden Tag in Gottes Wort


und den Büchern Jeden Tag gemeinsam
von E. G. White beten mit Gottes Volk

www.RevivalandReformation.org/bhp/de
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Einführung
Christus und das „Ende der Tage“
In seinen letzten Stunden als Mensch auf der Erde sprach Jesus die folgen-
den Trostworte zu seinen Jüngern:
„Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines
Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu
euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hin-
gehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir
nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, dahin wisst
ihr den Weg.“ (Joh 14,1–4)
Auch wenn die Jünger nicht die vollständige Bedeutung der Worte Jesu
verstanden und auch nicht wussten, wann sich sein Versprechen erfüllen
würde, fühlten sie sich gewiss dennoch durch das Gesagte getröstet. Eine
Wohnung im Haus seines Vaters? Ein Ort, den Jesus selbst für sie vorbereiten
würde? Er müsste schöner als jeder andere Ort auf dieser Welt sein.
Als Jesus kurze Zeit zuvor mit seinen Jüngern zusammensaß, gab er ihnen
einen kurzen Überblick über das, was vor seiner Wiederkunft passieren
würde. Es klang wie eine „Chronik der Zukunft“ und verhieß nichts Gutes:
Kriege, Kriegsgeschrei, Nation gegen Nation, Hungersnöte und Erdbeben
waren laut Jesus nur „der Beginn der Wehen“. Darauf würde es ebenfalls zu
Verfolgungen, Verrat, Verführungen und Versuchungen kommen.
Wir können heute anhand der geschichtlichen Ereignisse sehen, dass fast
alles, wovor Jesus gewarnt hatte, genauso eingetreten ist, wie er es vorher-
gesagt hatte. Außerdem können wir uns von der Erfüllung von zwei großen
Zeitprophezeiungen überzeugen. Die erste handelt von „eine(r) Zeit und zwei
Zeiten und eine(r) halbe(n) Zeit“, wie in Daniel 7,25 beschrieben (siehe auch
Offb 12,6.14; 13,5; 4 Mo 14,34). Sie begann im 6. Jahrhundert nach Christus
(538 n. Chr.) und endete im späten 18. Jahrhundert (1798 n. Chr.). Die zwei-
te bezieht sich auf die längste Zeitprophezeiung – die 2300 Tage aus Daniel
8,14 –, die im Jahr 1844 endeten.
Wir leben also gewiss „am Ende der Tage“ (Dan 12,13). Wir wissen aller-
dings nicht, wann das Ende – mit dem Höhepunkt des zweiten Kommens
Jesu – stattfinden wird. Und das müssen wir auch nicht. Wir sollten jedoch
wissen, dass es kommen wird, und wenn das Ende kommt, müssen wir dar-
auf vorbereitet sein.
Doch wie? Vermutlich ist die beste Antwort darauf der folgende Bibeltext:
„Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in
ihm.“ (Kol 2,6 EB) Bei all den vielen Weltereignissen, den vielen Schlagzeilen
und so vielen Endzeittheorien ist es sehr leicht, abgelenkt zu werden. Wir
konzentrieren uns zu sehr auf die Dinge, von denen wir denken, dass sie zur
Wiederkunft Christi führen, anstatt auf Christus selbst, der allein für unsere
Vorbereitung entscheidend ist.
In diesem Vierteljahr liegt der Schwerpunkt auf der Endzeit – aber nicht
ausschließlich. Der wahre Fokus ist Jesus, aber im Kontext der letzten Tage
der Menschheitsgeschichte und der entsprechenden Vorbereitung darauf.

7
Die Rolle der Gemeinde in der Gesellschaft

Ja, wir müssen uns die historischen Daten, die Weltereignisse und die
Geschichte anschauen, weil die Bibel sie selbst in Bezug auf das Ende
erwähnt. Aber gerade in diesem Zusammenhang spricht sie über Jesus –
wer er ist, was er für uns getan hat, was er in uns tut und was er tun wird,
wenn er wiederkommt. Christus und seine Kreuzigung sollen dabei im
Zentrum unseres Glaubens stehen; oder wie Paulus sagte: „Denn ich
hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus,
ihn, den Gekreuzigten.“ (1 Kor 2,2) Je stärker wir uns auf ihn konzentrie-
ren, desto ähnlicher werden wir ihm. Je mehr wir ihm gehorchen, desto
besser werden wir auf das, was uns erwartet, vorbereitet sein – sowohl
für die unmittelbare Zukunft als auch für das Ende, für den Tag, wenn
wir „den Ort“ betreten, den Jesus für die vorbereitet hat, die ihn lieben.

Norman R. Gulley, Ph.D., ist Professor für Systematische Theologie an der


Southern Adventist University in Collegedale, Tennessee (USA).

8
Lektion 1
Woche vom 31. März bis 6. April 2018*

Der kosmische


Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


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Merktext:
Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen
die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das
Zeugnis Jesu.|/
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Der kosmische Konflikt – auch der Große Kampf genannt – ist die biblische
Sicht auf die Welt und ihre Geschichte. Er stellt den Hintergrund dar, vor dem
sich das Drama unserer Welt und des Universums entfaltet. Sünde, Leid, Tod,
Aufstieg und Fall von Nationen, die Verbreitung des Evangeliums, Endzeiter-
eignisse – all diese Dinge geschehen im Kontext des Großen Kampfes.
Diese Woche werden wir uns einige der entscheidenden Stationen dieses
Konfliktes anschauen, der auf geheimnisvolle Weise im Herzen eines voll-
kommenen Wesens, Luzifer, entstand. Er brachte seine Rebellion durch den
Fall weiterer vollkommener Wesen, Adam und Eva, auf die Erde. Von diesen
beiden „Drehpunkten“ ausgehend – dem Fall Luzifers und dem Fall des ers-
ten Menschenpaars – nahm der Große Kampf seinen Verlauf und tobt seit-
dem. Wir alle sind Teil dieses kosmischen Schauspiels.
Die gute Nachricht ist, dass es eines Tages enden wird, und zwar mit dem
großen Sieg Christi über Satan. Und die noch bessere Nachricht ist: Durch
das, was Jesus am Kreuz vollbrachte, können wir alle an diesem Sieg teil-
haben. Teil dieses Sieges ist es, dass Gott uns jetzt schon zu Glauben und
Gehorsam aufruft, während wir auf das, was uns durch Jesus verheißen ist
– und dessen gewisse Wiederkunft – warten.

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 7. April.

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Sonntag, 1. April 1

Der Fall eines vollkommenen Wesens


Wenn der kosmische Konflikt die Grundlage einer biblischen Weltsicht dar-
stellt, dann führt dies zu einer Anzahl an Fragen. Und eine wichtige ist:
Wie fing alles an? Da ein liebender Gott das Universum erschuf, konnten
das Böse, Gewalt und Konflikte gewiss nicht von Anfang an Teil der Schöp-
fung gewesen sein. Die Auseinandersetzung musste unabhängig von der
ursprünglichen Schöpfung entstanden sein und war definitiv kein Ergebnis
derselben. Nichtsdestotrotz ist der Kampf da, er ist real und wir sind alle mit
hineingenommen.

Lies Hesekiel 28,1–2.11–17 und Jesaja 14,12–14: Was lehren uns diese
Texte über den Fall Luzifers und das Aufkommen des Bösen?

Luzifer war ein vollkommen geschaffenes Wesen, das im Himmel lebte. Wie
konnte da – besonders in solch einer Umgebung – das Böse in ihm wachsen?
Wir wissen es nicht. Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb die Bibel
von dem „Geheimnis des Frevels“ (2 Ths 2,7) spricht.
Außer der Tatsache des freien Willens, den Gott all seinen intelligenten
Geschöpfen verlieh, gibt es keinen Grund für den Fall Luzifers. Ellen White
schrieb dazu: „Es gibt keine Erklärung für den Ursprung der Sünde oder eine
Begründung für ihre Existenz.... Die Sünde ist ein Eindringling, für deren Auf-
kommen es keine Erklärung gibt. Sie ist ein Geheimnis, unerklärlich, und wer
sie entschuldigt, verteidigt sie. Könnte man sie entschuldigen oder begrün-
den, würde sie aufhören, Sünde zu sein.“ (VSL 448–496)
Ersetzen wir das Wort „Sünde“ im Zitat durch „das Böse“, so kommen wir
zu dem gleichen Ergebnis. Es ist sowohl unmöglich, den Ursprung des Bösen
zu erklären, als auch den Grund für seine Existenz zu nennen. Das Böse
ist ein Eindringling und es kann kein Grund für seine Existenz angegeben
werden. Es ist mysteriös, nicht erklärbar; es zu entschuldigen bedeutet, es
zu verteidigen. Könnte eine Entschuldigung dafür oder ein Grund für seine
Existenz gefunden werden, würde es aufhören, böse zu sein.

Denke über deine eigenen Erfahrungen mit dem freien Willen nach, den
jeder Mensch bekommen hat. Warum sollten wir die Entscheidungen, die wir
durch unseren freien Willen treffen, sorgfältig unter Gebet abwägen?

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Montag, 2. April 1

Mehr als Kopfwissen


Obwohl wir nicht erklären können, warum das Böse entstand (es existiert
keine Rechtfertigung dafür), offenbart die Bibel, dass es im Himmel im Her-
zen Luzifers begann. Abgesehen von den spannenden Einsichten, die wir aus
den Schriften Ellen Whites gewinnen können (siehe zum Beispiel das Kapitel
29 „Satans Feindschaft gegen Gottes Gesetz“ in Wie alles begann), erzählt
uns die Bibel nicht viel über die Anfänge im Himmel. Das Wort Gottes behan-
delt jedoch ausführlicher, wie es auf der Erde entstand.

Lies 1. Mose 3,1–7: Worin bestand Adams und Evas Versagen in den
beschriebenen Ereignissen?

Traurigerweise wusste Eva, was Gott ihnen gesagt hatte. Sie wiederholte sei-
ne Worte: „Aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott
gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!“
(1 Mo 3,4) Obwohl laut Bibel nichts über das Berühren der Frucht gesagt wor-
den war, wusste sie von der Wahrheit, dass das Essen vom Baum zum Tod
führen würde.
Satan widersprach diesen Worten direkt und offensichtlich: „Da sprach
die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben.“ (1 Mo 3,4)
Wie viel schroffer könnte der Kontrast sein? Auch wenn Satans Annäherung
zunächst subtil war, stellte er jedoch Gottes Gebot offen infrage, sobald er
Evas Aufmerksamkeit gewonnen hatte und sah, dass sie ihm nicht wider-
stand. Und das Tragische an der Sache ist, dass Eva nicht aus Unwissenheit
heraus agierte. Sie konnte nicht sagen: „Ich wusste es nicht. Ich wusste es
nicht.“ – Sie wusste es.
Trotz dieses Wissens handelte sie falsch. Wenn selbst in dieser vollkom-
menen Umgebung Edens das Wissen nicht ausreichte, um Eva (und später
Adam, der die Wahrheit ebenfalls kannte) vor der Sünde zu bewahren, soll-
ten wir uns auch jetzt nicht vormachen, dass Wissen alleine ausreicht, um
uns zu retten. Ja, wir sollen wissen, was das Wort Gottes uns sagt. Aber zu-
sammen mit diesem Wissen benötigen wir jene Übergabe, durch die wir dem
gehorchen, was das Wort uns sagt.

Gott sprach sein Wort, Satan widersprach. Trotz des Wissens, das Adam und
Eva hatten, entschieden sie sich, auf Satan zu hören. Denke darüber nach,
wie wenig sich über die Jahrtausende hinweg verändert hat. Wie können wir
es vermeiden, dieselben Fehler zu begehen?

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Dienstag, 3. April 1

Krieg im Himmel und auf der Erde


Der Fall der ersten Menschen stürzte die Welt in Sünde, ins Böse und in den
Tod. Menschen mögen über die unmittelbaren Ursachen uneinig sein oder
darüber, wer der Schuldige ist, aber wer kann die Tatsache von Unruhen,
Gewalt, Aufruhr und Konflikten, die uns alle betreffen, leugnen?
Wir sprechen über eine kosmische Auseinandersetzung, einen kosmischen
Konflikt und das ist zutreffend und wahr. Aber trotz der kosmischen Ursprün-
ge wird der Konflikt ebenso hier auf der Erde ausgetragen. In der Tat zeigt
sich in vielen biblischen Darstellungen – vom Fall in Eden bis hin zu den
letzten Ereignissen, die zum zweiten Kommen Jesu führen – dieser Große
Kampf. Wir leben inmitten dieses Kampfes. Das Wort Gottes erklärt uns, was
wirklich vor sich geht, was bereits hinter uns liegt und am wichtigsten – wie
alles enden wird.

Lies Offenbarung 12,1–17: Welche Auseinandersetzungen, sowohl im


Himmel als auch auf der Erde, schildert dieses Kapitel?

Wir sehen sowohl einen Kampf im Himmel als auch einen auf der Erde. Der
erste Kampf wird zwischen dem Drachen (Satan, Offb 12,7–9) und Michael
(hebräische Bedeutung: „Wer ist wie Gott?“) ausgetragen. Der Rebell Luzifer
wurde unter dem Namen Satan (Gegenspieler) bekannt, der als geschaffenes
Wesen gegen den ewigen Schöpfer, Jesus, kämpft (vgl. Hbr 1,1–2; Joh 1,1–4).
Luzifer rebellierte gegen seinen Schöpfer. Der Große Kampf handelt nicht
von sich duellierenden Göttern; er handelt von einem geschaffenen Wesen,
das gegen seinen Schöpfer aufbegehrt und diese Rebellion durch einen An-
griff gegen die Schöpfung sichtbar werden lässt.
Nachdem er seinen Kampf gegen Christus im Himmel verlor, versuch-
te Satan ihn auf der Erde unmittelbar nach seiner Geburt heimzusuchen
(Offb 12,4). Nachdem er seinen Kampf gegen Christus dort, später in der
Wüste und schließlich am Kreuz endgültig verloren hatte, zog Satan in den
Krieg gegen die Nachfolger Christi. Dieser Kampf tobte in große Teilen der
christlichen Geschichte (Offb 12,6.14–16) und wird bis zum Ende andauern
(Offb 12,17), bis Satan beim zweiten Kommen Jesu eine weitere Niederlage
erfährt.

Lies Offenbarung 12,10–12: Welche Hoffnung finden wir in diesen


Versen trotz der Auseinandersetzungen und Konflikte in den ande-
ren Texten?

12
Dienstag, 3. April 1

13
Mittwoch, 4. April 1

„Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit“
Das Buch der Offenbarung sagte die Verfolgung voraus, die Gottes Volk im
Verlauf der Kirchengeschichte würde erdulden müssen. Die 1260 propheti-
schen Tage aus Offenbarung 12,6 (vgl. auch Offb 12,14) deuten auf 1260 Jahre
der Verfolgung der gläubigen Gemeinde hin.
„Diese Verfolgungen, die etwa zur Zeit des Martyriums des Paulus unter
Nero begannen, dauerten mit größerer oder geringerer Heftigkeit über Jahr-
hunderte an. Christen wurden zu Unrecht der abscheulichsten Verbrechen
beschuldigt und als Verursachende großer Unglücksfälle wie Hungersnot,
Seuchen und Erdbeben hingestellt. Sie waren dem Volkszorn ausgesetzt und
Ziel von Verdächtigungen. Als sie zur Zielscheibe öffentlichen Hasses und
Argwohns wurden, standen Denunzianten bereit, die Unschuldigen gegen
Bezahlung anzuklagen.“ (VSL 40)
Zur gleichen Zeit floh die Frau (die Gemeinde) in die Wüste (Offb 12,6).
Sie hat in der Vision zwei Adlerflügel. Das Bild legt nahe, dass sie an einen
Ort fliegt, wo sie Hilfe finden könnte. Sie wurde in der Wüste versorgt und die
Schlange beziehungsweise Satan konnte nicht zu ihr vordringen (Offb 12,14).
Gott hat immer eine Gruppe von Übrigen bewahrt, selbst während großer
Verfolgungen, und wird dies auch in der Endzeit tun.

Im Zusammenhang mit den Gefahren der letzten Tage sagte Jesus


zu seinen Nachfolgern: „Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der
Zeit.“ (Mt 28,20 LUT84) Wie verstehen wir – selbst vor dem Hinter-
grund der großen Anzahl an Märtyrern – diese wunderbare Verhei-
ßung? (Siehe auch Röm 8,31–39 und Mt 10,28.)

Nichts – weder Verfolgung, Hungersnot noch Tod – kann uns von Gottes Lie-
be trennen. Christi Gegenwart bei uns – ob jetzt oder in der Endzeit – bedeu-
tet nicht, dass uns Leid, Versuchungen oder selbst der Tod erspart blieben.
Uns wurden nirgends solche Ausnahmeregelungen für dieses Leben verspro-
chen. Es bedeutet, dass wir durch Jesus und durch das, was er für uns ge-
tan hat, mit der Hoffnung und dem Versprechen leben können, dass Gott in
diesen Versuchungen mit uns ist und dass uns die Verheißung auf das ewige
Leben im Himmel und auf der neuen Erde jetzt schon gilt. Wir können mit
der Hoffnung leben, dass wir, unabhängig davon, was wir hier durchmachen
müssen, wie Paulus gewiss sein dürfen: „Hinfort liegt für mich bereit die Kro-
ne der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag
geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung
lieb haben.“ (2 Tim 4,8)

14
Mittwoch, 4. April 1

15
Donnerstag, 5. April 1

Das Gesetz und das Evangelium


Der Name Siebenten-Tags-Adventisten umfasst bereits vieles, wofür wir ste-
hen. Der siebente Tag hebt den Siebenten-Tags-Sabbat hervor, der implizit
auf unsere Beachtung aller Zehn Gebote – und nicht etwa bloß eines – hin-
deutet. Adventist bezieht sich auf unseren Glauben an die zweite Ankunft
Jesu (lat. adventus) – eine Wahrheit, die nur durch das besteht, was Jesus
mit seinem stellvertretenden Tod bei seinem ersten Kommen auf sich nahm.
Daher weist unser Name Siebenten-Tags-Adventisten auf zwei wesentliche
und untrennbare Bestandteile der gegenwärtigen Wahrheit hin: das Gesetz
und das Evangelium.

Was sagen die nachstehenden Texte über die enge Verknüpfung von
Gesetz und Evangelium?

Jeremia 44,23

Römer 3,20–26

Römer 7,7

Das Evangelium ist die gute Nachricht, dass wir Vergebung unserer Sünden
und unserer Übertretung seines Gesetzes erlangen können, obwohl wir ge-
sündigt haben, indem wir Gottes Gesetz gebrochen haben. Dies geschieht
durch den Glauben an das, was Christus für uns am Kreuz tat. Außerdem
haben wir die Kraft erhalten, das Gesetz ganz und gar zu halten.
Es ist daher kein Wunder, dass das Volk Gottes im Zusammenhang mit
der letzten Zeit, wenn der Große Kampf in besonderer Grausamkeit tobt, auf
ganz besondere Weise beschrieben wird.

Lies Offenbarung 14,12: Wie offenbart dieser Text die Verbindung


zwischen Gesetz und Evangelium?

Wie können wir als Siebenten-Tags-Adventisten, als ein Volk, das an den
Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes glaubt, anderen zeigen, dass das
Halten der Gebote kein Legalismus ist, sondern ein natürliches Resultat aus
der Liebe zu Gott und der Rettung durch ihn? Wie unterstreichen Texte wie
5. Mose 11,1 und 1. Johannes 5,3 diesen Punkt?

16
Freitag, 6. April 1

Weiterführendes Studium:
Lies Offenbarung 12,9–12 und von Ellen White das Kapitel „Warum ließ Gott
die Sünde zu?“ aus Wie alles begann, S. 12–22.

„Solange alle Geschöpfe aus Liebe treu waren, herrschte im gesamten Uni-
versum vollkommene Eintracht. Es bereitete den himmlischen Heerscharen
Freude, die Absichten ihres Schöpfers umzusetzen. Sie freuten sich, seine
Herrlichkeit widerzuspiegeln und sein Lob zu verkündigen. Und solange die
Liebe zu Gott bei ihnen den obersten Rang einnahm, war die Liebe zuein-
ander voller Vertrauen und selbstlos. Nicht ein einziger Missklang störte die
himmlische Harmonie. Aber dieser glückliche Zustand wurde von einer tief-
greifenden Veränderung betroffen. Es gab jemanden, der die Freiheit miss-
brauchte, die Gott seinen Geschöpfen gewährt hatte. Die Sünde entstand bei
dem, der von Gott nach Christus mit der höchsten Ehrenstellung ausgezeich-
net worden war. Unter allen Himmelsbewohnern genoss er nach Christus die
größte Macht und Herrlichkeit.“ (WAB 13–14)
Beachte Ellen Whites Wortwahl: „aus Liebe treu“ sein. Diese starke und
bedeutungsvolle Formulierung deutet auf die Tatsache hin, dass Liebe zum
Gehorsam, zur Treue führt. Ehepartner, die einander lieben, werden diese
Liebe durch Treue zum Ausdruck bringen. So war es mit den himmlischen
Wesen im Himmel, und so soll es auch in unserer Beziehung zu Gott sein.

Fragen zum Gespräch:


1. Welche Hinweise haben wir in der Schrift auf die Realität der Existenz
Satans und dessen Rolle im Großen Kampf? Wie können wir anderen
Menschen helfen, die Existenz Satans als persönliches Wesen und nicht
nur als ein Symbol des Bösen im menschlichen Herzen zu verstehen?
2. Als Siebenten-Tags-Adventisten sind wir mit einem beträchtlichen Wissen
in Bezug auf die biblische Wahrheit gesegnet. So wunderbar das auch ist,
warum reicht dieses Wissen nicht aus, um uns zu retten? Was benötigen
wir neben intellektuellem Wissen noch?
3. Auf welche Art und Weise hast du die Gegenwart Jesu erfahren? Wie
können dir diese Erfahrungen in künftigen schwierigen Zeiten helfen?
4. Tauscht euch in eurer Gruppe über die Worte „aus Liebe treu sein“ aus.
Wie kann uns diese Vorstellung helfen, die Beziehung zwischen Gesetz
und Gnade sowie zwischen Glaube und Gehorsam besser zu verstehen?
Was lehrt sie uns über die Idee der Freiheit, die der Liebe innewohnt?
Wie können wir selbst die Treue durch Liebe zeigen?

Sabbatanfang: 20:02 Uhr Kassel / 19:31 Uhr Wien

17
Mit Gott erlebt
(Inside Story)
Hawaiianische Hochzeit (Teil 1)
Von Benjie Leach
Der Sabbatnachmittag begann wie geplant. Rund 30 Mitglieder der Schulband der
Campion Academy, wo ich als Seelsorger arbeitete, verteilten Exemplare des Bu-
ches Der bessere Weg von Ellen White in einer Stadt, die sich am Fuß der Rocky
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gemeinde zurück, wo die Studenten zuvor gespielt hatten und nun die Kleider für
eine Wanderung im nahe gelegenen Rocky Mountain National Park wechselten.
Aber als unser Bus an einem malerischen Aussichtspunkt in der Nähe des
Berggipfels anhielt, wollte ich sofort umdrehen und wegfahren. Dutzende Men-
schen in langen Roben lenkten unseren Blick auf sich. Zuerst dachte ich, dass sie
irgendeiner aufdringlichen, östlichen Religion angehörten, und ich wollte nicht
mit ihnen in einen Streit geraten.
Aber die Bandmitglieder baten darum, dass sie nur fünf Minuten diesen Men-
schen Zeugnis geben konnten. Widerwillig stimmte ich zu.
Nach einigen Minuten kam ein Schüler zu mir und sagte: „Das ist keine öst-
liche Religion. Das ist eine hawaiianische Hochzeit.“
Ich war überrascht. „Warum wird eine hawaiianische Hochzeit hier in Colorado
abgehalten?“, fragte ich.
Es stellte sich heraus, dass der Bräutigam ursprünglich aus Hawaii stammte.
Aber, so sagte der Schüler, die Braut und der Bräutigam hätten ein Problem: Der
Pastor wäre bereits 45 Minuten zu spät.
„Bist du nicht Pastor?“, fragte der Schüler.
Ich versicherte ihm, dass der Pastor kommen würde. Aber er tauchte nicht
auf. Wir sahen, wie die Braut bei einem der Autos weinte, und ich näherte mich
ihr. Die Frau erklärte tränenüberströmt, dass der Pastor in einen Autounfall ver-
wickelt war und nicht zur Hochzeit kommen konnte.
Die Braut hatte jetzt mein ganzes Mitgefühl. „In Ordnung“, sagte ich. „Ich den-
ke, ich kann Ihre Hochzeit übernehmen.“
Sie wirkte überrascht. „Was lässt Sie glauben, dass Sie meine Hochzeit über-
nehmen können?“, fragte sie.
„Ich bin ein Pastor.“
„Sie sehen gar nicht wie ein Pastor aus.“
„Gute Frau, ich würde Sie nicht anlügen.“ Ich zog mein Portemonnaie hervor,
um ihr meinen Predigerausweis zu zeigen.
Ihre Augen wurden groß. „Sie sind wirklich ein Pastor! Können Sie unsere
Hochzeit übernehmen?“, fragte sie.
Ich war mir noch nicht ganz so sicher. Ich sagte ihr: „Ich möchte gerne Ihre
Heiratserlaubnis sehen.“
Sorgfältig studierte ich das Dokument. Es war in Ordnung.
„Ich denke, ich werde Ihre Hochzeit übernehmen“, meinte ich. „Wie heißen Sie?“
Die Bandmitglieder sahen, was vor sich ging, und wurden aufgeregt. Mehrere
Bandmitglieder spielten für das Paar, bevor die Zeremonie begann.
                     
Worth, Texas.
Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

18
Lektion 2
Woche vom 7. bis 13. April*

Daniel und
die Endzeit

Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


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Daniel 4,6

Merktext:
Und der König antwortete Daniel und sprach: Wahrhaftig, euer Gott ist ein

  !  
  "!# -
 $ #%  $!&(Dan 2,47)

Der Herr hatte große Pläne für das Volk Israel: „Und ihr sollt mir ein
Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ (2 Mo 19,6) Diese hei-
lige Nation, dieses Königreich von Priestern, sollte Zeuge für die Welt sein,
dass Jahweh der einzige Gott ist (vergleiche Jesaja 43,10.12). Leider lebte die
Nation ihren gottgegebenen heiligen Ruf nicht aus. Letzten Endes gerieten
die Israeliten in die Gefangenschaft nach Babylon.
Doch bemerkenswerterweise gebrauchte Gott, trotz des Desasters der
Gefangenschaft, noch immer einzelne Juden als seine Zeugen. Mit anderen
Worten: Zu einem gewissen Grad würde Gott durch Daniel und seine drei
Mitgefangenen das erreichen, was er durch Israel und Juda nicht erreichen
konnte. In gewisser Hinsicht waren diese Männer ein Beispiel dafür, was
Israel als Nation hätte sein und tun sollen.
Auch wenn ihre Geschichten zu einer Zeit und an einem Ort geschahen,
beides lange vor der Endzeit, können wir noch immer Merkmale und Cha-
raktereigenschaften bei diesen Männern finden, die uns als Vorbild dienen.
Uns, einem Volk, das nicht nur in der Endzeit lebt, sondern das auch dazu
aufgefordert ist, ein Zeuge für Gott in einer Welt zu sein, die so wie die dama-
ligen Völker am babylonischen Hof Gott nicht kennt. Was lässt sich aus ihren
Geschichten lernen?

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 14. April.

19
Sonntag, 8. April 2

Treu im Geringsten
„Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Gerings-
ten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.“ (Lk 16,10)

Die Worte Jesu in diesem Text sind bemerkenswert. Es ist so einfach, Kom-
promisse zu schließen und „untreu im Geringsten“ zu sein. Das Problem ist
nicht so sehr, dass „das Geringste“ an und für sich wichtig wäre; das ist es
nicht. Deshalb heißt es auch das Geringste. Wir wissen aus persönlicher
Erfahrung oder dem Beispiel anderer (oder beidem), dass das eigentliche
Problem darin liegt, dass der erste Kompromiss zu einem weiteren und dann
wieder zu einem anderen und noch zu einem anderen führt. Am Ende wer-
den wir schließlich „im Großen ungerecht“.
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf wenden wir uns der Geschichte in
Daniel 1 zu. Es ist der erste Bericht über die Erfahrungen der vier Judäer
während der babylonischen Gefangenschaft.

Lies Daniel 1: Inwiefern spiegelt die Haltung Daniels, Hananjas,


Mischaëls und Azarjas wider, was Israels Rolle für die Nationen sein
sollte? (Siehe auch 5 Mo 4,6–8; Sach 8,23.)

Obwohl der Text die Speise nicht unmittelbar damit verknüpft, dass sie
„zehnmal klüger und verständiger als alle“ anderen waren (Dan 1,20), gibt
es doch einen klaren Zusammenhang. Das Kapitel berichtet auch, dass Gott
ihnen Wissen und Weisheit schenkte. Aufgrund ihrer Treue Gott gegenüber,
indem sie sich weigerten, die unreinen Speisen der Babylonier zu essen, war
es dem Herrn möglich, mit ihnen zu arbeiten. Sie gehorchten und Gott segne-
te ihren Gehorsam. Hätte Gott nicht etwas Ähnliches für das gesamte Israel
getan, wenn es an den Lehren der Bibel genauso treu und beständig fest-
gehalten hätte wie diese vier jungen Männer? Selbstverständlich. Und wird
er nicht auch das Gleiche für uns heute tun, die wir in der letzten Zeit leben,
wenn wir ihm treu sind?

Da wir so viel Licht und Wahrheit erhalten haben, müssen wir uns als Ge-
meinde fragen: Sind wir treu und gehorsam mit dem umgegangen, was wir
erhalten haben? Gleichzeitig stellt sich die Frage: Wie kann jeder Einzelne
von uns eine Haltung einnehmen, die uns dazu befähigt, kraftvolle Zeugen
für Gott zu sein?

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Sonntag, 8. April 2

21
Montag, 9. April 2

Daniels Demut
Auf der ganzen Welt und über Jahrtausende hinweg hat Daniel 2 unzäh-
ligen Menschen geholfen, an den Gott der Bibel zu glauben. Es bietet einen
überzeugenden vernünftigen Beweis – nicht allein für die Existenz Gottes,
sondern auch für sein Vorauswissen der Zukunft. Es ist gerade diese Offen-
barung des Vorwissens Gottes aus diesem Kapitel, die den Beweis für die
Existenz Gottes liefert.

Lies Daniel 2: Inwiefern bietet das Kapitel einen solch überzeugen-


den Beweis für die Wirklichkeit Gottes? Betrachte auch Europa,
wie es in dem Buch beschrieben wird (Dan 2,40–43).
Auf welche Weise hätte ein Mann, der vor mehr als 2600 Jahren
lebte, so genau die Situation dort sonst beschreiben können, als
durch göttliche Offenbarung?

Daniel gab offen und unumwunden allen Dank für das, was ihm offenbart
worden war, an Gott weiter. Wie leicht hätte er mit seiner bereits anerkann-
ten Weisheit und seinem Verständnis prahlen können. Er hätte sich auf seine
Fähigkeiten, den Traum des Königs nicht nur zu kennen, sondern ihn auch
noch zu deuten, berufen können. Die Gebete, die er und die anderen beteten
(Dan 2,17–23), zeigten, wie vollkommen abhängig sie von Gott waren. Sie
wären ohne Offenbarung von Gott mit den restlichen Weisen umgekommen.
Daniel erinnerte den König daran, dass keiner seiner am Hof angestellten
Weisen, Zauberer und Magier in der Lage gewesen war, dem König seinen
Traum zu erzählen. Aber der Gott im Himmel konnte im Gegensatz dazu
Geheimnisse offenbaren, da er der einzig wahre Gott ist.
Trotz seiner Demut und Abhängigkeit von Gott war Daniel in der Lage, ein
kraftvoller Zeuge für Gott zu sein. Wenn schon Daniel damals demütig war,
wie viel mehr sollten wir heute Demut an den Tag legen? Denn wir haben
eine Offenbarung über den Erlösungsplan erhalten, die Daniel nicht hatte,
und wenn uns irgendetwas demütig werden lassen sollte, dann sollte es das
Wissen darum sein, was Jesus am Kreuz tat.

Was sollte uns das Kreuz über Demut lehren? Was sagt es uns über unsere
Sündhaftigkeit und über unsere vollkommene Abhängigkeit von Gott in Be-
zug auf Erlösung? Denke darüber nach, wo du ohne das Kreuz wärst. Womit
könntest du dich rühmen – außer mit dem Kreuz? Siehe Galater 6,14.

22
Montag, 9. April 2

23
Dienstag, 10. April 2

Das goldene Standbild


Bibelausleger haben schon lange die Verbindung zwischen Daniel 3 und
Offenbarung 13 hervorgehoben. Also die Geschichte der drei Hebräer in der
Ebene Dura und die Beschreibung der Verfolgung des Volkes Gottes in der
Geschichte und Endzeit.

Vergleiche Daniel 3,1–6 mit Offenbarung 13,11–15. Welche Parallelen


zwischen beiden Texten gibt es?

In beiden Fällen ist Anbetung das zentrale Thema, doch ist es jeweils eine
erzwungene Anbetung. Die politischen Mächte, die jeweils regieren, verlan-
gen die Anbetung, die allein Gott zusteht.

Lies Daniel 3,13–18: Wie können wir aus dieser Geschichte lernen,
nicht nur zu verstehen, was wir in den letzten Tagen erleben
werden, sondern auch, wie wir dem Zukünftigen begegnen sollen?

Als der damals mächtigste Mann der Welt verspottete Nebukadnezar die drei
Freunde und deren Gott, indem er sagte: „Lasst sehen, wer der Gott ist, der
euch aus meiner Hand erretten könnte!“ (Dan 3,15) Er würde bald selbst he-
rausfinden, wer dieser Gott war. Denn wenig später erklärte er: „Gelobt sei
der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos, der seinen Engel gesandt
und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut und des Königs Gebot nicht
gehalten haben, sondern ihren Leib preisgaben; denn sie wollten keinen
andern Gott verehren und anbeten als allein ihren Gott!“ (Dan 3,28)
Keine Frage – nachdem er solch ein großes Wunder gesehen hatte, war
der König davon überzeugt, dass der Gott, dem diese Männer dienten, ein
besonderer war.
Stell dir trotzdem einmal vor, was passiert wäre, wenn die jungen Män-
ner nicht aus den Flammen errettet worden wären – eine Möglichkeit, mit
der sie klar gerechnet hatten (Daniel 3,18). Warum hätten sie dann dennoch
das Richtige getan, indem sie dem Gebot des Königs nicht gehorchten, auch
wenn dies bedeutet hätte, dass sie dann lebendig verbrannt worden wären?
Diese Geschichte ist ein kraftvolles Zeugnis für ihren Glauben und ihre Be-
reitschaft, für ihren Glauben einzustehen – ungeachtet der Konsequenzen.

Wenn in der Endzeit das Thema der Anbetung aufkommen wird, wie können
wir dann sicher sein, dass wir genauso treu dastehen wie sie? Wenn wir jetzt
nicht im Geringsten treu sind, was lässt uns dann glauben, dass wir in so
etwas Großem wie der letzten Krise treu sein werden?

24
Dienstag, 10. April 2

25
Mittwoch, 11. April 2

Bekehrung der Völker


Daniel 3 schließt mit Nebukadnezars Anerkennung der Existenz und Macht
des wahren Gottes. Aber Gott und seine Macht zu kennen ist nicht mit der
Erfahrung einer persönlichen Wiedergeburt gleichzusetzen, von der Jesus
sagte, dass sie entscheidend für die Erlösung ist (siehe Joh 3,7). Tatsächlich
war der Mann, der in Daniel 4,30 beschrieben wird, alles andere als bekehrt.

Lies Daniel 4,30: Was war das Problem Nebukadnezars? (Siehe eben-
so Joh 15,5; Apg 17,28; Dan 5,23.)

Gegen Ende des Kapitels hatte Nebukadnezar – wenn auch widerwillig – ge-
lernt, dass alle wahre Macht von Gott kommt und dass er ohne Gott nichts
ist.
„Aus dem einst stolzen Monarchen war ein demütiges Kind Gottes gewor-
den; der tyrannische, anmaßende Herrscher zu einem weisen und barm-
herzigen König. Er, der den Gott des Himmels herausgefordert und gelästert
hatte, erkannte nun die Macht des Allerhöchsten an und versuchte ernsthaft
die Ehrfurcht vor Jahwe und das Glück seiner Untertanen zu fördern. Durch
die Zurechtweisung des Königs aller Könige und Herrn aller Herren hatte
Nebukadnezar schließlich die Lektion gelernt, die alle Herrscher lernen soll-
ten: dass wahre Größe in wahrer Güte besteht. Er erkannte Jahwe als den
lebendigen Gott mit den Worten an: ‚Jetzt preise, erhebe und verherrliche
ich, Nebukadnezar, den König des Himmels. Alles, was er tut, ist Wahrheit,
und seine Wege sind gerecht. Diejenigen, die stolz oder hochmütig sind,
kann er erniedrigen.‘ (Dan 4,34 NLB)“ (MUO 351)

Lies Daniel 4,32: Welche Wahrheiten über Gott brachte Nebukadnezar


hier ebenfalls zum Ausdruck?

Daniel 4 endet mit einem Heiden, der die Autorität, Herrschaft und Macht
des „hebräischen“ Gottes anerkennt. Diese Szene ist gewissermaßen ein Vor-
läufer dessen, was in der Urgemeinde passierte, als durch das Zeugnis der
Juden und durch die Kraft Gottes die Völker die Wahrheit über den Herrn
erfuhren und diese Wahrheit der Welt bekannt machten.

Lies Johannes 3,7. Auch wenn wir bei den Ereignissen der Endzeit an Todes-
erlasse, Anbetung und Verfolgung denken mögen: Was sagt Jesus hier da-
rüber, was die Menschen mehr als alles andere auf die Endzeit vorbereiten
wird?

26
Mittwoch, 11. April 2

27
Donnerstag, 12. April 2

Die Treue Daniels


Lies Daniel 6 und beantworte die folgenden Fragen:

1. Was sagt Daniel 6,4–5 über Daniels Charakter? Welche Lehren


enthalten diese Verse darüber, wie wir gesehen werden sollten?

2. Welche Parallelen finden sich in diesem Kapitel zu den in der


Offenbarung beschriebenen letzten Ereignissen?
(Siehe Offb 13,4.8.11–17.)

3. Versetze dich in Daniels Situation. Welches Argument hätte er ver-


wenden können, um nicht beten zu müssen? Wie hätte er sich dafür
rechtfertigen können, um nicht in die Löwengrube geworfen werden
zu müssen?

4. Warum, denkst du, betete Daniel so weiter, wie er es immer tat,


obwohl er es nicht notwendigerweise hätte tun müssen?

5. Was sagte König Darius (Dan 6,17), noch bevor Daniel in die
Löwengrube geworfen wurde? Was wusste er über die Macht des
Gottes Daniels? Was lässt sich daraus über das Zeugnis von dem
Gott, den Daniel anbetete, erkennen?

28
Freitag, 13. April 2

Weiterführendes Studium:
„Während wir uns dem Ende der Weltgeschichte nähern, erfordern die von
Daniel überlieferten Weissagungen unsere volle Aufmerksamkeit, da sie sich
genau auf die Zeit beziehen, in der wir leben. Mit ihnen sollten die Lehren
des letzten Buches des Neuen Testamentes verknüpft werden. Satan hat
viele zu dem Glauben verleitet, dass die prophetischen Teile in den Schrif-
ten Daniels und der Offenbarung des Johannes unverständlich seien. Doch
die Verheißung sagt deutlich, dass das Studium dieser Prophezeiungen von
außergewöhnlichem Segen begleitet sein wird. ‚Die Einsichtigen werden es
verstehen‘ (Dan 12,10 GNB), lautet die Aussage über die Gesichte Daniels,
die in der Zeit des Endes entsiegelt werden sollen. Und bezüglich der Offen-
barung, die Christus seinem Apostel Johannes gab, um Gottes Volk durch all
die Jahrhunderte zu führen, gilt die Verheißung: ‚Gott segnet jeden, der diese
prophetische Rede an die Gemeinde liest, und er segnet alle, die sie hören
und befolgen.‘ (Offb 1,3 NLB)“ (MUO 368–369)
Auch wenn wir als Siebenten-Tags-Adventisten dazu tendieren, das Buch
Daniel im Zusammenhang mit dem Aufstieg und Fall der Reiche, dem Ge-
richt (Dan 7,22.26; 8,14) und der endgültigen Befreiung des Volkes Gottes aus
der Zeit der Trübsal zu betrachten, so konnten wir doch diese Woche sehen,
dass das Buch Daniel uns ebenso Beispiele dafür bietet, auf die Versuchun-
gen und die Verfolgung persönlich vorbereitet zu sein, wann auch immer sie
kommen mögen. Diese Berichte geben wesentliche und notwendige Bot-
schaften für die Zeit des Endes. Egal wie hilfreich es sein mag, über das „
Malzeichen des Tieres“ und die „Zeit der Trübsal“ oder die bevorstehende
Verfolgung Bescheid zu wissen – wenn wir nicht diese notwendigen Erfah-
rungen mit Gott gemacht haben, dann wird uns dieses Wissen nur verdam-
men. Mehr als alles andere benötigen wir die Erfahrung der Wiedergeburt,
die Daniel und die anderen, einschließlich Nebukadnezar, hatten.

Fragen für ein Gespräch:


1. Lest Daniels Gebet in Daniel 9,3–19. Wie lässt sich daraus erkennen,
dass Daniel die Gnade und Liebe Gottes verstand und dass Gott uns aus
seiner Güte heraus erlösen möchte und nicht etwa durch unser eigenes
Verdienst oder unser „Gutsein“? Warum ist es so wichtig, diese Wahrheit
zu verstehen und auch zu erfahren?
2. Diskutiert in eurer Gruppe die Herausforderungen, die die drei Hebräer
(Dan 3) und Daniel (Dan 6) bewältigten, als ihre religiösen Praktiken
durch politische Mächte bedroht wurden und sie dennoch dafür einstan-
den. Welche Gemeinsamkeiten findet ihr in beiden Berichten? Welche
Unterschiede? Wie können wir durch unsere Treue kraftvolle Zeugen für
Gott sein?
3. Was bedeutet es, „wiedergeboren“ zu sein? Warum sagte Jesus, wir müss-
ten „von Neuem geboren werden“ (Joh 3,7)?

Sabbatanfang: 20:13 Uhr Kassel / 19:41 Uhr Wien

29
Mit Gott erlebt
(Inside Story)
Hawaiianische Hochzeit (Teil 2)
Von Benjie Leach
Der Brautvater führte seine nun lächelnde Tochter vor die Menge. Der Bräuti-
gam spielte Gitarre und sang „The Hawaiian Wedding Song“ („Das hawaiianische
Hochzeitslied“).
Der Herr gab mir einige Gedanken ein und ich erklärte das Paar zu Mann und
Frau.
Hinterher sagte die Mutter des Bräutigams etwas zu mir, das mir immer noch
Gänsehaut verursacht: „Ich glaube nicht, dass das ein Unfall war. Ich glaube, dass
das passieren sollte. Schauen Sie sich Ihr Shirt an.“
Ich schaute an mir herab. Ich trug Jeans, Tennisschuhe und ein kobaltblaues
Shirt. Über der Hemdtasche waren das Wort „Hawaii“ und ein farbenfroher Re-
genbogen gestickt. Ich hatte das Shirt während eines Urlaubs mit meiner Frau
auf Hawaii vor einigen Jahren gekauft.
Als sie dann die Blumenkette um meinen Hals legten, war es so, als ob meine
Beteiligung an der Hochzeit so geplant gewesen wäre.
Wir gaben den frisch Verheirateten ein Hochzeitsgeschenk: eine Kopie von
Der bessere Weg. Das Paar hatte noch nie von Siebenten-Tags-Adventisten ge-
hört.
Wenn die Geschichte hier enden würde, wäre ich schon glücklich. Aber sie tat
es nicht.
Zwei Jahre später lebte ich in Texas und erhielt früh an einem Sabbatmorgen
einen Anruf von einem ehemaligen Buchevangelisten in Colorado.
„Erinnerst du dich noch an das Paar, das du im Rocky Mountain National Park
verheiratet hast?“, fragte er.
Er sagte, dass das Paar Der bessere Weg gelesen und die Adventgemeinde
um mehr Informationen gebeten hätte. „Daher schickten wir ihnen noch mehr
Literatur zu. Dann wollten sie Bibelstunden haben und ich habe mit ihnen wäh-
rend der vergangenen sechs Monate die Bibel studiert. Es wird dich glücklich
machen, zu erfahren, dass sie heute in die Greeley Seventh-day Adventist Church
hineingetauft werden.“
Zwei weitere Jahre vergingen. Die Campion Academy lud mich ein, für eine
Gebetswoche zu ihnen zurückzukommen. Als ich aufstand, um die Predigt am
Sabbat zu halten, sah ich, wie der Buchevangelist zusammen mit dem Ehepaar
und ihrem Kleinkind hereinkam.
Nach dem Gottesdienst erzählten sie mir den Rest der Geschichte.
Nach ihrer Taufe hatte das Paar seine Freunde zu evangelistischen Veran-
staltungen in die Gemeinde in Greeley eingeladen und drei von ihnen wurden
getauft. Außerdem wurde die Mutter des Bräutigams getauft und arbeitete in
einem adventistischen Krankenhaus auf Hawaii.
Ich wollte an jenem Tag nicht anhalten, um nicht mit Leuten in weißen Roben
in Streit zu geraten. Aber der Herr konnte ein paar Schüler der Academy und
einen Typen mit einem Hawaii-Shirt als Zeugen für ihn gebrauchen.
                     
Worth, Texas.
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30
Lektion 3
Woche vom 14. bis 20. April*

Jesus und das Buch



  

Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


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Epheser 1,20

Merktext:
Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen,
wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater
auf seinen Thron. |/
'€!}

Selbst bei einem oberflächlichen Lesen des Neuen Testaments wird man
eine wichtige Wahrheit erkennen: Das Neue Testament ist eng mit dem Alten
verknüpft. Immer wieder beziehen sich die Evangelien und die Briefe auf
Ereignisse des Alten Testaments und zitieren direkt oder indirekt daraus. Wie
oft sprach Jesus beispielsweise davon, dass die „Schriften“ erfüllt werden
müssten (siehe Mt 26,54.56; Mk 14,49; Joh 13,18; 17,12), wenn er auf sich und
seinen Dienst Bezug nahm?
Das Gleiche kann auch vom Buch der Offenbarung gesagt werden. Es ist
ohne das Alte Testament – insbesondere das Buch Daniel – in der Tat nicht
zu verstehen. Das ist ein Grund dafür, warum wir oft beide Bücher zusam-
men studieren.
Ein wesentlicher Aspekt dieser alttestamentlichen Bezüge in der Offen-
barung ist, dass sie – wie auch das Buch insgesamt – Jesus offenbaren. In
der Offenbarung dreht sich alles um Jesus – wer er ist, was er für sein Volk
getan hat und was er für uns am Ende der Zeit tun wird. Daher ist es not-
wendig, dass sich jede Beschäftigung mit Endzeitereignissen auf Christus
konzentriert – ihn allem voranstellt, wie es das Buch der Offenbarung tut.
In der Studienanleitung dieser Woche geht es daher um Jesus im Buch der
Offenbarung.

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 21. April.

31
Sonntag, 15. April 3

   
  
Unter den vielen Parallelen zwischen den Büchern Daniel und Offenbarung
gibt es zwei wesentliche Schwerpunkte: die geschichtlichen und die eschato-
logischen (auf die Endzeitereignisse bezogenen). Beide Aspekte sind in bei-
den Büchern eng miteinander verflochten. Wir können in den historischen
Ereignissen Vorläufer oder Beispiele im Kleinen für die großen und globalen
Geschehnisse in den letzten Tagen betrachten. Durch das Studium der alttes-
tamentlichen Geschichte können wir Einsichten darüber gewinnen, was in
unseren Tagen und darüber hinaus passieren wird. Dieses Prinzip ist jedoch
nicht nur auf Daniel und die Offenbarung anwendbar.

Lies 1. Korinther 10,1–11: Wie sehen wir in diesen Versen das oben
genannte Prinzip?

Wie in der zweiten Studienanleitung dieses Vierteljahres behandelt wurde,


spiegeln einige der Begebenheiten aus dem Buch Daniel, die lokale ge-
schichtliche Ereignisse schildern, die Endzeitereignisse wider, wie sie in der
Offenbarung beschrieben werden. Indem wir diese Geschichten studieren,
erhalten wir Einblicke und Einsichten in den größeren Zusammenhang der
Dinge, die Gottes Volk am Ende passieren werden. Doch der vielleicht wich-
tigste Punkt ist der, dass wir, unabhängig von unserer unmittelbaren Situa-
tion hier, die endgültige Befreiung zugesichert bekommen haben. Was auch
immer die Offenbarung sonst lehren mag, sie verspricht den Gläubigen den
Sieg.
Obwohl es Ausnahmen der Regel gibt, kann man die Offenbarung in einen
historischen Teil (Kap. 1–11) und einen endzeitlich-apokalyptischen Teil
(Kap. 13–22) unterteilen.

Lies Offenbarung 12,1–17: Wozu zählt dieses Kapitel – zu den histori-


schen oder zu den Endzeitereignissen? Und warum?

Wie wir sehen, gehört dieses Kapitel zu beiden Inhalten. Warum? Es spricht
über historische Konflikte – den Sturz Satans aus dem Himmel (Offb 12,7–9),
Satans Angriff auf Jesus als Säugling (Offb 12,4) und die Verfolgung der
Gemeinde in der nachfolgenden Kirchengeschichte (Offb 12,14–16). Es
beschreibt aber auch den Angriff des Teufels auf die Übrigen der Endzeit
(Offb 12,17).

Es sagte einmal jemand: Das Einzige, was wir aus der Geschichte lernen, ist,
dass wir nichts aus der Geschichte lernen. Es bedeutet, dass die Menschen
dieselben Fehler machen – unabhängig davon, wann sie leben. Wie können
wir heute, mit so viel Geschichte hinter uns, vermeiden, die gleichen Fehler
zu machen?

32
Sonntag, 15. April 3

33
Montag, 16. April 3

Bilder von Jesus


Lies die folgenden Texte, die unterschiedliche Bezeichnungen für
Jesus nennen und beschreiben, was er getan hat, gerade tut oder
tun wird. Was lehren uns diese Texte über Jesus?

Offenbarung 1,5:

Offenbarung 1,18:

Offenbarung 5,8:

Offenbarung 19,11–15:

Offenbarung 21,6:

Das ist nur eine kleine Auswahl aus den vielen Texten der Offenbarung, die
Jesus in seinen verschiedenen Rollen und Funktionen beschreiben. Er ist das
Lamm, das sich selbst als Opfer für unsere Sünden hingab – ein Hinweis auf
sein erstes Kommen. „Darum schafft den alten Sauerteig weg, auf dass ihr
ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn auch unser Passalamm
ist geopfert, das ist Christus.“ (1 Kor 5,7) Er war auch der Eine, der von sich
sagte: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und
habe die Schlüssel des Todes und der Hölle“ (Offb 1,18) – ein klarer Bezug
auf seinen Tod und seine Auferstehung von den Toten. „So steht’s geschrie-
ben, dass der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten
Tage.“ (Lk 24,46) Und in Offenbarung 19,11–15 wird seine Rolle beim zweiten
Kommen beschrieben, wenn er in Macht und Herrlichkeit zum Gericht auf
die Erde zurückkehren wird. „Denn es wird geschehen, dass der Menschen-
sohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann
wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun.“ (Mt 16,27)

Wie können wir lernen, Jesu Leben, Tod, Auferstehung und Wiederkunft
täglich zum Mittelpunkt unserer eigenen Existenz und zur Grundlage der
moralischen Entscheidungen, die wir treffen, zu machen?

34
Montag, 16. April 3

35
Dienstag, 17. April 3

    
    
  
Neben den beiden Hauptteilen enthält das Buch der Offenbarung ebenso ein
weiteres Leitmotiv, das sich auf das hebräische Heiligtum bezieht. Das Hei-
ligtumsmotiv beschränkt sich nicht auf einen der beiden Teile, sondern zieht
sich durch beide hindurch.
Der Zugang zum irdischen Heiligtum befand sich im Vorhof, am Brand-
opferaltar, wo die Tiere geschlachtet wurden. Nach dem Tod des Tieres, ein
Symbol für den Kreuzestod Jesu, ging der Priester in die erste Abteilung des
Heiligtums hinein – ein Sinnbild für das, was Jesus im himmlischen Heilig-
tum nach seiner Auferstehung tat. Dies wird dargestellt mit dem Bild von
Jesus, der unter den Leuchtern umherwandelt (Offb 1,13).

Lies Offenbarung 4,1–2: Was stellt die offene Tür dar? Wo findet
diese Szene statt? (Siehe auch Apg 2,33; 5,31; Eph 1,20; Hbr 10,12–13;
Ps 110,1; Offb 12,5.)

Gleich nach seiner Himmelfahrt wurde Christus im Heiligen des himmlischen


Tempels eingeweiht. Er ging durch diese erste offene Tür. Bei der ersten Er-
wähnung im Buch der Offenbarung erscheint Christus inmitten der Leuchter
der ersten Abteilung des himmlichen Heiligtums (siehe Offb 1,10–18).

Lies Offenbarung 11,19: Was bedeutet es, dass Johannes die Bundes-
lade sehen konnte, als der himmlische Tempel sich öffnete, die sich
doch in der zweiten Abteilung des irdischen Heiligtums befand?
(Siehe 3 Mo 16,12–14.)

Das Bild der Bundeslade im himmlischen Heiligtum ist ein eindeutiger Be-
zug auf das Allerheiligste oder auf die zweite Abteilung im himmlischen
Heiligtum. Im Buch der Offenbarung können wir nicht nur Jesu Dienst in
den beiden Abteilungen des himmlischen Heiligtums sehen, sondern auch
die ermutigende Tatsache, dass die himmlischen und irdischen Ereignisse
eng miteinander verbunden sind. Selbst inmitten der Versuchungen der Ge-
schichte und der letzten Tage, wie sie im Buch der Offenbarung beschrieben
werden, haben wir die Verheißung, dass „der ganze Himmel an der Arbeit
beteiligt ist, ein Volk zu bereiten, das am Tag der Vorbereitung des Herrn be-
reitsteht. Die Verbindung des Himmels mit der Erde scheint sehr eng zu sein.“
(Ellen White, My Life Today, S. 307)

36
Dienstag, 17. April 3

37
Mittwoch, 18. April 3

   
     !
Alles in der Offenbarung, von der Struktur bis hin zum Inhalt, folgt einem
Ziel: Jesus Christus zu zeigen.
Aus diesem Grund beginnt das Buch mit den Worten: „die Offenbarung
Jesu Christi“ (griech. Apocalypsis Iesou Christou). Das kann man sowohl
als „die Offenbarung von Jesus Christus“ als auch als „die Offenbarung über
Jesus Christus“ verstehen (Offb 1,1). Die Tatsache, dass es sich dabei um eine
„Offenbarung“ handelt, widerspricht denjenigen, die glauben, dass die Offen-
barung zu schwer zu verstehen sei. Warum hätte Gott ein Buch zum Bestand-
teil der Bibel gemacht, wenn er nicht wollte, dass es von den Lesern verstan-
den werden sollte?

Lies Offenbarung 1,1–8: Was lehren uns diese Verse über Jesus?

In der Offenbarung wird uns Christus als „Herr über alle Herrscher der Erde“
(Offb 1,5 NLB) vorgestellt und gegen Ende des Buches wird er als „König
aller Könige“ (Offb 19,16) beschrieben. Die wichtigste Botschaft ist hier, dass
wir inmitten all des Chaos und der Verwirrung auf der Erde trotzdem die Ver-
heißung haben, dass unser liebender Herr und Retter die letztliche Kontrolle
hat.
Offenbarung 1,5 gibt einen klaren Bezug auf Christus als Erlöser. Die For-
mulierung „Ihm, der uns geliebt hat und uns von unseren Sünden gewaschen
hat durch sein Blut“ (SLT) weist auf seinen Sühnetod am Kreuz hin. Er recht-
fertigte uns aber nicht nur, sondern heiligte uns ebenso (1  Kor  6,11). In sol-
chen Texten finden wir die Verheißung der Erlösung, weil sie uns zeigen,
dass Jesus der Eine ist, der unsere Sünden wegwischt. Wir können das ge-
wiss selbst nicht tun.

Lies Offenbarung 1,7: Was lehrt uns dieser Text über Jesus?

Zentral für den gesamten christlichen Glauben ist das Versprechen der
Wiederkunft Christi „in den Wolken“. Jesus wird wiederkommen, und zwar
buchstäblich, und die ganze Welt wird Zeuge sein. Es wird ein Ereignis sein,
welches das Leid, das Chaos und Verderben dieser Welt ein für alle Mal be-
enden und alle Verheißungen der Ewigkeit verwirklichen wird.

Was lehrt uns Offenbarung 1,8 über Jesus? Welche Hoffnung schöpfen wir
aus diesen Versen, die uns Trost inmitten aktueller Prüfungen schenken
können?

38
Mittwoch, 18. April 3

39
Donnerstag, 19. April 3

   
     "
Lies Offenbarung 1,10–18: Was sagt Jesus hier über sich selbst?

Jesus erscheint in diesen Versen in der ersten Abteilung des himmlischen


Heiligtums. Seine Erscheinung ist so gewaltig, dass Johannes in Furcht zu
seinen Füßen niederfällt. Jesus, stets auf Trost bedacht, sagt ihm, dass er
keine Angst haben brauche, denn er selbst ist das Alpha und Omega, der
Erste und Letzte. Jesus deutet hier auf seine ewige Existenz und Göttlichkeit
hin. Danach spricht er über seinen Tod und seine Auferstehung und über
die Hoffnung, für die seine Auferstehung steht. Jesus hat die Schlüssel zum
„Tod und Hades“. Was Jesus hier Johannes sagte, sprach er auch zu Martha
beim Tod ihres Bruders – Worte, die Johannes selbst festhielt: „Ich bin die
Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er
stirbt. Er wird ewig leben, weil er an mich geglaubt hat, und niemals sterben.
Glaubst du das, Marta?“ (Joh 11,25–26)
Jesus wies Martha und schließlich Johannes auf die Hoffnung der Auf-
erstehung, die Krönung und den Höhepunkt des christlichen Glaubens hin.
Seine Worte gelten auch uns heute. Welche Hoffnung gäbe es ohne diese
Hoffnung überhaupt?

Lies Offenbarung 22,7.12–13: Was offenbaren uns diese Verse zusätz-


lich über Jesus?

„Christus Jesus ist das Alpha und Omega, die Genesis des Alten Testamentes
und die Offenbarung des Neuen. Beide treffen in Christus zusammen. Adam
und Gott sind durch den Gehorsam des zweiten Adams, der das Werk der
Überwindung der Versuchungen Satans vollendet hat und Adams schänd-
liches Versagen und Fall aufgehoben hat, miteinander versöhnt.“ (Kommen-
tar von Ellen White in 6ABC 1092–1093) Ja, Jesus ist der Anfang und das
Ende. Er schuf uns am Anfang und er wird uns am Ende neu schaffen.
Das ganze Buch der Offenbarung lehrt uns nicht nur die Geschichte und
die Endzeitereignisse, sondern ist in erster Linie noch immer die Apocalypsis
Iesou Christou, die Offenbarung Jesu Christi. Nochmals – was auch immer
wir sonst über die letzten Ereignisse studieren werden, Christus muss das
Zentrum von allem sein.

Wie können wir Jesus als Zentrum unseres Lebens bewahren?

40
Freitag, 20. April 3

Weiterführendes Studium:
„In der Offenbarung des Johannes werden die tiefen Geheimnisse Gottes
enthüllt. Schon der Name dieser inspirierten Seiten – ‚die Offenbarung‘ –
widerlegt die Behauptung, es handle sich um ein versiegeltes Buch. Eine
Offenbarung ist etwas, das bekannt gegeben wird. Der Herr Jesus selbst ent-
hüllte seinem Diener die Geheimnisse, die dieses Buch enthält, und es ist
seine Absicht, dass sie allen Menschen zum Studium zugänglich sind. Seine
Wahrheiten sind genauso an die Menschen gerichtet, die in der letzten Zeit
der Weltgeschichte leben, wie an die Zeitgenossen des Johannes. Einige der
beschriebenen Ereignisse liegen in der Vergangenheit, andere finden gera-
de jetzt statt. Manche Szenen berichten vom Ende des großen Kampfes zwi-
schen den Mächten der Finsternis und dem Fürsten des Himmels. Wieder
andere offenbaren den Sieg und die Freude der Erlösten auf der neuen Erde.“
(GNA 439)
Die Texte dieser Studienanleitung, die sowohl vom Anfang als auch vom
Ende des Buches stammen, zeigen, wie sehr die Offenbarung von Jesus
handelt. Mit all seinen alttestamentlichen Bezügen auf historische Ereig-
nisse lehrt uns das Buch der Offenbarung mehr über unseren Herrn Jesus.
In Offenbarung 3,14; 5,5–6; 7,14; 19,11–16 finden sich übrigens noch weite-
re Texte, die Jesus darstellen. Wenn wir diese Texte nebeneinanderstellen,
dann erhalten wir ein deutliches Bild von Jesus und dem, was er uns als sei-
nen Nachfolgern bedeutet.

Fragen für ein Gespräch:


1. Was bedeutet uns die Tatsache, dass durch das gesamte Neue Testament
hindurch immer wieder auf das Alte Testament Bezug genommen wird?
Wie zentral sollte die Schrift daher für unseren Glauben sein und wie
ernst haben wir das Wort Gottes zu nehmen? Wie können wir uns vor
Tendenzen schützen, die die Autorität der Schrift für das persönliche
Leben und die Gemeinde herabsetzen?
2. Sammle Texte aus der Offenbarung, die ausdrücklich über Jesus spre-
chen. Lest die Texte gemeinsam in eurem Gesprächskreis. Was wird aus
ihnen deutlich über die Natur, den Dienst, die Macht und den Charakter
unseres Herrn Jesus? Welchen Trost zieht ihr aus den Aussagen dieser
Texte?
3. Wie können wir in einer Welt des Todes die Hoffnung und den Trost in
der Verheißung der Auferstehung finden?

Sabbatanfang: 20:25 Uhr Kassel / 19:51 Uhr Wien

41
Mit Gott erlebt
(Inside Story)

„Eine kleine Frau“


Von Vanessa Rocha
Die Leiter der Siebenten-Tags-Adventisten beauftragten mich damit, evangelis-
tische Veranstaltungen an einer adventistischen Universität während einer Mis-
sionskampagne 2016 in Ruanda durchzuführen, die zu 110.000 Taufen führte.
Der Prediger kam zu mir, nachdem 173 junge Menschen am Ende meiner Ver-
anstaltungen getauft worden waren.
„Jetzt, wo wir Freunde geworden sind, kann ich es dir sagen“, sagte er. „Als mir
mitgeteilt wurde, dass ein amerikanischer Prediger zu meiner Gemeinde kom-
men würde, war ich sehr aufgeregt. Ich erwartete einen großen, starken weißen
Mann. Aber als sie dich vorstellten – eine kleine Frau als unsere Sprecherin –, war
ich sehr enttäuscht. Deshalb erwartete ich nicht viel. Aber, meine liebe Prediger-
schwester, es tut mir leid, dass ich so einen Kleinglauben hatte. Du hast ein Werk
getan, das keiner von uns an dieser Schule hätte tun können.“
Ich habe wahrhaftig nicht viel anzubieten. Aber wenn du ein bereitwilliges
Herz hast, dann wird Gott außergewöhnliche Dinge tun. Was machte die Mission
in Ruanda so erfolgreich? Die Antwort ist einfach: Alle Gemeindeglieder waren
involviert – jedes Gemeindeglied trug seinen Teil dazu bei, anderen von Jesus zu
erzählen.
In Ruanda sah ich, dass es sich die Gemeindeglieder vor Ort zur Aufgabe ge-
macht hatten, ihre Wohnorte zu erreichen. Sie legten die Vorstellung ab, dass
Evangelisation allein die Aufgabe des Predigers sei. Die Gemeindeglieder hatten
keine besondere Ausbildung; sie gebrauchten nur ihre gottgegebenen Talente,
um die zu erreichen, für die Christus gekommen war, um sie zu erretten. Ihnen
wurde klar, dass Jesus bald kommt und dass wir als Siebenten-Tags-Adventisten
einen höheren Ruf haben. Sie sagten: „Hier bin ich, Herr, sende mich.“
Ich traf viele Menschen aus Ruanda, jung und alt, die meinten: „Vanessa, ich
bin schon seit vielen Jahren in der Gemeinde und ich habe noch nie gesehen,
wie die Gemeinde so etwas tut. Aber jetzt wird mir klar, dass ich nicht auf die
Gemeinde warten darf. Es fängt mit einer Person an. Es fängt mit mir an.“
Junge Menschen kamen zu mir und sagten: „Ich bin kein Prediger. Ich bin kein
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digt sein. Aufgrund von allem, was ich während dieser evangelistischen Reihe
gelernt habe, werde ich anfangen, Bibelstunden zu geben.“
Die Gewissheit dieser Gemeindeglieder veränderte Ruanda genauso, wie Jesus
und seine zwölf Jünger die Welt innerhalb von drei Jahren veränderten. Wie viel
mehr könnten wir tun, wenn wir an dieser Mission unter der Beteiligung aller Ge-
meindeglieder in unseren Ortsgemeinden festhielten? Wie viel schneller würden
wir Jesus sehen?

Vanessa Rocha, 23, ist eine Bibelarbeiterin und Musikerin in Südkalifornien.


Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

42
Lektion 4
Woche vom 21. bis 27. April*

Erlösung und
die Endzeit

Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


Johannes 14,9; Zefanja 3,17; Johannes 1,1–3; Römer 8,38–39; Psalm 91,15–16;
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Merktext:
Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er
uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.
(1 Joh 4,10)

Ein faszinierender, aber auch wesentlicher Unterschied zwischen Christen-


tum und nichtchristlichen Religionen besteht darin, dass zwar alle betonen,
was ihre Gründer sie gelehrt haben, aber nicht alle, was die Gründer für sie
getan haben. Denn was auch immer ihre Gründer für sie getan haben mö-
gen, sie waren nicht in der Lage, sie zu retten. Und das ist der Unterschied.
All diese Führer konnten nur versuchen, die Leute zu lehren, wie sie sich
selbst „retten“ könnten.
Im Gegensatz dazu betonen Christen nicht nur, was Jesus lehrte, son-
dern auch, was er für sie getan hat. Denn was Christus tat, ist die einzige
Möglichkeit, uns zu retten. Christi Menschwerdung (Röm 8,3), sein Tod am
Kreuz (Röm 5,8), seine Auferstehung (1 Ptr 1,3) und sein Dienst im Himmel
(Hbr 7,25) – allein diese Taten sind es, die uns retten. „Wenn wir alles zusam-
men nehmen würden, was im Menschen gut, heilig, edel und liebenswert ist,
um es dann den Engeln Gottes als Anteil an der Erlösung der menschlichen
Seele oder als Verdienst zu präsentieren, würde dieser Vorschlag als Hoch-
verrat zurückgewiesen werden.“ (GuW 21)
Diese erstaunliche Wahrheit ist besonders wichtig für uns angesichts der
Gefahren und Verführungen der letzten Tage.

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 28. April.

43
Sonntag, 22. April 4

Die Liebe des Vaters


Kurz vor seiner Kreuzigung sprach Jesus mit seinem innersten Kreis darüber,
wie die Menschen durch ihn zum Vater kommen können. Damals sagte
Philippus: „Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns.“ (Joh 14,8)

Lies Johannes 14,9: Was antwortete Jesus dem Philippus? Was zeigt
diese Antwort über den Vater? Welche Missverständnisse über Gott
sollte seine Antwort aufklären?

Einige Menschen sagen, dass der Gott des Alten Testaments ein Gott der Ge-
rechtigkeit ist, während der Gott des Neuen Testaments voller Erbarmen,
Gnade und Vergebungsbereitschaft ist. Sie treffen eine Unterscheidung zwi-
schen beiden, die jedoch so nicht zulässig ist. Es ist im Alten wie im Neuen
Testament der gleiche Gott mit denselben Eigenschaften.
Ein Grund dafür, dass Christus in diese Welt kam, war, die Wahrheit über
Gott den Vater zu offenbaren. Durch die Jahrhunderte hindurch waren
falsche Ideen über Gott und seinen Charakter entstanden – nicht nur unter
den Heiden, sondern auch unter Gottes auserwähltem Volk. „Wegen dieser
falschen Auffassung über Gott wurde es auf der Erde finster. Damit die düste-
ren Schatten dem Licht weichen und die Welt zu Gott zurückgeführt werden
konnte, musste Satans betrügerische Macht gebrochen werden.“ (SDL 14)
Dies waren einige der Gründe dafür, dass Jesus auf diese Erde kam.
Gott verändert sich nicht. Wenn wir alle Fakten um die alttestamentlichen
Ereignisse kennen würden, würden wir sehen, dass Gott im Alten Testament
genauso barmherzig ist wie im Neuen Testament. Die Schrift erklärt: „Gott ist
Liebe“ (1 Joh 4,8) und ändert sich nicht. „Jesus Christus gestern und heute
und derselbe auch in Ewigkeit.“ (Hbr 13,8)
Bedenken wir, dass es der Gott des Alten Testaments war, der am Kreuz
hing.
Dieser Gott ist ebenfalls gnädig, barmherzig und von großer Güte
(Ps 145,8). Gott hat eine unerschöpfliche Liebe (Ps 143,8) und er erfreut sich
an allen, die ihm folgen (Ps 147,11). Gott plant das Gute für den Menschen
und gibt ihm Hoffnung (Jer 29,11). In seiner Liebe wird er nicht mehr zurecht-
weisen, sondern über sein Volk mit Singen jubeln (Zef 3,17). So und noch
viel besser ist Gott der Vater tatsächlich.

Denke über die Tatsache nach, dass Jesus Gott den Vater zeigte. Warum ist
das ein wunderbarer und hoffnungsvoller Gedanke, besonders für alle, die
manchmal Angst vor Gott haben?

44
Sonntag, 22. April 4

45
Montag, 23. April 4

Die Liebe Christi


Sünde trennte die Menschheit von Gott. Eine gähnende Kluft tat sich zwi-
schen beiden auf. Würde diese Kluft nicht geschlossen werden, wäre die
Menschheit zur ewigen Vernichtung verdammt. Der Abgrund war tief und be-
drohlich. Es war etwas vollkommen Unglaubliches notwendig, um das Pro-
blem der Sünde zu lösen und so die sündige Menschheit mit einem gerech-
ten, heiligen Gott zu vereinen. Es bedurfte des Einen, ewig wie Gott selbst,
göttlich wie Gott selbst, der Mensch wurde und sich in seinem Menschsein
selbst als Opfer für unsere Sünden hingab.

Lies Johannes 1,1–3.14 und Philipper 2,5–8: Was lehren diese Texte
über Jesus?

Christus ist ewig und ist von nichts und niemandem für seine Existenz
abhängig. Er ist Gott – er hat nicht die bloße Form, sondern er ist Gott selbst.
Sein Wesen ist göttlich und ewig. Jesus behielt diese Göttlichkeit, aber er
wurde Mensch, um das Gesetz als Mensch zu halten und um als Stellvertre-
ter für jene zu sterben, die das Gesetz gebrochen haben – also für uns alle
(Röm 3,23).
Christus wurde Mensch, ohne einen Vorteil gegenüber anderen Menschen
zu haben. Er hielt Gottes Gesetz, nicht durch seine göttliche Kraft, sondern
indem er sich auf die gleiche von Gott kommende Kraft verließ, die jedem
Menschen zur Verfügung steht.
Jesus war ganz Gott und ganz Mensch. Das bedeutet, dass der Eine, der
„alle Dinge mit seinem kräftigen Wort [trägt]“ (Hbr 1,3), der Gleiche war, der
als „Kind in der Krippe liegend“ (Lk 2,16 EB) gefunden wurde. Es bedeutet,
dass der Eine, der „vor allem [ist], und alles besteht durch ihn“ (Kol 1,17 EB),
der Gleiche ist, der als Menschenkind „an Weisheit und Alter [zunahm]“
(Lk 2,52 EB). Es bedeutet, dass der Eine, ohne den nichts „gemacht [ist], was
gemacht ist“ (Joh 1,3), der Gleiche ist, der „an das Holz gehängt und getötet“
(Apg 5,30) wurde.
All das verdeutlicht uns die Liebe Christi zu uns. Die Liebe Christi ist eine
Demonstration der Liebe des Vaters zu uns und sie gibt uns großen Anlass
zum Jubeln und zur Dankbarkeit!

Lies Römer 8,38–39: Inwiefern ist das oben Gesagte Anlass für uns,
diesen Worten von Paulus noch stärker zu vertrauen?

46
Montag, 23. April 4

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Dienstag, 24. April 4

Die Liebe des Heiligen Geistes


Der Heilige Geist ist beinahe genauso missverstanden worden wie Gott der
Vater. Einige Theologen haben den Heiligen Geist als die Liebe zwischen
Vater und Sohn gedeutet. In anderen Worten ist der Geist nur die Zuneigung
zwischen Vater und Sohn. Das bedeutet, er wurde auf eine Beziehung zwi-
schen zwei Mitgliedern der Gottheit reduziert und ist nicht mehr als ein Teil
der Gottheit selbst.
Aber die Schrift belegt sein Personsein. Christen werden auf seinen Namen
zusammen mit den Namen des Vaters und des Sohnes getauft (Mt 28,19). Der
Geist verherrlicht Christus (Joh 16,14). Der Geist überzeugt den Menschen
(Joh 16,8). Er kann betrübt werden (Eph 4,30). Er ist ein Tröster (Joh 14,16),
Helfer (NGÜ), Ratgeber (NLB). Er lehrt (Lk 12,12), tritt für uns ein (Röm 8,26)
und heiligt uns (1 Ptr 1,2). Christus sagte, der Geist werde die Menschen in
alle Wahrheit leiten (Joh 16,13).
Kurzum: Der Heilige Geist ist Gott, so wie der Vater und der Sohn. Zusam-
men sind sie der eine Gott.

Alles, was der Geist tut, offenbart die göttliche Liebe. Was gehört zu
den Dingen, die er tut? (Siehe Lk 12,12; Joh 16,8–13; Apg 13,2.)

Der größte Beweis dafür, dass der Heilige Geist Gott ist, ist die Menschwer-
dung Christi. Jesus wurde durch den Heiligen Geist gezeugt (Mt 1,20). Nur
Gott konnte auf diese Weise erschaffen.
Der Heilige Geist war in der Lage, zwei gegensätzliche Wunder für Christus
zu vollbringen. Erstens bewirkte er, dass der allgegenwärtige Christus in den
Bauch Marias kam. Christus fuhr, begrenzt auf diesen menschlichen Körper,
wieder in den Himmel auf. Zweitens offenbart der Heilige Geist den durch
sein Menschsein begrenzten Christus und vergegenwärtigt ihn in einem
anderen unerklärlichen Wunder vor den Christen der ganzen Welt.
Der Heilige Geist wirkt zusammen mit dem Vater und dem Sohn für uns.
„Die Gottheit war vom Mitleid mit der Menschheit erfüllt und der Vater, der
Sohn und der Heilige Geist gaben sich selbst hin, um den Erlösungsplan aus-
zuarbeiten.“ (Ellen White, Counsels on Health, S. 222)
Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist lieben uns gleichermaßen und
sie arbeiten daran, uns für Gottes ewiges Königreich zu retten. Wie könnte
uns eine solche Erlösung egal sein?

Inwiefern können wir durch die Tatsache ermutigt werden, dass Gott Vater,
Sohn und Heiliger Geist alle an unserem ewigen Wohl beteiligt sind?

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Dienstag, 24. April 4

49
Mittwoch, 25. April 4

Gewissheit der Erlösung


Einige Siebenten-Tags-Adventisten fragen sich, ob sie gerettet werden. Ihnen
fehlt die Gewissheit und sie würden gerne ihre Zukunft in Bezug auf das
ewige Leben kennen. Sie arbeiten hart daran, gut genug zu sein, und wis-
sen doch, dass es nicht ausreicht. Sie betrachten ihr Inneres und finden nur
wenig, das sie auf ihrem Lebensweg ermutigt.
Wenn wir bemerken, wie groß die Lücke zwischen Jesu Charakter und
unserem ist, oder wir einen Text wie den folgenden lesen: „Wie eng ist die
Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die
ihn finden“ (Mt 7,14) – wer von uns hätte dann nicht einen dieser Momente,
in denen wir uns fragen, ob wir es schaffen werden?
Um auf die Endzeit vorbereitet zu sein, brauchen die Menschen eine Er-
lösungsgewissheit bereits in der Gegenwart. Sie müssen die Wirklichkeit der
Erlösung in sich aufnehmen, um der Zukunft ohne Angst entgegentreten zu
können. Und wie wir bereits gesehen haben, wirken alle drei Personen der
Gottheit daran, uns zu retten. Daher können und sollen wir in der Gewissheit
der Erlösung leben.

Lies die folgenden Texte. Welche Hoffnung und welche Zusagen


können wir aus ihnen in Bezug auf die Erlösung ziehen?
Was hat Gott für uns getan und versprochen, für uns zu tun?

Psalm 91,15–16

Joel 3,4–5

Johannes 10,28

Römer 10,9–13

1. Johannes 5,11–13

Wir sind dazu aufgerufen, ja sogar aufgefordert, ein heiliges Leben zu füh-
ren, aber dieses Leben ist ein Ergebnis der Erlösung durch Christus und da-
her nicht das Mittel, um Erlösung zu erwirken. Obwohl wir selbst bis zum
Tod treu sein sollen, müssen wir auf das Geschenk als unsere einzige Hoff-
nung auf Erlösung bauen. Gottes Volk wird in den letzten Tagen für treu und
gehorsam befunden werden – eine Treue und ein Gehorsam, die aus der
Gewissheit dessen erwachsen, was Christus für es getan hat.

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Mittwoch, 25. April 4

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Donnerstag, 26. April 4

Das ewige Evangelium


Lies Offenbarung 14,6–7: Was ist das „ewige Evangelium“?

Das Evangelium wird hier als „ewig“ bezeichnet. Das ist ein weiteres Anzei-
chen dafür, dass Gott sich nicht ändert. Ein sich nicht ändernder Gott hat
ein sich nicht änderndes Evangelium. Dieses ewige Evangelium bietet allen
Zuversicht, die es annehmen möchten. Das Evangelium offenbart die gleich-
bleibende Liebe Gottes. Diese Botschaft soll in alle Welt gehen. Jeder soll
die Chance erhalten, sie zu hören. Genau dazu berief Gott sein Volk: die Bot-
schaft von der Liebe Gottes weiterzugeben.

„Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war,
dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe;
er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus
Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens.“ (Eph 1,4–5) Was
sagt dieser Text darüber, was das „ewige“ Evangelium eigentlich ist?

Von Gott erwählt, „ehe der Welt Grund gelegt war“. Wenn das kein ewiges
Evangelium ist! Noch vor der Schöpfung dieser Welt war es Gottes Plan für
uns, dass wir Erlösung in ihm haben sollten.
Betrachte die folgenden Worte: „ausgewählt“, „vorherbestimmt“, „Wohlge-
fallen“, „Adoption“. Beachte, wie sehr diese zwei Verse auf Gottes Wunsch
hinweisen, dass wir ewiges Leben „in ihm“ haben sollen. Und die Tatsa-
che, dass Gott all diese Dinge in der Vergangenheit getan hat (siehe auch
2 Ths 2,13; 2 Tim 1,9), weist eindeutig auf seine Gnade hin. Er zeigt damit,
dass unsere Erlösung nicht auf irgendetwas beruht, das wir tun können oder
das irgendein Geschöpf je erreichen könnte. Es ist eine Handlung, die Got-
tes eigenem, liebendem Charakter entspringt. Wie könnte die Erlösung auch
durch unser Tun zustande gekommen sein, wenn wir bereits, noch bevor wir
existierten, zur Erlösung in ihm auserwählt wurden? Es ist jedoch unsere
Wahl, dies anzunehmen oder abzulehnen.
Und wie zeigt sich dieses Auserwähltsein im Leben der Erwählten? Sie sol-
len „heilig und untadelig vor ihm sein … in der Liebe“ (Eph 1,4). Auch dazu
wurden wir erwählt.

Wir sind dazu berufen, das „ewige Evangelium“ der Welt als Teil der Endzeit-
botschaft vor Christi Wiederkunft zu verkündigen. Warum müssen wir die
Realität des „ewigen Evangeliums“ zunächst in unserem eigenen Leben ken-
nenlernen und erfahren, bevor wir sie mit anderen teilen?

52
Freitag, 27. April 4

Weiterführendes Studium:
Wir können Erlösungsgewissheit haben, sollten jedoch nicht leichtfertig da-
mit umgehen. Gibt es so etwas wie eine falsche Heilsgewissheit? Natürlich.
Und Jesus warnte davor, als er sagte: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen:
Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun mei-
nes Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr,
Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in dei-
nem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen vie-
le Machttaten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie
gekannt; weicht von mir, die ihr das Gesetz übertretet!“ (Mt 7,21–23)
Diese Menschen machten zwei verhängnisvolle Fehler. Erstens taten sie
nicht den Willen des Herrn, obwohl sie große Dinge im Namen des Herrn ge-
tan hatten: nämlich seinen Geboten zu gehorchen. Jesus sagte nicht: „Weicht
von mir, die ihr nicht sündlos seid oder die ihr nicht ohne Fehler oder nicht
vollkommen seid.“ Stattdessen beschrieb er sie als „Gesetzesübertreter“ –
eine Übersetzung von „anomian“ oder „ohne Gesetz“. Zweitens fällt auf, dass
sie sich und ihre eigenen Taten hervorheben: Haben wir nicht dieses in dei-
nem Namen getan? Oder haben wir nicht jenes in deinem Namen getan?
Oder haben wir nicht diese andere Sache und überhaupt alles in deinem
Namen getan? Erstaunlich! Wie weit muss sich jemand von Christus entfernt
haben, um auf die eigenen Werke als Rechtfertigungsversuch vor Gott hinzu-
weisen? Das einzige Werk, das uns rettet, ist das von Christus, das uns durch
den Glauben zugesprochen wird. Darin besteht unsere Gewissheit – nicht in
uns selbst oder in unseren eigenen Werken, sondern nur in dem, was Chris-
tus für uns getan hat. Wollen wir Gewissheit haben? Gehorchen wir den Ge-
boten Gottes und vertrauen allein auf das Verdienst durch Christi Gerechtig-
keit. Nur dann werden wir die Gewissheit erhalten, die wir brauchen.

Fragen für ein Gespräch:


1. Von Martin Luther wird berichtet, dass er gesagt haben soll: „Wenn ich
auf mich schaue, dann weiß ich nicht, wie ich gerettet werden kann.
Wenn ich auf Jesus schaue, dann weiß ich nicht, wie ich verloren gehen
kann.“ Welche großartige Weisheit steckt in diesen Worten? Warum ist es
gut, sich diese Haltung immer vor Augen zu führen?

2. Denke weiter über die Idee nach, dass wir noch vor Grundlegung der
Welt für die Erlösung auserwählt wurden. Warum bedeutet das nicht
automatisch, dass jeder gerettet wird? Wenn Menschen nicht gerettet
werden, liegt das dann daran, dass Gott sie nicht erwählte, oder an den
Entscheidungen, die sie trafen? Diskutiert diese Frage im Gespräch.

3. Wie kann uns die Tatsache des Großen Kampfes dabei helfen, mit der
Realität des Bösen umzugehen – in einer Welt, die gleichermaßen von
Vater, Sohn und Heiligem Geist geliebt wird?

Sabbatanfang: 20:36 Uhr Kassel / 20:01 Uhr Wien

53
Mit Gott erlebt
(Inside Story)
Gott vorstellen
Von Andrew McChesney, Adventist Mission
Ein Mitarbeiter fragte den adventistischen Geschäftsführer David Kim während
eines Gesprächs bei einer Beerdigung über seine Lieblingsaktivitäten am Wochen-
ende aus.
„Ich gehe zur Gemeinde und verbringe Zeit mit meiner Familie“, antwortete
David.
Der Mitarbeiter sagte, dass er ebenso gerne Zeit mit der Familie verbrachte, und
signalisierte damit gegenüber David, dass er nicht über Glauben sprechen wollte.
Die beiden Männer sprachen über ihre Familien. Dann sagte David: „Wir haben
nun eine Weile über die Familien gesprochen. Wie sieht es mit dem Glauben aus?“
Der Mitarbeiter antwortete schnell: „Ich bin Atheist.“
„Warum bist du Atheist?“, fragte David.
Die daraus resultierende Unterhaltung schloss andere Gäste der Beerdigung
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ren wird.
David sagt, es sei einfach, Gott zum Gegenstand einer normalen Unterhaltung
zu machen. Hier sind einige Antworten, die er auf alltägliche Fragen gibt:
‡ Wie war das Wochenende? Mein Wochenende war großartig! Am Samstag
gingen wir zur Kirche und am Sonntag zum Supermarkt.
‡ Wie hast du deine Frau kennengelernt? Wir trafen uns in der Kirche in Chicago.
‡ Spielst du immer noch Cello? Nicht so oft wie früher, aber ich unterrichte
meinen Sohn darin und spiele mit einem christlichen Sänger zusammen, der
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zusammengestellt hat.
‡ Welche Hobbys hast du? Ich verbringe den meisten Teil meiner Freizeit mit
Dingen, die mit meiner Familie und meinem Glauben zu tun haben.
‡ Wie vereinbarst du deinen Ehrgeiz mit deinem Wunsch nach einer Work-
Life-Balance? Das kann eine wahre Herausforderung sein, aber eines der
hilfreichsten Dinge ist für mich – und ich weiß nicht, wie du über diese Dinge
denkst – mein Gebetsleben.
‡ Hast du irgendeinen Rat, wie man bei seiner Arbeit erfolgreich ist? Einer der, wie
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und Bibellesen zu verbringen. Es hilft mir jeden Tag, mich auf das Gesamtbild
zu fokussieren.
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den hungrigen Fischen, darauf zu antworten.“
Mitarbeiter haben bei solchen Unterhaltungen nach mehr Informationen über
Gott gefragt und David gibt zwei bis vier Bibelstunden pro Woche. Zwei Mit-
arbeiter wurden getauft.
David Kim ist ein adventistischer Geschäftsführer und der Gründer der Nicodemus
Society, einer Organisation, die die Adventbotschaft mit den Reichen, Weltlichen
und Gebildeten teilt.
Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

54
Lektion 5
Woche vom 28. April bis 4. Mai*

Christus im
himmlischen
Heiligtum
Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


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3. Mose 16,13; Hebräer 9,20–23

Merktext:
Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der
über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer
Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind. (Phil 2,9–10)

Über Jesus im himmlischen Heiligtum ist im Hebräerbrief zu lesen: „Dahin-


ein ist Jesus als Vorläufer für uns gegangen, er, der Hoherpriester geworden
ist in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“ (Hbr 6,20)
Die Schrift, insbesondere das Neue Testament, äußert sich sehr deutlich
über Christi Stellung als unser Hohepriester im himmlischen Heiligtum. Er
nahm diese Funktion nach der Vollendung seines Opfers für uns Menschen
hier auf der Erde an (siehe Hbr 10,12).
In der dieswöchigen Studienanleitung wollen wir den Dienst Christi im
himmlischen Heiligtum näher betrachten. Seine Mittlertätigkeit ist notwendig
für die Vorbereitung seines Volkes auf die Endzeit. Deshalb wurde uns diese
Ermahnung gegeben: „Das Wesen des Heiligtums und des Untersuchungsge-
richts sollte das Volk Gottes klar und deutlich verstehen. Alle bedürfen einer
persönlichen Erkenntnis der Stellung und des Werkes ihres großen Hohen-
priesters, sonst wird es ihnen unmöglich sein, den in dieser Zeit so wesent-
lichen Glauben zu üben oder den Platz einzunehmen, den sie nach Gottes
Willen ausfüllen sollen.“ (GK 488)
Was tut Christus für uns im himmlischen Heiligtum und warum ist es für
uns, die wir in den letzten Tagen leben, besonders wichtig, das zu verstehen?

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 5. Mai.

55
Sonntag, 29. April 5

Das größte Opfer


Über das größte Opfer Christi nachzudenken ist für die Gläubigen eine sehr
gute Vorbereitung auf die Endzeit. Oft schauen Menschen auf das vor ihnen
liegende Ziel und das ist auch vernünftig. Doch es ist genauso wichtig zu ver-
stehen, dass das Ziel schon hinter uns liegt. Gemeint ist natürlich Golgatha.
Das Ziel, das Christus für uns erreicht hat, ist unumkehrbar und endgültig
und gibt ebenso Gewissheit für das künftige Ziel.

Lies die folgenden Texte: Römer 8,3; 1. Timotheus 1,17; 6,16;


1. Korinther 15,53. Warum sandte Gott seinen Sohn in die Welt?

Gott sandte Christus als Sündopfer, um die Sünde höchstpersönlich zu ver-


urteilen. Was bedeutet das? Als unsterbliches Wesen konnte Christus nicht
sterben. Daher wurde der Herr ein Mensch, indem er unsere Sterblichkeit auf
sich nahm und so tatsächlich stellvertretend für uns sterben konnte.
Obwohl er göttlich war und die Natur Gottes hatte, nahm Jesus „die
menschliche Gestalt“ an, demütigte sich selbst und war „gehorsam bis zum
Tode, ja zum Tode am Kreuz“ (Phil 2,8). Nur Gott weiß, warum die Göttlich-
keit Jesu am Kreuz mit Jesus nicht starb. Es übersteigt die menschliche Vor-
stellungskraft, wie die Göttlichkeit Jesu während der neun Monate im Bauch
Marias und während der Tage im Grab ruhen konnte. Und dass Jesus nie sei-
ne Göttlichkeit gebrauchte, um seinem Menschsein während seines Lebens
und Dienstes auf der Erde „nachzuhelfen“.

Lies Lukas 9,22: Was sagt der Text über die Absichtlichkeit des Todes
Christi?

Christus wurde geboren, um zu sterben. Wir können uns vorstellen, dass es


in seiner Ewigkeit keinen einzigen Moment gab, an dem er frei von den Ge-
danken an den Spott, das Geißeln, die Schläge und die schreckliche Kreu-
zigung war, die er zu erdulden hatte. Das ist eine beispiellose Liebe, die nie
zuvor bezeugt und völlig verstanden wurde.

Was bleibt uns Menschen angesichts einer solchen Liebe anderes, als in
Glauben und Gehorsam niederzufallen und Gott anzubeten? Was sagt uns
die Gegebenheit des Kreuzes über die Wertlosigkeit menschlicher Taten?

56
Sonntag, 29. April 5

57
Montag, 30. April 5

Das Lamm Gottes


Lies Johannes 1,29; Offenbarung 5,12 und 13,8: Welches Bild
greifen diese Texte auf und was bedeuten sie? Wie hilft uns das,
den Erlösungsplan zu verstehen?

Als Johannes der Täufer Jesus das Lamm Gottes nannte, bezog er das un-
missverständlich auf den Heiligtumsdienst. Er macht noch mehr deutlich,
nämlich dass Christi Tod für die Sünden die eine und einzige Erfüllung aller
jemals geschlachteter Lämmer und Opfertiere im jüdischen Heiligtumsdienst
war. Was auch immer die vier Evangelien sonst lehren mögen, letzten Endes
erzählen sie alle die Geschichte von Jesus als Lamm Gottes, das die Sünden
der Welt wegnimmt.
Aber die Geschichte Jesu und seiner Erlösungstat endet nicht in den Evan-
gelien, nicht einmal mit seinem Tod und seiner Auferstehung.
Gleich zu Beginn erwähnt der Hebräerbrief Christus als Hohepries-
ter im himmlischen Heiligtum, nach seinem Dienst als Opferlamm. Von
der ersten Erwähnung seiner Funktion nach dem Kreuzesgeschehen an
(Hbr 1,3) beziehen sich die nachfolgenden Kapitel auf Jesus als Hohepries-
ter. Die Beschreibung seines Dienstes im himmlischen Heiligtum wird in
Hebräer 7,1–28 detailliert dargestellt.

Lies Hebräer 7,1–28: Was sagt der Autor hier über Jesus?

Auch wenn diese Verse tiefgründig und reich sind, die Essenz ist, dass Jesus
Christus ein besseres Priestertum ausübt, als es die Priester der Linie Aarons
im irdischen Heiligtumsdienst taten. Nun haben wir anstelle eines irdischen
Priestertums im irdischen Heiligtum einen himmlischen Hohepriester, der
uns im himmlischen Heiligtum dient. Wenn wir unseren Blick auf Jesus rich-
ten, dann sehen wir daher zu ihm auf als unseren Hohepriester im himm-
lischen Heiligtum.

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Montag, 30. April 5

59
Dienstag, 1. Mai 5

Unser Hohepriester
Lies Hebräer 7,24–27 und 8,6: Welche großartige Hoffnung geben
uns diese Texte?

Christus kann uns vollständig retten – er hat viele Qualitäten, die kein ande-
rer Priester jemals haben könnte. Er ist Gott, der die Autorität hat, Sünden
zu vergeben. Sein Priestertum ist ewig. Während der christlichen Zeitepoche
tritt er die ganze Zeit über für sein Volk mit dem gleichen liebevollen Erbar-
men ein, das er auch bei seinen Krankenheilungen zeigte oder wenn er die
Einsamen tröstete. Er ist auch Mensch, aber er wurde sündlos geboren und
blieb es. Und als der Sündlose starb er unter dem überwältigenden Gewicht
der Gesamtlast menschlicher Sünde. Nur als Gott-Mensch kann er für die
Sünder im himmlischen Heiligtum eintreten.
Diese Texte zeigen ebenfalls, dass Christi Opfer einmalig war und ein für
alle Mal gilt. Es musste nur einmal geschehen – das war ausreichend, um die
Erlösung jedem Menschen zu bringen.
Machen wir uns bewusst, wer da am Kreuz starb, wie könnte solch ein
Opfer nicht für jeden Menschen ausreichen?

Lies Hebräer 9,11–15: Was hat Christus für uns durch seinen Tod und
seinen jetzigen Dienst im Himmel erhalten?

Hebräer 9,12 sagt, dass Christus „eine ewige Erlösung erlangt“ hat. Das grie-
chische Wort, das mit Erlösung übersetzt wird, bedeutet ebenfalls „freikau-
fen“, „freilassen“ und „Befreiung“. Das gleiche Wort wird auch in Lukas 1,68
verwendet, als Zacharias erklärt, Gott habe „[sein Volk] besucht und erlöst“.
Der Bezug auf Christi Blut – das Blut des einzig gültigen Opfers – bedeutet,
dass es Christus, das Opferlamm, war, der diese Tilgung, diese Befreiung
bewirkte. Und die großartige Neuigkeit des Evangeliums ist, dass Christus
dies erwirkt hat – nicht für sich selbst, sondern für alle Menschen. Diese Be-
freiung wird wirksam für all diejenigen, die Christi Opfer für sich annehmen.

Verweile einen Moment bei diesem Gedanken: Christus „erhielt“ eine „ewige
Erlösung“ für uns und begann, nachdem er diese vollendet hatte, seinen
Dienst im himmlischen Heiligtum für uns. Welche Hoffnung gibt uns das,
was Christus im himmlischen Heiligtum für uns tut?

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Dienstag, 1. Mai 5

61
Mittwoch, 2. Mai 5

Unser Mittler
Obwohl die Sünde eine schreckliche Trennung zwischen Gott und der
Menschheit hervorgebracht hat, werden wir als Menschen durch den Opfer-
tod Christi zu Gott gebracht und können weiterhin Zugang zu ihm haben.
Siehe auch Epheser 2,18 und 1. Petrus 3,18.

„Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker unsrer Seele, der hinein-
reicht in das Innere hinter dem Vorhang. Dahinein ist Jesus als Vorläufer für
uns gegangen, er, der Hoherpriester geworden ist in Ewigkeit nach der Ord-
nung Melchisedeks.“ (Hbr 6,19–20)

Was hat Jesus diesen Versen zufolge für uns getan?

Lies Hebräer 9,24: Was schließt Christi Werk dem Text zufolge
mit ein?

Jesus ist der Wegbereiter, der als unser Stellvertreter das himmlische Heilig-
tum betritt und sogar in die Gegenwart Gottes für uns tritt. Jesus steht vor
dem Vater und vollbringt die Sühnetat, die „ewige Erlösung“, die er für uns
„erwirkt“.
Als wir Jesus annahmen, wurden uns unsere Sünden vergeben und wir
standen vor Gott als vergeben und gereinigt da. Aber es bleibt die Tatsache,
dass wir, selbst nachdem wir Christen geworden sind, immer noch sündigen
– trotz der wunderbaren Verheißungen auf den Sieg. In solchen Fällen tritt
Jesus als unser Hohepriester im Himmel für uns ein. Er vertritt den bereu-
enden Sünder, wobei er nicht unsere Werke vorweist (da wir keine haben),
sondern seine Werke für uns vor dem Vater vertritt. „Daher kann er auch für
immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer
und bittet für sie.“ (Hbr 7,25)

Welcher wiedergeborene Christ, welche wiedergeborene Christin verspürt


nicht sein/ihr Bedürfnis nach Christi andauerndem Erbarmen und seiner
Gnade? Wer hat kein beständiges Bedürfnis nach Vergebung und Versöh-
nung trotz des neuen Lebens in Jesus, trotz der wunderbaren Veränderun-
gen in unserem Leben? Warum ist das Wissen um Jesus als unseren Hohe-
priester daher so wertvoll für uns?

62
Mittwoch, 2. Mai 5

63
Donnerstag, 3. Mai 5

Der große Versöhnungstag


Der Hebräerbrief lehrt uns, dass der irdische, israelische Heiligtumsdienst
ein Modell für das himmlische Heiligtum war, das Christus betreten und als
unser Hohepriester eingesetzt hat. Der irdische Dienst mit seinen beiden
Abteilungen und seinen Opfer- und Reinigungsritualen war ein „Abbild und
Schatten des Himmlischen, wie die göttliche Weisung an Mose erging, als er
das Zelt errichten sollte“ (Hbr 8,5).
Und genauso wie das irdische Heiligtum einen Dienst in beiden Abteilun-
gen, dem Heiligsten und dem Allerheiligsten, vorsah, so übt Christus seinen
Dienst im himmlischen Heiligtum aus. Im irdischen Heiligtum wurde am
Versöhnungstag Gericht gehalten, was in die Reinigung des Heiligtums mün-
dete, wie es in 3. Mose 16 beschrieben wird. Das war das einzige Mal im
Jahr, dass der Hohepriester die zweite Abteilung, das Allerheiligste, betrat
(3 Mo 16,12–14), um die Reinigung und Sühnung für sein Volk vorzunehmen.

Lies Hebräer 9,20–23: Was muss gereinigt und gesäubert werden?


Warum ist das ein klarer Bezug auf den Dienst Christi am großen
Versöhnungstag?

Bibelleser waren von der Aussage überrascht, dass das himmlische Hei-
ligtum selbst gesäubert oder „gereinigt“ werden musste. Wenn man dies
jedoch als einen Hinweis auf den großen Versöhnungstag versteht, dann
verschwindet dieses Problem. Hebräer 9,23 zeigt, dass das Werk Christi im
himmlischen Heiligtum der wahre Ausdruck dessen ist, was der irdische
Hohepriester jährlich am großen Versöhnungstag im israelitischen Heilig-
tum tat. Der Dienst des irdischen Priesters bei der Reinigung des irdischen
Heiligtums warf einen Vorschatten auf das Werk, das Christus eines Tages
im Himmlischen tun würde. Der Text sagt nicht, dass diese himmlische Rei-
nigung direkt nach Christi Himmelfahrt stattfand. Dem Studium des Buches
Daniel können wir entnehmen, dass die Phase dieses Dienstes im Jahr 1844
begann. Als Christen, die wir die letzten Tage vor Augen haben, müssen wir
einerseits den Ernst der Zeit verstehen, in der wir uns befinden, und zugleich
andererseits in der Gewissheit dessen ruhen, was Christus für uns in der Ver-
gangenheit getan hat und gegenwärtig im Allerheiligsten des himmlischen
Heiligtums tut.

Die Botschaft des ersten Engels erklärt: „Fürchtet Gott und gebt ihm die
Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen!“ (Offb 14,7) Die Tatsa-
che des Gerichtes weist auf das nahe Ende hin. Welchen Einfluss sollte diese
Tatsache auf unsere Lebensweise haben?

64
Freitag, 4. Mai 5

Weiterführendes Studium:
Der Hebräerbrief weist auf das irdische Heiligtum als das Abbild, den Typus
dessen hin, was Christus für uns sowohl auf der Erde als Opfer als auch im
Himmel als unser Hohepriester tut. Das alttestamentliche Heiligtum war stets
ein Anschauungsunterricht für das Evangelium. Es sollte den Israeliten den
Erlösungsplan veranschaulichen, mit seinem Opfer, dem Mittlerdienst, dem
Gericht und dem endgültigen Ende der Sünde. Das Buch Daniel schenkt den
Lesern mehr Licht, um die endzeitliche Dimension von Christi letztem Dienst
im himmlischen Heiligtum zu verstehen. „Mit ihrer Betonung der Reinigung,
des Gerichts und der Rechtfertigung projizieren die apokalyptischen Visio-
nen Daniels das Bild des großen Versöhnungstages auf das Ende der Erd-
geschichte. Die Reinigung ist direkt mit dem Heiligtum und dem Werk des
Messias als König und Priester verknüpft. Die Visionen stellen das Zeitele-
ment vor und ermöglichen es dem Leser, den besonderen Moment innerhalb
der Erlösungsgeschichte zu identifizieren, an dem der Messias seine Arbeit
der endgültigen Reinigung, des Gerichts und der Rechtfertigung der himmli-
schen Wohnung Gottes beginnen würde.“ (Handbook of Seventh-day Adven-
tist Theology, S. 394)

Fragen für ein Gespräch:


1. Lest das folgende Zitat von Ellen White: „Wie vormals die Sünden des
Volkes durch den Glauben auf das Sündopfertier gelegt und durch sein
Blut sinnbildlich auf das irdische Heiligtum übertragen wurden, so wer-
den im Neuen Bund die Sünden der reumütigen Menschen im Glauben
auf Christus gelegt und dadurch wirklich auf das himmlische Heiligtum
übertragen. Wie die sinnbildliche Reinigung im irdischen Heiligtum
durch die Beseitigung der Sünden, die es verunreinigt hatten, geschah,
so wird die tatsächliche Reinigung des himmlischen Heiligtums durch
die Entfernung oder Auslöschung der Sünden erreicht, die dort aufge-
zeichnet sind. Ehe dies jedoch geschehen kann, müssen die Aufzeich-
nungen in den Büchern untersucht werden, damit entschieden werden
kann, wer durch Bereuen der Sünde und Glauben an Christus berechtigt
ist, die Segnungen von Christi Versöhnung zu empfangen.“ (VSL 383)
Welche beiden Dinge offenbaren diejenigen, die berechtigt sind, die
„Wohltaten seiner Versöhnung“ zu erhalten? Warum ist das Verständnis
davon so wichtig für Gottes Volk, besonders in den Versuchungen der
letzten Tage?
2. Lies 3. Mose 16,15–16. Was bedeutet das Blut? Was stellt das Blut dar?
Warum war damals am großen Versöhnungstag das Blut so notwendig
und was bedeutet es für uns heute?

Sabbatanfang: 20:48 Uhr Kassel / 20:11 Uhr Wien

65
Mit Gott erlebt
(Inside Story)
Im tschechischen Fernsehen
Von Andrew McChesney, Adventist Mission
• †< `– # `    %       -
tischen Ozean stürzte, nur knapp verpasste. Aber die Tatsache, dass ihr Leben
verschont wurde, führte dazu, dass sie einen Sabbat im Nationalfernsehen ver-
brachte.
•` <—`˜#@###_
% 
nachdem sie den Sommer über als freiwillige Köchin für eine Gruppe von jun-
gen Buchevangelisten – einschließlich ihrem Sohn im Studentenalter – gearbeitet
hatte. Aber die Fluggesellschaft KLM stornierte die Flüge aufgrund eines Streiks
und buchte sie in letzter Minute auf einen Flug mit Swissair um. Sie informierte
ihre Schwester in der Tschechischen Republik über die Planänderungen, und die
Schwester willigte ein, sie am nächsten Tag am Flughafen Prag abzuholen.
Am Morgen wachte die Schwester mit der Nachricht auf, dass ein Swissair
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das Flugzeug von Irena.
Weinend rief sie Irenas Ehemann an: „Ich habe meine Schwester verloren. Du
hast deine Frau verloren.“
Aber Irena hatte den Flug nicht genommen. Als Irena am Swissair-Schalter für
den Flug 111 am New Yorker John F. Kennedy Airport einchecken wollte, sagte
die Angestellte von Swissair etwas zu ihr, das alles veränderte.
„Frau Metzova, Sie sind Tschechin“, meinte die Angestellte der Fluggesell-
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mit Czech Airlines buchen. Wie würde Ihnen das gefallen?“
•  [  #> ’Q-
gestellte druckte ihr eine neue Bordkarte aus.
„Sie haben 15 Minuten, um Ihr Flugzeug zu erwischen“, sagte die Angestellte
der Fluggesellschaft. „Rennen Sie!“
Um 10:30 Uhr am 2. September 1998 stürzte das Swissair-Flugzeug über der
kanadischen Küste ab und 229 Menschen an Bord starben – unter ihnen ein
adventistischer Student, der ein Jahr in Frankreich studieren wollte. Ein Feuer an
Bord der Maschine war die Ursache für diese Tragödie.
Noch während die Welt trauerte, erfuhr Irenas Schwester von den geänderten
Plänen.
Irena ist jetzt 68 Jahre alt. Sie kann sich nicht erklären, was passiert ist. Aber
mehrere Jahre nach der Tragödie erhielt sie die Möglichkeit, im tschechischen
Fernsehen über ihren Glauben zu sprechen. In der Fernsehsendung „Beantwor-
tete Gebete“ erzählte Irena von Gottes Güte inmitten der Unterdrückung in der
kommunistischen Tschechoslowakei. Sie las das vierte Gebot über den Sabbat vor.
Viele Menschen hörten vom biblischen Siebenten-Tags-Sabbat zum ersten
Mal, sagte ihr Sohn, Kamil Metz, internationaler Koordinator des GLOW tracts
ministry. „Nachdem die Sendung ausgestrahlt worden war, teilten uns andere
Adventisten mit, dass ihre Verwandten sie anriefen und sagten: ‚Wir haben gar
nicht gewusst, dass der Sabbat in der Bibel steht‘.“
All das, weil Irena irgendwie ihren Flug verpasst hatte.
Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

66
Lektion 6
Woche vom 5. bis 11. Mai*

Die Veränderung
des Gesetzes

Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


Römer 8,1; 7,1–25; Johannes 20,19–23; Apostelgeschichte 20,6–7;
" ƒ€'‚€„/
 !'!‚!ƒ

Merktext:
Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und
wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. Sie werden in seine
Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit. (Dan 7,25)

Im Mittelpunkt unseres Verständnisses der Ereignisse der letzten Tage steht


die Frage nach dem Gesetz Gottes. Genauer gesagt handelt es sich dabei um
die Frage nach dem vierten Gebot, dem Siebenten-Tags-Sabbat. Obwohl wir
wissen, dass Erlösung nur durch den Glauben geschieht und dass das Halten
der Gebote – einschließlich des Sabbats – niemals Erlösung bewirken kann,
wissen wir aber zugleich auch, dass der Gehorsam gegenüber Gottes Gebo-
ten – einschließlich des Siebenten-Tags-Sabbats – ein erkennbares Zeichen
in den letzten Tagen sein wird. Es ist ein Kennzeichen, das deutlich macht,
wem unsere Treue gilt.
Diese Unterscheidung wird besonders in der Zuspitzung der Endzeitereig-
nisse, wie sie in Offenbarung 13 und 14 beschrieben wird, offensichtlich wer-
den, wenn sich die stärksten religiösen und politischen Mächte vereinen und
alle Bewohner der Welt zu einer falschen Form der Anbetung zwingen wer-
den. All das steht im Kontrast zu Offenbarung 14,7, wo Gottes Volk dazu auf-
gerufen wird, den anzubeten, „der gemacht hat Himmel und Erde und Meer
und die Wasserquellen“ (Offb 14,7). Gemeint ist der Schöpfer und niemand
sonst.
In dieser Woche geht es um das Gesetz Gottes – besonders um das Sabbat-
gebot. Wir werden die versuchte Veränderung des Gesetzes betrachten und
darüber nachdenken, was das für uns bedeutet, die wir das baldige Ende
erwarten.
* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 12. Mai.

67
Sonntag, 6. Mai 6

Die Verheißung
Eine der größten Verheißungen der Bibel finden wir in Römer 8,1: „So gibt
es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die
nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.“ (SLT) Diese
Worte sind wie ein Schlussstein, eine Schlussfolgerung der vorhergehenden
Argumentationskette. Nur wenn wir die vorigen Verse studieren, können wir
die Hoffnung und die Verheißung, die darin zum Ausdruck kommen, besser
begreifen.

Lies Römer 7,15–25: Was ist das Wesentliche dessen, was Paulus in
diesen Versen sagt und das Römer 8,1 zu einer solch bestärkenden
Verheißung macht?

Obwohl es unter Auslegern eine große Debatte darüber gibt, ob Paulus hier
insbesondere über sich selbst als Gläubigen schreibt, so ist doch eine Sache
zweifellos: Paulus spricht über die eigentliche Tatsache der Sünde. Jeder,
selbst ein Christ, kann auf irgendeine Art und Weise den Kampf, auf den sich
Paulus hier bezieht, nachvollziehen. Wer hätte noch nicht die Versuchung
des Fleisches und die Sünde, die in einem bleibt, verspürt. Etwas, das uns
dazu bringt, das zu tun, wovon wir wissen, dass wir es nicht tun sollten, und
das nicht zu tun, wovon wir wissen, dass wir es tun sollten. Für Paulus war
nicht das Gesetz das Problem, sondern unser Fleisch.
Wer hat sich nicht schon selbst ertappt, anstatt das Richtige das Falsche zu
tun? Selbst wenn Paulus hier nicht über die Unvermeidbarkeit der Sünde im
Leben eines wiedergeborenen Christen spricht, so liefert er doch sehr starke
Argumente für den stets gegenwärtigen Kampf, dem jeder begegnet, der Gott
gehorchen möchte.
So gelangt Paulus schließlich zu den berühmten Worten: „Ich elender
Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Leib des Todes?“ (Röm 7,24) Die
Antwort finden wir bei Jesus und der großen Verheißung, dass der Gläubige
in Jesus durch die Gnade dem Heiligen Geist gemäß wandelt und „nicht ver-
urteilt“ wird. Ja, die Gläubigen kämpfen; ja, sie begegnen Versuchungen; ja,
die Sünde ist real. Aber durch den Glauben an Jesus werden die Gläubigen
nicht mehr länger durch das Gesetz verurteilt; tatsächlich gehorchen sie ihm.
Außerdem lernen sie, im Geist und nicht „nach dem Fleisch“ zu wandeln.

Lies noch einmal den obigen Textabschnitt. Wie kannst du das, was Paulus
hier sagt, auf dich beziehen? Warum ist Römer 8,1 eine solch wunderbare
Verheißung?

68
Sonntag, 6. Mai 6

69
Montag, 7. Mai 6

Das Gesetz und die Sünde


Im Sonntagsabschnitt haben wir uns die Verse angeschaut, die von der Reali-
tät der Sünde im Leben eines jeden Menschen – Christen inbegriffen – han-
deln. Paulus macht jedoch in den Texten zuvor deutlich, wie verbreitet und
tödlich die Sünde ist.

Lies Römer 7,1–14: In welcher Beziehung stehen Gesetz und Sünde


zueinander? Was sagen die Verse über die Unmöglichkeit, durch das
Gesetz gerettet zu werden?

Zwei wesentliche Punkte macht Paulus hier deutlich: Erstens zeigt er, dass
das Gesetz nicht das Problem ist. Das Gesetz ist „heilig, gerecht und gut“
(Röm 7,12). Das Problem ist die Sünde, die zum Tod führt. Zweitens ist das
Gesetz kraftlos – es kann uns nicht von Sünde und Tod retten. Das Gesetz
zeigt das Problem der Sünde und des Todes auf. Wenn überhaupt, dann
macht das Gesetz das Problem der Sünde und des Todes noch offensicht-
licher, aber es bietet keine Lösung des Problems an.
Nur ein oberflächlicher Leser könnte diese Verse für das Argument ver-
wenden, das Gesetz, die Zehn Gebote, wären aufgehoben und dabei zugleich
viele andere Texte ignorieren, die zeigen, das Gesetz ist noch heute gültig.
Das ist das Gegenteil von Paulus’ Aussage. Nichts von dem, was Paulus hier
schreibt, würde Sinn ergeben, wenn das Gesetz beseitigt, nicht mehr gültig
wäre. Sein Argument basiert auf der Annahme, dass das Gesetz immer noch
bindend ist, da das Gesetz die Realität der Sünde betont und folglich das Be-
dürfnis nach dem Evangelium herausstellt. „Was wollen wir hierzu sagen? Ist
das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht außer
durchs Gesetz. Denn ich wüsste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz
nicht gesagt hätte (2. Mose 20,17): ‚Du sollst nicht begehren!‘“ (Röm 7,7)

Lies sorgfältig Römer 7,13. Was sagt Paulus hier über das Gesetz und
darüber, warum es noch immer notwendig ist?

Das Gesetz bringt nicht den Tod hervor; die Sünde tut es. Das Gesetz zeigt
uns nur, wie tödlich Sünde ist. Das Gesetz ist gut darin, Sünde aufzuzeigen.
Es bietet im Gegensatz zum Evangelium nur keine Antwort darauf. Paulus
macht hier deutlich, dass wir als Christen, als diejenigen, die in Christus
gerettet sind, „im neuen Wesen des Geistes“ (Röm 7,6) dienen sollen. Das
bedeutet, dass wir in einer Glaubensbeziehung mit Jesus leben und seinem
Verdienst und seiner Gerechtigkeit vertrauen, was die Erlösung (das Schlüs-
selthema des Römerbriefes) betrifft.

Wie hat dir deine eigene Erfahrung in Bezug auf das Halten der Gebote ge-
zeigt, dass du Gottes Gnade brauchst?

70
Montag, 7. Mai 6

71
Dienstag, 8. Mai 6

Vom Sabbat zum Sonntag?


Als Siebenten-Tags-Adventisten sind wir vertraut mit den Argumenten unse-
rer christlichen Brüder und Schwestern in anderen Denominationen, dass
das Gesetz abgeschafft worden sei oder wir nicht mehr unter dem Gesetz,
sondern unter der Gnade sind. Was sie aber eigentlich zum Ausdruck brin-
gen, ist, dass nur das vierte Gebot abgeschafft wurde. Viele jedoch behaup-
ten nicht einmal das. Stattdessen sagen sie, dass der Sabbat als siebter Tag
durch den ersten Tag, den Sonntag, zu Ehren der Auferstehung Jesu ersetzt
worden sei.
Und sie sind überzeugt, dass sie Texte haben, um das zu beweisen.
Hier wollen wir uns mit einigen der geläufigen Texte aus dem Neuen Testa-
ment befassen, die gemäß dem Glauben vieler Christen angeben, dass der
Sabbat vom alttestamentlichen siebten Tag in den neutestamentlichen ersten
Tag geändert worden sei. Während wir sie lesen, sollten wir uns fragen, ob
sie tatsächlich über eine Veränderung des Tages reden oder ob sie nur die
Ereignisse, die an diesem Tag stattfanden, beschreiben, ohne jedoch so weit
zu gehen, eine Veränderung anzuordnen.

Lies Johannes 20,19–23: Aus welchem Grund waren die Jünger in


diesem Raum versammelt? Was sagen diese Verse darüber, ob es ein
Anbetungsgottesdienst zu Ehren der Auferstehung Jesu war, wie es
einige behaupten?

Lies Apostelgeschichte 20,6–7: Was, wenn überhaupt, gibt in diesen


Versen an, dass der Sabbat in den Sonntag, den ersten Tag der
Woche, verändert wurde? (Siehe auch Apg 2,46.)

Lies 1. Korinther 16,1–4: Was lehrt der Text über die Veränderung
vom Sabbat auf den Sonntag, außer der Tatsache, dass sie die Opfer
am ersten Tag der Woche zu Hause beiseitelegen sollten?

Das ist also die Essenz der textlichen „Beweise“, die verwendet werden, um
zu belegen, dass der erste Tag der Woche den Siebenten-Tags-Sabbat ersetzt
haben soll. Außer einigen Erwähnungen, dass die Gläubigen aus verschie-
denen Gründen zusammenkamen, gibt es jedoch keinen einzigen Text, der
angibt, dass diese Treffen Gottesdienste waren, die als Ersatz für den Sie-
benten-Tags-Sabbat am ersten Tag abgehalten wurden. Dieser Einwand liest
lediglich die jahrhundertelange christliche Tradition des Sonntaghaltens in
diese Texte hinein. Damit wird etwas in diese Verse hineingelegt, das jedoch
von Anfang an nie darin enthalten war.

72
Dienstag, 8. Mai 6

73
Mittwoch, 9. Mai 6

Der siebte Tag im Neuen Testament


Wie im Dienstagsabschnitt thematisiert, sagen die Texte, die gewöhnlich ver-
wendet werden, um zu belegen, dass der Sonntag den Sabbat ersetzt habe,
tatsächlich nichts darüber aus. Vielmehr offenbart jede Erwähnung des
Sabbats im Neuen Testament, dass er immer noch als eines von Gottes Zehn
Geboten gehalten wurde.

Lies Lukas 4,14–16; 23,55–56: Was sagen uns diese Verse über den
Siebenten-Tags-Sabbat vor und nach dem Tod Christi?

Beachte, wie die Frauen, die mit Christus gewesen waren, „den Sabbat über
ruhten … nach dem Gebot“ (Lk 23,56 EB). Beim Gebot handelte es sich
offenbar um das vierte Gebot, das am Sinai in Stein gemeißelt worden war.
Was auch immer sie aus ihrer Zeit mit Jesus sonst gelernt haben mochte, es
gibt keinen Hinweis darauf, dass sie von ihm etwas anderes als das Halten
der Gebote Gottes, einschließlich des Sabbatgebotes, lernten. Tatsächlich
sagte Jesus seinen Jüngern: „Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote hal-
ten.“ (Joh 14,15) Seine Gebote, die er selbst hielt, schließen den Siebenten-
Tags-Sabbat mit ein. Wäre der Sonntag ein Ersatz für den Sabbat gewesen,
dann hätten diese Nachfolgerinnen nichts darüber gewusst.

Lies Apostelgeschichte 13,14.42–44 und 16,12–13: Welchen Beweis


liefern diese Verse für das Halten des Siebenten-Tags-Sabbats?
Welchen Beweis geben sie für das Halten des ersten Tages der
Woche?

Wir finden in diesen Texten keinen Beweis für einen Wechsel vom Sabbattag
zum Sonntag. Stattdessen deuten sie klar auf das Halten des Siebenten-Tags-
Sabbats der ersten Jesusgläubigen.
Apostelgeschichte 16,13 ist besonders interessant, da sie eine Situation
außerhalb der Synagoge und ihres Umfeldes schildert. Die Gläubigen trafen
sich am Flussufer, wo einige nach ihrer Gewohnheit beteten. Und sie handel-
ten am Siebenten-Tags-Sabbat viele Jahre nach Jesu Tod noch so. Nichts in
den Texten weist also auf einen Wechsel auf den Sonntag hin.

Wie kannst du schonend und ohne Verurteilung sonntaghaltenden Christen


den Siebenten-Tags-Sabbat vermitteln?

74
Mittwoch, 9. Mai 6

75
Donnerstag, 10. Mai 6

Die versuchte Veränderung des Sabbats


Gottes Gesetz, die Zehn Gebote, sind immer noch bindend (siehe auch
Jak 2,10–12) und dieses Gesetz schließt den Siebenten-Tags-Sabbat mit ein.
Warum halten aber so viele Christen den Sonntag, wenn es keine biblische
Begründung dafür gibt?
Daniel 7 spricht von der Entstehung vier großer Reiche: Babylon, Medo-
Persien, Griechenland und schließlich Rom. In einer späteren Phase ent-
steht aus dem Römischen Reich eine als kleines Horn beschriebene Macht
(Dan 7,8). Es ist noch immer Teil des Römischen Reiches – es handelt sich
dabei nur um eine spätere Phase. Was, außer dem Papsttum, das direkt aus
Rom erwuchs und bis heute noch ein Teil dessen ist, könnte diese Macht
sein? Thomas Hobbes schrieb um 1600: „Wenn ein Mensch das Original die-
ser großen kirchlichen Herrschaft in Erwägung zieht, dann wird er leicht
erkennen, dass das Papsttum nichts anderes als der Geist des untergegan-
genen römischen Reiches ist, das gekrönt auf dessen Grab sitzt.“ (Thomas
Hobbes, Leviathan, S. 463)

Lies Daniel 7,23–25: Was vermitteln diese Verse, das uns helfen
kann, den Ursprung der Sonntagsheiligung zu verstehen?

Die ursprüngliche aramäische Sprache macht in Vers 25 deutlich, dass das


kleine Horn „beabsichtigte“, das Gesetz zu ändern. Aber welche irdische
Macht könnte tatsächlich Gottes Gesetz verändern?
Obwohl die genauen Details der Geschichte verschwommen sind, so wis-
sen wir doch, dass der Siebente-Tags-Sabbat unter dem päpstlichen Rom
durch die Tradition des Sonntaghaltens ersetzt wurde – eine Tradition, die
so stark etabliert ist, dass die protestantische Reformation sie bis ins 21. Jahr-
hundert mit am Leben hält. Heute halten die meisten Protestanten noch im-
mer den ersten Tag der Woche, anstatt dem biblischen Gebot für den siebten
Tag zu folgen.

Lies Offenbarung 13,1–17 und vergleiche den Abschnitt mit Daniel


7,1–8.21.24–25: Welche sich ähnelnden Bilder werden in diesen Tex-
ten verwendet, die uns helfen, die Endzeitereignisse zu verstehen?

Indem die Offenbarung die direkte Bildsymbolik – einschließlich des Bildes


über die spätere (päpstliche) Phase Roms – aus dem Buch Daniel aufgreift,
weist sie auf die Verfolgung in der Endzeit hin. Eine Verfolgung, die all jene
heimsuchen wird, die sich weigern, so „anzubeten“, wie es das Diktat der
Mächte, die in der Offenbarung beschrieben werden, vorsieht.

Wie macht Offenbarung 14,6–7 und hier besonders Vers 7, der die Sprache
des vierten Gebotes aufgreift, deutlich, dass der Sabbat in dieser finalen
Krise der Endzeit in der Frage der Anbetung entscheidend ist?

76
Freitag, 11. Mai 6

Weiterführendes Studium:
Derselbe Drache, Satan, der gegen Gott im Himmel Krieg führte (Offb 12,7)
kämpft auch gegen Gottes Volk auf der Erde – gegen die, „die Gottes Gebote
halten“ (Offb 12,17; siehe auch 13,2.4). Es ist sogar so, dass Satan selbst zum
Objekt der Anbetung wird (Offb 13,4). So wird der Krieg gegen Gott, den
Satan im Himmel begann, auf Erden fortgeführt. Und im Mittelpunkt seiner
Attacke gegen Gott steht sein Angriff auf Gottes Gesetz.
„Im vierten Gebot wird Gott als der Schöpfer von Himmel und Erde offen-
bart. Darin unterscheidet er sich von allen falschen Göttern. Der siebte Tag
war als Erinnerung an das Schöpfungswerk und als Ruhetag für die Men-
schen geheiligt worden. Er war darauf angelegt, den Menschen zu allen Zei-
ten den lebendigen Gott als Quelle des Seins und als Ziel der Verehrung und
Anbetung vor Augen zu halten. Satan hat sich schon immer bemüht, Men-
schen von ihrer Treue zu Gott und vom Gehorsam gegenüber seinem Gesetz
abzubringen. Daher richtet er seine Angriffe besonders auf jenes Gebot, das
auf den Schöpfergott hinweist.“ (VSL 52)
Wir beten den Herrn an, weil er der Schöpfer „des Himmels und der Erde“
ist und weil der Siebente-Tags-Sabbat ein grundlegendes Zeichen seiner
Schöpfermacht ist – ein Zeichen, das auf die Schöpfungswoche zurückgeht
(siehe 1 Mo 2,1–3). Es ist kein Wunder, dass sich Satan in seinem Angriff auf
Gottes Autorität zuallererst gegen das führende und grundlegende Zeichen
dieser Autorität wendet: den Siebenten-Tags-Sabbat.
In den letzten Tagen wird Gott auf der Erde ein Volk haben, das fest steht
und standhaft in seiner Treue ihm gegenüber bleibt – eine Treue, die sich auf
den Gehorsam gegenüber seinen Geboten gründet: alle Gebote, einschließ-
lich des einen, das auf den Herrn als Schöpfer hinweist, der allein unserer
Anbetung würdig ist.

Fragen für ein Gespräch:


1. Was ist das Problem einer Haltung, die zwar von der Tatsache der Sünde
ausgeht, aber dennoch argumentiert, dass Gottes Gesetz abgeschafft
worden sei? Welche Unschlüssigkeiten könnt ihr in dieser Argumentation
feststellen?
2. Was ist eure eigene Erfahrung mit Christen, die für den Sonntag anstelle
des Sabbats argumentieren? Welche Argumente habt ihr verwendet und
wie hilfreich waren sie? Wie geht ihr mit dem geläufigen Gegenargu-
ment um, dass das Halten des Siebenten-Tags-Sabbats ein Ausdruck von
Werksgerechtigkeit (bzw. Gesetzlichkeit) sei?
3. Warum ist es wichtig zu betonen, dass die Herausforderungen in Bezug
auf das „Zeichen des Tieres“ noch vor uns liegen, während wir mit ande-
ren über den Sabbat sprechen und uns zugleich auf die Endzeitgescheh-
nisse vorbereiten?

Sabbatanfang: 20:59 Uhr Kassel / 20:21 Uhr Wien

77
Mit Gott erlebt
(Inside Story)

Voller Kreis
Von Brittany Fletcher
Ein junger Mann kam zu mir, als ich an Silvester den Müll aus meinem Haus im
US-Bundesstaat Kentucky rausbrachte.
„Ich habe eine Umfrage hier, die dem Ort helfen könnte“, sagte er. „Würden
Sie daran teilnehmen?“
Es stellte sich heraus, dass der freundliche Fremde ein Freiwilliger war, der am
jährlichen Kongress der Adventjugend (GYC) in Louisville teilnahm. Ich wusste
noch nicht, dass ich bei der nächsten Konferenz ein Jahr später selbst von Tür zu
Tür gehen würde.
Vor meinem Haus schaute ich mir die Umfrage, die mir der Freiwillige gege-
ben hatte, an. Ich kreuzte an, dass ich Interesse an Bibelstunden und Besuchen
hätte. Dann hörte ich fünf Monate lang nichts mehr.
Im Mai erzählte mir meine Mutter, dass jemand für Bibelstunden zum Haus
gekommen wäre. Der Mann besuchte sie sechs Mal. Ich verpasste ihn jedes Mal,
weil ich Vorlesungen hatte. Im Juni kam der Mann, ein Bibelarbeiter namens
Ramone, als ich zu Hause war und wir verabredeten uns, die Bibel jeden Freitag
in einem Café zu studieren.
Ich wusste nichts über Adventismus. Ich war in einer anderen Denomination
aktiv, wo ich Kinder unterrichtete und auf Missionsreisen ging. Aber ich hatte
nicht diese Beziehung zu Jesus, nach der ich mich sehnte. Ich betete ständig
darum, ihm näherzukommen.
Meine Gebete wurden durch Ramone erhört.
Kurz darauf schrieb ich Ramone, dass ich mich gerne zweimal pro Woche mit
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liebe Römer 12,2, wo es heißt: „Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern
werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was
der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ (EB)
Diese himmlische Denkweise erweiterte meine Geisteshaltung. Wenn ich jetzt
  # # # >   —  #  >’  •#
möchte das Wissen erlangen, um Menschen eines Tages als Logopädin heilen zu
können.
In Ramones Gemeinde hörte ich von der Konferenz in Houston, Texas, im
Dezember 2015. Ich wurde Glied der Adventgemeinde, kurz bevor die Konferenz
begann.
Es war aufregend, mit den freiwilligen Helfern von Tür zu Tür zu gehen. Meh-
rere Leute meldeten sich für Bibelstunden an. Ich sah die gleiche Leidenschaft in
einem jungen Mann, wie ich sie noch vor einem Jahr gehabt hatte. Ich bete, dass
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Ich kenne die Kraft einer Meinungsumfrage.

Brittany Fletcher, 22, ist in der Logopädie-Abschlussklasse in Louisville, Kentucky.


Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

78
Lektion 7
Woche vom 12. bis 18. Mai*

Matthäus
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Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


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Matthäus 25,1–30

Merktext:
Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und
große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die
Auserwählten verführten. (Mt 24,24)

In Matthäus 24 und 25 offenbart Jesus wichtige Lehren über die Endzeitereig-


nisse und darüber, wie man darauf vorbereitet sein kann. Diese Kapitel sind
gewissermaßen Christi Endzeitlehre. Gleichzeitig blickte er aber auch auf
die nähere Zukunft seiner Zeit und sah die drohende Zerstörung Jerusalems,
jener Tragödie, die katastrophale Folgen für das Volk Israel hatte.
Aber in Jesu Reden an seine Nachfolger schwingt auch eine Botschaft für
seine Jünger in den Folgegenerationen mit. Dies schließt auch besonders die
letzte mit ein, derjenigen, die seine Wiederkunft miterleben werden. Jesus
malt hier keineswegs ein schönes Bild: Kriege, Kriegsgeschrei, Plagen, fal-
sche Christusse und Verfolgung – das wird das Schicksal der Welt und seiner
Gemeinde sein. Es ist erstaunlich, dass wir, wenn wir auf die Zeit zurück-
blicken, sehen können, wie Jesu Vorhersagen zutrafen. Deshalb können wir
ihm auch bezüglich jener Vorhersagen vertrauen, die sich bis jetzt zu unse-
ren Lebzeiten noch nicht erfüllt haben.
Doch Jesus wollte nicht nur vor dem warnen, was kommen wird. In
Matthäus 25 erzählte er Gleichnisse, die sein Volk auf die Wiederkunft des
„Menschensohns“ vorbereiten, wenn sie beachtet werden. Wenn auch schwe-
re Zeiten kommen werden, Gott wird sein Volk darauf vorbereiten, ihm zu
begegnen, wenn er wiederkommt.

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 19. Mai.

79
Sonntag, 13. Mai 7

Eine kraftvolle Bestätigung der Prophetie


In den Tagen unmittelbar vor der Kreuzigung sprachen die Jünger mit Jesus
auf dem Ölberg. Man mag sich vorstellen, wie Jesus ihnen sagte, dass der
Tempel zerstört werden würde. Wir wissen nicht, was in ihren Köpfen vor
sich ging, aber die Fragen, die sie hinterher stellten, machen deutlich, dass
sie die Zerstörung des Tempels mit dem „Ende der Welt“ verbanden (Mt 24,3).

Lies Matthäus 24,1–25: Welche Hauptbotschaft gab Jesus seinen


Nachfolgern über die letzten Tage?

Matthäus 24,1–25 zeigt, dass Christus unter anderem über die Täuschungen
besorgt ist, die Gottes Volk durch die Zeitalter bis in die Endzeit verwirren
werden. Unter diesen Verführern würden falsche Propheten und falsche
Christusse sein. Einige werden behaupten, für Christus zu sprechen (falsche
Propheten), und andere werden für sich beanspruchen, Christus zu sein. Und
das Schlimme daran ist, dass ihnen die Menschen auch glauben werden.
Wir haben eine tragische, aber deutliche Bestätigung des Wortes Gottes
gesehen. Durch die Geschichte hindurch und selbst in unseren Tagen sind
Betrüger aufgetaucht, die sagten: „Ich bin der Christus.“ Was für eine bemer-
kenswerte Prophezeiung! In der Zeit, in der wir leben, können wir die vielen
Jahrhunderte der Geschichte untersuchen und sehen, wie genau diese Vor-
hersage war – anders als die Hörer zur Zeit Christi. Wir sollten nicht über-
rascht sein, wenn sich Täuschungen dieser Art häufen, je näher wir der fina-
len Krise der Menschheitsgeschichte kommen.
Betrachten wir, wie Jesus in diesem Zusammenhang der Glaubensbestä-
tigung den Zustand der Welt beschreibt. Zu verschiedenen Zeiten der Welt-
geschichte seit der Zeit Jesu setzten Menschen ihre Hoffnung in Dinge, von
denen sie glaubten, sie würden das Leid und den Kummer der Menschheit
besiegen oder verringern. Sei es durch politische Bewegungen, Technolo-
gie, Wissenschaft oder Vernunft – immer wieder hatten Menschen die große
Hoffnung, dass diese Dinge ein Paradies auf Erden schaffen würden. Diese
Hoffnungen haben sich, wie es das Zeugnis der Geschichte schmerzlich
zeigt, immer als unbegründet erwiesen. Die Welt ist heute in genau dem Zu-
stand, den Jesus vorausgesagt hatte. Christi Worte, die vor fast 2000 Jahren
gesprochen wurden, zeigen, wie fehlgeleitet diese Hoffnungen tatsächlich
waren.

Lies Matthäus 24,25: Welche Ermutigung für unseren Glauben


können wir diesen Worten entnehmen?

80
Sonntag, 13. Mai 7

81
Montag, 14. Mai 7

Aushalten bis zum Ende


Lies Matthäus 24,9 und Offenbarung 13,11–17: Welche Parallelen gibt
es zwischen dem, was Jesus in Matthäus sagte, und dem, was Johan-
nes in der Offenbarung, durch Jesus inspiriert, niederschrieb?

Christi Sorge um das Volk Gottes in der Endzeit schließt auch eine weltweite
Täuschung ein, die Nationen dazu bringt, sich gegen den wahren Glauben zu
stellen und der Welt eine falsche Anbetung aufzuerlegen. Diejenigen, die die
Treue halten, werden Hass, Drangsal und sogar Tod erleiden.

Lies Matthäus 24,13: Was ist der Schlüssel, um errettet zu werden


und um selbst bei einem weltweiten Widerstand treu zu sein?

„Nur wer seinen Geist mit den Wahrheiten der Bibel gestärkt hat, wird in der
letzten großen Auseinandersetzung standhaft bleiben.“ (VSL 542) Das Zitat
besagt, dass alle, die ihren Geist mit den biblischen Wahrheiten gerüstet
haben, nicht durch eine der endzeitlichen Täuschungen hinweggefegt wer-
den. Sie müssen in dem, was die Wahrheit für diese Zeit ist, gegründet sein;
andernfalls werden die Verführungen sie überwältigen.

Lies Matthäus 7,24–27: Was ist sonst noch notwendig, um Gott treu
zu bleiben?

So wichtig es auch ist, vom Verstand her im Wort Gottes gegründet zu sein, ist
das laut Jesus jedoch nicht genug, um den Versuchungen, die uns begegnen
werden, zu widerstehen. Wir müssen praktizieren, was wir erkannt haben;
das bedeutet, wir müssen der Wahrheit, wie sie in Jesus ist, gehorchen. Im
Gleichnis vom Hausbau hörten beide Hausbauer, was Jesus gesagt hatte. Der
Unterschied zwischen ihnen – zwischen dem, der durchhielt, und dem, der
es nicht tat – war der Gehorsam gegenüber der Lehre Jesu.

Warum steht der Gehorsame fest und warum fällt der Ungehorsame?
Welchen Unterschied bewirkt das Festhalten im Glauben bei einer Person?

82
Montag, 14. Mai 7

83
Dienstag, 15. Mai 7

Der Gräuel der Verwüstung


In seiner großen Endzeitrede weist Christus auf den „Gräuel der Verwüstung“
hin (Mt 24,15), ein Bild aus dem Buch Daniel (Dan 9,27; 11,31; 12,11).
Gott erklärte etwas zu einem Gräuel, wenn es sich dabei um eine gravie-
rende Verletzung seines Gesetz handelte, wie beispielsweise Götzendienst
(5 Mo 27,15) oder unmoralische, sexuelle Praktiken (3 Mo 18,22). Somit
schloss dieser Gräuel der Verwüstung einen religiösen Abfall mit ein.

Lies Matthäus 24,15 und Lukas 21,20: Wie helfen diese Texte dabei,
besser zu verstehen, worum es beim Gräuel der Verwüstung ging?

Diese beiden Texte machen deutlich, dass Jesu Vorhersage die unmittelbar
bevorstehende Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. mit einschloss, bei
der das heidnische Rom nicht nur die Stadt, sondern auch den heiligen Tem-
pel zerstörte.
Dennoch gibt es eine zweite Erfüllung dieser Prophezeiung, in der das un-
mittelbare Ereignis der Zerstörung Jerusalems als Typus für die zukünftigen
Endzeitereignisse steht. „Jerusalem war für Christus das Symbol einer Welt,
die durch Unglaube und Aufruhr verstockt war und dem Vergeltungsgericht
Gottes entgegeneilte.“ (VSL 24)
In Daniel 12,11 und Daniel 11,31 erscheint der Gräuel der Verwüstung in
Verbindung mit der späteren Phase Roms, der päpstlichen Phase, in der ein
anderes System des Mittlerdienstes und der Erlösung errichtet wird. Es möch-
te das, was Christus für uns getan hat und jetzt noch im himmlischen Heilig-
tum tut, an sich reißen.
Daniel 8, besonders die Verse 9–12, ordnen diese Ereignisse mit den
beiden Phasen der römischen Macht in ihren historischen Kontext ein. Die
erste Phase, die man in dem schnellen horizontalen Wachstum des kleinen
Horns sieht (Dan 8,9), zeigt das große römische Reich. In der zweiten Phase
(Dan 8,10–12) wächst das kleine Horn vertikal, wirft die „Sterne des Him-
mels“ herunter (ein Bild für die Verfolgung des Volkes Gottes) und erhebt
sich selbst zum „Fürsten des Heeres“ (Dan 8,11), der eigentlich Jesus ist.
Das stellt die päpstliche Phase dar, die aus dem Zusammenbruch des heid-
nischen römischen Reiches erwuchs, aber noch immer römisches Reich
bleibt. (Das ist der Grund dafür, warum ein Symbol, das kleine Horn, beide
Phasen der gleichen Macht darstellt.) Das Gericht in Daniel 7,9–10, die Reini-
gung des Heiligtums in Daniel 8,14 und die Zeichen am Himmel in Matthäus
24,29 zeigen alle Gottes Eingreifen für sein Volk in den letzten Tagen.

84
Dienstag, 15. Mai 7

85
Mittwoch, 16. Mai 7

Die zehn Jungfrauen


Nach seiner Rede über die Zeichen seines Kommens in Matthäus 24 spricht
Jesus in Matthäus 25 darüber, wie man darauf vorbereitet sein kann.

Lies das Gleichnis der zehn Jungfrauen aus Matthäus 25,1–13.


Was sagt Jesus hier darüber, was uns helfen kann, uns auf seine
Wiederkunft vorzubereiten?

Jesus beginnt seine Endzeitreden mit dem Gleichnis von den zehn Jung-
frauen. Dass sie als „Jungfrauen“ bezeichnet werden, deutet auf jene hin, die
sich selbst als Christen bezeichnen. Sie stehen im Großen Kampf nicht auf
der Seite Satans. Sie möchten zum Königreich des Himmels gezählt werden
(Mt 25,1). Aber zur fortgeschrittenen Stunde schliefen sie alle (Mt 25,5). Chris-
tus mahnte bereits dazu, wachsam zu sein (Mt 24,42) oder wach zu bleiben,
damit niemand unvorbereitet wäre, wenn er wiederkommt.
Alle zehn Jungfrauen hatten Lampen und alle gingen hinaus, um dem
Bräutigam zu begegnen, denn sie freuten sich alle auf sein Kommen. Es gab
eine Verspätung und alle, die mit seinem Kommen rechneten, schliefen ein.
Plötzlich und mitten in der Nacht wurden sie alle geweckt: Der Bräutigam
kam (Mt 25,1–6).
Die törichten Jungfrauen waren überrascht und unvorbereitet. Warum?
Eine englische Übersetzung sagt: Die Lampen waren „erloschen“ (vgl. Mt 25,8
King James Version). Andere Übersetzungen, näher am griechischen Origi-
nal, lauten: Die Lampen „verlöschen“ (Mt 25,8). Es gab demnach noch immer
ein flackerndes Licht. Sie hatten immer noch ein wenig Öl, aber es war nicht
genug, um auf das Treffen mit Christus vorbereitet zu sein.
Was war dann das Problem?
Diese Jungfrauen stehen für Christen, die auf Christi Wiederkunft warten,
aber nur eine oberflächliche Erfahrung mit ihm gemacht haben. Sie haben
etwas Öl, ein wenig arbeitet auch der Heilige Geist in ihrem Leben, aber es
ist nur ein Flackern. Sie sind mit dem Wenigen zufrieden, obwohl sie mehr
bräuchten.
„Der Heilige Geist wirkt an unserem Herzen, wenn wir es ihm erlauben,
und schenkt uns ein neues Wesen. Die Menschen, die durch die törichten
Jungfrauen dargestellt werden, lassen ihn allerdings nur an die Oberfläche.
Sie kennen Gott nicht wirklich, weil sie nie über sein Wesen nachgedacht
und nie mit ihm in Verbindung gestanden haben. Deshalb wissen sie auch
nicht, wie sie ihm vertrauen, zu ihm aufschauen und wie sie überhaupt leben
sollen. Ihr Dienst für Gott ist reine Formsache.“ (BRG 335)

Wie können wir uns selbst hinterfragen und sicherstellen, dass wir nicht die
gleichen Fehler machen, wie es die törichten Jungfrauen taten? Wenn wir
uns selbst in dieser Lage sehen, was können wir ändern?

86
Mittwoch, 16. Mai 7

87
Donnerstag, 17. Mai 7

Setze deine Talente ein


Lies Matthäus 25,13–30: Welche Rolle spielt der Gebrauch unserer
Gaben in unserer Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi?

Obwohl Jesus hier ein völlig anderes Gleichnis als das vorherige erzählt, han-
deln beide vom Bereitsein für die Wiederkunft Christi. Beide berichten von
einer Gruppe, die bereit ist, und einer Gruppe, die es nicht ist. Und beide
beschreiben das Schicksal derjenigen, die, indem sie ihr geistliches Leben
vernachlässigten, das ewige Leben verloren.
So wie das Öl den Heiligen Geist für die zehn Jungfrauen darstellt,
so repräsentieren die „Zentner“ oder die „Talente Silber“– was dem hier
gebrauchten griechischen Wort (talanta) in der ursprünglichen Sprache
entspricht – die Gaben. „Die Talente stellen besondere Geistesgaben dar –
zusammen mit allen natürlichen Begabungen.“ (5ABC 510)
Alle Diener im Gleichnis hatten Gutes von ihrem Herrn erhalten. Beachten
wir auch, dass das Vermögen des Meisters (Mt 25,15) „einem jeden nach sei-
ner eigenen Fähigkeit“ (Mt 25,15 EB) anvertraut wurde. Die Gaben wurden
als Treuhand ausgeteilt; im eigentlichen Sinn bedeutet das, dass diese Diener
Haushalter dessen waren, was sie nicht besaßen, aber wofür sie verantwort-
lich waren. Aus diesem Grund „rechnet [er] mit ihnen ab“ (Mt 25,19 EB), als
er zurückkommt.
Geistliche Gaben sind vom Heiligen Geist (siehe 1 Kor 12,1–11.28–31;
Eph 4,11). Es gibt gute Nachrichten für alle, die meinen, sie hätten die ge-
ringste Gabe. Keine Gaben ohne Geber. Demnach empfangen sie mit ihrer
Gabe die allergrößte Gabe – den Heiligen Geist.
Die Gaben gehören uns in Christus bereits, aber unser tatsächlicher Be-
sitz hängt von unserem Empfang des Heiligen Geistes und unserer Übergabe
an ihn ab. Hier beging auch der faule Knecht seinen Fehler. Ihm wurde eine
Gabe gegeben und er tat nichts damit. Er beließ seine Gabe so, wie sie war.
Er bemühte sich nicht, das zu nehmen, was ihm gnädigerweise gegeben wur-
de, um etwas daraus zu machen. Daher nannte ihn Jesus „böse und faul“
(Mt 25,26 EB) – ein heftiges Urteil.

Jesus erzählte sein Gleichnis im Zusammenhang mit den letzten Tagen und
seiner Wiederkunft. Inwiefern ist also der Einsatz der Talente entscheidend
für die Vorbereitung auf die letzten Tage?

88
Freitag, 18. Mai 7

Weiterführendes Studium:
Der Mann, der den einen Zentner erhalten hatte, „ging hin, grub ein Loch in
die Erde und verbarg das Geld seines Herrn“ (Mt 25,18).
Ausgerechnet er, der die kleinste Gabe erhalten hatte, ließ sie ungenutzt.
Dies ist eine Warnung für alle, die meinen, vom Dienst für Christus befreit zu
sein, weil ihnen nur wenig anvertraut wurde. Gäbe es etwas Großes für sie zu
tun, wie gern wären sie nach eigenen Worten dazu bereit. Aber weil sie nur
kleine Aufgaben übernehmen können, glauben sie, das Recht zu haben, gar
nichts zu tun. Damit sind sie aber im Irrtum. Mit der Art, wie der Herr seine
Gaben verteilt, prüft er unseren Charakter. Der Mann, der es unterließ, den
ihm anvertrauten Zentner gewinnbringend anzulegen, erwies sich als unzu-
verlässig. Mit fünf Zentnern hätte er es höchstwahrscheinlich nicht anders
gemacht. Sein Verhalten zeigte deutlich, dass er die Gaben des Himmels ver-
achtete.
„‚Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu.‘ (Lk 16,10) Die
Bedeutung der kleinen Dinge wird oft verkannt, und doch bestimmen sie in
entscheidender Weise die Ordnung unseres Alltags. Im Leben eines Christen
gibt es keine Belanglosigkeiten. Wir gefährden unsere charakterliche Ent-
wicklung, wenn wir die Bedeutung der kleinen Dinge unterschätzen.“ (BRG
291–292)

Fragen für ein Gespräch:


1. Von welchen Ideologien und Idealen nahmen Menschen an, dass daraus
ein Paradies auf Erden entstehen würde? Benennt sie. Warum scheiterten
sie alle ohne Ausnahme?
2. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Stärkung des eigenen
Glaubens und dem Gehorsam Gottes Weisungen gegenüber? Warum ist
Glaube ohne die entsprechenden Werke „tot“ (Jak 2,26)? In Hinblick auf
die Versuchungen, die diejenigen erwarten, die „Gottes Gebote halten“
(Offb 14,12): Warum ist es entscheidend, uns jetzt auf das vorzubereiten,
was dann kommt, wenn wir es am wenigsten erwarten?
3. Denkt über das Gleichnis der zehn Jungfrauen nach. Inwiefern sollte
diese Geschichte für uns eine Warnung sein, dass sich beide Gruppen
oberflächlich betrachtet in vielerlei Hinsicht ähnelten und sich gleich ver-
hielten? Wie können wir sicher sein, dass wir uns nicht wie die Törichten
selbst betrügen?
4. Was bedeutet es, dass, wenn möglich, auch „die Auserwählten“ verführt
werden? Was verstehen wir unter „den Auserwählten“? (Siehe Mt 24,31;
Röm 8,33; Kol 3,12.) Was sagt das darüber, wie groß die Täuschung sein
wird?

Sabbatanfang: 21:09 Uhr Kassel / 20:30 Uhr Wien

89
Mit Gott erlebt
(Inside Story)

Moment des Heiligen Geistes


Von Christopher Holland
Ich hörte auf, die katholische Kirche zu besuchen, als ich 16 Jahre alt war. Der
Hauptgrund war, dass meine Eltern, die Eheberatungskurse in der Kirche gaben,
durch eine Scheidung gingen. Der Priester, der oft bei uns zu Hause gegessen
hatte, besuchte meine Eltern kein einziges Mal mehr, als sie getrennte Wege gin-
gen.
Ich beschloss, dass das nichts für mich wäre, wenn das alles ist, worum sich
Gott und seine Kirche drehen.
Vier Jahre gingen vorbei. Ich zog von Chicago ins nördliche Indiana, wo ich in
der Spätschicht an einer Tankstelle arbeitete. Dort traf ich meine zukünftige Frau,
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Debbie und ich redeten miteinander, wenn sie tankte. Sie verstand mein Inte-
resse an geistlichen Themen. Meine Fragen belebten ihr eigenes Interesse an der
adventistischen Erziehung, die sie genossen hatte, von Neuem.
Eines Abends besuchten wir die Pioneer Memorial Church in der Nähe der An-
drews University. Wir hatten gehört, dass dort etwas Interessantes passierte, und
kamen zur NET-95-Satellitenevangelisation mit Mark Finley.
Als die Veranstaltungen endeten, begann ich mit dem Bibelstudium. Ich wäre
beinahe einer anderen protestantischen Kirche beigetreten, aber Debbie hinder-
te mich daran mit einer Bibelstunde über die geheime Entrückung.
Debbie fragte mich, ob ich wirklich daran glaubte, dass Christen heimlich in
den Himmel weggebracht würden. Als ich mit den Schultern zuckte, gab sie mir
eine starke Bibelstunde darüber, wie jedes Auge Jesus bei seinem zweiten Kom-
men sehen würde. Es war ein Moment des Heiligen Geistes.
Ich wurde im September 1995 getauft und Debbie wurde einen Monat später
wiedergetauft. Im nächsten Frühling heirateten wir.
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gen. Aber wie?
Die Antwort kam, als die Andrews University mich anstellte, um das vegetari-
sche Campus Restaurant Gazebo führen. Ein Vorteil des Jobs war ein freier Kurs
pro Semester. Ich schrieb mich für eine Vorlesung in Theologie ein und war über-
zeugt davon, dass Gott mich zum Prediger berief.
Meine erste Evangelisationsreihe fand in Chicago statt, wo ich aufgewachsen
war. Es war so, als ob der Herr mir die Möglichkeit zur Wiedergutmachung gege-
ben hätte. Mehrere Jahre später wurden Mark Finley, der Evangelist, dessen Ver-
anstaltungen von NET 95 mich mit der Adventbotschaft bekannt gemacht hatten,
und ich ein Team, um evangelistische Veranstaltungen in 34 Orten in Chicago
und Umgebung durchzuführen. Mehr als 500 Menschen wurden getauft.
Heute bin ich der Leiter und Sprecher von It Is Written Canada. Wenn du mir
von meiner Zukunft erzählt hättest, als ich 17 Jahre alt war, dann hätte ich den
Schaum von meinem Bier weggepustet und gelacht. Gott führt auf erstaunlichen
Wegen.
Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

90
Lektion 8
Woche vom 19. bis 25. Mai*

Bete den
Schöpfer an

Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


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Merktext:
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ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen
Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern.|/
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Als Siebenten-Tags-Adventisten glauben wir an das biblische Konzept der


„gegenwärtigen Wahrheit“ (2 Ptr 1,12). Es ist im Grunde die Idee, dass Gott
der Menschheit die Wahrheit genau zu dem Zeitpunkt offenbart, wenn es sie
benötigt. So wurde über die Jahrhunderte hinweg mehr und mehr Licht durch
den Herrn gegeben. Die erste Ankündigung des Evangeliums in 1. Mose 3,15
offenbarte dem gefallenen Menschenpaar, dass der Ausweg durch die Nach-
kommen der Frau kommen würde. Die Verheißung für Abraham, dass „er
doch ein großes und mächtiges Volk werden soll und alle Völker auf Erden
in ihm gesegnet werden sollen“ (1 Mo 18,18), war eine noch deutlichere
Offenbarung der Verheißung des Evangeliums. Jesus verkündete: „Denn auch
der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern
dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“ (Mk 10,45) Das
Kommen Jesu ist natürlich die Offenbarung des Evangeliums schlechthin.
Heute glauben wir, dass die dreifache Engelsbotschaft von Offenbarung
14,6–12 „gegenwärtige Wahrheit“ für diejenigen ist, die in den letzten Tagen
vor Christi Wiederkunft leben, und dass sie die Erfüllung unserer Hoffnung
als Christen ist.
In dieser Studienanleitung liegt der Fokus besonders auf der ersten Engels-
botschaft. Denn sie enthält Wahrheiten, die wesentlich für alle sind, die treu
bleiben wollen inmitten der Gefahren der Endzeit.

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 26. Mai.

91
Sonntag, 20. Mai 8

Die Allgemeingültigkeit des Evangeliums


Lies Offenbarung 14,6 und Matthäus 24,14; 28,19: Welches gemein-
same Thema findest du in diesen Texten? Wie helfen diese Texte zu
verstehen, wie wichtig Mission und das Bezeugen des Glaubens für
unsere Aufgabe als Gemeinde sind?

Man könnte sagen, dass die erste Engelsbotschaft zugleich der große Mis-
sionsbefehl (Mt 28,19) ist. Hier allerdings im Zusammenhang mit den letzten
Tagen. Sie ist tatsächlich „gegenwärtige Wahrheit“.
Es fällt auf, dass alle drei Texte die Mission der ganzen Welt, „aller
Nationen“ beziehungsweise für „Nation, Stamm, Sprache und Volk“ betonen.
Anders gesagt: Diese Botschaft ist universal in ihrem Umfang. Jede Person
soll sie hören.

Lies Galater 3,22: Wie hilft dieser Text zu verstehen, warum alle
Welt das Evangelium hören soll?

Die Allgemeingültigkeit der Sünde erklärt, warum unsere Mission und unse-
re Berufung allgemeingültig sind. „Jede Nation, jeder Stamm, jede Sprache
und jedes Volk“ hat gesündigt, hat Gottes Gesetz verletzt und war „einge-
schlossen unter der Sünde“. Adams Fall in Eden hatte einen Einfluss auf alle
menschlichen Wesen; keine Nation, kein Stamm oder Volk ist dagegen im-
mun. Wir alle sehen die unmittelbaren Konsequenzen der Sünde, und wäre
kein Heilmittel bereitgestellt worden, würden wir alle der letztlichen Konse-
quenz gegenüberstehen: dem ewigen Tod.
Das Heilmittel wurde jedoch bereitgestellt: Jesu Leben, sein Tod, seine
Auferstehung und sein Dienst im himmlischen Heiligtum. Er ist die einzige
Lösung für das Problem der Sünde. Jeder soll von der großen Hoffnung er-
fahren, die Gott allen Menschen in Jesus Christus anbietet. Das ist auch der
Grund, warum Siebenten-Tags-Adventisten in der ganzen Welt vertreten sind.
Sie haben den Wunsch, die Botschaft von Jesus mit allen zu teilen, die bisher
noch nichts davon gehört haben.

Warum ist die Verbreitung der Botschaft des Evangeliums ein so großer
Segen für diejenigen, die sich daran beteiligen? Warum ist das Erreichen
anderer Menschen einer der besten Wege, sich auf das Kommen Jesu vorzu-
bereiten?

92
Sonntag, 20. Mai 8

93
Montag, 21. Mai 8

Der Schächer am Kreuz und das ewige Evangelium


In Offenbarung 14,6 ist die Botschaft, die der Welt verkündigt werden soll,
das „ewige Evangelium“. Es ist eine Botschaft der Hoffnung für die Menschen
in einer Welt, die selbst überhaupt keine Hoffnung bietet.

Lies Lukas 23,32–43: Inwiefern zeigt diese Geschichte die große


Hoffnung auf das „ewige Evangelium“ für alle Sünder?

Ellen White beschreibt den Schächer am Kreuz nicht als einen verhärteten
Verbrecher. „Er hatte Jesus gesehen und gehört und war von dessen Lehre
überzeugt worden … Indem er seine gewonnene Überzeugung zu unterdrü-
cken versuchte, hatte er sich immer mehr in Sünde verstrickt, bis man ihn
schließlich festnahm, als Verbrecher überführte und zum Kreuzestod ver-
urteilte.“ (SDL 729)
Was geschah mit ihm? Als er dort am Kreuz hing, erkannte der Schächer
im Ansatz, wer Jesus war, und so rief er aus: „Jesus, gedenke an mich, wenn
du in dein Reich kommst!“ (Lk 23,42)
Und wie antwortete Jesus? Sagte er: „Nun, mein Freund, ich würde dir ger-
ne helfen, aber du hättest dein Gewissen nicht ersticken sollen, indem du
tiefer und tiefer in die Sünde abrutschtest“? Zitierte Jesus eine seiner frühe-
ren Predigten: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schrift-
gelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen“
(Mt 5,20)? Machte Jesus auf irgendeine Art und Weise die Fehler des Übel-
täters zum Thema?
Nein. Stattdessen wandte sich Jesus diesem Verbrecher zu – diesem Men-
schen mit fehlerhaftem Charakter, der nichts getan hatte, um irgendwie
Gerechtigkeit zu erlangen, und der ihn zuvor noch verflucht hatte (Mt 27,44).
Indem Jesus in ihm den Menschen sah, sagte er zu ihm im Prinzip: Ich sage
es dir jetzt, ich gebe dir die Gewissheit, dass dir deine Sünden, deine Verbre-
chen, deine Fehler jetzt vergeben sind, und deshalb „wirst du mit mir im Para-
dies sein“ (Lk 23,43).
Hier ist das „ewige Evangelium“, wie es auch in der ersten Engelsbotschaft
zum Tragen kommt. Ohne diese Botschaft zählt nichts von dem, was wir
sonst über das Gesetz, den Sabbat oder den Zustand der Toten lehren. Wozu
wären diese Lehren ohne jeweiligen Bezug zum „ewigen Evangelium“ nütze?

Welche Hoffnung kannst du für dich persönlich aus dieser Geschichte schöp-
fen?

94
Montag, 21. Mai 8

95
Dienstag, 22. Mai 8

Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre


Nach der Verkündigung des „ewigen Evangeliums“ auf der ganzen Welt baut
die weitere Botschaft des ersten Engels auf dieser Grundlage auf. Beim Ver-
kündigen des „ewigen Evangeliums“ müssen wir die Wahrheiten, die Teil die-
ser Evangeliumsbotschaft für diese Zeit sind, integrieren. In anderen Worten
– die „gegenwärtige Wahrheit“ schließt auch Offenbarung 14,7 ein.

Lies Offenbarung 14,7: Was bedeutet es, Gott zu fürchten und ihm
die Ehre zu geben? Wie können wir das tun? Wie passen diese
Konzepte mit dem Evangelium zusammen?

Gott zu fürchten und ihm die Ehre zu geben sind keine zusammenhanglosen
Konzepte. Wenn wir Gott wirklich im biblischen Sinne „fürchten“, dann wer-
den wir ihm die Ehre geben. Das eine führt zum anderen.

Lies die folgenden Texte: 1. Mose 22,12; 2. Mose 20,20; Hiob 1,9;
Prediger 12,13; Matthäus 5,16. Wie helfen diese Texte, zu verstehen,
was es bedeutet, Gott zu fürchten? Und wie hängt das damit zusam-
men, ihm die Ehre zu geben?

In den oben genannten Versen wird die Vorstellung, Gott zu fürchten, mit
dem Gehorsam ihm gegenüber verbunden. Wenn wir Gott gehorchen und
das tun, was richtig ist, dann bringen wir ihm Ehre. Obwohl oft gesagt wird,
dass Gottesfurcht bedeutet, vor Gott Ehrfurcht zu haben und ihm Ehrer-
bietung entgegenzubringen, sollte es tiefer gehen als das. Uns wird aufgetra-
gen, Gott zu fürchten. Wir sind gefallen. Wir sind Sünder. Wir sind Wesen, die
den Tod verdient haben. Wer hätte nicht schon eine erschreckende Erkennt-
nis über die eigenen schlechten Taten gehabt und sich gefragt, was man aus
der Hand des gerechten Gottes für diese Taten verdienen würde? Das ist die
Furcht Gottes. Und diese Furcht treibt uns zuallererst zum Kreuz, um Ver-
gebung zu empfangen. Danach führt sie uns dazu, Gottes Macht, uns vom
Bösen zu reinigen, für uns zu beanspruchen. Denn gäbe es das Kreuz nicht,
würden unsere Seelen Schaden nehmen (siehe Mt 10,28).

Was sind deine eigenen Erfahrungen mit dem Thema „Furcht Gottes“? Wie
kann das rechte Maß dieser Furcht für unser geistliches Leben förderlich
sein und uns dabei helfen, unseren Glauben und das, wozu Gott uns auffor-
dert, ernster zu nehmen?

96
Dienstag, 22. Mai 8

97
Mittwoch, 23. Mai 8

Die Stunde seines Gerichts ist gekommen


In der ersten Engelsbotschaft wird der Aufruf, Gott zu fürchten und ihm
die Ehre zu geben, mit dem Gericht verknüpft (Offb 14,7). Wenn die Bibel
in einer Lehre eindeutig ist, dann ist es sicher jene, dass Gott ein Gott der
Gerechtigkeit und des Gerichts ist. Eines Tages werden das Gericht und die
Gerechtigkeit, die in dieser Welt fehlen, tatsächlich kommen.
Kein Wunder, dass die Menschen Gott fürchten müssen.
Das „ewige Evangelium“ beinhaltet also ebenso die Tatsache des Gerichts.
Wie aber stehen diese beiden in Beziehung zueinander? Wenn Evangelium
die „Gute Nachricht“ bedeutet, dann heißt das, dass wir, obwohl wir alle Sün-
der sind und Gottes Gesetz gebrochen haben – wie beispielsweise der Schä-
cher am Kreuz –, die Strafe und die Bestrafung, die wir für unsere Sünde und
unsere Übertretung der Gebote verdient hätten, nicht erleben werden.

Lies Matthäus 12,36; Prediger 12,14; Römer 2,6; 1. Korinther 4,5:


Wie gut stehen wir durch unsere eigenen Verdienste vor Gott da?

Gott, der die Anzahl der Haare auf unserem Kopf kennt, wird die Welt rich-
ten. Aber genau deshalb ist das „ewige Evangelium“ solch eine gute Nach-
richt. Das Gericht kommt, aber es gibt „keine Verdammnis“ für die treuen
Nachfolger Jesu, die gewaschen, geheiligt und im Namen unseres Herrn Jesu
gerechtfertigt sind (siehe 1 Kor 6,11). Denn Jesus ist ihre Gerechtigkeit, und
seine Gerechtigkeit wird sie durch das Gericht hindurchführen.
„Der Mensch kann diese Anforderungen nicht selbst erfüllen. In seinen
von Sünde durchtränkten Gewändern und seine Schuld bekennend, steht er
vor Gott. Aber Jesus, unser Anwalt, bringt ein wirksames Plädoyer zugunsten
aller dar, die durch Reue und Glauben ihre Seelen ihm übergeben haben. Er
tritt für sie ein und vernichtet ihren Ankläger mit dem schlagkräftigen Argu-
ment von Golgatha. Sein vollkommener Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz
selbst bis zum Tod am Kreuz hat ihm alle Macht im Himmel und auf Erden
verliehen und er beansprucht das Erbarmen seines Vaters und dessen Ver-
söhnung mit dem schuldigen Menschen.“ (Ellen White, Testimonies for the
Church, Bd. 5, S. 471)

Was zeigt uns die Tatsache des Gerichts über unser totales Bedürfnis nach
Vergebung? Wie kannst du anderen die gleiche Gnade und Vergebung ge-
währen, die Gott uns durch Jesus gegeben hat?

98
Mittwoch, 23. Mai 8

99
Donnerstag, 24. Mai 8

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Lies noch einmal Offenbarung 14,6–7: Welche konkreten Details
finden sich in der gesamten ersten Engelsbotschaft und wie hängen
sie zusammen?

Zusammen mit dem Ruf, der Welt ein Zeugnis zu geben, Gott zu fürchten und
ihm die Ehre zu geben, kommt der Ruf, Gott als Schöpfer anzubeten. Dies
überrascht nicht. Worauf deuten alle diese anderen Aspekte der „gegenwärti-
gen Wahrheit“ – das ewige Evangelium, der Ruf, Zeuge zu sein, das Gericht –
denn hin, wenn nicht darauf, dass Gott unser Schöpfer ist? Diese Wahrheiten
und alle anderen Wahrheiten erwachsen der einen grundlegenden Wahrheit,
dass der Herr der Eine ist, der alle Dinge gemacht hat. Indem wir den Herrn
als Schöpfer anbeten, kehren wir zum Ursprung zurück. Wir kehren zurück
zum Fundament dessen, was es bedeutet, Mensch zu sein und zu leben und
nach dem Bild Gottes geschaffen zu sein – anders als die anderen Geschöp-
fe. Indem wir den Herrn als Schöpfer anbeten, erkennen wir die Abhängig-
keit unserer Existenz von ihm an. Darin liegt auch unsere künftige Hoffnung.
Daher ist auch das Halten des Sabbats so entscheidend. Es ist die besondere
Anerkennung, dass Gott unser Schöpfer ist und dass wir nur ihm dienen. Das
heißt also, dass zusammen mit dem Evangelium und dem Gericht auch der
Ruf, Gott als Schöpfer anzubeten, betont wird.

Lies Offenbarung 14,8–11: Inwiefern helfen diese Verse, die Wichtig-


keit der Anbetung Gottes als den Schöpfer besser zu verstehen?

Wenn sich die letzten Ereignisse abspielen, wird es für die ganze Welt den
Zwang geben, das Tier und sein Bild anstelle des Schöpfers anzubeten. Mit
Blick auf die furchterregende Warnung vor dem Schicksal derer, die das Tier
und sein Bild anbeten, können wir die Bedeutung der Anbetung Gottes als
Schöpfer, der allein der menschlichen Anbetung würdig ist, besser verste-
hen. In der letzten Krise wird diese Wahrheit wichtiger werden als jemals
zuvor.

Denke einen Augenblick über die außerordentlichen Wunderwerke der


Schöpfung nach. Was können sie uns lehren und was bringen sie uns über
den Einen bei, der alles geschaffen hat, und warum ist er alleine würdig,
angebetet zu werden?

100
Freitag, 25. Mai 8

Weiterführendes Studium:
Bibelausleger haben seit Langem die Verbindung zwischen dem Ruf in Offen-
barung 14,7, den anzubeten, „der gemacht hat Himmel und Erde und Meer
und die Wasserquellen“, und dem vierten Gebot gesehen. In 2. Mose 20,11
wird das Sabbathalten wie folgt begründet: „Denn in sechs Tagen hat der
HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist.“
Bei aller Ähnlichkeit der Formulierung gibt es doch eine Veränderung im
Text der Offenbarung, der auf den Herrn als den hinweist, der die „Wasser-
quellen“ gemacht hat.
Der Autor John Baldwin argumentiert: „Wenn man von der göttlichen
Absicht hinter dem Wort ‚Wasserquellen‘ ausgeht, warum lässt dann Jesus
seinen Boten mit der parallelen Aufzählung der Dinge, die 2. Mose 20,11
erwähnt, aufhören? Warum erwähnt der Engel die ‚Wasserquellen‘ und nicht
irgendetwas anderes Geschaffenes wie zum Beispiel die Bäume, Vögel,
Fische oder Berge?
Vielleicht will der Bezug zu den ‚Wasserquellen‘, im Zusammenhang mit
einer göttlichen Ankündigung der Ankunft einer einzigartigen Zeit des gött-
lichen Gerichts, die Aufmerksamkeit des Lesers auf einen früheren Zeitraum
des göttlichen Gerichts lenken … Vielleicht möchte Gott, dass die mögliche
Anspielung auf die Flut, durch das Wort ‚Wasserquellen‘, die Wahrheit unter-
streicht, dass er tatsächlich ein Gott des Gerichts, aber auch ein Gott der ewi-
gen Treue und Gnade ist (beide werden in der Geschichte der Flut in 1. Mose
bewiesen). Wenn das der Fall ist, dann könnten die persönlichen und geist-
lichen Auswirkungen der Konnotation der Flut, die durch das Wort ‚Wasser-
quellen‘ ausgelöst wird, den Leser ermutigen, die momentane Ankunft eines
neuen Endzeitprozesses des individuellen, göttlichen Gerichts, das nun vom
ersten Engel in Offenbarung 14 angekündigt wird, ernst zu nehmen.“ (John
Baldwin, Hg., Creation, Catastrophe, and Calvary: Why a Global Flood Is Vital
to the Doctrine of Atonement, S. 27)

Fragen für ein Gespräch:


1. In Jesaja 53,6 heißt es: „Wir gingen alle in die Irre wie Schafe.“ Das he-
bräische Wort für „wir alle“ lautet cullanu. Im gleichen Text sagt Jesaja,
dass der Herr „alle unsere Sünde“ auf Jesus legte. Das Wort für „uns alle“
ist auch hier cullanu. Inwiefern zeigt uns das, dass egal wie groß das
Problem der Sünde ist, die Lösung dazu mehr als ausreichend ist, das
Problem zu lösen?
2. Welche Lehren können wir aus der Geschichte des Schächers am Kreuz
lernen? Nehmen wir an, dass er freigesprochen und vom Kreuz herunter-
geholt worden wäre und überlebt hätte. Wie wäre sein Leben eurer
Meinung nach verlaufen? Was sagt eure Antwort über die Macht Christi,
unser Leben zu verändern?

Sabbatanfang: 21:19 Uhr Kassel / 20:38 Uhr Wien

101
Mit Gott erlebt
(Inside Story)

Das brennende Haus


Von Andrew McChesney, Adventist Mission
Dan Frein, der Manager eines Versorgungsunternehmens im US-Bundesstaat
Michigan, besuchte seit rund 20 Jahren die protestantische Kirche seiner Jugend-
zeit nicht mehr. Seine Frau, die in einem adventistischen Elternhaus aufgewach-
sen war, war ebenfalls kein aktives Gemeindeglied.
Aber der Tag kam, an dem Dan zur Kirche zurückkehren wollte, deshalb ging
er an einem Sonntag in seine alte Kirche. Was er sah und hörte, überraschte ihn.
Dies war nicht die Kirche, die er verlassen hatte. Er stellte fest, dass die Kirche
nun Homosexualität und andere nichtbiblische Praktiken befürwortete, gegen
die sie noch vor zwei Jahrzehnten gepredigt hatte.
Enttäuscht teilte Dan seiner Frau mit, dass er sich danach sehnte, eine Ge-
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gemeinde in der nahe gelegenen Stadt Muskegon, wo ihre Eltern Glieder waren.
Das Ehepaar begann, den Gottesdienst zusammen mit ihren Eltern zu besu-
chen. Gleichzeitig las Dan jedes Buch von Ellen White, das er in die Hände bekam.
An einem Dienstagabend nach dem Gebetskreis hielt er den Pastor auf dem
Parkplatz an.
„Ich möchte dir sagen, dass ich bereit bin“, sagte er.
„Bereit wofür?“, fragte der Pastor.
„Ich bin bereit, getauft zu werden“, antwortete Dan. „Ich habe die Bücher von
Ellen White gelesen. Ich bin bereit und an Bord.“
Der Pastor ging mit ihm die Taufvorbereitung durch und fand heraus, dass
Dan die Lehren der Gemeinde kannte und ihnen zustimmte. Dan wurde getauft,
seine Frau wurde wiedergetauft und ihr Sohn wurde ebenfalls getauft.
„Ich lobe den Herrn, dass Dan zu uns kam, obwohl wir so wenig Mission
betreiben“, sagt Pastor Kameron DeVasher. „Ich weiß, dass immer noch Heimat-
mission und Evangelisation betrieben werden. Aber ich habe das Gefühl, dass es
da draußen weit mehr Dans gibt, die nur darauf warten, abgeholt zu werden.“
Er meint, Dans Erfahrung zeige auch die Bedeutung der Bücher von Ellen
White auf. „Ich glaube, dass es eine Kraft im Geist der Weissagung gibt, deshalb
sollten wir uns nicht schämen, diese Bücher zu verteilen.“
Dan hat verschiedene evangelistische Vortragsreihen in der Gemeinde durch-
geführt, hat als Diakon gearbeitet und am Dienst im Gefängnis teilgenommen.
Gemeindeglieder beschreiben ihn als „ein brennendes Haus“.
„Er ist jemand, der weniger als fünf Jahre in der Gemeinde ist, und er predigt
das Wort und gewinnt Seelen“, sagt Pastor DeVasher. „Er erinnert uns daran, dass
die erste und wichtigste Arbeit der Ortsgemeinde die Evangelisation ist, das Ge-
winnen von Seelen und Jüngerschaft, und jedes Gemeindeglied sollte an dieser
Arbeit beteiligt sein.“

Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

102
Lektion 9
Woche vom 26. Mai bis 1. Juni*

Die Täuschungen
während
der Endzeit
Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


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Merktext:
Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da
heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt. Er wurde auf die Erde
geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. |/
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Selbst im Himmel, noch vor seinem Sturz, versuchte Satan, die Engel zu täu-
schen. „Luzifer verließ seinen Platz in der unmittelbaren Umgebung Gottes
und säte den Geist der Unzufriedenheit unter die Engel. Eine Zeit lang ver-
barg er seine wahren Absichten in geheimnisvoller Verschwiegenheit unter
einer scheinbaren Ehrfurcht vor Gott. Dabei versuchte er, über die Gesetze,
die das Leben der himmlischen Wesen regelten, Unzufriedenheit zu säen.
Satan redete ihnen ein, diese Ordnungen bestünden aus unnötigen Ein-
schränkungen.“ (VSL 451)
In Eden verstellte er sich als Schlange und überlistete so Eva. Im Verlauf
der gesamten Geschichte bis heute und selbst noch nach den 1000 Jahren
wird er für seine Zwecke zu verführen suchen (Offb 20,8).
Bedauerlicherweise ist er viel klüger, mächtiger und stärker als jeder
Mensch, darum müssen wir auf Jesus und sein Wort vertauen, um uns so vor
seiner List zu schützen. „Aber ihr, die ihr dem HERRN, eurem Gott, anhinget,
lebt alle heute noch.“ (5 Mo 4,4) Das Prinzip dieses Textes gilt auch heute
noch.
In der dieswöchigen Studienanleitung werden wir uns einige der effektivs-
ten Verführungen des Teufels anschauen und betrachten, wie wir uns vor
ihnen schützen können.

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 2. Juni.

103
Sonntag, 27. Mai 9

Die größte Täuschung


Die erste Lektion dieser Studienanleitung handelte vom kosmischen Konflikt,
der jedoch bedauerlicherweise nicht im Kosmos blieb, sondern bis auf unse-
re Erde selbst hinabreichte.
Das Problem ist allerdings, dass viele, Christen eingeschlossen, nicht an
diesen Großen Kampf glauben, da sie nicht an die Existenz eines Satans glau-
ben. Für sie sind die Bibeltexte, die über Satan oder den Teufel reden, nur
ein Ausdruck einer Kultur, die das Böse und das Leid in der Welt vorwissen-
schaftlich erklären möchte. Für zu viele Menschen ist die Vorstellung eines
buchstäblichen, übernatürlichen Wesens, das das Böse unter die Menschheit
gebracht hat, der Stoff von Science-Fiction vergleichbar mit Darth Vader von
Star Wars oder Ähnlichem.

Lies Offenbarung 2,13.24; 12,3.7–9.12.17; 13,2; 20,2.7.10: Was lehren


uns diese Texte über die Existenz Satans und insbesondere über
seine Rolle während der Endzeit?

Die Offenbarung zeigt uns, wie viel Macht Satan in den letzten Tagen über
die Bewohner dieser Erde haben wird, indem er sie nicht nur von der Erlö-
sung wegführt, sondern auch zur Verfolgung derjenigen anstiftet, die Jesus
treu bleiben.
Von allen „Gedanken“ Satans (2 Kor 2,11) – eine Übersetzung des griechi-
schen Wortes für „Sinn“ oder „Verstand“ (noemata) – ist vielleicht die größ-
te Täuschung jene, die Menschen glauben zu lassen, dass er nicht existiert.
Denn wer schützt sich vor einem überwältigenden Feind, wenn er nicht da-
ran glaubt, dass dieser wirklich existiert? Es ist erstaunlich, wie viele beken-
nende Christen dennoch die Vorstellung eines tatsächlichen Teufels nicht
ernst nehmen. Eine solche Position ist nur möglich, wenn man viele Texte
des Wortes Gottes, die Satans Wirken und Methoden in dieser Welt entlar-
ven – und die sich zur Endzeit hin intensivieren werden –, entweder ignoriert
oder radikal neu interpretiert. Dass viele die reale Existenz Satans leugnen,
trotz der eindeutigen und zahlreichen Hinweise der Bibel, sollte ein ernster
Weckruf dafür sein, wie entscheidend wichtig die Lehren der Bibel wirklich
sind.

Auch wenn die Offenbarung besonders über die Machenschaften Satans in


den letzten Tagen spricht, welche Hoffnung macht Offenbarung 12,11? Was
ist unsere Kraftquelle gegen den Teufel?

104
Sonntag, 27. Mai 9

105
Montag, 28. Mai 9

Die beiden großen Fehler


Lies die folgenden Texte: Was sagen sie uns über Satans Macht zu
verführen?

2. Korinther 11,13–15:

2. Thessalonicher 2,9–10:

Offenbarung 12,9:

Offenbarung 20,10:

Wie bereits festgestellt, warnte Jesus seine Nachfolger vor den Verführungen
während der Endzeit. Er warnte besonders vor dem Aufkommen falscher
Christusse und falscher Propheten, die „viele verführen“ (Mt 24,5) würden.
Falsche Christusse und falsche Propheten sind jedoch nicht die einzigen
Täuschungen in der Endzeit, auf die wir achten sollten. Im Großen Kampf
hat sich der Feind viele Täuschungsmanöver ausgedacht, um so viele zu ver-
führen, wie er kann. Als Christen sollen wir uns dieser List bewusst sein. Dies
ist nur möglich, indem wir die Bibel genau kennen und ihren Lehren folgen.
Ellen White erklärt uns, was zwei große Täuschungen sein werden: „Durch
die beiden großen Irrtümer, die Unsterblichkeit der Seele und die Sonntags-
heiligung, will Satan seinen Betrug unter das Volk bringen. Der eine Irrtum
legt die Grundlage für den Spiritismus, während der andere ein Band der
Übereinstimmung mit Rom schafft. Die Protestanten der Vereinigten Staa-
ten werden die Ersten sein, die dem Spiritismus über den Abgrund hinweg
die Hand reichen, und sie werden auch über die andere Kluft hinweg der
römischen Macht die Hand geben. Unter dem Einfluss dieser dreifachen Ver-
einigung wird jenes Land den Fußspuren Roms folgen und die Rechte des
Gewissens mit Füßen treten.“ (VSL 537)
Es ist für uns, viele Jahre nachdem diese Worte niedergeschrieben wur-
den, nahezu unglaublich zu sehen, wie diese beiden „großen Irrtümer“ noch
immer in der christlichen Welt vorherrschen.

Warum sind das Wissen um die biblischen Wahrheiten und die Bereitschaft,
diesen Wahrheiten zu folgen, die mächtigste Waffe, die wir im Kampf gegen
die Verführungen des Teufels – inbesondere in den letzten Tagen – haben?

106
Montag, 28. Mai 9

107
Dienstag, 29. Mai 9

Die Unsterblichkeit der Seele


Lies die folgenden Texte: Prediger 9,5–6.10; Psalm 115,17; 146,4;
1. Korinther 15,16–18; Daniel 12,2: Was vermitteln diese Texte über
den Zustand der Toten? Inwiefern können uns diese Texte besonders
davor bewahren, nicht einem „der beiden großen Irrtümer“ zu ver-
fallen?

In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Berichte von Men-


schen, die klinisch tot waren – ihre Herzen hörten auf zu schlagen und sie
hörten auf zu atmen – und die wiederbelebt wurden und wieder zu Bewusst-
sein kamen. In zahlreichen Fällen erzählten viele von der erstaunlichen Er-
fahrung eines Bewusstseinszustandes, nachdem sie vermeintlich „gestorben“
waren. Einige erzählten davon, wie sie emporstiegen und von oben ihre eige-
nen Körper betrachteten. Andere berichteten, wie sie ihre Körper verließen
und ein wunderbares Wesen trafen, das von Licht und Wärme umgeben war
und Wahrheiten über Liebe und Freundlichkeit verbreitete. Andere erzählten
von Begegnungen und Gesprächen mit verstorbenen Verwandten.
Dieses Phänomen ist so geläufig, dass es sogar einen wissenschaftlichen
Begriff dafür gibt: Nahtoderfahrungen (NTE). Obwohl NTEs umstritten blei-
ben, dienen sie vielen Christen als Beweis für die Unsterblichkeit der Seele
und für die Vorstellung, dass die Seele mit dem Tod einen anderen Bewusst-
seinszustand erreicht.
Aber NTEs sind natürlich eine weitere Erscheinungsform „der beiden gro-
ßen Täuschungen“. Solange jemand glaubt, dass die Seele nach dem Tod in
der einen oder anderen Form weiterlebt, bleibt die Person offen für die meis-
ten okkulten oder spiritistischen Täuschungen. Das sind jedoch Täuschun-
gen, die bald dazu neigen, explizit oder implizit anzunehmen, dass man
Jesus nicht braucht. Tatsächlich sagten die meisten Menschen, die eine NTE
hatten, dass das spirituelle Wesen, das sie trafen, oder sogar ihre verstorbe-
nen Verwandten ihnen tröstende Worte der Liebe, des Friedens und der Güte
mitgaben. Doch hier war nichts von der Erlösung in Christus, nichts über
Sünde und nichts über das kommende Gericht sowie die meisten biblischen
Sichtweisen zu vernehmen. Man sollte meinen, dass sie, während sie ver-
meintlich einen Geschmack auf das christliche Jenseits erhalten, auch einen
Vorgeschmack auf die meisten grundlegenden christlichen Lehren erhalten
haben sollten. Oft jedoch hört sich das, was sie erzählen, an wie die Lehre
des New Age, was auch erklären könnte, warum viele Personen mit NTE sich
nach ihrem „Sterben“ weniger dem Christentum zugeneigt fühlen als davor.

Warum müssen wir uns als Christen fest an das Wort Gottes halten, selbst
wenn unsere Sinne uns etwas anderes zu sagen scheinen?

108
Dienstag, 29. Mai 9

109
Mittwoch, 30. Mai 9

Der Sabbat und die Evolutionstheorie


Genauso erfolgreich, wie Satan mit der Verführung der Welt bezüglich der
Unsterblichkeit der Seele gewesen ist, wenn nicht sogar noch mehr, war er,
als er den biblischen Sabbat durch den Sonntag ersetzte (vgl. Lektion 6 und
8), und das bereits seit dem Großteil der christlichen Geschichte.
In jüngerer Zeit kam der Teufel mit einer weiteren Verführung daher, die
die Bedeutung des Siebenten-Tags-Sabbats in der öffentlichen Wahrnehmung
schmälert: die Evolutionstheorie.

Lies 1. Mose 1,1–2,3: Was lehrt diese Passage darüber, wie Gott
unsere Welt schuf und wie lange er dafür brauchte?

Selbst ein oberflächliches Lesen dieser Texte macht zwei Aspekte im bib-
lischen Schöpfungsbericht deutlich: Erstens war alles gewollt und geplant;
nichts war zufällig oder willkürlich. Die Schrift lässt keinen Raum für irgend-
einen Zufall im Schöpfungsprozess. Zweitens offenbart der Text eindeutig,
dass jede Kreatur nach ihrer Art geschaffen wurde; das bedeutet, jedes Tier
wurde für sich und deutlich anders als die anderen Arten geschaffen. Die
Bibel weiß nichts von einer natürlichen Abstammungskette (ausgehend vom
urzeitlichen Einzeller).
Selbst wenn man den Genesisbericht nicht wörtlich auslegt, werden diese
zwei Punkte deutlich: Der Schöpfungsakt war nicht zufällig und es gab keine
evolutionäre Entstehung der Arten.
Ganz anders bei der darwinistischen Evolutionslehre, die in ihren ver-
schiedenen Ausprägungen zwei Dinge lehrt: das Prinzip des Zufalls und eine
natürliche Abstammung für alle Spezien.
Warum interpretieren aber viele 1. Mose 1 durch die Linse einer Theorie,
die diesem Bericht grundlegend widerspricht? Tatsächlich hat der Irrtum der
Evolution nicht nur Millionen säkularer Menschen befallen, sondern auch
viele bezeugende Christen glauben, dass sie sie mit ihrem christlichen Glau-
ben harmonisieren können – trotz der eklatanten Widersprüche, die hier ge-
nannt sind.
Im Kontext der letzten Ereignisse machen die Konsequenzen der Evolu-
tionstheorie die Gefahr der Täuschung nur offensichtlicher. Warum sollte
man ernsthaft einen Tag (Siebenten-Tags-Sabbat) als Gedenktag beachten,
der nicht für eine Sechs-Tage-Schöpfung, sondern für eine Schöpfung in drei
Milliarden Jahren steht (das späteste Datum des vermeintlichen Ursprungs
allen Lebens auf der Erde)? Die Evolution entzieht dem siebten Tag seine
wahre Bedeutung, da sie die Sechs-Tage-Schöpfung aus dem Nichts als blo-
ßen Mythos verkennt, wie etwa das Säugen von Romulus und Remus durch
eine Wölfin. Außerdem: Würde jemand, der daran glaubt, dass die Schöp-
fung Milliarden von Jahren anstelle von sechs Tagen benötigte, tatsächlich
Verfolgung oder Tod riskieren, indem er für den Sabbat anstelle des Sonn-
tags einsteht?

110
Mittwoch, 30. Mai 9

111
Donnerstag, 31. Mai 9

Die falsche Dreieinigkeit


Das Konzept eines dreieinigen Gottes ist in der gesamten Bibel belegt.
Jedoch offenbart das Buch der Offenbarung im Zusammenhang mit den End-
zeittäuschungen und Verfolgungen eine „falsche Dreieinigkeit“. Sie wird in
Offenbarung 13 beschrieben und besteht aus dem Drachen, dem Tier aus
dem Meer und dem Tier aus der Erde.

Lies Offenbarung 12,17 und 13,1–2: Was wird hier beschrieben?

Der Drache wird als Gegenpart zu Gott Vater gesehen, da er ganz klar der-
jenige ist, der die Kontrolle hat. Er verteilt ebenso Macht, Autorität und einen
Thron an das Tier aus dem Meer, die Fälschung Christi. Warum wird diese
zweite Macht als Fälschung Christi angesehen?

Lies Offenbarung 13,2–5: Was sind die Wesensmerkmale des Tieres


aus dem Meer?

Das Tier aus dem Meer erhält Macht vom Drachen – was an Jesu Worte über
ihm zuteilwerdende Macht des Vater erinnert (siehe Mt 28,18). Ähnlich wie
Jesus erfährt es zudem einen Tod und danach eine Auferstehung (siehe
Offb 13,3). Außerdem wird von dem Tier gesagt, dass es seine Macht 42 Mo-
nate lang beziehungsweise dreieinhalb Jahre ausübt (hier nach dem Jahr-
Tag-Prinzip), was an den buchstäblichen dreieinhalbjährigen Dienst Christi
erinnert.

Lies Offenbarung 13,11–17: Wie wird das Tier aus der Erde hier
beschrieben?

Das Tier aus der Erde unterstützt die Interessen des Tieres aus dem Meer, so
wie der Heilige Geist nicht sich selbst verherrlicht, sondern Jesus (siehe Joh
16,13–14). Genauso wie der Heilige Geist eine kraftvolle Tat ausübte, indem
er das „Feuer“ vom Himmel fallen ließ (Apg 2,3), so übt auch das Tier aus der
Erde etwas Ähnliches aus (siehe Offb 13,13).
„Vor dem Ende der Welt wird das lammähnliche Tier das Pfingstereignis
nachahmen, um der Welt zu beweisen, dass die falsche Dreieinigkeit die
wahre Gottheit ist!“ (Jon Paulien, Das Ende der Welt – was die Bibel tatsäch-
lich darüber sagt, Lüneburg 2006, S. 111)

Was sind weitere Täuschungen während der Endzeit, die wir beachten soll-
ten? Wie können wir anderen helfen, diese ebenfalls als Täuschungen zu
identifizieren?

112
Freitag, 1. Juni 9

Weiterführendes Studium:
Lasst uns noch bei den Auswirkungen der Evolutionstheorie im Zusammen-
hang mit den Ereignissen der letzten Tage, besonders in Bezug auf die Rolle
des Sabbats, verweilen. Ein Grund, weshalb Charles Darwin (1809–1882), der
Erfinder der Theorie, die Evolution befürwortete, war, dass er – in Unkennt-
nis des Großen Kampfes – Schwierigkeiten hatte, das Böse und das Leid mit
der Idee eines wohlwollenden und liebenden Schöpfers in Einklang zu brin-
gen. Aufgrund dieses Fehlers suchte er in anderen Richtungen nach Antwor-
ten. Es war kein Zufall, dass während der Mitte bis ins späte 19. Jahrhundert
hin, als Darwin seine Evolutionstheorie überprüfte und überarbeitete, Gott
eine Bewegung ins Leben rief – die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten –,
die allem, wofür Darwins Theorie stand, etwas entgegenzuhalten hatte. Es ist
in der Tat bemerkenswert, dass die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten,
deren Bezug zum Schöpfungsglauben gar im Namen enthalten ist, ungefähr
zur gleichen Zeit wie Darwins Theorie aufkam und sich verbreitete.
Wer weiß, hätte doch Darwin die folgenden Zeilen von Ellen White ge-
lesen und ihnen geglaubt, dann wäre der Welt einer der größten intellektuel-
len Schnitzer seit dem geozentrischen Weltbild und der Spontanzeugung
erspart geblieben: „Hinfort stand die Erde zwar unter Gottes Fluch, doch die
Schöpfung sollte auch weiterhin das Lehrbuch der Menschen sein. Allerdings
würde man in der Natur neben dem Guten und Bewundernswerten zuneh-
mend mehr den Atem des Bösen spüren. Sie konnte nicht mehr nur das Gute
darstellen, denn das Böse war allgegenwärtig und schädigte die Erde und
das Meer und die Luft mit seiner verunreinigenden Berührung. Wo einst nur
der Charakter Gottes niedergeschrieben war, das Wissen des Guten, wurde
nun auch der Charakter Satans niedergeschrieben, das Wissen des Bösen.
Aus der Natur, die nun das Wissen um Gut und Böse offenbarte, erhielt der
Mensch beständig Warnungen über das Ergebnis der Sünde.“ ( Ellen White,
Education, S. 26)
Darwin entwickelte also seine evolutionären Spekulationen auf Grundlage
eines falschen Verständnisses der Natur und des Charakters Gottes und der
gefallenen Welt, in der wir leben. Leider werden die Folgen seiner Theorie
Menschen anfällig für die Täuschungen Satans machen – besonders in der
letzten Krise.
Fragen für ein Gespräch:
1. Warum lehnen viele Christen die Vorstellung eines real existierenden
Satans ab? Was lehrt uns diese Sicht über die Gefahr, die klaren Lehren
der Bibel abzulehnen?
2. Was würdet ihr einer Person entgegnen, die nach einer Nahtoderfahrung
sagt, dass diese Erfahrung ihm oder ihr gezeigt hätte, dass es tatsächlich
ein Leben nach dem Tod gibt?
3. Warum werden eurer Meinung nach diejenigen, die an die Evolution
glauben, in den letzten Tagen so viel anfälliger für die Täuschungen
Satans sein?
Sabbatanfang: 21:27 Uhr Kassel / 20:46 Uhr Wien

113
Mit Gott erlebt
(Inside Story)
Verurteilt für Totschlag
Von Andrew McChesney, Adventist Mission
Um zwei Uhr morgens artete eine Kneipenschlägerei im US-Bundesstaat Alaska
in rohe Gewalt aus, als der 28-jährige Tony Pouesi einen Mann mit einem einzi-
gen Schlag niederstreckte.
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nächsten Tag. Tony wurde wegen Totschlags verurteilt, was eine Höchststrafe
von 20 Jahren bedeutete.
„Ich war am Boden zerstört,“ sagt Tony. „Ich hatte Angst. Mein ganzes Leben
zog vor meinem inneren Auge vorüber.“
In seiner Gefängniszelle erinnerte sich Tony an seine Kindheit im weit ent-
fernten Shelton, einer Stadt im Staat Washington. Seine Familie hatte niemals in
der Bibel gelesen oder eine Kirche besucht. Als Teenager hatte er Alkohol und
illegale Drogen konsumiert und die Schule noch vor dem Abschluss der elften
Klasse verlassen. Als Erwachsener zog er nach Alaska, um als Fischer zu arbeiten.
Im Gefängnis begann Tony verzweifelt zu beten.
„Ich sagte: Wenn es einen Gott gibt, dann möchte ich wissen, dass er real ist“,
erzählt der heute 30-jährige Tony in einem Interview. „Ich schrie täglich für meh-
rere Stunden um Hilfe.“
Tony lieh sich eine Bibel aus der Gefängnisbibliothek aus und spürte zu seiner
Überraschung ein überwältigendes Gefühl des Friedens und der Freude, als er
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Bibelverse, die er auswendig lernte. Darin heißt es: „Seid stark und mutig, fürch-
tet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, er ist
es, der mit dir geht; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen.“ (EB)
„Als ich betete und in der Bibel las, vollbrachte Gott Wunder in meinem
Leben“, berichtet Tony.
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igkeiten für ihn habe: Die mögliche Gefängnisstrafe war auf zwei bis vier Jahre
heruntergesetzt worden. Danach wurde die Strafe auf ein bis drei Jahre wegen
fahrlässiger Tötung herabgesetzt.
Eines Tages fand Tony eine kleine Karte im Bücherregal der Gefängnisbiblio-
thek: eine Einladung zu den Discover-Bibellektionen der Voice of Prophecy, einer
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weg und studierte die Lektionen eifrig.
„Es ist überraschend, dass ich, obwohl ich getrunken, Drogen genommen und
die Highschool nicht abgeschlossen hatte, die Bibel verstehen konnte“, sagt er.
„Das ist erstaunlich, nicht wahr? Man muss kein Gelehrter sein, um die Bibel zu
verstehen.“
Kurz nachdem er die Bibelstudien beendet hatte, kam Tonys Fall vor Gericht.
Dort, sagt Tony, vollbrachte Gott ein Wunder. Der Richter verhängte eine Bewäh-
rungsstrafe von drei Jahren. Tony war frei.
„Gott hat mich aus dem Gefängnis befreit“, erzählt Tony. „Ich habe nur neun
Monate darin verbracht.“
Lies mehr über Tony Pouesi in der nächsten Woche.
Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

114
Lektion 10
Woche vom 2. bis 8. Juni*

Amerika und
Babylon

Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


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Merktext:
Zu jener Zeit wird Michael auftreten, der große Engelfürst, der für dein Volk
einsteht. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen
ist, seitdem es Völker gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein
Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. (Dan 12,1)

Die Lektion 9 handelte von der falschen Dreieinigkeit – Satan (der Drache)
und die beiden irdischen Mächte, die gemeinsam die Verfolgung von Gottes
Volk bewirken werden.
Eine der beiden Mächte, das Tier aus dem Meer (Offb 13,1–10), wird als
Kombination eines Panthers, Bären und Löwen beschrieben (Offb 13,2) –
Symbole, die direkt aus Daniel 7,4–6 entnommen sind. Die Lektion 6 befasste
sich mit Daniel 7. Dort wird beschrieben, dass nach der Herrschaft Babylons
(Löwe), Medo-Persiens (Bär) und Griechenlands (Panther) eine letzte irdische
Macht aufkam – Rom. Es begann als heidnisches Rom und wurde schließlich
zum päpstlichen Rom. Die Macht, die in Daniel 7,7–8.19–21.23–25 als kleines
Horn beschrieben wird, erwuchs unmittelbar aus dem vierten Tier. Wir sahen
auch, dass viele der Wesenszüge des päpstlichen Roms, wie sie in Daniel 7
beschrieben werden, im Tier aus dem Meer in Offenbarung 13,1–10 wiederzu-
erkennen sind. Bibelausleger haben Rom daher als eine der Schlüsselfiguren
der gegnerischen Partei im Endzeitszenario in Offenbarung 13 identifiziert.
Jedoch ist Rom nicht die einzige Macht. Es wird eine weitere Macht be-
schrieben. In der Studienanleitung für diese Woche werden wir uns haupt-
sächlich auf Offenbarung 13 und die darin vorgestellten Mächte konzen-
trieren. Dabei soll uns auch stets die Frage begleiten: Was bedeuten diese
Ereignisse und wie können wir auf sie vorbereitet sein?
* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 9. Juni.

115
Sonntag, 3. Juni 10

Die Heilung der tödlichen Wunde


Lies Offenbarung 13,1–10 und sammle die Gründe dafür, warum sich
diese Verse auf das Papsttum und seine Rolle in Vergangenheit und
Zukunft beziehen. Beachte besonders, welch herausragende Rolle es
erhielt. Was bedeutet das für die Ereignisse der letzten Tage?

Obwohl Gott treue Menschen in allen Kirchen hat, weist die Schrift auf eine
besondere Rolle hin, die die hier beschriebene Institution in der Vergangen-
heit gespielt hat und in den Ereignissen der letzten Tage spielen wird.

Lies Offenbarung 13,3: Was wird hier beschrieben und was bedeutet
das in Bezug auf Roms Führungsrolle?

Jahrhundertelang war die römische Kirche die zentrale Religion und auf vie-
le Weisen das politische Zentrum der westlichen Welt. Ein treffendes Beispiel
hierfür ist die Geschichte des römisch[-deutschen] Herrschers Heinrich IV.
(1050–1106), der, nachdem er Papst Gregor VII. (ca. 1025–1085) verärgert hat-
te, zur päpstlichen Residenz kam, um Frieden zu schließen. Dort musste der
römische Herrscher mitten im Winter drei Tage im Vorhof ausharren, bis der
Papst ihm Einlass gewährte. Gregor VII. brüstete sich, bestärkt durch seinen
Triumph, damit, dass es seine Pflicht sei, den Stolz der Könige zu brechen.
Nichtsdestotrotz wurde Roms politische und religiöse Vorherrschaft durch
den Einfluss der Reformation, der Aufklärung sowie der Französischen
Revolution im späten 18. Jahrhundert erschüttert. Einer der Päpste, Pius VI.
(1717–1799), wurde tatsächlich von der französischen Armee 1798 gefangen
genommen und starb ein Jahr später im Exil.
Offenbarung 13 spricht jedoch von einem Wiedererstarken – der Heilung
der „tödlichen Wunde“. Und obwohl Rom heute nicht über die gleiche Macht
wie in den Tagen Gregors VII. verfügt, so ist es auch dank der Beliebtheit der
letzten Päpste doch eine einflussreiche religiöse und politische Macht (es sei
beispielsweise an die Rede von Papst Franziskus vor dem amerikanischen
Kongress 2015 erinnert – ein Novum in der Geschichte). Laut der Prophetie
wird dieser Einfluss nur wachsen.

Wie können wir der Botschaft gegenüber treu sein, die wir zu predigen
berufen sind, aber dies gleichzeitig auf eine Weise tun, die möglichst wenig
Widerstand hervorruft? Warum sollten wir uns von „politischer Korrektheit“
bei der Verkündigung der gegenwärtigen Wahrheit nichts aufzwingen las-
sen?

116
Sonntag, 3. Juni 10

117
Montag, 4. Juni 10

Amerika in der Prophetie


Menschen haben sich zu Recht gefragt: Wie könnte Rom diese Art von Ein-
fluss, wie er in Offenbarung 13 beschrieben wird, heute beziehungsweise in
Zukunft ausüben? Die Tage, in denen es Armeen befehligen konnte – wie es
in der Vergangenheit geschah –, sind schon lange vorbei. Die Antwort finden
wir ebenfalls in Offenbarung 13.

Lies Offenbarung 13,11–12: Welche Merkmale helfen uns, die hier


beschriebene Macht zu identifizieren?

Das Tier, das diesem vorangeht – in der protestantischen Tradition bereits


seit Langem mit Rom identifiziert –, herrschte 42 Monate (Offb 13,5). Diese 42
Monate sind identisch mit dem in Daniel 7,25 beschriebenen Zeitraum („eine
Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit“) beziehungsweise mit den dreiein-
halb Jahren (Offb 12,14) und 1260 Tagen (Offb 12,6). Es handelt sich dabei
um die Zeit, in der die päpstliche Macht ihre Gegner unterdrückte. Wendet
man das Jahr-Tag-Prinzip an, begann diese prophetische Zeitspanne mit der
Vormachtstellung des Papsttums 538 n. Chr. und endete im Jahr 1798, als der
Papst gefangen genommen wurde. Das Ende dieser Zeitspanne markiert die
„tödliche Wunde“ der päpstlichen Macht nach der Vorhersage.
Um diesen Zeit herum, gegen Ende der 42 Monate (1798), erscheint eine
andere Macht (Offb 13,11; 13,1), die aus der Erde emporsteigt, was im Kon-
trast zu den vorherigen Mächten steht, die aus dem Wasser emporkamen
(siehe Dan 7,2–3). Die Wasser sind ein Symbol für die Menschenmassen:
„Die Wasser, die du gesehen hast, an denen die Hure sitzt, sind Völker und
Scharen und Nationen und Sprachen.“ (Offb 17,15)
Das sind, unter anderem, die Gründe, warum diese Macht die Vereinigten
Staaten von Amerika sein müssen, die aus einem relativ unbewohnten Teil
der Welt erwuchsen und die nicht erst andere mächtige Reiche unterwerfen
mussten.
„Welche Nation der Neuen Welt begann nach 1798 mächtig zu werden,
Größe und Stärke zu verheißen und die Aufmerksamkeit der Welt auf sich
zu ziehen? Bei der Deutung dieses Sinnbildes gibt es keinen Zweifel. Eine
einzige Nation entspricht der Beschreibung dieser Prophezeiung, sie weist
eindeutig auf die Vereinigten Staaten von Amerika hin.“ (VSL 399)
Obwohl diese Macht zunächst mit beiden Hörnern eines Lammes ver-
glichen wird – ein Symbol für Sanftmut –, wird sie doch „wie ein Drache“
sprechen, was auf eine Zeit der Verfolgung durch sie, wie unter den vorheri-
gen Mächten, hinweist. Offenbarung 13,11–17 beantwortet also die Frage, wie
Rom wieder den Einfluss ausüben könnte, den die Prophezeiung vorhersagt.
Es wird die Macht der Vereinigten Staaten hinter sich haben – auf diese Wei-
se wird es geschehen.

118
Montag, 4. Juni 10

119
Dienstag, 5. Juni 10

Eine Frage der Anbetung


Durch die ganze Heilsgeschichte hindurch musste Gott stets mit jenen umge-
hen, die dem Götzendienst und anderen Formen falscher Anbetung verfielen
(vgl. Mt 4,8–10). In der letzten Krise – wie sie in Offenbarung 13 beschrieben
wird – wird das Thema der Anbetung erneut aufkommen. Auch hier wird
Gottes Volk die Wahl treffen müssen, wen es anbeten und wem es dienen
will (vgl. Jos 24,15).
In Lektion 2 ( „Daniel und die Endzeit“) befassten wir uns mit der Ge-
schichte der drei jungen Hebräer, denen befohlen wurde, „das goldene Bild“
(Dan 3,5) anzubeten. Wir sahen, wie Offenbarung 13 die Sprache dieses
Kapitels in seiner Beschreibung der Verfolgung aufgreift, der Gottes Volk in
der Endzeit ausgesetzt sein wird. Wir können die Geschehnisse in Daniel 3
als einen Vorläufer dessen sehen, was in den letzten Tagen geschehen wird,
so wie es in Offenbarung 13 im Zusammenhang mit den dort erwähnten
Mächten symbolisch beschrieben wird. In Daniel 3 war allen befohlen wor-
den, das goldene Bild anzubeten, andernfalls würden sie im Feuerofen ster-
ben. Ähnlich ist es in Offenbarung 13, wenn „alle, die das Bild des Tieres
nicht anbeteten, getötet“ (Offb 13,15) werden.

Lies Offenbarung 14,9–11; 16,2; 19,20; 20,4: Was sagen diese Verse
darüber, wie wichtig die Frage der Anbetung sein wird?

Babylon war schon immer das Zentrum falscher Anbetung. Der Turm von
Babel bezeugt den Wunsch seiner Erbauer, wie Luzifer „über die hohen
Wolken“ (Jes 14,14) aufzufahren und sich ebenfalls selbst, für den Fall einer
weiteren globalen Flut, zu retten. Demnach vertrauten sie Gottes Verheißung,
niemals eine weitere Flut über die Erde zu bringen, nicht (1 Mo 9,8–11).
Das neubabylonische Reich pries ebenfalls die menschlichen Errungen-
schaften. Nebukadnezar besang „das große Babel, das ich erbaut habe“
(Dan 4,27). Später nahm König Belsazar die goldenen Becher aus dem Tem-
pel Salomos für ein Gelage, „und als sie so tranken, lobten sie die goldenen,
silbernen, bronzenen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter“ (Dan 5,4).
Beachte, wie die originalen Gefäße des Tempels mit berauschendem Wein
gefüllt wurden und so die Empfindsamkeit all derer, die aus ihnen tranken,
abgetötet wurde. Viele in der Stadt kamen deshalb um, als Babylon fiel. Eine
äußere Erscheinung der Wahrheit kann uns täuschen, wenn der tödliche
„Wein Babylons“ verschleiert wird. Falsche Anbetung und falsche Ideen sind
die Währung in Satans Reich.

Wie können wir feststellen, ob wir aktuell in falsche Formen der Anbetung
involviert sind?

120
Dienstag, 5. Juni 10

121
Mittwoch, 6. Juni 10

%(
 ) *
Lies die folgenden Texte: Jeremia 51,6–7.53.57; Sacharja 2,11;
Offenbarung 17,5–6; 18,2–3: Was lehren sie über Babylon?

Wie wir im Dienstagsabschnitt gesehen haben, verfügt Babylon über eine


lange Historie falscher Anbetung; deshalb ist es ein so zutreffendes Symbol
für eine endzeitliche Macht, die die Nationen täuscht.

Vergleiche den Drachen, das Tier aus dem Meer und das scharlach-
rote Tier miteinander (Offb 12,3; 13,1–3; 17,3). Welche Gemeinsam-
keiten und Unterschiede gibt es?

Alle drei Tiere haben sieben Köpfe und zehn Hörner, sie entsprechen der
Gesamtanzahl der Köpfe und Hörner der Tiere aus Daniel 7. Alle späteren
Reiche wurden auf den vorherigen aufgebaut. In ähnlicher Weise kombiniert
das scharlachrote Tier die Elemente des Drachens und des Tieres aus dem
Meer (die jeweils das heidnische und päpstliche Rom symbolisieren) sowie
des Tieres aus der Erde (Offb 13,11–14), indem es „alle drei Mächte – alle
Feinde Gottes – in einer echten Koalition“ verbindet (Jacques B. Doukhan,
Secrets of Revelation, The Apocalypse Through Hebrew Eyes, S. 162). Ein zu-
sätzliches Element in Offenbarung 17 ist die Frau, die auf dem scharlachro-
ten Tier sitzt und eine rechtswidrige Vereinigung religiöser und politischer
Mächte symbolisiert. Diese Frau steht in starkem Widerspruch zu der reinen
Frau aus Offenbarung 12:

  +  , !"-   , !.-


Im Himmel Auf den Wassern
Gekleidet mit der Sonne Gekleidet in Purpur und Scharlach
Krone von 12 Sternen Geschmückt mit Gold, Edelsteinen, Perlen
Vom Drachen angegriffen Vom Drachen unterstützt
Mutter der Übrigen Mutter der Huren

Als „Mutter der Huren“ war Babylon damit beschäftigt, sich zu vervielfälti-
gen. Die abgefallene Mutterkirche hat viele abgefallene Töchter. Aber Gott
übernimmt keine Inhaberschaft der Irrtümer und der Gräueltaten, die von
der abgefallenen Christenheit verkündigt und begangen wurden. Sein wah-
res Volk, obwohl von Satan angegriffen, wird durch die Jahrhunderte hin-
durch überleben.

122
Mittwoch, 6. Juni 10

Offenbarung 14,8 warnt bereits vor dem Fall Babylons oder dem Abfall
von der Wahrheit, was letzten Endes in die letzte Täuschung durch das
Malzeichen des Tieres führen wird (Offb 14,9–11). Diese Warnung wird mit
viel größerer Macht wiederholt werden und ihren Höhepunkt in einem letz-
ten Aufruf an Gottes Volk finden, das sich immer noch in Babylon befindet:
nämlich aus Babylon herauszukommen und sich mit Gottes endzeitlicher
Gemeinde der Übrigen zu vereinen (Offb 18,1–4).

123
Donnerstag, 7. Juni 10

        /


Über die Jahre hinweg haben Leser der biblischen Prophezeiungen die Welt-
ereignisse mit großem Interesse verfolgt, besonders wenn sie einen end-
zeitlichen Bezug zu haben scheinen – wie beispielsweise die Rolle der Ver-
einigten Staaten. Bereits 1851 deuteten einige Adventisten das zweite Tier aus
Offenbarung 13 als Amerika (Offb 13,11–15) – eine durchaus bemerkenswerte
Auslegung in Bezug auf den damaligen Status der Vereinigten Staaten. Mitte
des 19. Jahrhunderts waren die großen Mächte immer noch in der alten Welt
situiert: Preußen, Frankreich, Österreich-Ungarn und England. Zu jener Zeit
hatte Amerika zur Friedenssicherung eine Armee mit 20.000 Mann, unge-
fähr ein Zehntel der Kämpfer in der Schlacht von Waterloo (1815). 1814 – nur
40 Jahre zuvor – drangen die Briten in Washington D.C. ein und brannten es
nieder. 1867 vernichtete Sitting Bull das siebte US-Kavallerie-Regiment von
General Custer. Auch nach 1851, also nach der Identifikation der Vereinigten
Staaten mit der Macht, die eines Tages das „Malzeichen des Tieres“ in der
Welt durchsetzen würde, kämpfte die Nation immer noch mit den amerikani-
schen Ureinwohnern um das eigene Land und gewann nicht immer!
Ohne Zweifel erfüllten sich die Weltereignisse so, wie wir geglaubt haben,
dass sie es tun würden. Aber weitere Dinge müssen noch erfüllt werden, be-
vor wir das Ende erreichen. Deshalb ist es zum Beispiel wichtig zu betonen,
wenn wir vom „Malzeichen des Tieres“ reden, dass es noch niemand hat –
unabhängig davon, ob man das vierte Gebot hält oder nicht.
Darüber hinaus müssen sich noch weitere Dinge erfüllen.

Lies Offenbarung 18,1–4: Was passiert hier und warum ist es wichtig
für uns, dass wir uns dies jetzt vergegenwärtigen? Was zeigen uns
diese Verse über unsere Mission für die Welt?

Diese Verse malen ein schwarzes Bild für die Welt, sowohl politisch, mora-
lisch als auch geistlich. Sie zeigen den heimtückischen Einfluss der falschen
Lehre in der Welt. Gleichzeitig geben sie dennoch große Hoffnung, da ein
anderer Engel aus dem Himmel die Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchtet.
Zudem wird Gottes treues Volk, diejenigen, die noch nicht erkannt haben,
was sie erkennen müssen, aus Babylon herausgerufen. Das bedeutet auch,
dass das Volk Gottes, das bereits aus Babylon herausgerufen wurde, eine
Aufgabe denen gegenüber hat, die sich noch immer darin befinden.

Was bedeutet es für uns, dass Gott einige derer, die immer noch in Babylon
sind, „mein Volk“ nennt? Warum ist es wichtig für uns, uns dessen bewusst
zu sein, wenn wir Umgang mit anderen pflegen?

124
Freitag, 8. Juni 10

Weiterführendes Studium:
Satans Angriff auf Gottes Gesetz ist ein Angriff auf Gott selbst – sowohl auf
seine Autorität als auch auf seine Herrschaft. Daher wird Satan in den letz-
ten Tagen, dem Höhepunkt der letzten Krise, diejenigen angreifen, die „die
Gebote Gottes“ halten (Offb 12,17; 14,12). Denn sie allein werden sich wider-
setzen, Satan durch seine Vertreter hier auf der Erde die Ehre zu geben. Der
Kampf, den er vor langer Zeit im Himmel führte, wird auf der Erde fortgesetzt
werden, und so wie er im Himmel geschlagen wurde, so wird er auch hier
auf der Erde vernichtet werden. „Seit Beginn des großen Kampfes im Him-
mel ist es Satans Bestreben, das Gesetz Gottes zu beseitigen. Um dieses Ziel
zu erreichen, lehnte er sich gegen den Schöpfer auf. Obwohl er deshalb aus
dem Himmel verbannt wurde, führt er auf der Erde denselben Kampf weiter.
Unentwegt ist er bestrebt, Menschen zu verführen und sie dazu zu verleiten,
das Gesetz Gottes zu übertreten. Ob dies nun durch Beseitigung des ganzen
Gesetzes oder nur durch eines seiner Gebote geschieht; die Folgen sind letzt-
lich dieselben. ‚Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen
ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig.‘ (Jak 2,10)“ (VSL 532)

Fragen für ein Gespräch:


1. Sprecht über die Weltereignisse und darüber, auf welche Weise sie auf
das hinweisen, von dem wir glauben, dass es in den letzten Tagen ge-
schehen wird. Welche Ereignisse müssen sich noch erfüllen? Wie können
wir einerseits wachsam gegenüber den Zeichen der Zeit sein und ande-
rerseits gleichzeitig Fanatismus, das Festsetzen von Daten und riskante
Vorhersagen über die Dinge, die weder die Bibel noch Ellen Whites
Schriften explizit lehren, vermeiden?
2. Denkt gemeinsam über die Frage der Anbetung nach. Was bedeutet es,
etwas anzubeten? Wie beten wir an – worum auch immer sich unsere
Anbetung letztlich drehen mag?
3. Denkt gemeinsam darüber nach, dass Gott immer noch ein Volk in
„Babylon“ hat. Was verstehen wir unter dem Begriff „Babylon“ (offen-
sichtlich ein Symbol und nicht buchstäblich zu verstehen)? Was lehrt
uns das über unsere Verpflichtung, weiterhin anderen unsere Botschaft
zu verkündigen – unabhängig von deren politischer und/oder religiöser
Überzeugung?

Sabbatanfang: 21:33 Uhr Kassel / 20:52 Uhr Wien

125
Mit Gott erlebt
(Inside Story)
Vertraue den Jesushüten
Von Andrew McChesney, Adventist Mission
Tony Pouesi, der nach dem Tod eines Mannes während einer Kneipenschläge-
rei für neun Monate ins Gefängnis gekommen war, begann nach seiner überra-
schenden Befreiung aus dem Gefängnis im US-Bundesstaat Alaska eine engere
Beziehung zu Gott.
Er hatte keinen anderen Ort, wo er hätte hingehen können, und so zog er in
ein adventistisches Heim für ehemalige Gefangene, ins Greater Works Christian
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betskreise am Mittwoch- und Freitagabend. Er hielt den Sabbat.
„Zum ersten Mal erlebte ich eine wahre christliche Familie“, sagt er.
Die Sehnsucht danach, seinen neu gefundenen Glauben zu teilen, wuchs in
seinem Herzen an und er entschied, Alaska Street Ministry zu gründen. Fünf Tage
pro Woche verteilt er Traktate (GLOW-Flyer), Bücher mit Verheißungen der Bibel,
Essen und Kleidung. Er betet mit Fremden und spricht über Jesus.
Tony fand heraus, dass das Tragen einer passenden Kappe oder Shirts mit
den aufgedruckten Worten „Vertraue Jesus“ ein ausgezeichneter Einstieg ins Ge-
spräch ist.
„Es ist ein großartiges Werkzeug zum Zeugnisgeben“, sagt er. „Viele Menschen
kommen zu mir und fangen einfach an, über Gott zu reden. Wenn sie ansprech-
bar sind, dann erzähle ich ihnen, wie Gott mein Leben verändert hat.“
Tonys größte Last ist jedoch seine eigene Familie. Er rief seine alleinstehende
Mutter in Shelton, Washington, an, kurz nachdem er aus dem Gefängnis entlas-
sen worden war.
„Es gibt nur eine Sache auf dieser Welt, um die ich dich bitten werde“, sagte er
ihr. „Ich möchte, dass du diese Discover-Bibelstudien machst.“
Als Ergebnis der Studien der Voice of Prophecy hörte seine Mutter mit dem
Rauchen auf und nahm 14 Kilogramm ab. Außerdem hält sie nun den Sabbat.
„Ich wusste, dass sie nach den Bibelstudien nicht mehr die Gleiche wäre“,
meint Tony. „Das ist die Kraft Gottes.“
Tony hält nun nach neuen Wegen Ausschau, von Jesus zu erzählen. Eines Sab-
bats, als er die Gemeinde verließ, traf er einen Mann, der ein großes weißes Kreuz
trug. Der Mann erklärte ihm, dass er das Kreuz sechs Jahre lang durch die ganze
Welt getragen hatte. Nachdem er Tonys Geschichte gehört hatte, zeigte er es ihm.
Es kostete Tony einige Zeit, den Mut zu fassen, das Kreuz um den Häuserblock
zu tragen. Aber als er es tat, war die Reaktion erstaunlich.
„Die Menschen drückten auf die Hupe, winkten und sagten: ‚Gepriesen sei der
Herr!‘“, berichtet Tony.
Tony ist nicht davon überzeugt, dass das Kreuz die beste Möglichkeit ist,
Zeugnis zu geben. Aber er ist sich sicher, dass seine „Vertraue Jesus“-Kleidung
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und Shirts unterstützen.
„Gott gab mir diese Begeisterung, das Evangelium zu verbreiten, und ich habe
diese Begeisterung immer noch“, sagt er.
Lies mehr über Tony Pouesi in der vorherigen Woche.
Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

126
Lektion 11
Woche vom 9. bis 15. Juni

Gottes Siegel
oder Malzeichen
des Tieres?
Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


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Hebräer 4,9–10

Merktext:
Groß und wunderbar sind deine Werke, o Herr, Gott, du Allmächtiger!
Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Heiligen!
|/
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Das Lied des Moses und des Lammes beginnt mit den Worten des Merktextes
dieser Woche. Singen werden es „die den Sieg behalten hatten über das Tier
und sein Bild und über die Zahl seines Namens“, wenn sie am gläsernen
Meer stehen werden (Offb 15,2). Wie können wir Teil von ihnen werden?
Eines der deutlichsten Kennzeichen des wahren Volkes Gottes ist, dass es
die dritte Engelsbotschaft verkündet und davor warnt, das Zeichen des Tie-
res anzunehmen. Und obwohl es keine ernstere Warnung in der gesamten
Bibel gibt, kursieren dennoch viele wirre Ideen darüber, was das Malzeichen
des Tieres ist. So wurde über die Jahre vorgeschlagen, es sei ein Barcode an
der Stirn, eine Kreditkartennummer oder eine biometrische Erfassung.
Diese Art Wildwuchs an wirren Ideen sollte uns in Bezug auf Babylon
nicht überraschen. Der Name bedeutet schließlich „Verwirrung“. Doch Got-
tes Volk der Übrigen braucht ein klares Verständnis dieses Themas, um
die dritte Engelsbotschaft mit Erfolg zu verkündigen. In der dieswöchigen
Studienanleitung werden wir versuchen, besser zu verstehen, was das Mal-
zeichen des Tieres ist und wie es zu vermeiden ist – nämlich durch das Emp-
fangen des Siegels Gottes.

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 16. Juni.

127
Sonntag, 10. Juni 11

Gottes Zeichen als Kennzeichen seines Volkes


In alttestamentlicher Zeit gab es zwei äußerliche Zeichen, die das wahre
Volk Gottes kennzeichneten. Eines davon war die Beschneidung.

Lies 1. Mose 17,9–11: Wem wurde dieses Zeichen zuerst gegeben?

Gott befahl Abraham und seinen Nachkommen, sich zum Zeichen des Bun-
des der Erlösung beschneiden zu lassen. Männliche Säuglinge sollten am
achten Tag beschnitten werden (3 Mo 12,3). Dieses Ritual hatte jedoch eine
tiefere Bedeutung. Es symbolisierte die Notwendigkeit einer Beschneidung
beziehungsweise Erneuerung des Herzens (siehe 5 Mo 30,6). Darum schrieb
Paulus: „Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, auch ist nicht das
die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein
Jude, der es inwendig verborgen ist, und die Beschneidung des Herzens ist
eine Beschneidung, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht. Dessen
Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.“ (Röm 2,28–29)
Texte wie 1. Korinther 7,19; Galater 5,6 und 6,15 zeigen, dass im Neuen Tes-
tament die Beschneidung durch die Taufe ersetzt wird. Sie steht dort für die
Bekehrung, die „neue Kreatur“, das Sterben der Sünde und Auferstehen zu
neuem Leben (siehe Röm 6,3–4). Deshalb sagte Paulus, dass die Beschnei-
dung nicht länger wichtig sei, sondern dass „durch Liebe tätiger Glaube“ und
das „Halten der Gebote“ wirklich zählen.

Lies die folgenden Texte: 2. Mose 31,13.17; Hesekiel 20,12.20.


Was war das zweite äußerliche Zeichen, das Gott gab, um sein Volk
damit zu kennzeichnen?

Halten wir fest, dass der Sabbat als Zeichen bereits auf die Schöpfung
zurückgeht (siehe auch 1 Mo 2,2–3), während die Beschneidung erst mit
Abraham begann. Deshalb sagte Jesus, Bezug auf die Schöpfung nehmend:
„Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht.“ (Mk 2,27) Das zeigt, dass
wir zu Gott gehören – durch die Schöpfung, weil er uns gemacht hat, und
durch die Erlösung, weil er uns rechtfertigt und heiligt. Obwohl Paulus sagt,
dass die Beschneidung nicht länger wichtig ist, argumentiert er dennoch,
dass das Halten der Gebote Gottes (was das Halten des Sabbats mit ein-
schließt) immer noch wichtig ist (siehe Hbr 4,9).

Inwiefern lassen deine Gedanken und Absichten erkennen, ob du wirklich


im Herzen beschnitten bist oder nicht?

128
Sonntag, 10. Juni 11

129
Montag, 11. Juni 11

Das Tier und die falsche Anbetung


Lies die folgenden Texte: Offenbarung 13,17; 14,9–10; 16,2. Was ver-
mitteln die Texte darüber, wie wichtig es ist, das „Malzeichen des
Tieres“ zu meiden?

Den „unvermischten Zorn Gottes“ empfangen, durch die letzten sieben Pla-
gen bestraft und am Ende in den Feuersee geworfen werden – was für ein
Kontrast zu denen, die sich weigerten, das Malzeichen des Tieres anzuneh-
men! Diese stehen triumphierend am gläsernen Meer und lobsingen dem
Lamm!
Was also ist das Malzeichen, das niemand erhalten möchte? Die oben
genannten Texte verbinden es eindeutig mit falscher Anbetung. Wir sahen
auch in der Studienanleitung zur letzten Woche, dass die vierte Macht der
Tiere in Daniel 7 in ihrer späteren Phase (es ist gleich mit dem Tier aus dem
Meer in Offenbarung 13) „danach trachten [wird], Festzeiten und Gesetz zu
ändern“ (Dan 7,25 EB). Ein Gesetz, das sie zu ändern trachtete, war der Sab-
bat, das vierte Gebot – das einzige der Zehn Gebote, das sich auf Zeit bezieht
und direkt auf Gott als den Einen hindeutet, der „Himmel und Erde gemacht
[hat] und das Meer und alles, was darinnen ist“ und daraufhin am siebten
Tag ruhte (2 Mo 20,11)
Bezeichnenderweise geht die erste Engelsbotschaft auf jenes Gebot
zurück, das die Tiermacht zu verändern versuchte, und macht deutlich,
dass wir den Herrn allein als Schöpfer anbeten sollen. Genau genommen
handelt von den insgesamt sieben Versen, die in Offenbarung 12–14 auf
Anbetung Bezug nehmen, nur dieser eine von wahrer Anbetung; die ande-
ren sechs warnen vor der falschen Anbetung des Tieres und seines Bildes
(Offb 13,4.8.12.15; 14,9.11). Unmittelbar nach der Beschreibung des Schick-
sals derer, die sich an dieser falschen Anbetung beteiligen, werden die wahr-
haften Anbeter Gottes beschrieben: „Hier ist das Ausharren der Heiligen,
welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren.“ (Offb 14,12 EB)
Mit anderen Worten, die Verkündigung der drei Engelsbotschaften teilt die
gesamte Menschheit in zwei Gruppen: in diejenigen, die den Schöpfer an-
beten, indem sie alle seine Gebote halten, einschließlich des Siebenten-Tags-
Sabbats, und in diejenigen, die das Tier und sein Bild anbeten. Die falsche
Form der Anbetung bietet somit die Alternative zur Anbetung des Schöpfers
durch das Halten des Sabbatgebotes.

Denke mehr über die Verbindung zwischen Anbetung und Treue nach. Wel-
che Aspekte der Anbetung sind wesentlich, um unsere Treue Gott gegenüber
zu zeigen?

130
Montag, 11. Juni 11

131
Dienstag, 12. Juni 11

Das Siegel Gottes


Ein Siegel, wie auch eine Unterschrift, wird verwendet, um ein Dokument
für gültig zu erklären. In früheren Zeiten war das der Stempel, der auf wei-
ches Wachs oder weichen Ton aufgedrückt wurde, um die Echtheit oder die
Eigentümerschaft, mit der damit verbundenen Autorität des Besitzers, anzu-
geben.

Lies die folgenden Texte: Epheser 1,13–14; 4,30; 2. Timotheus 2,19;


Offenbarung 7,1–4; 14,1. Was ist das Siegel Gottes und wie und wann
wird es verliehen?

Das Siegel Gottes ist ein Zeichen des Eigentums Gottes und des Beschützens
seines Volkes. Paulus beschreibt das Siegel in Verbindung mit der Bekehrung
und dem Empfang der Gabe des Heiligen Geistes. Er beschreibt diese Gabe
als eine „Anzahlung“ oder ein „Pfand“, das allen Gläubigen als Verheißung
der vollständigen Erlösung und des zukünftigen Erbes verliehen wird, das sie
erhalten werden, wenn Jesus kommt.
Das Buch der Offenbarung macht auf ein weiteres Siegel kurz vor der Wie-
derkunft Christi aufmerksam. Dieses letzte Siegel wird den 144.000 gegeben,
wenn der Heilige Geist im Spätregen ausgegossen wird. Sie haben Gottes
Namen (oder Unterschrift) auf ihrer Stirn geschrieben. Durch das Wirken des
Heiligen Geistes in ihrem Leben reflektieren sie Gottes Wesen.

Vergleiche das Siegel Gottes mit dem Malzeichen des Tieres. Welche
Unterschiede werden zwischen ihnen genannt? (Siehe Offb 7,3; 14,9.)

Das Siegel wird den wahrhaften Verehrern Gottes gegeben, während das
Malzeichen den Verehrern des Tieres gegeben wird. Das Siegel wird nur an
die Stirn gegeben und steht für die endgültige Entscheidung des Verstandes,
Gott auf die Weise anzubeten, wie er es geboten hat. Das Malzeichen an-
dererseits wird entweder auf die Stirn oder auf die Hand geschrieben. Das
bedeutet, dass die Menschen das Tier aus zwei Gründen anbeten können.
Entweder stimmen sie verstandesmäßig mit ihm überein, in der Annahme,
dass sie eigentlich Gott anbeten, oder sie stimmen ihm nicht zu, folgen ihm
aber aus Angst vor den ernsten Konsequenzen, die ein Nichtbefolgen hat.
Nämlich nicht kaufen oder verkaufen zu können und schließlich getötet zu
werden (Offb 13,17.15).
„Diejenigen, die sich mit der Welt vereinen, empfangen den weltlichen Ab-
druck und bereiten sich auf das Malzeichen des Tieres. Diejenigen, die sich
nicht auf sich selbst verlassen und sich vor Gott demütigen und ihre Seele
durch den Gehorsam gegenüber der Wahrheit reinigen, erhalten den himm-
lischen Abdruck und bereiten sich auf das Siegel Gottes auf ihrer Stirn vor.“
(Ellen White, Testimonies for the Church, Bd. 5, S. 216)

132
Dienstag, 12. Juni 11

133
Mittwoch, 13. Juni 11

Das Malzeichen des Tieres


Was genau ist das Malzeichen, vor dem wir uns in Acht nehmen sollen?
Wie wir bereits in einer der vorherigen Lektionen gesehen haben, trachtet
das vierte Tier aus Daniel 7 in seiner späten Phase (identisch mit dem Tier
aus dem Meer in Offenbarung 13) danach, „Zeiten und Gesetz zu ändern“
(Dan 7,25 SLT). Ein Gesetz, das es gedachte zu ändern, war der Sabbat, das
vierte Gebot, das einzige Gebot, das direkt auf Gott als den Einen, der „Him-
mel und Erde gemacht [hat] und das Meer und alles, was darinnen ist, und
[der] … am siebenten Tag [geruht hat]“ (2 Mo 20,11), verwies.
Unterdessen macht die erste Engelsbotschaft deutlich, dass wir den Herrn
allein als den Schöpfer anbeten sollen. Und zwar indem sie den Leser auf
das gleiche Gebot hinweist, das das Tier verändern wollte. Nach der War-
nung vor dem Schicksal derjenigen, die stattdessen „das Tier und sein Bild“
(Offb 14,9) anbeten, wird dann in Vers 12 Gottes treues Volk beschrieben.

Lies Offenbarung 14,12: Inwiefern hilft uns diese Beschreibung des


treuen Volkes Gottes – im unmittelbaren Kontext – zu verstehen,
warum der Sabbat eine so zentrale Rolle während der letzten
Ereignisse spielt?

Im Text heißt es: „Hier ist die Geduld der Heiligen, die da halten die Gebote
Gottes und den Glauben an Jesus!“ (Offb 14,12) Wie bereits bemerkt, schlie-
ßen die „Gebote Gottes“ auch das Sabbatgebot mit ein, das auf Gott als den
Schöpfer hinweist, als den Einzigen, der der Anbetung würdig ist. Kein Wun-
der also, dass viele das Malzeichen des Tieres direkt mit der Frage des Sonn-
taghaltens verknüpft sehen – als „falschen Sabbat“, der in der Bibel nicht von
Gott verordnet wurde, sondern im Gegensatz zum Halten des vierten Gebots
der Bibel steht.
Bedeutet das, dass Christen, die Gott am Sonntag anbeten, jetzt schon das
Malzeichen des Tieres haben? Nein. Nach Offenbarung 13,15 werden dieje-
nigen, die nicht in diese falsche Anbetung einstimmen, getötet werden. Es
wird letzten Endes eine Sache auf Leben und Tod sein. Offensichtlich haben
die Ereignisse jetzt noch nicht diesen Punkt erreicht und das Malzeichen des
Tieres wird nicht vor der letzten Prüfung kommen. Deshalb hat bisher noch
niemand das Malzeichen des Tieres erhalten.

Das Halten der Gebote Gottes und der Glaube Jesu: Warum sind diese Merk-
male selbst jetzt schon wesentliche Aspekte eines wahren Christen?

134
Mittwoch, 13. Juni 11

135
Donnerstag, 14. Juni 11

Der Sabbat als Siegel


Wie wir gesehen haben, war der Sabbat ein Zeichen für Gottes wahres Volk
durch die Geschichte hindurch – beginnend mit Adam und Eva hinein bis
in die Zeit Israels. Wir sehen auch, wie er im Neuen Testament von Jesus
und den Aposteln gehalten wird und dass er ein Erkennungsmerkmal des
endzeitlichen Volkes Gottes ist, das „die Gebote Gottes und den Glauben an
Jesus“ (Offb 14,12) hält.

Warum ist der Sabbat so wichtig und welche besondere Bedeutung


hat er für Christen? (Siehe 2 Mo 20,8–11; Hbr 4,9–10.)

Der Sabbat bildet das Zentrum der Zehn Gebote. Er wurde vom Schöpfer als
ein Zeichen oder Siegel seiner Autorität gegeben. Er identifiziert ihn mit Na-
men: „der Herr, dein Gott“. Er identifiziert seinen Herrschaftsbereich: „den
Himmel und die Erde, das Meer und alles, was darinnen ist“. Er identifiziert
ebenso die Grundlage seiner Autorität: „Denn in sechs Tagen hat der Herr
Himmel und Erde gemacht … und ruhte am siebenten Tag.“
Das Neue Testament identifiziert Jesus als den Einen, durch den Gott alle
Dinge geschaffen hat (Joh 1,1–3; Kol 1,16; Hbr 1,1–2). Es ist Jesus, der unsere
Welt in sechs Tagen erschuf und am siebten Tag ruhte. Deshalb ist es äußerst
bedeutsam, dass Jesus, als er an jenem Freitagnachmittag am Kreuz hing,
ausrief: „Es ist vollbracht.“ (Joh 19,30) So wie er am Sabbat nach der Been-
digung seiner Schöpferarbeit ruhte, so ruhte Jesus im Grab den Sabbat über,
nachdem er seinen Opferdienst verrichtet hatte und an unserer statt starb.
Der Sabbat ist somit doppelt gesegnet: einmal bei der Schöpfung und einmal
am Kreuz. Daher, gemäß dem Hebräerbrief, zeigt ein Christ, indem er am
Sabbat ruht, dass er „auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen
[ruht]“ (Hbr 4,10). Der Sabbat ist ein vollkommener Hinweis darauf, dass wir
uns selbst nicht retten können und dass es vom Anfang bis zum Ende Christi
Werk ist, das den Glauben möglich gemacht hat (vgl. Hbr 12,2).

Wenn der Sabbat für die Ruhe von unseren Werken steht, wofür ist dann das
Halten des Sonntags ein Symbol und wie passt das mit dem grundlegenden
Charakter Babylons zusammen?

136
Freitag, 15. Juni 11

Weiterführendes Studium:
„Sobald das Volk Gottes an den Stirnen versiegelt ist und vorbereitet ist auf
die Sichtung, wird sie kommen. Das Siegel Gottes ist nicht irgendein äußeres
Siegel oder Zeichen, das man sehen könnte, sondern ein sich Niederlassen
in der Wahrheit, sowohl verstandesmäßig als auch geistlich, sodass es [das
Volk] nicht mehr bewegt werden kann. In der Tat hat es bereits begonnen;
das Gericht Gottes ist jetzt über der Erde, … damit wir wissen, was kommen
wird.“ (Ellen White, The Faith I Live By, S. 285)

„Der Sabbat wird der große Prüfstein der Treue sein, denn dieser Wahrheits-
punkt ist besonders umstritten. Wenn die letzte Prüfung über die Menschheit
kommt, wird eine klare Trennungslinie gezogen werden können zwischen
denen, die Gott dienen, und denen, die dies nicht tun. Die Beachtung des
falschen Sabbats in Übereinstimmung mit den Landesgesetzen, die dem vier-
ten Gebot widerspricht, ist ein offenes Bekenntnis zu der Macht, die gegen
Gott aufbegehrt, während das Halten des wahren Sabbats ein Zeichen der
Treue zum Schöpfer ist. Die einen unterwerfen sich irdischen Mächten und
nehmen das Malzeichen des Tieres an, die anderen wählen das Zeichen der
Treue zur göttlichen Autorität und empfangen das Siegel Gottes.“ (VSL 553)

Fragen für ein Gespräch:


1. Inwiefern können wir anderen die Wahrheit über das Malzeichen des
Tieres und das Siegel Gottes offenbaren, ohne dass es einen unnötigen
Konflikt hervorruft? Warum müssen wir beispielsweise die Tatsache
betonen, dass jetzt noch niemand das Malzeichen des Tieres hat?
2. Inwiefern stehen der Sabbat und das Siegel des Heiligen Geistes mitein-
ander in Beziehung?
3. Denkt über die oben genannte Idee des Siegels als ein „sich Niederlassen
in der Wahrheit, sowohl verstandesmäßig als auch geistlich“ nach. Was
bedeutet das?
4. Tauscht euch darüber aus, was das geistliche Babylon charakterisiert
und was seine Werte und Methoden sind. Wie unterscheiden sie sich
vom Reich Gottes? Wie könnten einige der Werte Babylons Eingang in
unsere eigenen Gemeinde finden? Wie können wir erkennen, was diese
Werte anrichten? Wie können wir ihnen in einer christlichen Weise
begegnen, die die Werte des Reiches Gottes widerspiegelt?

Sabbatanfang: 21:38 Uhr Kassel / 20:56 Uhr Wien

137
Mit Gott erlebt
(Inside Story)

Mein Ehemann – mein Feld


Von einer adventistischen Ehefrau in den Vereinigten Staaten
Mein Ehemann und ich wollten immer adventistische Missionare sein. Wir dien-
ten beide als Studentenmissionare in verschiedenen Teilen der Welt und gingen
nach unserer Hochzeit als Freiwillige zurück nach Übersee.
Es waren erstaunliche zehn Jahre. Wir dienten in drei verschiedenen Ländern
_%< _‘
`‘
Aber ich sorgte mich immer mehr um meinen Ehemann. Zuerst waren es klei-
ne Dinge wie zum Beispiel das ständige Geraderücken seines Hemdkragens. Er
wollte ein Essen vorbereiten, aber vergaß, die Zutaten wieder in die Küchen-
schränke zu räumen. Wir hatten einen Zeitplan, aber im letzten Moment änderte
er ihn, um etwas zu tun, was gerade dringender war.
Ich drückte meiner Mutter gegenüber am Telefon meine Frustration aus. Sie
sagte mir, ich sei allzu kritisch, und drängte mich, eine bessere Ehefrau zu sein.
Meine Mutter änderte ihre Einstellung, als wir aus dem Missionsfeld zurück-
kamen und mit ihr für eine Weile lebten. Sie sah, dass mein Mann uns mit dem
Geschirrspülen überraschte, aber wir fanden uns später in den Schränken nicht
mehr zurecht.
Meine Mutter entschuldigte sich bei mir: „Es tut mir leid, Schatz, weil ich
dachte, dass es an dir lag. Aber du musst ihm immer noch vergeben und ihn
respektieren.“
Das Herz meines Mannes ist immer so gut. Er möchte helfen. Wenn man je-
doch mit ihm tagein, tagaus lebt, dann sind seine Bemühungen nicht immer hilf-
#’<‘ #Q
<#
Es ging so weit, dass ich all meinen Respekt ihm gegenüber verlor. Ich konnte
seinem Wort nicht vertrauen. Als ich nicht mehr weiterwusste, suchte ich den
Rat eines anerkannten adventistischen Seelsorgers. Als ich das Verhalten meines
Mannes beschrieb, unterbrach mich der Seelsorger.
„Hast du daran gedacht, dass dein Mann möglicherweise ADHS haben könn-
te?“, fragte er.
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der exekutiven Gehirnfunktionen und wird durch die Schwierigkeit, aufmerksam
zu sein, impulsives Verhalten und Hyperaktivität charakterisiert.
18 Jahre nach unserer Hochzeit verstand ich endlich, warum mein Mann so
handelt, wie er es tut. Ich musste meine Erwartungen ziehen lassen und wahr-
nehmen, dass Gott an meinem Herzen arbeiten wollte.
Ich liebe meinen Ehemann. Wir werden nie wieder als Missionare in Übersee
tätig und das ist für mich in Ordnung. Ellen White sagte: „Unsere Arbeit für Chris-
tus beginnt mit der Familie, im Haus. … Es gibt kein Missionsfeld, das wichtiger
ist als das.“ (Testimonies for the Church, Bd. 6, S. 429)
Ich habe mein Missionsfeld gefunden.

Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

138
Lektion 12
Woche vom 16. bis 22. Juni*

Babylon und Harmagedon

Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


/
 !ˆ„!Ž!‡„*“€‡„/
 !!‚!„!Ž!€‚!Ž„
1. Könige 18,1–40; 1. Korinther 15,1–2

Merktext:
Und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das Große
Babylon, die Mutter der Hurer und aller Gräuel auf Erden. |/
!ƒ}

Das Buch der Offenbarung enthält, wie wir bereits festgestellt haben, Bilder
und Formulierungen des Alten Testaments. So kommt beispielsweise der Be-
griff „Babylon“ sechs Mal in der Offenbarung vor. Gemeint ist allerdings nicht
das alte Königreich Nebukadnezars, das bereits vor mehreren Jahrhunderten
von der Bildfläche der Weltgeschichte verschwand. Vielmehr bediente sich
Johannes der Bilder des Alten Testaments, um eine besondere Wahrheit zu
betonen. In diesem Fall handelte es sich um Babylon als gewaltige politische
und religiöse Macht, die Gottes Volk unterdrückt hatte – nun jedoch als ge-
waltige religiöse und politische Macht, die das Gleiche in der Endzeit tun
wird.
Ähnlich ist es mit dem Begriff „Harmagedon“, der nur in der Offenbarung
vorkommt, aber auf den hebräischen „Berg von Megiddo“ zurückgeht und
einen örtlichen Bezug zum alten Israel hat. Es gibt viele Spekulationen über
Harmagedon. Eine von vielen vermutete ist, dass in Megiddo eine große mili-
tärische Schlacht kurz vor dem Ende der Welt stattfinden wird.
In der dieswöchigen Studienanleitung werden wir Babylon und Harmage-
don näher anschauen, um zu verstehen, was die Bibel uns mit diesen Bildern
sagen möchte.

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 23. Juni.

139
Sonntag, 17. Juni 12

Der Wein ihres Zorns


Lies die sechs Stellen, in denen Babylon in der Offenbarung erwähnt
wird: Offenbarung 14,8; 16,19; 17,5; 18,2.10.21. Unter Berücksichti-
gung der alttestamentlichen Geschichte Babylons: Was lehren uns
diese Texte über Babylon im Zusammenhang mit den Ereignissen
der letzten Tage?

Jemand sagte einmal, dass die Bibel die Geschichte zweier Städte ist: Jeru-
salem und Babylon. Während Jerusalem für die Stadt Gottes und sein Bun-
desvolk durch die gesamte Bibel hindurch steht (Ps 102,22; Jes 52,9; 65,19;
Offb 3,12), steht Babylon für Unterdrückung, Gewalt, falsche Religion und
offene Rebellion gegen Gott.
Denken wir beispielsweise an den Turm zu Babel (1 Mo 11,9). Das hebräi-
sche Wort für „Babel“ ist das gleiche Wort wie für das Königreich Babylon.
In seinem ersten Brief schickte Petrus Grüße von der Gemeinde in „Babylon“
(1 Ptr 5,13). Das wurde allgemein verstanden – gemeint waren eben nicht die
Ruinen des alten Königreiches, das sich im heutigen Irak befindet, sondern
Rom selbst, dem künftigen Unterdrücker der Kirche. Das ist im Licht des Bu-
ches der Offenbarung und der darin beschriebenen Rolle Roms eine interes-
sante Bezeichnung.

Lies Offenbarung 14,8 und 18,3: Was zeigen diese Texte über den
schädlichen Einfluss Babylons auf die Welt und auf Gottes Volk?

Keine Frage, die Macht, die im Buch der Offenbarung als Babylon bezeichnet
wird, ist sehr korrupt und breitet diese Verderbtheit auf die eine oder ande-
re Weise auf der ganzen Welt aus. Der Ausdruck „Wein seiner leidenschaft-
lichen Unzucht“ (Offb 14,8 EB) bezieht sich eindeutig auf falsche Lehren und
verdorbene Sitten und die Resultate, die sich daraus ergeben. Babylon ist
eine Macht des Bösen, die sich auf „alle Völker“ (Offb 18,3) ausgedehnt hat.
Folglich sollte jeder darauf achten, nicht genauso verdorben zu werden.

Schau dir die Welt heute an: die Korruption, die Verwirrung, die
Unterdrückung. Was sagt uns das über die Notwendigkeit, in Jesus
und seinem Wort verankert zu sein?

140
Sonntag, 17. Juni 12

141
Montag, 18. Juni 12

Babylon ist gefallen


Wie abgefallen und wie weitreichend der Einfluss Babylons in der Welt auch
gewesen sein mag, das Buch der Offenbarung lehrt, dass dies eines Tages
alles enden wird.

Lies Offenbarung 18,1–10: Was sagen uns diese Verse über „Babylon,
die Große“?

Die Botschaft des zweiten Engels (Offb 14,8) über den Fall Babylons wird
hier in Offenbarung 18,2 wiederholt. Es ist ein Ausdruck dessen, wie korrupt
diese Stadt geworden ist. „Die Heilige Schrift erklärt, dass Satan vor der Wie-
derkunft des Herrn ‚mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern
und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit‘ wirken wird, und dass die,
welche ‚die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet
würden‘, kräftige Irrtümer empfangen werden, ‚sodass sie der Lüge glauben‘
(2 Ths 2,9–11). Erst wenn dieser Zustand erreicht und die Vereinigung der
Kirchen mit der Welt in der ganzen Christenheit abgeschlossen ist, wird der
Fall Babylons vollständig sein. Dieser Prozess geht schrittweise voran, und
die Erfüllung von Offenbarung 14,8 liegt noch in der Zukunft.“ (VSL 352–353)
Ob diese Erfüllung jetzt schon eingetroffen ist, weiß nur Gott. Aber was wir
wissen, ist, dass laut dieser Texte das geistliche Babylon wegen seiner gro-
ßen Bosheit eines Tages das Gericht Gottes erfahren wird. „Denn ihre Sün-
den reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.“
(Offb 18,5 SLT) Diese Formulierung geht auf die alttestamentlichen Beschrei-
bungen Babylons zurück (siehe Jer 51,9) und bedeutet, dass eine Zeit des
Gerichts gewiss kommen wird.
Dieses angekündigte Gericht sollte uns nicht überraschen. Denn bereits
das alte Babylon wurde gerichtet (siehe Dan 5). Die Schrift ist an vielen Stel-
len sehr deutlich darüber, dass sich eines Tages jeder für seine Taten verant-
worten muss – Babylon eingeschlossen. Wie tröstlich ist es zu wissen, dass
wir als Christen einen Mittler im Gericht haben, der für uns einstehen wird
(1 Joh 2,1; Dan 7,22). Andernfalls würde uns dasselbe Schicksal ereilen wie
Babylon.

Inwiefern ist das Versprechen tröstend, dass all das Unrecht und die Unge-
rechtigkeit, die heute nicht geahndet zu werden scheinen, eines Tages durch
Gott zu einer ausgleichenden Gerechtigkeit kommen werden?

142
Montag, 18. Juni 12

143
Dienstag, 19. Juni 12

Harmagedon
Obwohl die meisten Menschen, einschließlich vieler Christen, wenig über
das Buch der Offenbarung wissen, so hat es doch ein Bild beziehungsweise
ein Wort daraus bis in die Popkultur hineingeschafft: Die Rede ist von „Har-
magedon“ (siehe Offb 16,16). Selbst in der säkularen Kultur steht das Wort
für einen finalen Kampf, in dem sich das Schicksal der Erde entscheidet.
Hollywood produzierte einen Film mit dem Namen Armageddon (1998) über
einen riesigen Asteroiden, der kurz davor steht, den Planeten zu zerstören.
Zu einem gewissen Grad ist die Vorstellung eines Weltendes ebenfalls in den
Köpfen säkularer Menschen vorhanden.
Viele Christen, die das Buch der Offenbarung kennen und an dessen Vor-
hersagen glauben, sehen in der Schlacht von Harmagedon einen buchstäb-
lichen militärischen Konflikt im Nahen Osten kurz vor dem Ende der Welt.
Eine Variante geht von einer aus Asien mit 200 Millionen Soldaten umfassen-
den Armee aus, die ins nördliche Israel einfällt. Andere halten an den zahl-
reichen militärischen und politischen Konflikten in diesem Teil der Welt fest,
die nach ihrem Verständnis den Ton für die letzte militärische Schlacht von
Harmagedon im Gebiet von Megiddo angeben.
Jedoch zeichnet die Bibel ein völlig anderes Bild. Die Schrift stellt Harma-
gedon als den letzten Höhepunkt dar – nicht zwischen streitenden Völkern,
sondern zwischen den beiden Seiten des kosmischen Kampfes. Es ist ein
religiöser und kein wirtschaftlicher oder politischer Kampf, auch wenn dabei
viele wirtschaftliche und politische Faktoren ins Spiel kommen könnten.

Lies Offenbarung 16,12–16: Was vermitteln diese Texte allein über


Harmagedon?

Beachte zunächst, wie bildhaft die Sprache hier ist. Geister kommen wie
Frösche aus dem Maul des Drachen, des falschen Propheten und des Tieres.
Letzteres bezieht sich auf das Tier aus Offenbarung 13 und der „falsche Pro-
phet“ auf das Tier aus der Erde (Offb 13,11). Der Große Kampf ist hier auch
sichtbar, wenn die „dämonischen Geister“ am „großen Tag Gottes, des All-
mächtigen“ (Offb 16,14) in den Kampf ziehen. Wie auch immer sich Harma-
gedon abspielen mag, es ist ein weltweiter Konflikt zwischen den Mächten
Christi und Satans. Es ist kein lokaler Kampf im Gebiet von Megiddo, so wie
auch Babylon in der Offenbarung nicht die Ereignisse in einem Gebiet des
heutigen Iraks meint.

Lies Offenbarung 16,15. Es ist faszinierend, dass Jesus uns inmitten


dieser Ereignisse mit der frohen Botschaft der Erlösung ermutigt.
Wir haben die Verheißung seines Kommens, wissen aber auch um
die Notwendigkeit, in seiner Gerechtigkeit gekleidet zu sein.
Wie hilft uns das, die geistliche Natur des Kampfes, in dem wir uns
befinden, einzuordnen?

144
Dienstag, 19. Juni 12

145
Mittwoch, 20. Juni 12

 
 

%       !
Was ist denn dann diese große Schlacht von Harmagedon? Zunächst bedeu-
tet der Name „Berg von Megiddo“. Jedoch ist solch ein Berg in dem Gebiet,
das man als Megiddo kennt, nicht bekannt, aber der Berg Karmel befand
sich in der näheren Umgebung, und Gelehrte sehen in dem Ausdruck „Berg
von Megiddo“ einen Bezug auf den Berg Karmel.
Treffender noch sehen Bibelausleger in der Geschichte von Elia und den
Baalspropheten am Berg Karmel ein Symbol, einen Typus für das, was in
Offenbarung 13 entfaltet wird.
Wie im Dienstagabschnitt behandelt, weist Offenbarung 16,13 mit der
Erwähnung des Drachens, des Tieres und des falschen Propheten – jener
falschen Dreieinigkeit (vgl. Lektion 9) – auf Ereignisse in Offenbarung 13
zurück.
Die Themen in Offenbarung 13 erreichen in den Versen 13 und 14 einen
Höhepunkt, wenn das zweite Tier übernatürliche Taten vollbringt und sogar
„Feuer vom Himmel auf die Erde fallen lässt vor den Augen der Menschen“
(Offb 13,13). Diese Ereignisse führen dann zu einer direkten Konfrontation
zwischen Gott und Satan, zwischen denen, die den wahren Gott anbeten,
und denen, die das „Bild des Tieres“ anbeten (Offb 13,14).

Lies 1. Könige 18,1–18: Was in dieser Geschichte ist vergleichbar mit


dem, was im Buch der Offenbarung über die letzten Ereignisse vor-
hergesagt wird?

In vielerlei Hinsicht sehen wir hier ein vollständiges Porträt des Großen
Kampfes. Elia nennt das in Vers 18 sehr direkt beim Namen: Die Menschen
haben Gottes Gebote vergessen und haben falsche Götter angebetet und sind
ihnen nachgefolgt. War das nicht immer schon das Thema gewesen? Einmal
ungeachtet der zahllosen Formen und Wege, in denen sich das Böse durch
die Geschichte hindurch gezeigt hat: Wir beten entweder den an, „der ge-
macht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen“ (Offb 14,7),
oder wir beten jemanden oder etwas anderes an. Im Fall von Offenbarung 13
und den Ereignissen, die darin beschrieben stehen, bedeutet das, dass die
Menschen das Tier und sein Bild anbeten werden, anstelle den Herrn anzu-
beten. Es gibt keinen Mittelweg. Wir sind entweder auf der Seite Gottes oder
auf der Seite Satans. So entscheidend ist, was auf dem Spiel steht, bereits
jetzt aber besonders in der Schlacht von Harmagedon, wo die Unterschei-
dung – ähnlich wie in der Geschichte vom Berg Karmel – sehr deutlich wird.

146
Mittwoch, 20. Juni 12

147
Donnerstag, 21. Juni 12

 
 

%       "
Lies 1. Könige 18,18–40. Was geschieht, wie endet die Geschichte
und (ohne die Parallelen überzustrapazieren) wie zeigt sie, was im
Globalen geschehen wird, wenn der Kampf am Ende der Zeit seinen
Höhepunkt erreicht?

Die Auseinandersetzung am Berg Karmel fand zwischen Elia, dem Prophe-


ten Gottes, und den Hunderten von Baalspriestern statt. (Es fällt auf, wie
numerisch überlegen das Böse dem Guten war.) Es war eine Prüfung, die
zeigen sollte, wer der wahre Gott ist. War es der Gott, der Himmel und Erde
schuf, oder Baal – eine andere Erscheinungsform des „Drachen“ und ein an-
deres Mittel, durch das er die Welt täuschen wollte (Offb 12,9)?
Die Priester beteten zu Baal, dass er Feuer herabsende, um ihr Opfer zu
verzehren. Sie schrien vom Morgen bis zum Mittag. „Als es nun Mittag wur-
de, verspottete sie Elia und sprach: Ruft laut! … [Vielleicht] schläft [er].“
(1 Kön 18,27) Die Priester steigerten sich in eine Trance. Sie ritzten sich mit
Schwertern, bis das Blut nur so strömte. Müde und erschöpft gaben sie zur
Zeit des Abendopfers auf.
Elias Opfer wurde dreimal getränkt, sodass das Wasser bis in den Graben
um den Altar floss. Elia sprach ein einfaches Gebet zu Gott. Und Gott ließ
alles unmittelbar in Flammen aufgehen – einschließlich des Steinaltars und
des Bodens darunter. Die Macht des wahren Gottes im Gegensatz zu Baal
wurde unverwechselbar deutlich.

Lies Offenbarung 16,13; 19,20–21 und vergleiche diese Texte mit dem
Schicksal der falschen Baalspropheten. Was lässt sich hier erkennen?

Auch wenn über Harmagedon noch vieles unbekannt sein mag, kennen wir
bereits jetzt den Ausgang: die Zerstörung der Feinde Gottes und die Recht-
fertigung Gottes und seiner Heiligen.

Lies 1. Korinther 15,1–2: Auch wenn der Text einen anderen Kontext
hat, warum ist es nach Paulus im Licht dessen, was die Zukunft
bringt, so wichtig für uns, uns diese Worte bewusst zu machen? Ver-
gleiche auch Offenbarung 16,15, was sich eindeutig auf Harmagedon
bezieht. Was sagen uns diese beiden Texte zusammengenommen?

148
Freitag, 22. Juni 12

Weiterführendes Studium:
„An den verschiedenen Stellen in der Erzählung der Schlacht von Harmage-
don treten die scheußlichen Wesen und die hässlichen Ereignisse für einen
Moment in den Hintergrund und ein flüchtiger Einblick in eine persönlichere
Wahrheit wird gewährt. Wie wir bereits gesehen haben, handelt es sich da-
bei um Offenbarung 16,15: ‚Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da
wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine
Blöße sehe.‘ Dieser Text, der genau im Zentrum der einen Stelle in der Bibel,
die Harmagedon tatsächlich erwähnt, steht, erinnert an viele neutestament-
liche Passagen, die auf die persönliche Vorbereitung auf die Wiederkunft
Jesu und die Ereignisse des Endes hinweisen.
Ein anderer solcher Text ist Offenbarung 17,14: ‚Diese werden mit dem
Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden; denn es ist Herr
der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind, sind Berufene und
Auserwählte und Treue.‘ (EB) Hier wird im Großen Kampf eine Armee von
Menschen am Ende eingesetzt, deren primäres Ziel es nicht ist, andere mit
Waffen zu vernichten, sondern sie davon abzubringen, ihrer göttlichen Be-
rufung und Auserwählung treu zu sein. Dies ist eine völlig andere Art von
Schlacht als die, die die Völker und aufrührerischen Operationen heute im-
mer noch kämpfen. Wie ich es bereits wiederholt gesagt habe: Die Schlacht
von Harmagedon ist ein Kampf um den Geist. Es ist auch ein Kampf um die
Herzen – ein Ruf zu einer aufrichtigen Treue dem Lamm gegenüber, das ge-
schlachtet wurde (Offb 5,9–10.12; 13,8).“ (Jon Paulien, Armageddon at the
Door, S. 193)

Fragen für ein Gespräch:


1. Wie könnt ihr jemandem verstehen helfen, der daran glaubt, dass viele
der in der Offenbarung beschriebenen Ereignisse an buchstäblichen
Orten stattfinden werden? Welche Zugänge könnten ihm/ihr dabei helfen,
zu sehen, warum es sich um eine falsche Interpretation der Texte han-
delt?
2. Wie wir gesehen haben, breitet sich der Einfluss Babylons auf der ganzen
Welt aus. Was sind einige der Lehren Babylons und wie können wir diese
Lehren erkennen und sie vermeiden?
3. Ellen White schrieb: „Erst wenn dieser Zustand erreicht und die Vereini-
gung der Kirchen mit der Welt in der ganzen Christenheit abgeschlossen
ist, wird der Fall Babylons vollständig sein.“ (VSL 353) Tauscht euch über
den Ausdruck „Vereinigung der Kirche mit der Welt“ aus. Welche deut-
liche Warnung ist hier für uns enthalten?

Sabbatanfang: 21:40 Uhr Kassel / 20:59 Uhr Wien


149
Mit Gott erlebt
(Inside Story)

Wunderbarer Buchverkauf
Von Kamil Metz
Als Helen Johnston eine Straße in Battle Creek im US-Bundesstaat Michigan hin-
unterging, stellte sie plötzlich fest, dass sie nicht gebetet hatte. Daher machte die
Buchevangelistin eine Pause, um Gottes Führung zu suchen. Es war der Sommer
2015 und sie verdiente als Buchevangelistin ihr Schulgeld.
Als Helen zur nächsten Tür ging, hörte sie eine Stimme sagen: „Ein Mann wird
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#+#Der große Kampf.“
^†_‘Y#’^†
Helen suchte zunächst einen allgemeinen Einstieg und bot ihm ein Gesund-
heitsbuch an. Dann erst nahm sie das Buch Der große Kampf von Ellen White
heraus.
Der Mann war von dem Buch angetan. Er wollte sein eigenes Exemplar haben,
aber konnte es sich nicht leisten.
Helen war sich sicher: Gott wollte, dass er dieses Buch erhält, und so bot
sie es ihm kostenlos an. Der Mann schüttelte den Kopf. Helen fragte ihn, ob er
irgendwelches Kleingeld im Haus hätte. Der Mann kam mit einer Handvoll Mün-
zen zurück, aber es war noch nicht genug. Er gab Helen das Geld, weigerte sich
aber immer noch, das Buch anzunehmen.
Enttäuscht wollte Helen das Haus verlassen. Sie ging ein paar Schritte und
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Helen bat den Mann, kurz das Buch zu halten. Nachdem sie die Münzen auf-
gesammelt hatte, ging sie weg.
Der Mann rief hinter ihr her: „Ihr Buch! Sie haben Ihr Buch vergessen.“
Helen schaute zurück und lächelte. „Es ist Ihres – behalten Sie es!“
Er erwiderte ihr Lächeln. „Sie haben gewonnen.“
Eine Stunde später ging Helen in einer wohlhabenderen Gegend von Tür zu
Tür. Als sie sich vorstellte und ihren Namen sagen wollte, unterbrach die Frau an
der Tür sie. „Du heißt Helen, nicht wahr?“, fragte sie.
Helen war überrascht. Sie hatte die Frau noch nie zuvor gesehen.
„Ich bin Siebenten-Tags-Adventistin“, sagte die Frau. „Als ich heute Morgen in
meiner Bibel las, hatte ich den Eindruck von Gott, dass Helen an meine Tür kom-
men würde. Ich hatte ebenso den Eindruck, dass ich einen Scheck über 20 Dollar
        †  `’   Ÿ– $_> 
braucht, sich das Buch aber nicht leisten kann.“
Die Frau zog einen unterschriebenen Scheck über einen Betrag von 20 Dollar
hervor. Sie musste nur noch den Namen des Empfängers hinzufügen. „Auf wen
soll ich diesen Scheck ausstellen?“, fragte sie.
Kamil Metz ist der internationale Koordinator von GLOW tracts ministry.

Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

150
Lektion 13
Woche vom 23. bis 29. Juni*

Die Wiederkunft
unseres
Herrn Jesus
Sabbatnachmittag

Lies für das Studium dieser Woche:


Jesaja 13,6.9; Matthäus 24,30–31; Daniel 2,34–35; 2. Timotheus 4,6–8;
2. Thessalonicher 1,7–10

Merktext:
Denn wie der Blitz ausfährt von Osten und bis nach Westen leuchtet, so
wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. (Mt 24,27 EB)

Der Dichter T. S. Eliot beginnt eines seiner Gedichte mit der Zeile: „In mei-
nem Anfang ist mein Ende.“ Dieser knappe Satz enthält eine beeindruckende
Wahrheit. Die Anfänge beinhalten das Ende. Das lässt sich auch in unserem
Namen Siebenten-Tags-Adventisten wiederfinden, der auf zwei grundlegen-
de biblische Lehren hinweist: den „siebenten Tag“ als den Sabbat der Zehn
Gebote, der eine wöchentliche Erinnerung an die Sechs-Tage-Schöpfung des
Lebens auf der Erde ist; das Wort „Adventist“ schließlich weist auf das zweite
Kommen Jesu hin, in dem alle Hoffnungen und Verheißungen der Schrift lie-
gen und erfüllt werden – einschließlich der Verheißung des ewigen Lebens.
Auch wenn die Schöpfung der Welt (unser Anfang) und das zweite Kom-
men Jesu (unser Ende, zumindest das Ende dieser sündigen Existenz) zeit-
lich auseinander liegen, sind die Ereignisse doch miteinander verbunden.
Der Gott, der uns geschaffen hat (Joh 1,1–3), ist der gleiche Gott, der wieder-
kommen und unsere endgültige Erlösung „in einem Augenblick, zur Zeit der
letzten Posaune“ (1 Kor 15,52) bewirken wird. Wir finden also tatsächlich in
unserem Anfang unser Ende.
In dieser letzten Studienanleitung werden wir uns mit dem Schlusspunkt
der Endzeit befassen – soweit es unsere gegenwärtige Welt betrifft: das zwei-
te Kommen unseres Herrn Jesus.

* Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 30. Juni.

151
Sonntag, 24. Juni 13

Der Tag des Herrn


Auch wenn wir zu der Annahme neigen mögen, das zweite Kommen Jesu sei
nur eine Lehre des Neuen Testaments, ist das jedoch nicht der Fall. Freilich
erkennen wir erst jetzt nach dem ersten Kommen Jesu, seinem Tod, seiner
Auferstehung und Himmelfahrt die vollständigere und größere Offenbarung
der Wahrheit sein zweites Kommen betreffend. Aber wie auch in anderen
Fällen im Neuen Testament beinhaltet das Alte Testament Hinweise und An-
deutungen auf diese entscheidende Wahrheit lange vor ihrem Eintreffen. Mit
der Lehre des zweiten Kommens Jesu offenbarten die neutestamentlichen
Autoren keine neue Wahrheit, sondern vertieften eine Wahrheit, die bereits
in der Bibel offenbart worden war. Erst jetzt, im Licht des gekreuzigten und
auferstandenen Retters, kann die Verheißung des zweiten Kommens vollstän-
diger verstanden und gewürdigt werden.

Lies die folgenden Texte: Jesaja 13,6; Sacharja 14,9; Daniel 12,1.
Was vermitteln sie über das zweite Kommen Jesu?

Der „Tag des Herrn“ wird ohne Zweifel ein Tag der Zerstörung, des Klagens
und des Aufruhrs für die sein, die verloren gehen. Aber es ist auch ein Tag
der Befreiung für Gottes Volk, für alle, die „im Buch geschrieben stehen“
(siehe auch Phil 4,3; Offb 3,5; 13,8). Der „Tag des Herrn“, der eine Zeit des
Gerichts über die Bösen ist und zugleich eine Zeit, in der die Treuen Gottes
beschützt und belohnt werden, kommt bereits im Alten Testament vor. Ob-
wohl beispielsweise einige „des HERRN grimmige[n] Zorn“ empfangen, wer-
den diejenigen, die dem Ruf „Suchet Gerechtigkeit, suchet Demut!“ folgen,
sich „bergen am Tage des Zorns des HERRN“ (siehe Zef 2,1–3).

Lies Matthäus 24,30–31: Inwiefern zeigen diese Verse dieselbe


Trennungslinie zwischen den Verlorenen und den Geretteten wie
beim zweiten Kommen Jesu?

Während der letzten Ereignisse wird sich immer deutlicher zeigen, auf wel-
cher Seite wir stehen. Welche Entscheidungen können und sollen wir jetzt
treffen, um sicherzugehen, dass wir uns auf der richtigen Seite befinden
werden?

152
Sonntag, 24. Juni 13

153
Montag, 25. Juni 13

Daniel und die Wiederkunft Jesu


Auch wenn viele Juden zur Zeit Jesu erwarteten, dass der Messias die Römer
unterwerfen und Israel zur mächtigsten Nation aller Nationen machen wür-
de, ging es darum beim Kommen Jesu nicht – weder beim ersten noch beim
zweiten. Gott hat stattdessen etwas viel Größeres für sein treues Volk vor-
bereitet als eine bloße Neuordnung der alten sündigen und gefallenen Welt.
Womöglich nichts zeigt diese Wahrheit im Alten Testament deutlicher als Da-
niel 2. Hier entsteht die neue Welt nicht aus der alten heraus, sondern sie ist
stattdessen eine neue und völlig andere Schöpfung.
Daniel 2 zeigt den Aufstieg und Fall vier großer Weltreiche: Babylon, Medo-
Persien, Griechenland und schließlich Rom, das sich dann auf die Nationen
des modernen Europas aufteilt. Jedoch wird die Statue, die Nebukadnezar
in seinem Traum sah (und die die Abfolge der vier Weltmächte symbolisiert)
auf spektakuläre Weise zerstört. Ein Hinweis auf den großen Unterschied
zwischen dieser Welt und jener, die nach dem Kommen Jesu sein wird.

Lies Daniel 2,34–35.44–45: Was lehren diese Verse über das


Schicksal der Welt und die Art der neuen?

Diese Verse lassen wenig Spielraum dafür, was passieren wird, wenn Jesus
wiederkommt. In Lukas 20,17–18 bezieht Jesus das Bild des Steins auf sich,
der alles zermalmen wird, was von dieser Welt übrig ist. Im aramäischen
Text von Daniel 2,35 heißt es, dass nachdem Gold, Silber, Ton, Eisen und
Kupfer zermalmt wurden, sie „wie Spreu auf der Sommertenne [waren], und
der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte“. Das be-
deutet, nichts von dieser alten Welt wird nach Jesu Wiederkunft übrig blei-
ben.
Stattdessen wird der Stein, der alle Reste dieser alten Welt zerstörte, „zu
einem großen Berg, der die ganze Erde füllte“ (Dan 2,35). Und dieses König-
reich, das als Resultat der Wiederkunft entsteht, wird „nimmermehr zerstört“
und „selbst ewig bleiben“ (Dan 2,44).
Eines von zwei Schicksalen erwartet jedes menschliche Wesen, das je-
mals auf diesem Planeten gelebt hat. Entweder wird es mit Jesus in Ewigkeit
zusammen sein oder es wird mit der Spreu dieser alten Welt verschwinden
ins Nichts. Auf die eine oder andere Weise wartet so die Ewigkeit auf jeden
von uns.

154
Montag, 25. Juni 13

155
Dienstag, 26. Juni 13

Langzeiterwartungen
Lies Titus 2,13: Welche große Hoffnung haben wir und warum?

Ein Professor erklärte, indem er seinen Glauben bezüglich der Ursprünge


unseres Universums beschrieb, dass vor ungefähr 13 Milliarden Jahren „eine
unendliche dichte, kleine Masse aus dem Nichts auftauchte und diese Masse
explodierte und durch diese Explosion kam es zu unserer Existenz.“ Nur wie
diese „unendlich dichte, kleine Masse“ aus dem Nichts auftauchen konnte,
konnte der Professor nicht sagen. Er nahm – im Glauben – einfach an, dass
es so geschehen war.
Wie wir bereits oben feststellten (Sabbatnachmittag, 23. Juni), steckt in
unserem Anfang unser Ende. Gemäß der Ansicht des Professors ist unser
Ende nicht allzu hoffnungsvoll – zumindest auf lange Sicht. Das Universum,
das durch diese „unendlich dichte, kleine Masse“ geschaffen wurde, wurde
dazu verurteilt, sich bis zuletzt mit allem, was in ihm ist, auszudehnen, was
natürlich die Menschheit einschließt.
Im Gegensatz dazu ist das biblische Konzept über den Ursprung der
Menschheit zugleich viel logischer als diese Sichtweise und auch viel hoff-
nungsvoller. Dank des Gottes des Ursprungs sind unsere Langzeitperspekti-
ven sehr aussichtsreich. Wir haben viele Gründe, die uns hoffnungsvoll in
die Zukunft schauen lassen. Und diese Hoffnung beruht auf der Verheißung
der Wiederkunft Jesu.

Lies 2. Timotheus 4,6–8: Worüber spricht Paulus hier und worauf


setzt er seine Hoffnung?

Obwohl Paulus bald hingerichtet werden würde, lebte er aus der Verheißung
der Erlösung und der Hoffnung auf Christi Wiederkunft, die er „seine Er-
scheinung“ (2 Tim 4,8) nannte. Ihn erwartete eine „Krone der Gerechtigkeit“
– sicherlich nicht seine eigene Gerechtigkeit (1 Tim 1,15), sondern die Ge-
rechtigkeit Jesu. Darin ruhte Hoffnung auf die Verheißung der Wiederkunft
für Paulus. Unabhängig von den unmittelbaren Umständen, in denen er sich
befand, die zutiefst düster waren (im Gefängnis, auf seine Hinrichtung war-
tend), wusste Paulus, dass seine Langzeitperspektiven überaus gut waren.
Und das wusste er, da er das große Bild kannte und nicht nur auf die unmit-
telbare Situation blickte.

Wie kannst du die gleiche Hoffnung hegen wie Paulus – unabhängig von
deinen eigenen Umständen? Wie können wir auf das große Bild achten und
die Hoffnung, die es uns bietet, im Blick behalten?

156
Dienstag, 26. Juni 13

157
Mittwoch, 27. Juni 13

In den Wolken des Himmels


Auch wenn das zweite Kommen in der Bibel zentral und entscheidend ist,
sehen doch nicht alle Christen darin die buchstäbliche, persönliche Wieder-
kunft Jesu. Einige argumentieren beispielsweise, dass die Wiederkunft Jesu
nicht sein buchstäbliches Wiederkommen auf die Erde bedeutet, sondern
sich erfüllt, wenn sich sein Geist in seiner Gemeinde auf der Erde zeigt. An-
ders ausgedrückt: Christi Wiederkunft ist dann erfüllt, wenn sich die morali-
schen Prinzipien der Christenheit in seinem Volk zeigen werden.
Wie dankbar können wir jedoch sein, dass diese Lehre falsch ist. Wenn sie
wahr wäre, welche Langzeiterwartung hätten wir dann noch?

Lies die folgenden neutestamentlichen Texte über Wiederkunft.


Was vermitteln sie über die Art und Weise der Wiederkunft Christi?

Matthäus 24,30

1. Thessalonicher 4,16

Matthäus 26,64

Offenbarung 1,7

2. Thessalonicher 1,7–10

„Es sieht so aus, als würde sich das Firmament öffnen und schließen. Die
Herrlichkeit vom Thron Gottes scheint durchzublitzen. Die Berge wogen wie
Schilfrohr im Wind, und Felsbrocken werden in alle Richtungen geschleu-
dert. Winde heulen wie vor einem Gewitter. Das Meer ist zornig aufgewühlt.
Man hört das Brüllen eines Orkans wie den Schrei von Dämonen, die sich
aufmachen, um etwas zu zerstören. Die ganze Erde hebt und senkt sich wie
die Wellen des Meeres. Ihre Oberfläche bricht auf, ihre Grundfesten scheinen
zu weichen. Bergketten versinken, bewohnte Inseln verschwinden. Seehäfen,
die durch das lasterhafte Leben ihrer Bewohner wie Sodom geworden sind,
werden von dem Wüten des Meeres verschlungen. ‚Und Babylon, der Gro-
ßen, wurde gedacht vor Gott, dass ihr gegeben werde der Kelch mit dem
Wein seines grimmigen Zorns.‘ (Offb 16,19)“ (VSL 583–584)
Die Wiederkunft Jesu ist solch ein gewaltiges Ereignis, das sie die Welt,
so wie wir sie kennen, buchstäblich zum Ende bringen wird. Wenn das ge-
schieht, wird es jeder mitbekommen. Was Jesus beim ersten Kommen für
uns vollbrachte, wird beim zweiten vervollständigt werden.

Wie sollte die Tatsache der Wiederkunft unser jetziges Leben beeinflussen?
Wie kann sie uns helfen, uns bewusst zu machen, was die wirklich wichtigen
Dinge im Leben sind?

158
Mittwoch, 27. Juni 13

159
Donnerstag, 28. Juni 13

Die Lebenden und die Toten


Bevor Jesus seinen Freund Lazarus aus dem Grab holte, sprach er die Worte:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird le-
ben, ob er gleich stürbe.“ (Joh 11,25) Doch anstatt die Menschen lediglich zu
bitten, seinen unglaublichen Anspruch für bare Münze zu nehmen, weckte er
Lazarus, der bereits so lange tot gewesen war, dass sein Leib zu riechen be-
gann (Joh 11,39), von den Toten auf.
In der Tat, auch jene, die an Jesus glauben, sterben. Jesus sagte jedoch,
dass sie, obwohl sie sterben mögen, wieder leben werden. Das erfüllt sich
mit der Auferstehung der Toten. Diese zentrale Hoffnung ist aufs Engste mit
der Wiederkunft Christi verbunden.

Lies die folgenden Texte: Römer 6,5; 1. Thessalonicher 4,16;


1. Korinther 15,42–44.53–55. Was passiert laut dieser Texte mit den
Toten, die in Christus verstorben sind, bei seiner Wiederkunft?

Die große Verheißung der Wiederkunft ist, dass die Auferstehung von den
Toten, die Jesus selbst erlebte, auch seine treuen Nachfolger aller Zeiten er-
leben werden. In seiner Auferstehung haben sie die Hoffnung und Zusage für
die eigene Auferstehung.

Lies Philipper 3,21 und 1. Thessalonicher 4,17: Was passiert mit


denen, die leben, wenn Jesus wiederkommt?

Die noch lebenden Gläubigen werden bei Jesu Wiederkunft ihren Körper be-
halten, doch nicht in seiner ursprünglichen Beschaffenheit. Er wird auf über-
natürliche Weise in den gleichen unverweslichen Körper verwandelt werden,
wie ihn der auferstandene Christus hatte. „Die lebenden Gerechten werden
verwandelt, ‚und das plötzlich, in einem Augenblick‘ (1 Kor 15,52). Durch die
Stimme Gottes werden sie verherrlicht, nun sind sie unsterblich und werden
mit den Auferstandenen entrückt, um ihrem Herrn in der Luft zu begegnen.“
(VSL 591)

Erstelle eine Liste mit all den Dingen, die dir in dieser Welt so wichtig sind,
dass du sogar dein ewiges Leben opfern würdest, um sie zu behalten. Was
steht auf dieser Liste?

160
Freitag, 29. Juni 13

Weiterführendes Studium:
Die Wiederkunft ist kein Schlusswort, Anhang oder das Nachwort zur tragi-
schen Geschichte der menschlichen Sünde und des Leides in einer gefalle-
nen Welt. Stattdessen ist die Wiederkunft Christi der große Höhepunkt und
die große Hoffnung des christlichen Glaubens. Was würden wir ohne sie tun?
Die Menschheitsgeschichte führte von einer kläglichen Szene zur nächsten,
von einer Tragödie zur anderen, bis schließlich alles im Tod endete. Ohne die
Hoffnung auf die Wiederkunft Christi wäre das Leben „ein Märchen, das von
einem Dummkopf erzählt wurde, voller Lärm und Wut, die nichts bedeuten“,
wie William Shakespeare schrieb. Doch wir haben diese Hoffnung, die uns
das Wort Gottes wieder und wieder bestätigt. Wir haben diese Hoffnung, weil
uns Jesus mit seinem Leben freigekauft hat (Mk 10,45) und er tatsächlich
wiederkommen wird, um das, wofür er bereits bezahlt hat, zu empfangen.
Die Sterne im Universum verraten uns nichts über die Wiederkunft Christi.
Die Vögel, die in den Bäumen zwitschern, verkündigen sie nicht. Sie mögen
für sich genommen durchaus auf etwas Gutes, etwas Hoffnungsvolles hin-
weisen, das über unsere Wirklichkeit hinausgeht, aber sie lehren uns nicht,
dass eines Tages, wenn Jesus wiederkommen wird, „die Posaune erschallen
[wird] und die Toten … auferstehen [werden] unverweslich, und wir … ver-
wandelt werden“ (1 Kor 15,52). Sie lehren uns nicht, dass wir eines Tages auf-
schauen werden und „den Menschensohn sitzen [sehen werden] zur Rech-
ten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels“ (Mk 14,62). Nein,
wir wissen diese Dinge, weil sie uns in der Heiligen Schrift mitgeteilt wurden
und weil wir darauf vertrauen, was sie uns verheißen hat.

Fragen für ein Gespräch:


1. Tauscht euch darüber aus, was es bedeuten würde, wenn das zweite
Kommen Jesu nicht mehr wäre als das, was einige glauben: die vollstän-
dige Verwirklichung der christlichen Pinzipien im Leben aller Nachfolger
Christi. Auch wenn eine solche Verwirklichung wunderbar wäre, warum
würde sie uns dennoch am Ende ohne Hoffnung zurücklassen?
2. Warum ist die gegenwärtig so weit verbreitete Vorstellung, dass das Uni-
versum aus dem Nichts entstand, eine absurde Idee? Warum halten viele
Menschen das dennoch für glaubwürdig und vertreten diese Ansicht?
Warum ist der Glaube an einen ewig existierenden Gott, der alle Dinge
erschuf, so viel einleuchtender und logischer für die Erklärung der Ent-
stehung des Universums?
3. Tauscht euch über die Dinge aus, die ihr auf eure Liste geschrieben habt.
Was ist für dich in deinem Leben so wichtig, dass du die Aussicht auf
ein ewiges Leben dafür aufgeben würdest? Was könnt ihr voneinander
in Bezug auf eure Listen lernen? Wenn niemand etwas auf seiner Liste
stehen hat, beantwortet diese Frage: Wie können wir ausschließen, dass
uns wirklich nichts in unserem Leben von der Erlösung abbringt – wie es
für viele Menschen durch die Bibel vorhergesagt wird?

Sabbatanfang: 21:40 Uhr Kassel / 20:59 Uhr Wien

161
Mit Gott erlebt
(Inside Story)
Jäger der Seelen
Von Andrew McChesney, Adventist Mission
Danny Whatley war ganz oben – nicht nur, weil er als Buschpilot im US-Bundes-
staat Alaska arbeitete.
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der Citibank und die Familie Rockefeller.
„Ich wollte zur Elite gehören“, sagt Danny. „Ich wollte keine normale Person
sein. Ich liebte diese Menschen.“
Aber dann erhielt er ein Exemplar des „Großen Kampfes“. Danny hatte sich
mit einer ehemaligen Adventistin verabredet und fing durch sie mit dem
Basketball- und Volleyballspielen in der Adventgemeinde seiner Heimatstadt
Palmer an. Ein Gemeindeglied gab ihm das Buch.
Danny nahm das Buch zu seiner nächsten Reise in den Busch mit und las, wie
der Siebente-Tags-Sabbat in den Sonntag verändert worden war. Er hatte noch
nie von der Autorin Ellen Gould White gehört, aber er war sofort davon über-
zeugt, dass das die Wahrheit war.
Zurück in Palmer bereitete Danny alles für die Jagdsaison vor, als Gemeinde-
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über die Prophezeiung in Daniel fesselte ihn.
„Ich hing sofort an der Angel“, berichtet er. „Menschen, die sagen, dass Evan-
gelisation nicht funktioniert, haben noch nie zu denen gehört, die Evangelisa-
tionsreihen erlebt haben.“
Am nächsten Abend brachte Danny seinen Vater mit.
Als der Prediger Vern Snow eines Abends über die Taufe sprach, brach ein
Kampf in Dannys Gedanken aus. Er wollte wegen des Sabbats seine Kunden nicht
verlieren.
„Der Kampf dauerte die ganze Veranstaltung über an“, erzählt Danny. „Am
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möchte getauft werden.‘“
In diesem Moment übergab er alles, einschließlich seines Geschäfts, an Jesus.
„Ich war ein Jäger, der alles selbst tun konnte, und jetzt wurde mir bewusst,
dass ich doch nicht alles selbst tun konnte“, sagt er.
Bei der Taufe erklärte der Pastor: „Hier ist ein Trophäenjäger, der jetzt zum
Seelenjäger geworden ist.“
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Bei der Arbeit informierte Danny seine Kunden, dass sie nicht länger am Sams-
tag jagen könnten. Stattdessen bot er ihnen an, den Tag kostenlos in der Natur
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nahmen die Kunden die neue Preisgestaltung gerne an.
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seine Sehnsucht danach, zur Elite zu gehören.
„Ich wollte reisen wie sie“, sagt Danny, heute ein erfolgreicher Multiunterneh-
mer. „Aber jetzt gehe ich auf Missionsreisen, die viel besser sind.“
Geliefert vom Büro der Generalkonferenz für Adventist Mission: www.AdventistMission.org

162
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  0 01

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Die Apostelgeschichte
Viele Historiker sind der Ansicht, dass sich die drei wichtigsten Jahrzehnte
der Weltgeschichte ereigneten, als eine kleine Gruppe von Männern – haupt-
sächlich Juden, unter der Leitung der Kraft des Heiligen Geistes – das Evan-
gelium in die Welt trugen. Die Apostelgeschichte ist ein Bericht dieser drei
entscheidenden Jahrzehnte. Sie begannen mit der Auferstehung Jesu im Jahr
31 n. Chr. und endeten nach der ersten römischen Gefangenschaft von Pau-
lus im Jahr 62 n. Chr. Die Apostelgeschichte beschreibt die prägende Phase
der frühen Kirche, in der es ein beachtliches Wachstum gab. Dies lässt sich
zum Beispiel daran erkennen, wie die Kirche mit der Frage zur Wiederkunft,
dem Status der Heiden und der Rolle des Glaubens für die Erlösung umging.
Was die frühe Kirche in einer so kurzen Zeitspanne erreichen konnte, bleibt
ein dauerhaftes Zeugnis dafür, was Gott durch diejenigen tun kann, die ihm
ihre Herzen im Gebet anvertrauen, persönliche Differenzen außen vor lassen
und sich vom Heiligen Geist zu Gottes Ehre gebrauchen lassen. Die Studien-
anleitung Die Apostelgeschichte von Wilson Paroschi befasst sich mit den
Menschen, die Gott berief, um das Werk zu beginnen. Wir werden darüber
nachdenken, was wir, die wir berufen sind, das Werk zum Abschluss zu brin-
gen, aus ihren Erfahrungen lernen können.

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  ;    <
Die Woche im Überblick:
Sonntag: Die Wiederherstellung Israels (Apg 1,6–7)
Montag: Die Mission der Jünger (Apg 1,8)
Dienstag: Er wird wiederkommen (Apg 1,9–11)
Mittwoch: Vorbereitung auf Pfingsten (Apg 1,12–14)
Donnerstag: Der zwölfte Apostel (Apg 1,21–22)
Merkvers: Apostelgeschichte 1,8
Sabbatperle:
Den Jüngern wird die Gabe des Heiligen Geistes verheißen, um ihnen
Kraft für ihre Mission zu geben und sie bis ans Ende der Erde zu führen.

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Die Woche im Überblick:
Sonntag: Das Kommen des Heiligen Geistes (Apg 2,1–3)
Montag: Die Gabe der Zungenrede (Apg 2,5–12)
Dienstag: Die Predigt von Petrus (Apg 2,22–32)
Mittwoch: Der erhobene Christus (Apg 2,33–36)
Donnerstag: Die Erstlingsfrüchte (Apg 2,38–39)
Merkvers: Apostelgeschichte 2,32–33
Sabbatperle:
Nach der Himmelfahrt Jesu und dessen Erhöhung im Himmel erfolgte
die Ausgießung des Heiligen Geistes als ein übernatürliches Ereignis. Sie
machte aus einfachen und unbekannten Galiläern, den Aposteln, Männer
der Überzeugung und des Mutes, die die Welt veränderten.

163
Abkürzungsverzeichnis der deutschen Bücher und Kompilationen
von Ellen G. White
ABC Ellen-White-Zitate in: The Seventh-day Adventist Bible Commentary (1–7ABC = Bd. 1–7)
BH Biblische Heiligung (original: The Sanctified Life)
BL Das bessere Leben im Sinne der Bergpredigt (Neuausgabe 2008, vormals: Gedanken
vom Berg der Seligpreisungen; original: Thoughts From the Mount of Blessing)
BRG Bilder vom Reiche Gottes (Neuausgabe 2000, vormals: Christi Gleichnisse;
original: Christs Object Lessons)
BW Der bessere Weg zu einem neuen Leben (Neuausgabe 2017;
moderne Übertragung von Steps to Christ)
CKB Christus kommt bald (original: Last Day Events)
DC Im Dienst für Christus (original: Christian Service)
DE Diener des Evangeliums (original: Gospel Workers)
E Erziehung (Neuausgabe 1998; original: Education)
En Die Engel (original: The Truth About Angels)
Evg Evangelisation (original: Evangelism)
FGG Für die Gemeinde geschrieben (1–2FGG = Bd. 1–2; original: Selected Messages, Bd. 1–2)
FS Frühe Schriften von E. G.White (vormals: Erfahrungen und Gesichte;
original: Early Writings)
GGV Gottes Gaben verwalten (original: Counsels on Stewardship)
GNA Gute Nachricht für alle (Textausgabe 2017; vormals: Das Wirken der Apostel:
original: The Acts of the Apostles)
GUW Glaube und Werke (original: Faith and Works)
ICP Intellekt, Charakter und Persönlichkeit (1–2ICP = Bd. 1–2;
original: Mind, Character, and Personality)
MG Mission in Großstädten (original: Mission to the Cities)
MUO Macht und Ohnmacht (Textausgabe 2017; vormals: Propheten und Könige;
original: Prophets and Kings)
RS Ratschläge für die Sabbatschule (früher: Das Sabbatschulwerk;
original: Counsels on Sabbath School Work)
Sch Aus der Schatzkammer der Zeugnisse (1–3Sch = Bd. 1–3;
original: Testimony Treasures, Bd. 1–3)
SC Schritte zu Christus (Neuausgabe 2017; original: Steps to Christ)
SGA Auf den Spuren des großen Arztes (original: The Ministry of Healing)
SDL Der Sieg der Liebe (Textausgabe 2017; vormals: Das Leben Jesu;
original: The Desire of Ages)
THG Ein Tempel des Heiligen Geistes (original: Temperance)
VSL Vom Schatten zum Licht (Textausgabe 2017; vormals: Der große Kampf;
original: The Great Controversy Between Christ and Satan)
WAB Wie alles begann (Textausgabe 2017; vormals: Patriarchen und Propheten;
original: Patriarchs and Prophets)

164
Abkürzungen der biblischen Bücher und Bibelübersetzungen

Altes Testament Neues Testament


1 Mo = 1. Mose Mt = Matthäus
2 Mo = 2. Mose Mk = Markus
3 Mo = 3. Mose Lk = Lukas
4 Mo = 4. Mose Joh = Johannes
5 Mo = 5. Mose Apg = Apostelgeschichte
Jos = Josua Röm = Römer
Ri = Richter 1 Kor = 1. Korinther
Rut = Rut 2 Kor = 2. Korinther
1 Sam = 1. Samuel Gal = Galater
2 Sam = 2. Samuel Eph = Epheser
1 Kön = 1. Könige Phil = Philipper
2 Kön = 2. Könige Kol = Kolosser
1 Chr = 1. Chronik 1 Ths = 1. Thessalonicher
2 Chr = 2. Chronik 2 Ths = 2. Thessalonicher
Esr = Esra 1 Tim = 1. Timotheus
Neh = Nehemia 2 Tim = 2. Timotheus
Est = Ester Tit = Titus
Hiob = Hiob Phlm = Philemon
Ps = Psalm 1 Ptr = 1. Petrus
Spr = Sprüche 2 Ptr = 2. Petrus
Pred = Prediger 1 Joh = 1. Johannes
Hld = Hohelied 2 Joh = 2. Johannes
Jes = Jesaja 3 Joh = 3. Johannes
Jer = Jeremia Hbr = Hebräer
Kla = Klagelieder Jak = Jakobus
Hes = Hesekiel Jud = Judas
Dan = Daniel Offb = Offenbarung
Hos = Hosea
Joel = Joel Bibelübersetzungen
Am = Amos
EB = Elberfelder Bibel
Obd = Obadja
EÜ = Einheitsübersetzung
Jona = Jona
GNB = Gute Nachricht Bibel
Mi = Micha
Hfa = Hoffnung für alle
Nah = Nahum
JB = Jerusalemer Bibel
Hab = Habakuk
KJV = King James Version
Zef = Zefanja
LB = Lutherbibel
Hag = Haggai
NGÜ = Neue Genfer Übersetzung
Sach = Sacharja
NKJV = New King James Version
Mal = Maleachi
NLB = Neues Leben Bibel
SLT = Schlachterübersetzung
ZB = Zürcher Bibel

165
Advent-Wohlfahrtswerk e.V.

Eine „AusZeit“ für die Kümmerer


„AusZeit“ ist ein Projekt für pflegende Angehörige und Familienmitglieder sowie an einem solchen
Angebot Interessierte. Wir wollen uns bewusst um die Kümmerer kümmern, denn nur wer auch
etwas für sich selbst tut, kann auf Dauer gesund bleiben und für den Nächsten da sein.
Krankheit verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch das des Partners oder der ganzen
Familie. Pflegende Angehörige werden zu Gesundheitsmanagern, die ihre eigenen Bedürfnisse oft zu-
rückstellen müssen. Hinzu kommen Schuldgefühle und Zweifel, wenn sie sich doch eine Auszeit neh-
men oder den Angehörigen in eine
Kurzzeitpflege geben. Es entsteht
ein unheilvoller Kreislauf, der nicht
selten zu einem körperlichen und
seelischen Zusammenbruch führt.
Für diese pflegenden Angehörigen
ist das Projekt „AusZeit“ gedacht.
Es ist eine Gelegenheit für die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
etwas für ihre eigene Gesundheit
zu tun. Sie können zur Ruhe und
Besinnung kommen, Kraft tanken
und neue Ausblicke gewinnen, um
die Belastungen und Krisen in der
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Pflege ihrer Angehörigen leichter zu
bewältigen. Es gibt auch ganz praktische Möglichkeiten, Stress zu reduzieren und etwas für das
eigene Wohlbefinden zu tun. Dazu gehören u. a. Hand- oder Fußmassagen, sportliche Aktivitäten,
Spaziergänge oder ein Saunabesuch. Auch der persönliche Austausch und die Gruppengespräche
fördern die eigene Regeneration.
Eine Teilnehmerin sagte: „Neben Stiller Zeit am Morgen, Lesungen, einer Präsentation zum Thema
‚Resilienz und die sieben Faktoren‘, einem Spaziergang und einem Konzert, kamen auch das Aus-
ruhen und persönliche Gespräche nicht zu kurz. Am Schluss waren wir uns einig: Es hat gutgetan,
einmal an sich selbst zu denken, ohne dabei egoistisch zu sein. Wir gehen gestärkt nach Hause zu
unseren Lieben.“
Fragen rund um das Thema Pflege können auch über ein Info-Telefon erfragt werden; für Baden-
Württemberg unter folgender Nummer: 0 71 82 / 50 99 988. Es werden Anregungen gegeben, u. a. zu
folgenden Themen:
s ,EISTUNGENDER0mEGEVERSICHERUNG %INSTUFUNG (ÚHERSTUFUNG !NTRËGE "ERATUNGàBER(ILFSMITTEL
s 7OBEKOMMEICHWELCHE(ILFEHERZ"PROFESSIONELLE0mEGE .ACHBARSCHAFTSHILFE STATIONËRE
Pflege, private Pflege)
s !BWANNBEGINNT0mEGEBEDàRFTIGKEIT
s (ILFEFàRPmEGENDE!NGEHÚRIGE0mEGEKURSE 6ERHINDERUNGSPmEGEUSW
s 5NTERSTàTZUNGSMÚGLICHKEITENBEI$EMENZODERPSYCHISCHEN%RKRANKUNGENEINGESCHRËNKTE
Alltagskompetenz)
Weitere Informationen und Termine für „AusZeit“ im Jahr 2018 unter www.aww-bw.de.

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Liebe Geschwister und Freunde!
Diese Tabelle ist ein wichtiges
Instrument zum Nachweis
unserer sozialen Arbeit
 
  
Wir bitten euch, den Bericht
ausgefüllt in eurer Gemeinde
 
Gemeindeschreiber/in wird
die Berichte zusammen-
gefasst an das jeweilige

167
Vereinigungsbüro senden,
      
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Engagement und freuen uns
auf die Zusendung von
Bildern und Berichten eurer
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168
Liebe Glaubensgeschwister!
In diesem Vierteljahr gilt unser besonderes Interesse der Nordamerikanischen Division.
Zu deren Gebiet gehören die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, das französische
Überseegebiet Saint Pierre und Miquelon, das britische Überseegebiet Bermuda, die im
Pazifik gelegenen US-Territorien Guam, Wake Island, Nördliche Marianen und die drei
in der Nähe gelegenen, mit der USA assoziierten Staaten Palau, Marshallinseln und die
Föderierten Staaten von Mikronesien. In dieser Region leben 360 Millionen Menschen,
von denen 1,2 Millionen Adventisten sind. Das heißt, nahezu jeder 300. Bewohner gehört
der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten an.
Die Projekte, die mit den besonderen Missionsgaben am 13. Sabbat finanziert werden,
finden sich in Arizona, der kanadischen Provinz Alberta und auf Ebeye Island, das zu
den Marshallinseln gehört. Alle drei Projekte haben eines gemeinsam: Sie wollen das
adventistische Bildungswesen unterstützen.
Im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona werden die Spenden helfen, an der
Holbrook Seventh-day Adventist Indian School eine Turnhalle und eine Cafeteria,
das New Life Center, zu bauen. Diese Schule wird vor allem von Native Americans
(amerikanischen Ureinwohnern) besucht.
In der kanadischen Provinz Alberta wird die Mamawi Atosketan Native School
Spendengelder erhalten, um ihr Bildungsangebot, besonders für Schüler der
weiterführenden Schule, zu vergrößern. In diesem Jahr konnten die Schüler aus den
bisherigen mobilen Klassenräumen umziehen in ein nun fertiggestelltes Schulhaus. Auch
auf diese Schule gehen vorwiegend Angehörige der nordamerikanischen Urbevölkerung.
Auf Ebeye Island (Marshallinseln) wird die Ebeye Seventh-day Adventist School
mithilfe der besonderen Missionsgaben dringend erforderliche Reparaturen an ihrem
dreistöckigen Schulgebäude durchführen. Da 1987, im Jahr des Baus, eine große Dürre
herrschte, musste damals der Zement mit Salzwasser angemischt werden. Nun bröckeln
die Wände. Die Regierungen der Marshallinseln und Japans haben durch großzügige
finanzielle Mittel einen Beginn der Reparaturarbeiten ermöglicht, und eure Gaben
werden der Schule helfen, das begonnene Werk fertigzustellen.
Ein Viertel der Missionsgaben des letzten Sabbats dieses Vierteljahres wird für die
genannten Projekte verwendet.
Vielen Dank im Namen unserer Glaubensgeschwister in Nordamerika!

Missionarische Projekte
1. New Life Center an der Holbrook Seventh-day Adventist Indian School, Arizona, USA
2. Mamawi Atosketan Native School, Alberta, Kanada
3. Ebeye Seventh-day Adventist School, Ebeye Island, Marshallinseln
Weitere Informationen über die Projekte finden sich auf der englischen Internetseite
www.adventistmission.org.
GRÖNLAND
VERBÄNDE GEMEINDEN MITGLIEDER BEVÖLKERUNG
Atlantik-Verband 581 119,275 35,281,560
Columbia-Verband 703 146,768 52,259,004
Guam-Mikronesien 22 5,500 424,000
Kanadischer Verband 384 69,545 36,225,000
Mittleres-Amerika-Verband 454 69,418 27,494,143
Nordpazifik-Verband 445 100,210 14,577,317
Pazifik-Verband 710 225,820 53,244,305
Seen-Verband 499 87,087 36,13,305
Süd-Verband 1,122 286,686 64,337,833
Süd-West-Verband 582 114,989 40,625,754
Division (Militär) 1 19 0

GESAMT: 5,493 1,225,317 360,605,000


DIVISION

Missionarische Projekte
1 New Life Center an der Holbrook Seventh-day
Adventist Indian School, Arizona, USA
2 Mamawi Atosketan Native School, Alberta, Kanada

3 Ebeye Seventh-day Adventist School, Ebeye Island,


Marshallinseln

K A N A D A

2
Nordamerikanische

Guam
Föderierte Staaten
von Mikronesien 3
Marshall
Inseln Ottawa

U. S. A.
Washington D. C. ATLANTISCHER
OZEAN
Papua-
Neuguinea 1
BERMUDA

MIDWAY INSELN
PA Z I F I S C H E R
BAHAMAS
OZEAN MEXIKO
JOHNSTON INSELN

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