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Hellweg

Als Hellweg bezeichnete man im Mittelalter eine große Königs- oder Heerstraße oder eine wichtige
Durchgangsstraße für den Fernhandel, die in der Breite einer Lanzenlänge von etwa drei Metern
dauerhaft von Bewuchs freigehalten werden musste. Wird in der Literatur ohne nähere Bestimmung
vom Hellweg gesprochen, ist in der Regel der Westfälische Hellweg gemeint.

Der Westfälische Hellweg ist der westliche Teil der mittelalterlichen Wegverbindung zwischen
Rhein und Elbe entlang der nördlichen deutschen Mittelgebirgsschwelle. Im Speziellen bezeichnet
der Begriff den Abschnitt zwischen Duisburg und Paderborn bis zum Weserübergang bei Corvey
auf der Straße zwischen Aachen und Goslar.

Der Westfälische Hellweg ist der bekannteste Hellweg in Nordrhein-Westfalen. Es handelt sich um
eine über 5000 Jahre alte, aus vorrömisch-germanischer Zeit stammende Verbindung vom Rhein
bei Alt-Homberg über Duisburg, Essen, Dortmund, Unna, Werl, Soest, Erwitte, Geseke, Salzkotten,
Paderborn bis Corvey. Er war Teil einer via regia von Aachen bis Goslar, wurde schon von
Ptolemäus erwähnt und hatte eine Breite von etwa drei Metern, bis er 1788 zu einer Chaussee
ausgebaut wurde.

Der Hellweg nahm seinen Anfang an einem Rheinübergang, querte nach dem Verlassen Duisburgs
durch das Stapeltor das Niederrheinische Tiefland nach Osten und führte dann, über die historische
Ruhrfurt bei Schloss Broich nach Mülheim, über die ganzjährig begehbaren Ruhrhöhen als
Wasserscheide von Ruhr und Emscher/Lippe und dann nördlich des Ardeys und über den
Haarstrang, an dessen Nordhang er weiter verlief. Der Verlauf ist typisch für Altstraßen: Ein Teil
der Bäche entsprang unterhalb des Hellwegs und brauchte nicht gekreuzt zu werden, die zu
kreuzenden konnten auch ohne Brücken gequert werden.

Die Entfernung der vorgenannten Orte entspricht einer damaligen Tagesreise einer größeren Gruppe
mit schweren Wagen und zu Fuß von ungefähr 15 bis 30 km. Ältere und im Laufe ihrer
geschichtlichen Entwicklung größere und bedeutendere Städte wie Duisburg, Essen, Dortmund,
Soest und Paderborn lagen in größerer Distanz zueinander. Dazwischen liegenden Orten wie
Bochum, Unna oder Werl wurde meist im Hoch- und Spätmittelalter von den jeweiligen
Territorialherren Stadtrecht verliehen.

Durch Karl den Großen wurden die Straße deutlich ausgebaut und mit Burgen oder Reichshöfen
gesichert. In besonders viel befahrenen Bereichen, wie etwa Kreuzungen mit anderen Wegen, war
der Hellweg schon im Mittelalter gepflastert, ansonsten war er bis in die Zeit der Postkutschen eine
„Naturstraße“.

Die vorteilhafte Lage am Hellweg erwies sich in Kriegszeiten, besonders während des
Dreißigjährigen Krieges als besonders nachteilig, weil die durchziehenden fremden Truppen von
den dortigen Städten unentgeltlich Kost und Logis erpressten

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