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28.01.

2018 Birnur Avsar, Tatjana Stepanova

Nadelbäume (Koniferen, lat. Zapfenträger)


Einheimische Nadelbäume
• Tanne, Weiße Tanne (Abies alba)

• Fichte, Gemeine Fichte (Picea abies)

• Kiefer, Gemeine Kiefer oder Föhren (Pinus sylvestris)

• Lärche, Europäische Lärche (Larix decidua)

• Eibe, Europäische Eibe (Taxus baccata)

• Zypressengewächse: über 100 Arten → Thuja, Abendländischer Lebensbaum (Thuja


occidentalis), Wacholder, Gemeiner Wacholder (Juniperus communis), Mammutbaum

Warum werden die Nadeln von immergrünen Nadelbäumen im Winter


behalten?
➔ Nadelbäume tragen Nadelblätter (Nadeln) an ihren Ästen, die mit Ausnahme der Lärchen
mehrjährig und immergrün am Baum bleiben.
➔ Die Nadelblätter (die man wegen ihrer Form Nadeln nennt) bleiben bei den meisten
Nadelbäumen mehrere Jahren an den Zweigen, neue Nadeln wachsen an den Trieben nach.
➔ Die Nadeln werden ständig durch neue ersetzt, jedoch sieht man dies kaum. Deshalb
bezeichnet man sie als „immergrüne Bäume“.
➔ Die Nadeln der Nadelbäume sind für die Photosynthese (Nährstoffgewinnung) zuständig.

➔ Die Nadeln

• sind wegen ihrer kleineren und festeren Oberfläche und der kompakteren Form besser
gegen Frost und Kälte geschützt,
• benötigen weniger Nährstoffe,

• sind durch eine Harz- bzw. Wachsschicht (Cuticula) im Winter besser vor Verdunstung,
Austrocknung und Frost geschützt,
• sind gegen Fressfeinde besser geschützt (spitze Nadeln, giftige Stoffe).

➔ Die Nadeln der verschiedenen Nadelbaumarten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Länge,
sowie ihres maximal erreichbaren Alters

Tanne (Weißtanne) Sind stumpf, haben auf der Unterseite 2 weißliche Streifen, können
etwa 10 Jahre alt werden.
Fichte (Rottanne) Sind spitz und kurz.
Kiefer (Föhre) Sind lang, wachsen zu zweit am Ast, bilden Nadelbüschel
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Lärche Sind weich, sitzen in Büscheln am Ast, weisen keine schützende
Harz-/Wachsschicht und versenkte Spaltöffnungen auf, werden bei
großer Kälte von den Bäumen abgeworfen (eiskalte Strategie gegen
strengen Winter).
Eibe Weich, Oberseite viel dunkler als die Unterseite.
Zypressen & Thuja Oft als Hecken angepflanzt, Nadeln erinnern halbwegs an Blätter.

➔ Der Stamm des Nadelbaums teilt sich nicht in eine Krone aus Ästen und Zweigen, er
verläuft gerade bis zur Spitze und Äste stehen seitlich vom Stamm ab.

Die Blüten und Samen


• Bei den Nadelbäumen befinden sich männliche und weibliche Blüten niemals an einem
Blütenstand, sondern sie sind immer auf getrennte Zapfen verteilt (monozönisch)
• Alle Nadelbäume haben sog. anemogame Blüten ohne Blütenblätter, die

1. Kleine, nektarlose, geruchslose und unauffällige Blüten produzieren dabei eine sehr
große Menge an Pollen und sind auf die Windbestäubung angewiesen.
2. Tiere wie das Eichhörnchen oder der Fichtenkreuzschnabel, können bei ihrer
Nahrungssuche zu der Verbreitung der Samen der Nadelbäume beitragen.
• Samenanlagen sind nicht durch Fruchtblätter geschützt wie bei Blüten, sondern liegen offen
(nackt) da → man nennt diese Gruppe auch „Nacktsamige Pflanzen“.
• Samen sind in die Zapfen eingeschlossen.

• Geflügelte Samen fallen aus dem Samen heraus und werden vom Wind verweht.

• Samen bestimmter Nadelbaumarten können im Boden überwintern und keimen erst nach
der Winterkälte in dem nächsten Frühjahr.

Die Zapfen
• Nadelbäume bilden im Unterschied zu Laubbäumen
keine Früchte aus, sonder entwickeln aus den weiblichen
Blüten Zapfen.
• Zapfen sind Früchte der Nadelbäume.

• Mit den Zapfen verbreiten Nadelbäume ihre Samen.

Welcher Boden und Standort eignet sich für die


Nadelbäume?
• Nadelbäume sind auch mit einem Boden zufrieden, der weniger Nährstoffe enthält,

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• für sandige, eher magere Böden eignen sich Kiefern, Fichten und Lärchen,

• für nährstoffreiche Böden eignen sich Eiben und Tannen.

• Die meisten Arten benötigen einen sonnigen bis zumindest hellen Platz,

• die Eibe verträgt Schatten gut,

• Lärchen und Kiefern brauchen die volle Sonne,

• Fichten und Tannen fühlen sich im Halbschatten wohl.

Nutzung der Nadelbäume


• Als Brenn- und Kaminholz,

• als Holz-Rohstoff und Werkstoff,

• als Rohstoff in der Papierindustrie zur Papierherstellung,

• als Resonanzholz für den Klangkörper von Musikinstrumenten, wie etwa


Streichinstrumenten oder Orgeln (besonders Fichten- und Tannenholz).

Wirkung in der Medizin und Naturheilkunde


• Findet sich als Heilpflanze in der traditionellen Verwendung in der Medizin und
Naturheilkunde,
• man benutzt verschiedene Inhaltsstoffe der Harze, Nadeln und Zweige bei Erkältungen,
Bronchitis, Husten usw., auch bei Gelenk-, Muskelbeschwerden oder Rheuma verwendet
man Nadelöl und Salbe aus Tannenharz.

Gartengestaltung
• Nadelbäume eignen sich für die Gartengestaltung wegen ihrer dekorativen Zapfen und
ihrer dekorativen grün oder grün-bläulich schimmernden Nadeln, sie sind immergrün und
bringen im Spätherbst und im Winter farbige Akzente in den Garten,
• Nadelbäume zählen zu den pflegeleichtesten Gartenpflanzen.

Als Symbol in der Mythologie


➔ Als Symbol der Kraft und Unsterblichkeit galten Nadelbäume wegen ihrer Fähigkeit bei der
Winterkälte ihre immergrünen Nadeln zu behalten.
➔ Die Menschen verbanden mit den immergrünen Nadelbäumen den Glauben an ewiges
Leben und erhofften sich von den Nadelbäumen Schutz vor schlechten Energien und bösen
Geistern.
➔ Redewendung „auf einen grünen Zweig kommen“ → als besondere Kraftpflanze.

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➔ Seit der Neuzeit (16. Jahrhundert) sind Nadelbäume enger mit Weihnachten verbunden,
seit dem 19. Jahrhundert werden sie geschmückt.

Wissenswertes

 Die ältesten Nadelbäume auf der Welt sind Ableger einer


schwedischen Fichte (ca. 9500 Jahre alt) im Nationalpark Fulufjället.
 Die größten Zapfen der Welt wachsen auf der Zuckerkiefer, die in Nordamerika beheimatet
ist. Die Zapfen besitzen eine Länge von 60 cm und eine Breite von 25 cm
 Zapfen als Wetterstation
Kieferzapfen lassen sich als ein Instrument der Wettervorhersage verwenden.
Bei schönem Wetter öffnen sich die Schuppen, wird es aber schlechter und feuchter wird,
schließen sich die Zapfen. Da dies ein längerer Prozess ist, zeigen Zapfen schon Tage vorher eine
Veränderung des Wetters an.
 Die Eibe ist in allen seinen Teilen hochgiftig – mit einer Ausnahme: der rote, fleischige
Samenmantel ist essbar, den Kern sollte man auf jeden Fall wieder ausspucken, denn dieser
ist sehr giftig.
Die Europäische Eibe gehört in ganz Europa zu den geschützten Pflanzenarten, in Deutschland
steht sie auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Die Kerne sollte man niemals zerbeißen oder schlucken, denn schon ein einziger Kern kann tödlich
sein!

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